Konzert:
Lovex, Manzana - Köln, Underground
Konzert vom Der Wettergott meinte es nicht gut mit den Besuchern des LOVEX- Konzerts am 07.11.2007 im Kölner Underground. Wind, Regen und vergleichsweise niedrige Temperaturen waren nicht gerade dazu angetan, einem das Warten im Freien vor der Location zu versüßen. Nichtsdestotrotz fand sich eine nicht unbeträchtliche Anzahl Beharrlicher schon geraume Zeit vor Einlass im Innenhof ein und bot den Witterungsverhältnissen stoisch die Stirn. Als sich dann um kurz nach 19:30h die Pforten öffneten, um die mittlerweile bereits etwas durchnässten Getreuen des Finnenrocks ins Trockene und Warme zu lassen, füllte sich der Innenraum des Undergrounds entsprechend auch recht schnell.
Um 20:30h fanden sich die wie die Headliner aus dem Land der tausend Seen stammenden MANZANA (mittlerweile muss man sich schon fast fragen, wie viele Rockbands es im finnischen Tampere eigentlich noch gibt) auf der Bühne ein und durften sich über ein gut aufgelegtes Publikum freuen. Das Quartett, das sich musikalisch irgendwo zwischen Rock und Metal bewegt und tendenziell eher etwas härter wirkte als LOVEX selbst, sorgte dafür, dass auch den letzten vom Warten im Regen noch Fröstelnden wieder warm wurde und stieß auf positive Resonanz, was Sängerin Piritta Lumous den ganzen Auftritt über ein glückliches Lächeln ins Gesicht zauberte.
Nach kurzer Umbaupause kamen schließlich mit LOVEX die erwarteten Headliner des Abends und machten sich daran, dem Publikum mit "Divine Insanity" gleich mal ordentlich einzuheizen. Sänger Theon erschien zunächst mit der für finnische Rockstars allem Anschein nach schon fast obligatorischen schwarzen Wollmütze (sollte jemand etwas über einen finnischen Mützenhersteller wissen, der heimische Rockbands sponsert, so möge er sich bitte melden- dieses Rätsel harrt noch der Aufklärung), ließ sich dann jedoch kurze Zeit später von den Innentemperaturen überzeugen, diese im eigenen Interesse vielleicht doch besser abzulegen. Das Sextett spielte sich gutgelaunt durch eine breite Palette ihres Materials, darunter neben "Die A Little More", "Bleeding", "Love & Lust", "Heart Of Stone", "Bullet For The Pain" und "Anyone, Anymore" unter anderem auch ein neuer, laut Aussagen Theons bisher noch unbetitelter Song vom im nächsten Jahr anstehenden neuen Album. Gitarrist Vivian Sin Amor poste was das Zeug hielt und Theon bemühte sich auf ebenso redliche wie auch sympathische Weise, seine Deutschkenntnisse an den Mann zu bringen und auf diese Art seiner Begeisterung über das Publikum Ausdruck zu verleihen ("Wunderbar, wunderbar! Toll! Super!" Kurze Pause. Dann: "Mein Deutsch ist leider scheiße, aber ihr nicht! Ihr seid toll!"). Mit "Runaway" wurde den Rockgrößen von BON JOVI gehuldigt und mit "Larger Than Life" war sogar ein BACKSTREET BOYS- Cover am Start, das in deutlich verrockter Form allerdings jede Boygroup locker an die Wand spielte. Um eine Zugabe ließ sich die Band nicht lange bitten und legte als erstes mit dem die ersten zwei Drittel über ausschließlich von Sänger Theon und Keyboarder Christian bestrittenen Schmachtfetzen "Yours" nach, bei dem auch prompt das eine oder andere Feuerzeug in der Menge auftauchte. Die bis dato wohl bekannteste Single "Guardian Angel" hob man sich zum Schluss auf, um sich noch einmal ordentlich feiern und das Publikum eifrig mitsingen zu lassen. Theon erfreute sich überdies einer nicht unbeträchtlichen Wirkung auf Teile des weiblichen Publikums- mindestens ein Fall eines in begeisterter Verzückung vom Leib gerissenen T-Shirts war zu bestaunen. Nachdem die Band sich schließlich unter anhaltendem Applaus verabschiedet hatte, begann der Ansturm auf den Merchandising Stand, an dem auch die Mitglieder von MANZANA standen und auf Wunsch Autogramme gaben. Offenbar hatten weder LOVEX selbst noch deren Management mit einem derartigen Andrang gerechnet, denn zu guter Letzt war zu beobachten, wie das rührend bemühte Verkaufs-Team selbst die an der Wand hängenden Anschauungsexemplare von T-Shirts und Postern abhängte und verkaufte, da die Vorräte erschöpft waren. Fazit: LOVEX mögen hier zu Lande zur Zeit zwar noch weniger bekannt als einige ihrer finnischen Landsmänner, hinter diesen verstecken brauchen sie sich aber eindeutig nicht.
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