Den Opener machten SOME TIMES, die mit ordentlichen Verspätung begannen und reichlich Mühe hatten, das Publikum zu Bewegungen zu animieren. Ihr sperriger, vertrackter Hardcore machte es mit dem Songmaterial nicht vertrauten Leuten schwer und forderte Konzentration beim Hörer. Die Ansagen kamen zudem zu leise und zu selten, so dass keine rechte Stimmung aufkommen wollten. Irgendwann waren die Jungspunde am Ende ihres Sets angekommen und schienen darüber nicht wirklich traurig zu sein. Gibt halt mal weniger gelunge Shows – das war so eine.

BLACK FRIDAY 29 konnten zwar nicht in Bestbesetzung antreten, der Basser fiel aus und musste durch ein der beiden Gitarristen ersetzt werden, ließen sich davon aber nicht beirren. Die Ruhrpottler um Symphatikus Björn am Mikro legten engagiert los, brauchten aber einige Minuten, bis es erste Reaktionen beim Publikum gab. Es gab zwar immer einige Leute, die mitsangen und sich bewegten, der größere Teil der Anwesenden beschränkte sich aber auf wenige Zentimer Bewegungsradius. Nur bei einem älteren Song ging die Lucy steil, inklusive Mikrohaufen. So blieb es eine seltsame Show, die mehr positive Resonanz beim Publikum hätte auslösen sollen, denn ihren Job haben BLACK FRIDAY 29 wie gewohnt sehr gut gemacht. Beim nächsten Mal mit Doppel-Axt-Attacke, dann wird das noch ein Level besser. Aber auch so gehören die Jungs zu den besten HC-Kapellen Deutschlands.

Fast schien es, als hätten sich alle Leute ihre Energie für THE FIRST STEP aufbewahrt. Kaum waren die Amis auf der Bühne, brachen vor der Bühne alle Dämme. Jeder versuchte mitzusingen, mitzudiven, mitzumachen – die Luft brannte. Die Band trug ihren Teil dazu bei und gab alles, schon nach wenigen Minuten waren alle bis auf die Knochen durchgeschwitzt. Jeder Song saß, selbst die der gerade erst erschienen neuen EP waren bekannt und wurden enthusiastisch mitgesungen. Kaum angefangen, war der Set auch schon vorbei, aber die Fans ließen THE FIRST STEP nicht ohne Zugabe von der Bühne und bekamen noch ein paar Songs, darunter eins von einem Gastsänger gesungenes YOUTH OF TODAY-Cover. Danach war Schluss und jedem klar, dass hier eine der verdammt besten Bands des Planeten gezockt hatte. Ganz, ganz, ganz groß!