Konzert:

Hatebreed, Evergreen Terrace, Lunar Eclipse - Bremen, Schlachthof

Konzert vom HATEBREED brauchen scheinbar Bühnenluft oder müssen sich nach den Aufnahmen zum neuen Album (VÖ 28.08.) einfach mal wieder richtig abreagieren. Im Grunde war es den Massen an diesem sonnigen Sonntag total egal, warum HATEBREED mit EVERGREEN TERRACE nach Europa gekommen sind, sie freuten sich einfach auf einen schön heftigen Wochenausklang.


Ob es am schönen Wetter lag oder an der Tatsache, dass die Bremer LUNAR ECLIPSE einfach etwas zu oft in ihrer Heimat spielen? Die Death Metaller hatten jedenfalls Mühe, den großen Saal anständig zu füllen. Viele Fans hatten es sich zwar auf den Stufen bequem gemacht, vor der Bühne herrschte aber gähnende Leere. Nur ein halbes Dutzend beinharter Fans bangte die gesamte Dauer, der Großteil des Publikums ignorierte in den knapp 40 Minuten LUNAR ECLIPSE schlicht. Fronter Rolf liess sich davon nicht entmutigen und versuchte die Leute mit sympathischen Ansagen auf seine Seite zu ziehen, hatte aber schlußendlich kein Glück. Man kann der Band nichts vorwerfen, ihr Einsatz und ihre Show waren gut, aber sie passten komplett gar nicht ins Billing.


Das sah bei EVERGREEN TERRACE natürlich anders aus. Die Band um Sänger Andrew (für die aggressiveren Vocals zuständig) und Gitarrist Craig (nebenben auch für die vielen cleanen Parts zuständig) hat sich eine solide Fanbasis erspielt und begann ihren Set entsprechend motiviert. Vor der Bühne bildete sich auch sofort ein (kleiner) Pit, in dem einige Die Hard-Fans alles gaben. Auf der Bühne sorgte vor allem Andrew für Action, wie eine aufgeputschte Gazelle sprang der schmächtige Kerl herum und shoutete so ganz nebenbei auch noch. Die Amis hatten mit ihrem melodischen, schnellen Hardcore leichtes Spiel und konnten sehr gute Reaktionen verbuchen. Leider war die Show sehr schnell schon vorbei, was am fehlenden Equipment gab (einen Tag vorher wurde den Jungs wohl der Van ausgeräumt). Wirklich schade, EVERGREEN TERRACE hätten ruhig länger spielen können.


Eine deutlich größere Schar sammelte sich beim ersten Ton von HATEBREED vor der Bühne. Da war kein Durchkommen mehr, dicht an dicht standen die Leute im Pit. Als dann die Amis um Jamey Jasta ihren Set eröffneten, gab es im Pit kein Halten mehr - ganz so, wie es bei einer HC-Show sein sollte. Während die Fans pogten, moshten, Kung Fu-Artist spielten oder sich im Stagediven übten, zockten HATEBREED (mittlerweile mit zweitem Gitarristen) motiviert ihren Set runter. Man merkte der Band den Spass am Spielen an, sie ließen sich von dem enthusiastischen Empfang des Bremer Publikums mitreißen und schienen entschlossen, ihnen in Sachen Action in nichts nachzustehen. So begann eine knapp 90-minütige Show, in der HATEBREED neben bekannten Hits ("Live For This") auch ein paar richtig alte Sachen auspackten, drei neue Songs spielten (die sehr positiv aufgenommen wurden und gewohnt heftig ausfielen) und zum Ende noch einen MERAUDER-Coversong zum Besten gaben. HATEBREED sind mittlerweile eine Macht und wissen, wie man ein Publikum zum Ausrasten bringt. Aber dass sie nach ihren unzähligen Shows auch an diesem Abend auf den Punkt motiviert waren und offensichtlich viel Spass bei der Sache hatten, macht sie nur noch sympathischer. Viel zu schnell war ihr Set vorbei und entließ die Fans ausgepumpt in die laue Sommernacht. Nicht ohne das Versprechen Jameys im Ohr zu haben: "See you in november!". Wir werden da sein!


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Review:

Lusus Naturae

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1999 in Lüdenscheid gegründet haben sich SONOROUS DIN (bedeutet soviel wie "klangvolles Getöse") einer Spielart des Mittelalterrock angenommen, welche neben den bekannten mittelalterlichen Elementen noch einen Tick harte Metalriffs und eine eher düstere Grundstimmung bietet. Die drei Herren und drei Damen setzen voll auf deutsche Texte, deren Sinninhalt jedoch zeitweise bemüht anspruchsvoll rüberkommt - die aber, wie z.B. beim Titellied "Lusus Naturae", und den anderen Highlights wie "Schatten", das achtminütige "Der Zauberlehrling" oder "Liebeslied" zum Nachdenken einladen. Der Gesang lebt vom Wechselspiel der harten, zum Teil recht theatralischen männlichen Stimme von Thomas Haferberger und dem zart zerbrechlichen Organ der jungen Jamina La Rocca. Musikalisch dominiert neben dem Gesang vor allem die Geige als tonangebendes Instrument - Gitarre, Keyboard und Rhythmusfraktion kommen solide, überfrachten die Songs aber dank zurückhaltender Instrumentalisierung nicht. Ein gutes Gespür für eingängige und zugleich intensive Songs kann man dem Sextett bereits für des Debüt attestieren. Vergleichen kann man SONOROUS DIN mit bekannten Mittelalterbands allerdings recht schwer (was man durchaus als Kompliment verstehen darf) - am ehesten dürften wohl noch Schandmaul und die alten Subways herhalten. Ansonsten liegt "Lusus Naturae" für ein Debüt recht gut im grünen Bereich, der Sound für eine selbstproduzierte Demo geht so auch in Ordnung und die Aufmachung einschließlich Booklet darf man durchaus als professionell betrachten. Ein wenig mehr Lockerheit beim transportieren ihrer Texte würde der jungen Band noch gut tun - aber so was reift heran.

Lusus Naturae


Cover - Lusus Naturae Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:49 ()
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Second Shot

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Im Jahr 2000 trafen sich Sänger Ricky Gee und Gitarrist / Sänger Mique Bone zu einer Session, in der man zwölf Songs auf Tape bringen wollte. Doch aus diesem Projekt entstand mit Hilfe von ein paar Freunden eine komplette Band, die sich dazu entschloss, von nun an so genanntem "Roadhouse Rock" zu frönen. Darunter kann man sich Blues Rock vorstellen, der mit allerlei Country, - und Western - Zutaten garniert wird. Aufgrund diverser Singalongs kommen sogar öfter Erinnerungen an Truck Stop (etwa beim kleinen Hit "I Chose The Road Instead") auf, was "Second Shot" einen gewissen Schlager - Appeal verleiht. Das mag zwar doof klingen, funktioniert in der Praxis aber besser, als man annehmen würde. Blues Rocker der traditionellen Schule jedenfalls dürften mit Stücken wie "The Promises We Made", "Gold Was The Word", "Ice Cold Beer", "Saddle Up And Ride" oder "Run For Your Life" nicht die geringsten Probleme haben, da das Album auf seine Weise wirklich Spaß macht und durchgehend positive Vibes verbreitet. "Second Shot" ist ein zwar sehr unspektakuläres, aber für die Zielgruppe sicher hörenswertes Album geworden, das auch "normalen" Rockern (etwas Toleranz vorausgesetzt) gefallen könnte!

Second Shot


Cover - Second Shot Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 57:51 ()
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Vertrieb:
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Glorious

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Das WM-Fieber grassiert, Deutschland versinkt im Schwarz-Rot-Goldenen Klinsi-Taumel und auch ich kriege die Glotze nicht mehr aus. Da verwundert es nicht, dass auch die verschiedensten Künstler musikalisch auf den WM-Zug springen. Einer dieser sogenannte Fußballhymnen der besseren Art kommt von MIKEYLA feat. THE METAL FORCES und trägt den Titel "Glorious". Die Fußballhymne wurde von Uli Kusch (MASTERPLAN), Ronny Milianowicz (DIONYSUS) und Joacim Cans (HAMMERFALL) komponiert und kommt als hypereingängiger, leidenschaftlicher und gut nach vorne gehender Rocksong mit fetter Gitarre und metallenem Schlagzeug daher. Das von der erst 19-jährige Schwedin MIKEYLA und Ralph Scheepers (PRIMAL FEAR) eingesungene Song vor allem im Refrain nur so vor Pathos strotzt, war bei einem Stadionsong wohl auch so zu erwarten und auch musikalisch wurde hier vor allem Wert auf den Mitgrölfaktor gelegt. Dabei gibt MIKEYLA mit einer beeindruckenden Gesangsleistung neben dem Metalmeister Scheepers eine verdammt gute Figur ab. Bei der "Solid Metal Version" kommen dann einzelne Gäste mit Soloeinsätzen zum Zuge, u.a. Tobias Sammet (EDGUY), Joacim Cans (HAMMERFALL), Timo Kotipelto (STRATOVARIUS), Roland Grapow (MASTERPLAN), Edu Falaschi (ANGRA) und noch einiges namhaftes mehr. Und mit der an Die Happy erinnernden, melancholische Halbballade "Calling" ist noch ein äußerst ansprechender Appetithappen aus dem MIKEYLA-Solowerk mit draufgepackt. Die noch enthaltene "Glorious"-Karaoke-Version und die Video-Dokumentation kann man aber getrost unterschlagen. Und bevor der geneigte Soccer-Fan dann sein Geld zu den Sportfreunden Stiller oder dem unsäglichen Oliver Pocher trägt, sollte "Glorious" von MIKEYLA feat. THE METAL FORCES eine gut rockende Alternative sein.

Glorious


Cover - Glorious Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 14:57 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Nasty Angels´ Paradise

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Die Wurzeln von BLUES POLISH liegen im Ostblock der 80er Jahre, aber später liefen die Verantwortlichen nach Bayern über, wo man sich einen angeblich sehr guten Ruf als Blues - Szene - Band erspielen konnte. Keine überflüssigen Floskeln, wenn man sich "Nasty Angels´ Paradise", das erste offizielle Album der Band, anhört. Der Band gelingt es, wirklich traditionellen Blues in ein sehr erdiges, fett rockendes Gewand zu stecken, was zwar manch Hartgesottenem zu altbacken klingen mag, Fans des Genres jedoch verzücken dürfte. Hauptgrund dafür sind vor Allem die sehr gute Gitarrenarbeit von Bandgründer Mirek Winiarski und die coole Whiskey - Röhre von Sänger Markus Meissner. Auch im Songwriting - Bereich gibt man sich keine Blöße, was der Stampfer "Bad Times", der Mundharmonika - Groover "Eternal Summer", der Südstaaten - Boogie - Rocker "Long Night", die (leicht kitschige) Ballade "Still" oder das etwas an SANTANA erinnernde "For You Claire" recht eindrucksvoll unter Beweis stellen. Außerdem hat man mit dem Opener "These Boots" (fast schon doomiges Cover von Lee Hazlewood) und dem überlangen "At The Window" zwei echte Knaller im Gepäck. Natürlich dürften Metaller hier krawallmäßig unterfordert sein, aber Blues Rocker der alten Schule, die etwa einen George Thorogood verehren, könnten hier einen echten Geheimtipp abgreifen, der zudem noch optisch sehr ansprechend verpackt wurde. Wirklich gut!

Nasty Angels´ Paradise


Cover - Nasty Angels´ Paradise Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 60:19 ()
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Review:

Diablerie

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NOTURNA sind so etwas wie NIGHTWISH aus Brasilien! Gothic Metal mit Gejaule! Ok, ganz so bombastisch wie die finnischen Originale sind NOTURNA nicht, aber man merkt dem Quintett seine Orientierung stark an. Immerhin hat man mit Vivian Bueno einen netten Blickfang in seinen Reihen, der besonders auf dem ultraschlechten Cover - Artwork (Frau beugt sich mit Weinglas über Klavier - Kitsch hoch Zwölf!) vollends zur Geltung kommt. Auch auf männlichen Hintergrundgesang (von Gitarrist Fabio Bastos) wird nicht verzichtet, was zwar für ein wenig Abwechselung sorgt, aber das Reißbrett, an dem diese Band entworfen wurde, noch stärker durchschimmern lässt. Wer die "Originale" zu schätzen weiß, dürfte an objektiv gar nicht mal so üblen Songs wie "Tears Of Blood" oder "Evil Hearst" (wirklich gut!) durchaus Gefallen finden. Fans von den allgegenwärtigen Finnen, LEAVES EYES oder WITHIN TEMPTATION sollten sich den Namen NOTURNA ruhig mal merken; der Rest, der schon beim puren Erwähnen dieser Bands schreiend die Flucht ergreift, wird auch hier ganz sicher nicht glücklich werden! Ich weiß nicht, aber ich habe hier trotz zweifelsfrei vorhandener Qualitäten das Gefühl, dass es sich bei NOTURNA um eine dieser irgendwie seelenlosen Bands handelt, die im Zuge eines anhaltenden Booms (siehe auch: Power Metal, Metalcore,…) Oberwasser wittern. Die Zielgruppe wird´s schon richten…

Diablerie


Cover - Diablerie Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 59:29 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Jump The Gun

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Band:

Blues Polish

www
Band:

Noturna

www
News:

SONIC REIGN zum Dritten

Die deutschen Black Metaller SONIC REIGN stellen mit "Fucked Up But Glorious" das dritte MP3 zum neuen Album "Raw Dark Pure" online.



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