Konzert:
Headbangers Open Air 2008 - Randnotizen
Konzert vom Ein tolles Festival, das war auch das 11. HEADBANGERS OPEN AIR in Brande-Hörnerkirchen 2008. Kaum Orga-Schwierigkeiten, fast immer akkurater Sound, Super-Wetter und vor allem tolle Bands - vielleicht das beste Billing aller HOA-Zeiten? Mal hören, was Veranstalter Thomas Tegelhütter im kurzen Gespräch so dazu sagt.
Wieviele Leute waren denn da Es war ausverkauft, an allen Tagen mehr als 1000 Zuschauer. Es wurden viele Würstchen und noch mehr Bier verkauft. Und wir hatten etwa 700 Autos auf fünf Hektar.
. Was ist außergewöhnlich gut gelaufen, was weniger.Mit dem gesamten Ablauf waren wir sehr zufrieden. Es gab kein Krawall, kaum Verzögerungen in der Running-Order. Die Bands waren sehr umgänglich und entspannt. Was will man mehr?
Was sagt ihr zur geäußerten Kritik? Wie: Essen zu wenig Auswahl, zu lange Wartezeiten, der unfreundliche Müllmann, was gab es noch? Die Essensauswahl war wie im vergangenen Jahr, da werden wir aber in 2009 etwas erweitern. Die Wartezeiten waren für die meisten Leute - wie ich gehört habe - okay. Na ja scheint aber auch Ausnahmen gegeben zu haben. Der Müllmann hat auf einem Festival immer einen undankbaren Job, er scheint auch hier und da übers Ziel hinausgeschossen zu sein. Insgesamt fand ich seine Anwesenheit aber gut, er hat schon einiges an Müll entsorgt und uns sehr entlastet, was das Aufräumen angeht.
Was waren für dich die Highlights, was die Tiefpunkte?Ein kleiner Tiefpunkt war die höchst seltsame Absage von Ancestral (eine andere italienische Band bot sich eine Woche vor dem Fest als Ancestral-Ersatz an, obwohl wir zu diesem Zeitpunkt nichts von einer Absage wussten....die müssen sich bei uns nicht wieder melden, stehen auf der „Blacklist“). Musikalische Highlights waren für mich Mortal Sin, Lethal, Blaze und Beehler. Wow, Dan Beehler bei uns im Garten....
Was liegt an für 2009, außer den KILLERS meine ich? Endlich mal. Viele würden sich wohl über Tank freuen, was?An Tank sind wir schon seit Jahren dran , scheitert in aller Regel aber am Gesundheitszustand der Bandmitglieder, mal schauen.... Ansonsten mag ich nur ungern über ungelegte Eier sprechen. Es ist immer schon Zitterpartie genug, ob die bestätigten Bands am Ende auch spielen ....
Sonst noch watt?Ach ja , wir hatten einiges investiert für (zwar nur kalte) Duschen , Stoffbändchen , etc aber da wir dazu bisher keine einzige positive Rückmeldung erhalten haben, werden wir uns die Mühe in 2009 wahrscheinlich nicht wieder machen.
Was ansonsten auffiel:
Manch einer wunderte sich über MORTAL SINs T-Shirt-Preise, die wohl mit 20 Euro gehörig über dem Schnitt lagen. Kommentar der Band: Wir verdienen auf unserer Festival-Tour so wenig, da müssen wir unsere 13.000 Euro Reisekosten irgendwie wieder reinbekommen.
So schön Paul Arnold von AT WAR seine Haare gewaschen und gefönt hat und so lustig der Armee-Look auf der Bühne ankam. Der Apfel esssende Fronter lief während seiner Zeit als Zuschauer in weißen Tennissocken herum, hochgezogen. Ob einer den Amis mal dieses „NoGo“ steckt?
Wieder dabei: Wie in den vergangenen Jahren waren wieder echte Metaller aus aller Herren Länder anwesend wie die zahlenmäßige starke spanische Crew, allesamt in Stretchhosen, die Holländer, diesmal ohne Klogs, Italiener, Ostfriesen und und und
Echtes Stehvermögen bewies SirLuzifer alias Fränky mal wieder auf seinem Campingstuhl. Mit einer Bierruhe filmte er das gesamte Festival überdacht auf einem Plastikstuhl stehend - und ließ sich auch vom Riss in selbigem nicht aus der Ruhe bringen.
Auch im Internet dürfte das HOA zu sehen sein, denn ein ganzes Filmteam (mit dabei Szene-Urgestein Frosch) nahm alles auf: www.streetclip.tv.
Für Ärger sorgte der „Müllmann“: Er pupte wohl einige Banger wegen Nichtigkeiten an. Warum man seinen Scheiß allerdings nicht ein wenig in der Nähe behält oder gleich in den Müllsack steckt, bleibt ein Rätsel. Aber später über Müllgebühren oder versteckte Preiserhöhungen motzen.
Was das Team am Bierpils um Steffi prima schaffte, das war in deren Freizeit eher schleppend. Denn dann zapfenden „Praktikanten“ verursachten einiges an Wartezeit. Was vielleicht manchem ganz gut tat.
Ganz im Trend lagen Tank-Shirts. So liefen diverse Shirts rum (unter anderem mit Tom auf Sodoms Bühne) und nicht selten ernteten die Träger zustimmendes Kopfnicken oder nach oben gereckte Daumen - jetzt müssen Algy und Co. nur mal persönlich vorbeikommen.
Einiges an Rätselraten verursachten die Bierfässer. Millionen Fässer, tausende Biersorten. Angesichts nicht wirklich grassierender Kopfschmerzen an den Morgen danach können es aber nicht so viele gewesen sein. TT, aufklären bitte!
Volles Haar ist ihm gegeben: Mat Maurer von MORTAL SIN lief abseits der Bühne mit einem Pferdeschwanz herum, der sich wahrlich sehen lassen konnte. Wie der wohl damit durch Türen kommt.
Hitze gewohnt? Von wegen: Als die Jungs von DEATH SS in ihrem VW-Bus aufs Gelände fuhren, wussten sie nicht recht wohin. Folglich blieb der Bus mitten zwischen den Bänken stehen, der Motor lief, was wohl der Klima-Anlage geschuldet war. Und wie untrue: Die hatten gar keine Kapuzen auf...
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Konzert:
Headbangers Open Air 2008 - Samstag
Konzert vom Dickebackenmucke zum Anfang des dritten Tages: STONE COLD BLACK, die Gewinner des Ballroom-Battles, überzeugen von der musikalischen Seite, allerdings nervt der Sänger zumindest von Ferne. Das Album „The Cell“ dürfte dennoch für Metal-Thrasher in Ordnung sein.
ABANDONED trafen den Nagel auf den Kopf: Die Hessen haben mit Kalli einen sympathischen Sänger, der zwar viel zu viel babbelt, aber mit einem völlig Recht hat: Er mokiert sich über Exodus-Sänger Dukes und sein rassistisches Polit-Palaver zwei Abende zuvor und erntet zustimmendes Nicken und donnernden Applaus. Auch musikalisch bedeuten die Thrasher für einige Härtner eine absolute Erholung, denn sie hämmern munter drauflos und zeigen, dass Thrash auch auf dem Headbangers seine absolute Bedeutung hat und erinnern mit „Holy Terror“ an eine coole Band. Mal ganz davon abgesehen: Brande sieht eine richtige All-Star-Band, denn am Schlagzeug sitzt der neue Drummer Sven Vormann (Ex-Destruction). Aber an der Gitarre machte sich noch nicht Fabs Schwarz (Stormwitch, Paradox und vieles andere) zu schaffen. Holg macht nämlich noch die letzten beiden Shows mit. "Der Fabs würde sich freuen wenn er noch meine Haarpracht hätte.....und ausserdem hab ich die engeren Hosen!", scherzte Holg gegenüber METAL-INSIDE.de. Dabei kamen folgende Kracher der „DickDarmstädter“ heraus:
Intro
Visions Of Death
We Are In Hell
Demonic
Holy Terror
Sands Of Time
Misanthrope
Too Blind To See
Trapped
----------------
Force Fed
At The Gates Of Hell
Und dann kommt der absolute Zerstörer: Es bollert und rumpelt an allen Ecken und Enden, die Band ist hässlich – und dennoch: So kann Metal sein, aus vollem Herzen, ehrlich mächtig auf die Glocke. Die Gewalt aus Ohio mit „Sänger“ Overkill an der Front erinnern daran, wie geil ihre Scheibe „MAXIMUM DESTRUCTION“ damals war und zeigen, wie geil die Band immer noch ist. Die Songs kommen ohne Ausfall aus, die Show rangiert irgendwo zwischen historischem Charme und purer Härte, so schön kann Thrash Metal mit Power („Iron Curtain“!!!) sein – muss mir wohl doch mal „Sonic Bullet“ und „Forever In Leather“ (was für ein Titel für eine Scheibe von 2007!) holen…. Die wunderbaren Songs hießen:
Tear Down The Heavens
Destructor
Take Command
Maximum Destruction
Skull Splitter
Iron Curtain
Storm Of Steel
Sonic Bullet
Die Briten PRAYING MANTIS bilden den absoluten Kontrast. Die Bande wirkt wie ein Klassentreffen von Busfahrer, Sonnenstudio-Besitzern, Kneipiers und Beamten. Der erste Eindruck verfliegt sofort mit angestöpselten Geräten. Die Jungs sind so tight wie die Stretch-Jeans bei unseren spanischen Stammbesuchern, so knackig wie ein frisches Brötchen. Allein der aus vielen Kehlen Wort für Wort mitgesungene, geniale Opener „Children Of The Earth sorgt für Gänsehaut. Die Jungs sind über jeden Zweifel erhaben, schütteln Mega-Songs in Reihe aus den Ärmeln und sind völlig zu Unrecht nicht größer geworden. Klasse. Sagenhaft klangen folgende Songs:
Children Of The Earth
Panic In The Streets
30 Pieces Of Silver
Johnny Cool
Lovers To The Grave
Turn The Tables
Flirting With Suicide
Captured City
AXEHAMMER aus L.A. sollen ja angeblich den Thrust-Sänger Mark Stewart verpflichtet haben, aber stimmlich ist er inzwischen ein andere. Nix zu hören von der markerschütternd hohen Stimme von „Fist Held High“ – vielleicht zum Glück. Denn auch mit gemäßigter Stimme kommt der Hammer schön kauzig daher und setzt sich vom 08/15-Power-Metal ab – irgendwie erinnert’s an „Battlesword meets Brocas Helm“. Zudem posen die Jungs äußerst cool. Zu diesen Songs sausten Axt und Hammer runter:
Princess
Demon Killer
Brwak Down The Walls
Lord Of The Realm
Cemetry
Stand Up And Fight
Axehammer
The Final Battle
Windrider
WILD DOGS mit Fat Matt. Sahen schon immer Scheiße aus. Jetzt wirkt der Mister McCourt wie ein aus den Fugen geratener Halford, kann aber noch schlechter singen und macht einen Fehler, der WILD-DOGS-Fans gehörig auf die Nerven geht: Er spielt keinen absoluten Old-School-Gig. Heraus kommt ein Beamten-Auftritt in Verkleidung, die Band versucht sich an belanglosem, Klischee verhangenen Portland Power Metal – braucht kaum eine Sau. Schade war’s um diese Titel:
Life Is A Game
Tonite Will Rock
Evil In Me
Born To Rock
Take Another Prisoner
Atomic Thunder
Two Wrongs
Stick
Not Stoppin’
Reign Of Terror
R…
Believe In Me
Rock’s Not Dead
Kühe, Schweine, Osnabrück – was der Osnabrücker Fußballklub und sein Anhang häufig hören muss, das trifft natürlich auf REBELLION nicht zu. Allerdings ist so eine Band einfach zu beliebig für das „sonderbare“ HOA-Publikum. Nicht ganz so viele werden also Zeuge dieses keineswegs schlechten Auftritts des Gravedigger-Ablegers. Zumal Michael Seifert einer der Sänger ist, die sich im Power Metal sichtlich wohlfühlen und das den Ohren der Zuhörer auch begreiflich machen kann. Höhepunkte der Rebellion (mit manch Soundproblemchen) sind dann auch tatsächlich Songs des großen Bruders.. The Clans Are Marching on …..
Die einzige ernsthafte Verzögerung gibt es bei NEW EDEN, den progressiven Amis. Beinahe eine Dreiviertelstunde zu lang dauert es dann, bis die Band aus Los Angeles loslegt. Die PaRadieschen kommen mit neuem Sänger, der sich aber nahtlos einfügt. Mit nur einer Gitarre gab es zwar ab und an ein paar Lücken (genau wie im Publikum), Prog-Fans aber waren begeistert. Die Titel aus dem Paradies hießen:
Piracy
Sunshine
Symptoms Of Time
Dance Of the Dead
Demons Of Earth
Land Of Filth And Money
Stagnant Progression
Threshold Of Tolerance
Crawling Erect
The Not Self
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Running Free
Seit einer Million Jahren sind die Holländer PICTURE unterwegs – setzen aber so was von keinen Rost an. Bereits 1979 gegründet, sehen die Jungs zwar älter, aber immer noch nicht so panne aus wie weiland in den Gründungsjahren mit Netzhemd und Haarspray. Und selbst Leute, die „normalen“ Metal beim HOA nur hören, weil die Atmosphäre so geil ist, sind mehr als angetan von den Nachbarn. Pete Lovell hat Stimme und Publikum im Griff, das wiederum bedankt sich artig, indem es völlig ausflippt. Der ganz starke Auftritt kam unter anderem mit diesen Titeln zustande:
Heavy Metal Ears
Eternal Dark
Choosing Your Sign
Unemployed
Battle For The Universe (Weltklasse!)
Live By The Sword
Dann aber war es Zeit für den absoluten Höhepunkt des HOA 2008. Dan BEEHLER hatten Herrn Alan Johnson mit – und einer ganze Armee und „very exciting“ Songs. Es ist einfach erstaunlich, die der auch nicht mehr ganz junge Kanadier gleichzeitig singt, trommelt, locker durch die Hose atmet und post wie ein Großer. Klar, irgendwie sieht es ein wenig merkwürdig aus, wenn der Front-Mann ganz hinten sitzt, aber das ist auch der einzige Makel einer unglaublichen Show. Wer braucht eigentlich noch Riccis Exciter??? Und wie feiert der Garten? Begeisterung pur auch bei den „echten“ BEEHLER-Stücken. Und diese gab’s:
Stand Up And Fight
Heavy Metal Maniac
Iron Dogs
Destiny
One Foot In Your Grave
Evil Sinner
Blackwitch
Used Bitch
Psychotron
Rising Of The Dead
Pounding Metal
Beyond The Gates Of Doom
Violence And Force
Ace Of Spades
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Long Live The Loud
WWII/ Cry Of The Banshee
Nach diesem Oberhammer haben es die Italiener von DEATH SS natürlich schwer, einen drauf zu setzen. Und eins vorweg: Sie schaffen es nicht: Daran können weder klerikalen Kutten was ändern, noch eine humorige Horror-Show und auch die baren Brüste einer langbeinigen Schönheit mit Kapuze. Und so performen sie, dass sogar katholische Geistliche neidisch werden könnten, lesen aus der satanischen Bibel Verse vor, und nebenbei musizieren die unchristlichen Südeuropäer eine Mischung aus Gothic und Heavy Metal. Das machen sie außerordentlich professionell und rechtfertigen sicherlich ihre Headliner-Position. An „Ottawas Greatest“ reichen sie aber lange nicht heran.
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Konzert:
Headbangers Open Air 2008 - Freitag
Konzert vom Der zweite Tag beginnt, wie es an einem HOA-Tag-zwo irgendwie üblich ist: Eine lokalere Band spielt vor nicht ganz so vielen Leuten. Und siehe da, irgendwie auch typisch für einen HOA-Opener: BLACK HAWK überzeugt mit eigentlich hausbackenem Kram. Aber Sänger Udo kann singen (er tut das ja nicht umsonst bei diversen Cover-Bands). Und auch der Rest der bereits 1981 in Mölln gegründeten Kapelle hat Freude trotz früher Uhrzeit und steckt damit die tapferen HOA-Bangerleins an. Auch, wenn sich der ein oder andere immer nur über klischee-beladene Textfragmente wie Suicide, Rock’n’Roll Hell, Black und Fire oder äußerst einprägsame Refrains lustig macht, so gelingt den Schleswig-Holsteinern ein ordentlich Aufgalopp in einen schönen Tag – nicht nur des Wetters wegen. Folgende Titel, darunter auch niegel-nagelneue, sorgen für Zustimmung, unter anderem ein Kiss-Cover:
Dragonride
Fire In The Night
C.B.F.H.
Suicide
Midnight Hero
Rock’n’Roll Hell
Fight At Night
Hellfire
Detroit Rock City
Song 10?
DEADLY BLESSING profitieren von der (vielerorts sehr bedauerten) Absage der deutschen Speed-Metal-Legende Paradox. Hier aber lag – laut Veranstalter - ein Attest über die schwere Krankheit Charly Steinhauers vor, es war also nix zu machen. Gute Besserung! Nur gut, dass die Band aus New Jersey bereit ist, nach dem Auftritt am Donnerstag, erneut auf die Bühne zu stiefeln. Sänger Childs liegt dem Vernehmen nach manches Mal daneben, die Musiker retten ihn aber aus der ein oder anderen, schwierigen Situation, genug Erfahrung haben sie ja alle Mann. Und so mausert sich die Muschpoke aus Maiden, Queensryche, alten Fates Warning zu einer hörenswerten, wenn auch nicht wirklich mitreißenden, US-Power-Metal-Vorführung. Die übrigens folgende Songs beinhaltete:
Search And Destroy
Bullets
Cry Of Medusa
Hand Of Fate
Hollow Eyes
“Utopia”
“Divided”
“Eternity”
Silent Madness
Plötzlich sind sie alle da. Also nicht nur die Australier von MORTAL SIN, sondern auch vor der Bühne versammelt sich sämtliches Fan-Volk. Ob es an den Auftritten während der Overkil-Tour lag, vermag ich nicht zu sagen, aber der Zuspruch nimmt euphorische Ausmaße an – wenn die Band früher so einen Erfolg gehabt hätte, hätte die Fangemeinde nicht so lange darben müssen. Meine Herren, was hat der Maggiflaschen-große Basser Andy Eftichiou einen Heiden-Spaß am Spielen, was für eine Bühnenpräsenz hat Mat Maurer immer noch (und wie viel Haar). Da er aber auch noch gut bei Stimme ist, gibt es einen wunderwasvonenergiegeladenen Thrash-Auftritt und das erste echte Hochlicht des noch jungen Tages. Unter anderem kloppten die Jungs aus New South Wales folgendes in die ausflippenden Hundertschaften:
Blood Death Hatred, Mayhemic Destruction, I Am Immortal, Deadman Walking.
Ach, watt war datt schön, Vinyl auf Neat Records. Da waren ja nicht nur Venom, sondern auch diese Iren von SWEET SAVAGE. Die Herren Ray Haller (seine Stimme klang wohltuend original), Trev Fleming, Ian 'Speedo' Wilson sowie Jules Watson kommen mit der unerhörten Leichtigkeit der Alters (und natürlich ohne Vivian Campbell) und mit ihrem Song: „Killing Time“, den Metallica weiland coverten. Natürlich ist das der Hit, aber auch „Feed For The Monster“ oder „Sweet Surrender“ rocken auf dem guten alten Weg der NWOBHM. Sie „nahmen auch keine Gefangenen“, während sie im „Auge des Sturms“ musizierten (jetzt mal song-metaphorisch geschrieben). Cool.
LETHAL sind wunderbar. Ohne Scheiß. Daran ändern auch die technischen Probleme gegen Ende des Konzerts nichts, auch nicht die hohe Stimme und auch nicht die etwas progressivere Ausrichtung der Songs. LETHAL können was und beweisen das eindrucksvoll. „Fire In Your Skin“? Haben sie immer noch, die Jungs aus Kentucky. Unglaublich, wenn jeder Sänger solche Eier hätte wie Mister Tom Mallicoat, dann könnten es viel mehr Bands mit einer höheren Stimme versuchen. Vielleicht doch noch mal ne alte Crimson-Glory-Scheibe rauspulen....
Jetzt zieht das HOA in den Krieg, im übertragenen Sinne, wie bestellt und abgeholt. AT WAR-Kamerad Sänger Paul Arnold kommt mit schusssicherer Weste auf die Bühne, die im Garten die Welt bedeutet – und es geht eindeutig rumpeliger zu als beim tödlichen Auftritt Minuten zuvor. Aber keineswegs schwächer, das Trio aus USA tritt die Schlacht an und gewinnt den Krieg souverän. Lebt von originalem Flair und Erinnerungen an „Retaliation Strike“ du „Ordered To Kill“ auf dem ach so ollen „New Renaissance Records“-Label und den damals schon recht dämlichen Armee-Verkleidungen. Dennoch, mit dem nötigen Abstand und der erwachsenen Coolness bringen sie das HOA auf ihre Seite. Kein Wunder, denn mit Songs „Do Or Die“, der wölfischen Ilsa, dem Hammer-Cover von den seelenverwandten Motörhead machen die drei aus Virginia Beach wenig falsch. Treffsicher eben – one Shot, one Kill, one Way!
Die einzelnen Schlachten hießen so:
Semper Fi
Ordered To Kill
Rapechase
Church And State
Mortally Wounded
Ilsa, She-Wolf of The SS
RAF
Creed Of Sniper
Dawn Of Death
The Hammer
Consicentious Objector
Eat Lead
Vom Schlachtfeld geht’s auf den Schlachthof von IMPALER Die Shock-Rock-Speed-Metaller aus Minnesota haben ein lustigen (wassertrinkenden) Tänzer dabei, der mit blutverschmierter Plastikschürze an eine Kreuzung aus Mad Butcher und Dancing Queen erinnert und der allgemein netten Show einen wahnwitzigen Anstrich verpasst – jedenfalls für ein paar Momente. Irgendwann nervt das Gezappel aber, zumal der doch recht konventionelle Speed der Amis doch nicht so recht vom bunten Treiben auf der Bühne ablenken mag, daran kann auch das Black-Sabbath-Cover „Hole In The Sky“ nix ändern. Auf allgemeine Zustimmung trifft hingegen der Auftritt der äußerst attraktiven Krankenschwester, die ihren Kollegen am Ende des Gigs behandelt. Ich weiß nicht, wie viele der freiwillig versicherten Fan-Anmeldungen schließlich bei der Dame bis ins Behandlungszimmer vorstießen...
DÉTENTE – eigentlich eine Sensation, dass sie auf dem HOA spielen, aber nicht wenige fürchten eine Blamage. Denn obwohl im fast originalen Line-Up angetreten, so fehlt naturgemäß die verstorbene Dawn Crosby. Würde Ann Boleyn (sonst bei Hellion, der Band) es schaffen, das Vakuum zu füllen? Schließlich verschaffte Dawns gerüttelt Maß an Wahnwitz der Band damals ihre Besonderheit. Um es vorwegzunehmen: Sie schafft es auf ihre Weise. Die Dreadlock-Dame tritt angenehm natürlich und sympathisch auf und ist stimmlich über jeden Zweifel erhaben. Songs wie „Russian Roulette“, „Losers“, „Shattered Illusions“ erinnerten einen daran, wie schade es war, dass es die Band aus Los Angeles mit „Recognize No Authority“ nur eine echte Scheibe herausbrachten – vielleicht bringt diese Reunion ja eine neue CD, nach diesem Auftritt muss den Fans jedenfalls nicht bange sein.
Ex-Wolfsbane-Mann BLAZE BAYLEY tritt jetzt unter ganzem Namen an und sieht immer noch aus wie ein Fernfahrer auf Toast. Das mindert natürlich seine stimmlichen Fähigkeiten in keinster Weise, zumal auch der abgeneigteste Fan hört, dass er zu Maiden passt, wie Bruce ins Flugzeug – wenn eben nur dieser Dickinson nicht wäre. Und so feiert das HOA die Ex-Jungfrau eisern ab, es gibt sogar Maiden-Titel zu hören – nur kennt kaum keiner der Umstehenden die beiden Scheiben, bei denen er mitwirkte, wirklich. Mag vielleicht am Song-Material seinerzeit gelegen haben. Unterm Strich ein unterhaltsamer Auftritt, den manch einer ziemlich göttlich findet. Das wiederum traf dann auch auf diese Songs zu:
Tenth Dimension
Ghost In The Machine
Ten Seconds
Alive
Identity
Kill And Destroy
Speed Of Light
Futureal
The Launch
Lord Of The Flies
Virus
Robot
Samurai
?
----------
Man On The Edge
SODOM sind dann der Headliner, es gibt immer noch Bier auf HOAwaii, zum Glück aber keine Songs des Side-Projects. Angelripper, stilecht im Tank-T-Shirt angetreten, wirkt dummerweise ein wenig lustlos, eigentlich unverständlich. Denn das Wetter ist immer noch schön und das HOA ist komplett vorrätig, um dem Ruhrpott-Urgestein die Ehre zu erweisen. Aber während Exodus am Vorabend den Auftritt dehnten, schmilzt die SODOM-Setlist beim genaueren Hinhören um ein paar Songs, schade eigentlich. Aber was das Trio sich ansonsten zusammenkloppt, das hat es mächtig in sich. Auch, wenn man die Band schon mögen muss, so sprühen Songs wie „Sodomy And Lust“ auch nach gefühlten hundert Jahren noch vor Charme und Esprit. Oder „Outbreak Of Evil“. Oder die herrlichen Ansagen, hach, einfach dufte. Wie eigentlich der ganze zweite Tag. Am Ende lag das an folgenden Songs, wie gesagt, nicht alle kamen unter den Hammer:
Blood On Your Lips
Outbreak Of Evil
Napalm In The Morning
Sodomy And Lust
City Of God
Surfin The Saw Is The Law
Blasphemer
M-16
Obsessed By Cruelty
Axis Of Evil
Agent Orange
Witching Metal
Ausgebombt
Among The Weirdcong
Remember The Fallen
Ace Of Spades
Bombenhagel
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Konzert:
Headbangers Open Air 2008 - Donnerstag
Konzert vom METAL-INSIDE.de steigt ins HEADBANGERS OPEN AIR- Geschehen 2008 ein – Donnerstag, nachdem Messenger, Roxxcalibur und Deadly Blessing dem Vernehmen nach anständige bis gute Gigs geliefert haben. Der zusätzliche Festival-Tag steht natürlich ganz im Zeichen der Thrash-Heroen von EXODUS, viele fiebern dem Auftritt entgegen – es wird ein in vielerlei Hinsicht denkwürdiger Auftritt.
Vorher gilt der Griff ins dralle Leben – wie schon in der Vorwoche beim Rock Harz geben sich die Amis von BENEDICTUM die Ehre. Natürlich steht Veronica Freeman im Mittelpunkt – sie gibt sich ja auch alle Mühe mit knappem Sweater und aufreizenden Gesten. Die einen finden’s aufgesetzt, die anderen rhababern sogar von einer Geschlechterfrage im Zusammenhang mit der Sängerin, sei’s drum. Fest aber steht, dass die überaus professionellen BENEDICTUM mit ihren Songs (im Allerwelts-Power-Metal gehalten) sicherlich weniger bahnbrechend daherkommen als genannte Femme Fatale mit Outfit, Ausstrahlung und Sex-Appeal. Weitere Nachteile: Der sympathische Gitarrist Pete Wells (nein, nicht der…) bleibt durch die fehlende zweite Gitarre und den Keyboard-Kleister aus der Ecke von Tony Diaz ein wenig allein. Da kann auch der durchaus charismatische, wenn auch ein wenig linkisch wirkende Basser Chris Shrum nix ändern. Nachdem der erste Überraschungseffekt fortgewackelt ist, steht für unsere Sexy-Hexy allenfalls ein Achtungserfolg zu Buche, zumal auch die Coverversion des Accept-Klassikers vor Wochenfrist im Harz irgendwie besser ankam. Da kann Vero noch so große Augen machen.
Außer dicken Dingern gab’s diese Songs:
Dawn Of Seasons
2 StepsTo The Sun
Burn It Out
Bare Bones
Legacy
Misogyny
Shell Shock
Beast In The Field
Balls To The Wall
Seasons Of Tragedy
Ashes To Ashes
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Bendictum
Dann dauert es gefühlte sieben Stunden, bis sich die Bay-Area-Helden EXODUS endlich ans Werk machen. Aber wie: Gary Holt hat sich bekanntermaßen mit Oberassel Rob Dukes an Mikro verstärkt, nebenan zupfte Lee „Ich-spiel-überall-wo-Not-an-der-Band-ist“ Altus die Gitarrensaiten. Beeindruckend wie sein Chet tut er das, aber was der Handschuhmann an den Drums leistet, das ist aller und noch mehr Ehren Wert. Tom Hunting – danke dafür. Und als würden sie sich für die Verzögerung entschuldigen, spielten sie einen meisterlichen Gig, vor allem Meister Holt hatte mächtig Spaß in den Wangen – erstaunlich mit welcher Leichtigkeit er seine Riffs für die Ewigkeit ins Gartenrund schmettert. Musikalisch über jeden Zweifel erhaben, macht der Auftritt „trotz“ einiger neuer Stücke viel Freude, auch, wenn manch einer die Band sicherlich nicht „true“ genug findet. Auf jeden Fall sind die vielen Ausflügen in die atemberaubende Geschichte der Band old-school genug, um auf dem HOA „auftreten zu dürfen“. EXODUS geben als den würdigen Headliner, wenn, ja wenn nicht der Kollege Dukes wäre. Während sich die Band samt Manager während des gesamten Festivals außerordentlich entspannt und sympathisch gaben (da hat man ja in der Vergangenheit auch schon anderes gehört und erlebt), sorgte Dussel Dukes während des insgesamt 100 Minuten langen Auftritts (nur 70 waren geplant) für einen faden Beigeschmack. Er ließ einen rassistischen Wortschwall in Richtung Islam los, den keiner brauchte, auch Holts Beschwichtigungen zeigten kaum Wirkung. „Na ja Ami-Rednecks eben“ mag man geneigt sein zu sagen – andere nahmen es weniger gleichgültig. Sichtlich genervt zog sogar der ein oder andere Fan von dannen und auch am nächsten Morgen waren viele noch entsetzt. Schade, denn diese Songs (nicht alle, ohne Gewähr) hätten für einen echten Jahrhundert-Auftritt sorgen können:
Bonded By Blood
Iconoclasm
Funeral Hymn
A Lesson In Violence
Children Of A Worthless God
And Then There Were None
Fabulous Disaster
'Til Death Do Us Part
Blacklist
?
War Is My Sheppard
Hell’s Breath
Impaler
Last Act Of Defiance
Toxic Waltz
Strike Of The Beast
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