SAMAEL, DISMEMBER, FLOTSAM AND JETSAM, HELSTAR, ONSLAUGHT, HEATHEN, MONSTROSITY und HATCHET werden im Dezember gemeinsam durch Europa touren und an folgenden Orten Halt machen:
„Conforming To Abnormality“ ist mitnichten ein neuer Streich der Denver´schen Krachfetischisten CEPHALIC CARNAGE, sondern die Wiederveröffentlichung ihres Debüts von 1996. Bereits damals war zu erkennen, was für eine kranke Band da auf die Menschheit losgelassen werden sollte: Grindcore, Jazz-Anleihen, elektronische Soundcollagen, Spoken Words und kellertiefe Growls werden in einen Topf geworfen, durchgeknetet und heiß, schmutzig und fettig serviert. Die teilweise wie ein „Knüppel-Hörspiel“ anmutende Scheibe ist garantiert nichts für Jedermann, sondern nur Kost für die Kranken unter den Bekloppten. Hier regiert das Chaos, das allerdings wirklich Eier hat, aber nur echten Rumpelfreaks empfohlen werden kann, denen eine Band wie NAPALM DEATH zu normal, durchschaubar und „etabliert“ ist. Dieser Re-Release kommt mit 21 (!!!) Bonustracks daher (bei einer Gesamtspieldauer von unter 48 Minuten wohlgemerkt!), die mitunter noch bescheuerter und hirnverbrannter sind als der schon nicht gerade zimperliche Rest. Sehr coole, wenn auch derbe an den Nerven zerrende Platte!
MOTÖRHEAD haben zum kommenden Album "Motörizer" (VÖ 29.08.2008) ein Widget ins Netz gestellt. Neben einem Vorab-Stream des albums warten etliche weitere Spielereien auf den Fan, zum Widget geht es hier.
Max Cavalera ist noch lange nicht müde: Neben dem gnadenlos eingeschlagenen CAVALERA CONSPIRACY Debut folgt kurze Zeit später das sechste Studioalbum seiner Hauptband SOULFLY. War CAVALERA CONSPIRACYs „Inflikted“ vielleicht noch eine Spur kompromissloser, ist auch „Conquer“ meilenweit vom Ethno New Metal der ersten Alben entfernt und rockt ziemlich roh. Schon der grandiose Opener „Blood Fire War Hate“ legt mit einem Gastauftritt von David Vincent (MORBID ANGEL) die Marschrichtung fest: 2008 sind SOULFLY wohl härter als je zuvor, war „Inflikted“ eine Rückbesinnung zu alten Tagen so ist es wohl auch „Conquer“ - denn musikalisch liegen keine Welten zwischen den beiden Projekten. „Conquer“ ist dominant thrashig mit Anteilen von Death Metal, seine im Übermaß verwurstete Weltmusik der Band-Anfangstage muss man schon suchen und findet sie etwa bei ziemlich erdrückenden "Touching The Void“ dann doch. Wilde Breaks, von wütenden Knüppelpassagen bis hin zu schleppendem Doom prägen das Bild. Ganz so düster wie bei „Dark Ages“ wird es dabei nicht, so wie außerdem die Elektronik zur Stimmungsmache fehlt, auch wenn das im Chorus dem Hardcore nicht abgeneigte „Rough“ gen Ende durchaus nicht handgemachte Unterstützung erhält. Die gnadenlosen Tracks „Unleash“ und „Warmageddon“ zählen sicher zu den weiteren Highlights wenn es um Groove geht, „Fall Of The Sycophants“ ist ganz viel Metal, insbesondere die Gitarren brillieren durchweg. „Conquer“ ist ein tolles Album geworden, das dieses Jahr wohl nur die bereits erwähnte und veröffentlichte Konkurrenz aus der eigenen Familie fürchten muss.
Ausdauernd sind sie nicht, die Youth Crew-Recken SIGNS OF HOPE. Schon die erste Scheibe knackte gerade einmal die Viertelstundenmarke (und wird im Infosheet als Album verkauft) und auch „Choices Made“ ist mit nichtmal zehn Minuten Spielzeit eher kompakt. Immerhin verlieren die Amis keine Zeit mit überflüssigen Spielereien und lassen die fünf Songs direkt auf den Punkt kommen, das mit coolen Gangshouts ausgestattete „Northbound“ variiert dabei sogar noch die Geschwindigkeit, während „Break Out“ mit Metal-Leads beginnt, sich dann aber in einen flotten HC-Kracher wandelt. SIGNS OF HOPE verstehen ihr Handwerk und haben fünf gelungene Songs geschrieben, die sowohl auf Platte als auch Live funktionieren und den Geist der Youth Crew-Bewegung in die Gegenwart bringen. Die Songs sind eingängig, ehrlich und laden zum Bewegen und Mitsingen ein. Genau das, was die Core-Kids wollen. Wenn der Spaß nur länger dauern würde, aber vielleicht kriegen die Herren mit der nächsten Scheibe die Kurve und kratzen an der legendären 30-Minuten-Marke. Schön wär’ das.
PSALM haben nach ihrem 2006er Debütalbum einige Wechsel im Line-Up verkraften müssen, die auch Einfluss auf die musikalische Ausrichtung der Band genommen haben. „Manifest“ bietet keinen reinen Black Metal, auch Death und ein wenig Thrash Metal haben den Weg auf die EP gefunden, so dass das Endergebnis an BEHEMOTH erinnert, aber ohne deren Gespür für gute Songs zu haben. PSALM bemühen sich zwar um Abwechslung in den sechs Songs, aber wirklich zünden will keiner, die EP rauscht am Hörer vorbei, ohne einen sonderlich bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Durch die zu sterile Produktion verlieren die Songs zusätzlich an Charme und klingen zu sehr nach moderner Massenware als nach eigenständiger Musik. Lichtblick ist Sänger Mastema, der ein fieses Organ hat, mit dem er Akzente setzen kann, auch wenn das nicht reicht, um „Manifest“ aus dem Sumpf des Mittelmaßes herauszuholen. In dem neuen Line-Up steckt sicher mehr Potential, als auf „Manifest“ deutlich wird, warten wir also die nächste Veröffentlichung ab.
Sie sind jung, sie sind Briten und sie bieten brutalen Death Metal. So weit nix Neues. 17 Songs haben TRIGGER THE BLOODSHED auf ihren Erstling gepackt, 17 Songs in denen sie keine Gnade walten lassen und prügeln, prügeln, prügeln. Das ist anfangs noch interessant, erschlägt den Hörer akustisch aber irgendwann, da die Songs sich zu sehr ähneln und es dank Fokussierung auf einem hohem Tempo an Abwechslung mangeln lassen. Technisch ist das durchaus ansprechend, was TRIGGER THE BLOODSHED hier zu bieten haben, und auch die Produktion geht voll in Ordnung, aber beim Songwriting wäre weniger mehr gewesen. Den Fettrand von fünf oder sechs Songs abschneiden, die verbliebenen Songs mit markanten Parts füllen und fertig wäre eine richtig gute Scheibe. So bietet „Purgation“ zwar auf den ersten Blick viel Stoff, darunter aber viel Ballast. TRIGGER THE BLOODSHED bleiben gesichtlos und reihen sich in die Riege der NECROPHAGIST/ ABORTED/ THE BLACK DAHLIA MURDER-Klone ein, die in dieser Form nur Komplettisten und absolute Fanatiker brauchen. Aber mit drölf ausgedehten Touren und coolem Image werden sie unter den Kids schon ihre Freunde finden…
Die Norweger HELHEIM standen schon immer für nordische Klänge mit Anspruchsgarantie, aber auch für Gewöhnungsbedürftigkeit und mitunter recht schwerfällige Scheiben. Auch ihr letztes Werk „The Journey And The Experiences Of Death“ ging als wirklich gute, aber schwer zu konsumierende Scheibe durch, weil HELHEIM auch dort nie die Schwelle zur Weltklasse (im Gegensatz zu Kollegen wie ENSLAVED oder MOONSORROW) überschritten. An dieser Tatsache ändert auch das neue Werk „Kaoskult“ nichts, das auch nach dem siebten Durchlauf nicht so richtig zünden will. Das liegt wie beim Vorgänger daran, dass die Band sehr atmosphärische und bombastische Songfragmente oftmals scheinbar ziellos mit härteren Einschüben vermischt, was irgendwie nicht so richtig funktionieren will. Am Dichtesten ist noch das ohrwurmartige „Northern Forces“ dran, und auch ein treibendes Monumentalwerk wie „Andevind“ oder das dymnamische „Altered Through Ages, Constant In Time“ flutschen gut ins Trommelfell, doch auch diese etwas eingängigeren Songs wollen sich trotz ihrer unbestreitbaren Klasse leider nicht zu mitreißenden Hymnen entpuppen. Am Ende leidet auch „Kaoskult“ unter demselben Problem wie der Vorgänger oder „Yersinia Pestis“: die Qualitäten dieser Band kommen einfach zu selten auf den Punkt, sondern verpuffen in einer hier songundienlichen Progressivität, die andere Truppen, wenn auch wenige, besser im Griff haben.
Mit THE NURI und ihrem in Eigenregie entstandenen Werk „Masquerade“ stellt sich eine Band aus deutschen Landen vor (genauer aus der Ecke Darmstadt) die sich trotz Frontfrau wohltuend vom Allgegenwärtigen der populären Acts abhebt. Weder opernhaft, noch bemüht hart, dafür auf progressive Weise ungezwungen und mit viel Atmosphäre ausgestattet werden 12 Songs dargeboten, welche gelungen die Mitte zwischen Spaßfaktor und Anspruch treffen. Man setzt auf Melodie und eingängiges Riffing, lässt zwar Tempo zu - bietet aber trotzdem genügend Verschnaufpausen – „Masquerade erzeugen dabei eine melancholische Grundstimmung, welche zusammen mit den gelungenen Arrangements und Sandra Pfeiffers klarer, leicht sehnsüchtig klingende Stimme THE NURI eine eigene Note geben. Bereits der titelgebende Opener „Masquerade“ gibt die o.g. Richtung vor und kann als erster Anspieltipp genannt werden. Besonders noch zu erwähnen das fast 7-minütige „The Morning“, welches nicht nur wegen Sandra’s Stimme nach einem der atmosphärisch ruhigeren THE GATHERING Songs klingt – klasse. Mit „Cornflowers“ wird es härter und nach hinten raus kommt nach dem entspannt fließenden Instrumentalsong„Midsummer“ mit dem progressive groovenden und Keyboard-gesteuerten „Time Is Now“ und dem vielfältigen „Reality Circus“ noch sehr ansprechendes. Reinhören kann man unter: www.myspace.com/thenuriband oder das komplette Album runterladen unter: www.mp3.de/home/thenuri. Auf der Homepage gibt es auch den Digipack käuflich zu erwerben. Schöne Sache das.