EXINFERIS haben ihre neue EP im Rape Of Harmonies (HEAVEN SHALL BURN, MAROON) aufnehmen lassen, gehen produktionstechnisch also schonmal in die Vollen. Der Sound ist erwartungsgemäß gut – und auch bei den Songs kann die EP überzeugen. Die Gitarrenarbeit bei „Seven Days, Six Kills“ kann Akzente setzen und bietet einen guten Kontrast zum aggressiven schnellen Gesang, während sie sich beim folgenden „Tail-Devourers“ wieder ganz auf die Geschwindigkeit konzentriert und dabei fein nach Schweden schaut. Derweil gibt der Mann am Mikro alles und das richtig gut, gerade in den experimentelleren Abschnitten, wenn er sich vom gehobenen Genre-Standard absetzt kann er eine eigene Duftmarke hinterlassen. EXINFERIS erfinden natürlich das Rad nicht neu, haben aber in den sechs Songs genügend gute Ideen verwurstet (und sind erstklassige Musiker), um sich vom Genre-Durchschnitt abzuheben und Metalcore-Fans eine echte Alternative zur x-ten gehypten US-Band zu bieten. Durch die Reduzierung auf eine EP wirkt das Endergebnis kompakter als noch "Defunctus In Heresi" und kann deswegen umso mehr überzeugen.
ROTTEN SOUND-Vokalist K (Keijo Niinimaa) hat 2007 bei MEDEIA angeheuert, wohl um abseits von fiesem Grindcore Musik zu machen. Dabei prägt seine markante Stimme auch die vier Songs der Debüt-EP, alles andere wäre aber auch verwunderlich. Die Songs bewegen sich im Schnittfeld von Death Metal und Metalcore, mit Schlagseite zu Ersterem sind sie brachial und gehen gleichzeitig gut ins Ohr. Unter den vier Songs ist kein Ausfall dabei, allerdings auch kein wirklicher Hit, aber als Appetizer für das im Herbst kommende Album erfüllt die EP ihren Zweck.
Es gibt Kollegen bei METAL-INSIDE.DE, die kriegen Krätze und nervöse Zuckungen, wenn ihnen Scheiben italienischer Bands ins Hause flattern. Dabei kommen aus dem stiefeligen Land einige gute Combos, allerdings kann das Suchen nach der Nadel im Heuhauen ermüdend sein. Oder suchen die Kollegen vielleicht im falschen Heuhaufen? OJM fallen in die Kategorie „italienisch, aber gut“ und können mit „Under The Thunder“ auf ein feines, rockendes Album blicken, dass in der Schnittmenge von KYUSS, alten FU MANCHU und den ganzen 70er-Ikonen steht. An den Reglern saß mit MC5-Basser Michael Davis der passende Mann und hat den Italiern einen erdigen, druckvollen Sound verpasst. Mal ausladend-sphärisch („Starshine“), mal kräftig arschtretend („Sixties“) verstehen es OJM, die elf Songs spannend und abwechslungsreich zu gestalten, Langeweile kommt beim Hören zu keiner Zeit auf – so der Hörer willens ist, sich auf die stellenweise langen Instrumentalpassagen einzulassen, die in bester Wüstenrockmanier vor sich hin-mäandern. Wer das kann, der wird mit einem guten Rockalbum belohnt. Und den Heißhunger nach dem Kiffen mit Pizza stillen, wenn „Under The Thunder“ die Runde im Player macht.