GENERAL SURGERY haben ihren bisherigen Sänger Dr. McWilliams gegen Dr. Erik Sahlström (MAZE OF TORMENT, SERPENT OBSCENE) getauscht. Böses Blut gab es anscheinend nicht, McWilliams wird der Band weiterhin beratend zur Seite stehen.
Einen ersten Eindruck vom neuen Sänger kann man sich mit "Restrained Remains" auf der MySpace-Seite der Band machen.
Auch MINISTRY besitzen nun eine Präsenz bei Youtube.com, die hier zu finden ist. Dort erzählt Jourgensen unter anderem vom kommenden Album "The Last Sucker", das im September 2007 erscheinen soll.
Die erste DVD überhaupt von OOMPH! nennt sich "Rohstoff" und wird am 20.07. released. Neben der Show in der Berliner Columbiahalle sind als Bonus 15 Videoclips (inklusive Making-Of) und ein exklusives Interview enthalten. Nun ist dazu ein 3-minütiger Trailer verfügbar, der einen ersten Einblick sowie Aussschnitte aus den Videos bzw. Live-Auftritten mit Klassikern wie "Gekreuzigt", "Fieber", "Supernova", "Das Weisse Licht, "Augen auf!", "Brennende Liebe", "Gott ist ein Popstar" oder "Träumst Du" gewährt. Zum Trailer gehts hier.
Außerdem wurden OOMPH! für den 05.07.2007 als Opener von METALLICA in Wien bestätigt.
MARILLION waren in der Ära nach FISH ja schon immer für den ein oder anderen Albumflop gut ("Radiation" oder "Marillion.com"), trotzdem war ich vor dem ersten Reinhören des aktuellen Werkes "Somewhere Else" eigentlich guter Dinge. Es sollte aber leider anders kommen. Fast drei Jahre nach dem meist gelobten "Marbles"-Album (das ich zu meiner Schande als Fan dieser Band bis heute noch nicht gehört habe) haben Marillion wieder was Neues am Start. Die Spannung war entsprechend groß aber leider kam auch schnell die Ernüchterung, denn von den 10 gebotenen Tracks würde ich drei als gut, zwei einigermaßen als mittelmäßig, zwei Totalausfälle und den Rest als größtenteils belangloses Geklimpere mit viel langweiligen Chill-out Gedudel einschätzen. Obwohl gleich der gelungene Opener "The Other Half" eigentlich einen guten Start verheißt - es geht dabei solide prog-rockend mit schönen Gitarrenparts, wohlklingenden Keyboards sowie solidem Gesang gut ab und auch der getragener Mittelteil paßt. Auch das etwas langsamere mit etwas verschrobenerem Beginn versehene "See It Like A Baby" mit coolen Drumsounds und durchgängig schöner Gitarrenarbeit von Steve Rothery kann Pluspunkte sammeln. "Thank You Whoever You Are" ist dann schon etwas schwächer, da passiert musikalisch nur wenig mit zu gleichförmigen Soundkaskaden (etwas, was sich noch häufiger so auf dem Album zeigt). Der absolute Ausfall kommt dan mit lärmigen "Most Toys" mit heftigen Riffs die zwar formal rockig sind aber völlig nullachtfünfzehnmäßig klingen, diese Art von pseudo Rock paßt außerdem überhaupt nicht zu Hogarths Stimme. Ebenso wenig überzeugend, wenn auch nicht ganz so mies, ist "The Last Century For Man" geraten, ach hier wird lange Zeit so vor sich hin gespielt, die Vocals arg genuschelt, der Sound verwabert und erst gegen Ende kommt die Band mit eeinem opulenten Streicherarrangement so richtig auf den Punkt, die Gitarren werden aufbrausend heftig mit typischem Marillionflair aber retten den Song nicht mehr. Überhaupt ist auffällig dass sich Rothery auf vielen Songs immer erst ab Mitte oder gegen ende so richtig in' Zeug legen darf, vorher tritt man auf die Bremse. Man möchte betont atmosphärisch klingen ähnlich wie zu seeligen "Brave" Zeiten aber es gengt so gut wie nie,diese tolle Intensität zu erreichen. "Somewhere Else" schafft dies dann gerade mal so, trotz zu vieler nichtssagender Fülleffekte. Auch bei "A Voice From The Past" dominieren die Tastensounds und verwässern dabei sehr stark, es blubbert alles so vor sich hin bis nach 3 Minuten endlich die schmissigen Gitarren dazu kommen und den Song endlich in die Spur bringen. Das Album ist insgesamt sehr, sehr durchwachsen zwar mit einigen schönen Momenten aber auch leider mit vielen Tiefen, die bei mir eher einen negativen Gesamteindruck zurücklassen. Auch Hogarths meist zu wehleidiger und nerviger Gesang trägt viel dazu bei. "No Such Thing" ist auch so ein zwiespältiger Song, mit den verfemdeten Vocals auf modern getrimmt trotzdem groovd es ganz solide aber letztlich ist die Musik viel zu eintönig ohne tiefer gehende Dramaturgie, nee da hätte man viel mehr draus machen können. "The Wound" hat dann endlich mal wieder so richtig Pepp, geht gut voran und bietet genügend Power mit einem überzeugenden Sänger, der hier mal dieses nölige bzw. brotlose Rumgeeiere beiseite läßt und sich geradlinig auf den Text konzentriert. Auch der Schlusstitel "Faith" mit einem coolen Thema in akustischer Form dargebracht zeigt den Haupmangel dieses Albums überdeutlich- es fehlt an kompositorischer Kompaktheit, die Melodien sind wenig ausgereift man verliert sich in aufgeplustertem Keyboardpomp und es ist ingesamt viel zu ruhig bzw. bedächtig. Vielfach sind die Songs zu ähnlich aufgebaut, erst langsam dann ein zu langatmiger Zwischenteil und dann meist ein theatralisch-heftiger Schluss aber keine Ideen dazwischen oder gar überraschende Breaks. Geschwindigkeitswechsel sind eher selten, vieles dümpelt so vor sich hin, mitreisende Intensität oder packende Stimmungen wird man, wenn überhaupt auf "Somewhere Else" nur spärlich finden. Es herrscht eine gewisse Sterilität und der berühmte Funke spring da nie über. Die Scheibe als Ganzes ist zwar kein kompletter Totalausfall aber sicher eines der schwächeren Werke von MARILLION der Neuzeit!
TINY-Y-SON wussten bereits mit ihrer ersten EP zu überzeugen und gaben auch Live immer eine gute Figur ab, trotzdem kommt die Güteklasse ihres Debüt-Albums "Embracing Uncertainty" ein wenig überraschend. Was die Norddeutschen hier vom Stapel lassen, ist feinster Screamo, der punkig-flott gespielt ist und sich bei Hardcore, Screamo und Punk munter bedient. Irgendwo in der Nähe von FIRE IN THE ATTIC und DAYS IN GRIEF (um mal in Deutschland zu bleiben) angesiedelt, haben TINY-Y-SON doch ihre eigene Identität gefunden, die sie zu mehr als nur dem 1000. ATREUY-Klon macht. Hochmelodisch, mit tollem Gesang, der zwischen Gebrüll und (teils mehrstimmigen) cleanem Gesang wechselt ("Papersoldiers & Velvetbombs"), gehen die Songs direkt ins Ohr und setzen sich dort fest. Abgerundet wird das Ganze durch eine sehr gute Produktion, ein schniekes Artwork und einige Gastauftritte (u.a. von DAYS IN GRIEF). Letztes Zeichen, dass es sich hier um eine gute Platte handelt: sie ist viel zu schnell vorbei. Die knappe Dreiviertelstunde vergeht wie im Flug, ohne zu langweilien - was Besseres kann man über einen Longplayer kaum sagen, oder?
Seit einiger Zeit geht ein merkwürdiges Phänomen um: scheinbar ganz normale Metal-Fans werden bei Auftritten einer gewissen Band zu partywütigen Trinkhornschwingern, tanzen, bölken laut finnisch (mit zunehmendem Gebrauch des Trinkhorns immer besser…) und verhalten sich zu den Klängen von Geige um Akkordeon immer animalischer - wie im Bierzelt zur "Wiesn", nur weltoffener, lustiger und ohne CSU-Parteinadel an der Kutte. Schuld an dieser Ausgelassenheit ist eine Band namens KORPIKLAANI, die sich spätestens seit dem Release ihres letzten, gefeierten Albums "Tales Along This Road" einer stetig wachsenden Anhängerschaft erfreuen darf. Während Bands wie MOONSORROW, ENSLAVED, MANEGARM und Co., aber mittlerweile auch die ähnlich gearteten Kollegen von TURISAS, schwereren, bombastischen und epischen Sounds frönen, regiert bei KORPIKLAANI nach wie vor die finnische Lebensart und davon die helle Seite! Düster oder melancholisch klingt hier gar nix, die Chöre erinnern eher an Stammtischgesänge, und Rasierklingen scheint das Sextett tatsächlich nur vom Rasieren zu kennen. Mit dem obergeilen "Let´s Drink" hat man dann auch gleich den inoffiziellen Nachfolger zu "Happy Little Boozer" als Opener gewählt, der sofort ins Ohr geht und da nicht mehr raus will. Aber auch danach lässt die Hitdichte nicht nach: der Titelsong, "Viima", "Veriset Äpärät" (dessen Text sich teilweise deutsch anhört), "Palovana", "Karhunkaatolaulu" oder das leicht irisch tönende Instrumental "Nordic Feast" sind allesamt tolle Hits, die richtig Spaß machen und die knapp 43 Minuten des Albums wie im Flug vorbeiziehen lassen. Nur zwei Dinge kann man hier bemängeln: erstens ist das Akkordeon manchmal einen Tick zu präsent und drängt die Gitarren etwas in den Hintergrund, und zweitens bewegen sich alle Songs entweder im fixeren Midtempo- oder Uptempo-Bereich, was der Abwechselung nicht wirklich zugute kommt. Das sind aber nur Nuancen, die den Leuten, die eine Folk Metal-Platte mit 100%iger Partykompatibilität suchen, absolut schnuppe sein werden. Nach POWERWOLF haben KORPIKLAANI hier die bisherige Stimmungsgranate des Jahres vorgelegt - allererste Sahne!
Ach ja... besorgt Euch am Besten die Erstauflage, denn dort gibt´s noch eine Bonus-DVD mit dem kompletten (!) Wacken-Gig von 2006 obendrauf!
Französische (Extrem-) Metalbands weisen in der Regel eine mindestens genauso hohe Qualität auf wie belgisches Bier oder chinesische Autos. Doch es scheint zumindest einen Funken Hoffnung zu geben, wie man an den 2005 gegründeten Schwarzkitteln DARK PROPHECY hört. Bereits die Optik des ersten Demos der Band, "Sexual NecrObsession", spielt einerseits mit japanischen Horrorfilmklischees, andererseits mit der Farbgebung der deutschen Referenz-Dunkelheimer DARK FORTRESS, doch die pure Blamage, die man sich nach Betrachten des Artworks noch vorstellt, bleibt erstaunlicherweise aus. Das Sextett geht erstaunlich reif zu Werke und tendiert musikalisch tatsächlich ein wenig in die Richtung der genannten deutschen Band, ohne allerdings deren Klasse wirklich zu erreichen, aber das hätte auch niemand ernsthaft erwartet. Und obwohl DARK PROPHECY ein Keyboard in ihren Reihen haben, klimpern sie nicht wild durchs Unterholz, sondern erzeugen ihre durchweg starken Melodien primär durch die zwei Gitarren. Richtig auffällig wird das Tastenaggregat meist nur in den eingestreuten, sehr ruhigen Parts, die zeigen, dass diese Band nicht darauf aus ist, Rekorde zu brechen (was auch heute gar nicht mehr möglich ist), sondern einfach finstere, intelligente Mucke machen will und sich gar nicht erst in die "True Black Metal"-Ecke drängen lässt. Unter den vier Stücken befindet sich zwar kein prägnantes Highlight, aber über die kurze Spielzeit hinweg kann ein für eine Demoband auffällig hohes Niveau gehalten werden. Da auch die Produktion relativ gut gelungen ist (und sogar manchen "professionellen" Black Metal-Release aussticht), kann man "Sexual NecrObsession" aufgeschlossenen, anspruchsvollen Nachtspaziergängern bedenkenlos empfehlen, auch wenn hier das Optimum noch nicht ganz erreicht wurde. Dennoch sehr hörenswert!