Konzert:

Motörhead, Saxon, Danko Jones - Bremen, Pier 2

Konzert vom 1992 waren MOTÖRHEAD schon mal mit SAXON unterwegs, was auch eine der ersten Touren für den damals neuen Schlagzeuger Mikkey Dee darstellte. Mittlerweile sind 16 Jahre vergangen, in denen MOTÖRHEAD ihr Line-Up nicht mehr verändert haben und stattdessen starkes Album um starkes Album veröffentlicht haben, „Motörizer“ zuletzt.
Das Publikum des Abends bestand aus vielen mit ihren Helden ergrauten Männern, 30jährige senkten den Altersschnitt enorm.



Umso überraschender war die Teilnahme von DANKO JONES an der Tour, aber so kriegt auch die junge Generation was geboten, die mit Papa zum Konzert geht. Mr. Jones machte auch keine Mätzchen und rockerte sich durch einen gut 40minütigen Set, der einen guten Eindruck seines Schaffens bot und vom Trio solide runtergezockt wurde. Einzig die vielen langen Ansagen kamen nicht wirklich gut an und wirkten manchmal etwas herablassend, waren aber nur ein kleines Manko einer ansonsten sehr guten Show.



Über SAXON muss nicht mehr viel gesagt werden, die Briten gibt es auch schon ewig. Aber wer hätte gedacht, dass sie abgesehen vom jährlichen Wacken-Gig noch Live spielen? Dass sie darauf Bock haben, bewiesen sie an diesem Abend mit einer durchweg guten Leistung, Dauerbanging und große Posen inklusive. Das kam beim Publikum natürlich bestens an, genau wie die Songauswahl, jedenfalls wurde jeder Song frenetisch gefeiert von den ersten Reihen. Nach einer Stunde gab es mit „Crusader“ den finalen Song, bevor sich Biff und Co. mit dem Versprechen im Frühjahr wiederzukommen (mit neuem Album im Gepäck) von der Bühne machten.



Schnell Schlagzeug abbauen (das SAXON-Kit sah mit den vielen riesigen hängenden Becken richtig geil 80er-Jahre-prollig aus) und los ging’s. Die Umbaupause war angenehm kurz und als Lemmy, Phil und Mikkey auf die Bühne kamen, gab es im Publikum kein Halten mehr. Mr. Kilmister Bühnenseite ging in infernalischen Krach unter, der gute Mann hörte weder die Gitarre noch seinen eigenen Gesang, was aber gewollt zu sein schien, denn Beschwerden gab es vom großen alten Mann des Rock’n’Roll nicht. Natürlich gab es die obligatorische „We are MOTÖRHEAD. We play rock’n’roll“-Ansage vorweg, aber weg dachte, dass Lemmy damit durch war mit Sprechen, hatte sich getäuscht. Er war an diesem Abend bestens aufgelegt, machte viele Scherze und vor jedem Song recht lange Ansagen, die trotz seines genuschelten English zu verstehen waren und solche Perlen wie „Vorsprung durch Technk – Bomber!“ beinhalteten. Derweil macht Mr. Dee hinter dem Kit Faxen, turnte während eines Gitarrenintros rum oder pfefferte mal eben acht Sticks in die Höhe und forderte die Leute immer wieder zu mehr Applaus auf. Der Mann hatte ebenso gute Laune wie sein Kompagnon am Bass. Und der Herr an der Gitarre? Phil Campbell ist eine coole Sau und hat mehr Gitarren als viele Frauen Schuhe. Und hatte ebenfalls mächtig Spaß. Kleines Highlight war der Auftritt von Danko Jones bei „Killed By Death“, dass er kräftig mitsang, wofür er von Lemmy reichlich merkwürdig angeschaut wurde. „Wer ist der Kerl?“ schien er zu fragen. Machte Mr. Jones nix, der hatte sichtlich Spaß, klatschte sich mit Phil ab und ging wieder von der Bühne. Im Zugabenblock gab es erst einen Akustiksong, bevor noch drei Songs kamen und die drei Herren sich beim Publikum für einen sehr guten Gig bedankten, in klassischer Verbeugung. Das passierte gefühlte fünf Minuten nach Show-Beginn, was Bände spricht – auch wenn MOTÖRHEAD im Grunde immer den gleichen Song spielen, sind sie Live eine Macht. Mit guter Laune umso mehr! Einziges Ärgernis waren die Shirtpreise, die mit 30¤ für ein T-Shirt eher teuer waren. Aber irgendwas ist ja immer.


Review:

One With Filth

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CROWPATH waren noch nie für leicht zugängliche Musik bekannt und ändern diese Einstellung auch mit „One With Filth“ nicht, auch wenn manches Mal das Tempo rausgenommen wird und die Songs dadurch relativ leicht nachvollziehbar sind („Where Dolls Do Sin“). Relativ, wohlgemerkt, denn was CROWPATH die meiste Zeit auffahren, ist ein dermaßen technisch komplexes Brett, dass mehrere Durchgänge nötig sind, um auch nur ansatzweise zu verstehen, was die Musiker machen. Dabei bewegen sich alle Beteiligten auf hohem Niveau und garantieren, dass kein Song zu einer reinen Lärmorgie verkommt. So bleibt am Ende die Gewissheit, dass „One With Filth“ ein Album von Musikern für Musiker und einen kleinen Kreis beinharter Freaks bleibt. Aber die werden mit der Scheibe bestens bedient.

One With Filth


Cover - One With Filth Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 31:27 ()
Label:
Vertrieb:
News:

BACKYARD BABIES touren mit DANKO JONES

BACKYARD BABIES werden DANKO JONES auf seiner im März anstehenden Europatour als Support begleiten.

News:

TURBONEGRO-Gitarrist wieder gesund

TURBONEGRO-Gitarrist Knut "Euroboy" Schreiner ist aus dem Krankenhaus entlassen, wo er sich einer Behandlung gegen eine Krebsbehandlung unterziehen musste. Mit Kollege Happy Tom will er Anfang 2009 Songs für ein neues TURBONEGRO-Album schreiben.

News:

ROCK OF AGES rüstet weiter auf

Das ROCK OF AGES am 31. Juli und 1. August 2009 in Seebronn (bei Rottenburg) hat mit GARY MOORE, AXEL RUDY PELL und VENGEANCE drei Neuzugänge verpflichtet.

News:

KISS wollen es nochmal wissen

Es ist eigentlich fast nicht zu glauben, aber nach einem offiziellen Statement von Oberzunge Gene Simmons sind KISS dabei neue Songs zu schreiben. Nächstes Jahr soll es dann schon ins Studio gehen, vorraussichtlich erscheinen wird die neue Platte dann im kommenden Sommer. Produzieren wird Gitarrist und Sänger Paul Stanley, der dies so auch in einem Radiointerview bestätigt hat. Mit dem neuen Material sollen dann auch einige Shows in Europa für 2009 in Planung sein.


News:

SUMMER BREEZE mit WINTERSUN im Gepäck

Auf dem SUMMER BREEZE (13.08. bis zum 15.08.2009) in Dinkelsbühl sind jetzt WINTERSUN bestätigt worden.

Auf dem diesjähriger Adventskalender werden ab heute jeden Tag bis zum 24ten ab Mitternacht regelmäßig weitere neue Bands bekannt gegeben.



Aktuelles Billing:

WINTERSUN

AMON AMARTH

BRAINSTORM

CORVUS CORAX

J.B.O.

LEGION OF THE DAMNED

SCHANDMAUL

UNHEILIG

VOLBEAT




News:

Gratisalben von DAMIAN WILSON

DAMIAN WILSON (u.a. ex-THRESHOLD, AYREON) hat jetzt sehr kundenfreundlich seinen kompletten Backkatalog als freien Download auf seiner Homepage online gestellt.

Ob und wann er wieder neues Solomaterial aufnimmt, ist derzeit genauso offen wie seine weitere Tätigkeit bei
THRESHOLD, bei denen er auf de letzten Tour als Sänger aushalf.




Konzert:

Parkway Drive, Unearth, Despised Icon, Architects, Protest The Hero, Whitechapel, Carnifex - Hamburg, Markthalle

Konzert vom Unter dem Banner der „Never Say Die!“-Tour fanden sich einige angesagte Combos, wie eine volle Markthalle beweist. Nachdem letztes Jahr COMEBACK KID und Konsorten in das kultige Übel & Gefährlich geladen hatten, war der dieses Jahr von PARKWAY DRIVE angeführte Tross in die gleich große Halle am Hauptbahnhof gekommen, das „Ausverkauft“-Schild wurde dabei nur knapp verfehlt. Als sehr angenehm erwies sich die kürzlich installierte Klimaanlage, mit der die stickige Markthallen-Luft endgültig der Vergangenheit angehört.



CARNIFEX wurden Staubedingt verpasst, WHITECHAPEL waren somit die erste Band des persönlichen Spielplans. Wirklich überzeugen konnte der Haufen dabei nicht, auch wenn gut Stimmung gemacht wurde und sich im Publikum ein erster Pit bildete. Es war aber bezeichnend, dass wie Wall Of Death nur ein Mäuerchen des Tödchens war, denn auch auf der Bühne war das Motto „gewollt, aber nicht gekonnt“. Die Band zockte ihre Songs zwar sicher runter und hatte im Sänger einen enthusiastischen Frontmann, dessen Ansagen aber zu routiniert wirkten. Zudem war der Sound stark basslastig, was zu Lasten der Gitarren ging, die sich selten durchsetzen konnten. Und WHITECHAPEL haben davon gleich drei am Start…



PROTEST THE HERO bekamen einen besseren Sound, polarisierten dafür mit ihrem Sänger, dessen klare Stimme nicht jedermanns Geschmack war und sich (gewollt) mit der frickelig-brutalen Musik seiner Kollegen biss. Ungeübte Ohren hatten ihre Probleme, den Strukturen in den Songs zu folgen, zeitweise nahm das Ganze schon Freejazz-artige Züge an, aber letztendlich bekamen PROTEST THE HERO immer den Dreh und verloren sich nie im eigenen Gefrickel. Vor der Bühne war etwas weniger los, aber das war angesichts der Musik zu erwarten.



Die Briten ARCHITECTS schlugen in die gleiche Kerbe, auch wenn sie etwas weniger sperrig als ihre Vorgänger zu Werke gingen. Aber auch bei ihnen gab es keinen Standard-Beatdown-Metalcore zu hören, sondern fast schon progressive Klänge. Da ihr Sangesknabe brutaler zu Werke geht und die Songstrukturen leichter greifbar sind, kamen ARCHITECTS beim Publikum besser an und konnten mehr Leute zum Bewegen der Gliedmaßen bringen. Auch auf der Bühne war einiges los, die Musiker hatten sichtlich Spaß am Live-Spielen und brachten den Set mit viel Energie zu Ende. Mit ihren Kräften mussten sie angesichts der Spielzeit von nicht einmal 30 Minuten aber auch nicht haushalten…



Als einzige Band hatten DESPISED ICON zwei Sänger am Start, die sich aber auf die gleiche Stimmlage (und oft auch die gleichen Parts parallel singen) konzentrieren, wodurch der Gesang während des Sets im Vordergrund stand. Der war ordentlich brutal und wurde vom Publikum mit ersten Stagedivern und einem großen Pit erwidert. Auf Dauer war die prollige Attitüde der Band zwar etwas anstrengend, musikalisch gaben sie mit Death Metal- und Grindcore-Schlagseite aber den heftigsten Ton ab und konnten damit Einiges rausreißen, auch wenn der Klamottenstil nicht bei jedem Besucher auf positive Resonanz stieß, dazu war das zu prollig HipHop-mäßig.



UNEARTH scheißen bekanntlich auf Image, die Kerle haben einfach Spaß am Live spielen, Moshen und Faxen machen. So auch an diesem Abend, an dem sie knapp 50 Minuten lang Vollgas gaben. Angeführt von Sänger Trevor, der sich mittlerweile zu einem erstklassigen Shouter und Entertainer entwickelt hat, zockten UNEARTH einen Kracher nach dem anderen, inklusive „Zombie Autopilot“ und „The Glorious Nightmare“. Auch das neue Album „The March“ wurde mit einigen Songs bedacht, die sich nahtlos in die Setlist integrierten und beim Publikum gut ankamen. Das gab der Security gut zu tun, im Sekundentakt kamen Stagediver auf die Bühne. Das UNEARTH-Gitarrendoppel ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen und poste derweil wie die Weltmeister, machte Faxen und feuerte Riff um Riff raus. So einfach kann eine gute Metalcore-Show sein, bei der jeder auf seine Kosten kommt.



Nach UNEARTH leerte sich die Markthalle ein wenig, für PARKWAY DRIVE blieb aber eine noch immer eindrucksvolle Kulisse, die den Australiern einen warmen Empfang bot. Wie schon bei ihrer Headliner-Tour Anfang des Jahres war die Band motiviert bis in die Haarspitzen und gab von Anfang bis Ende Vollgas. Die Songauswahl war sehr gut, ein Highlight jagte das Nächste, auch wenn die "Horizons"-Songs (subjektiv) hinter den Debütalbumssongs anstehen. Aber auch das ist Jammern auf hohen Niveau, andere Bands wären über solche Probleme froh. Den Fans war eh wumpe, was PARKWAY DRIVE durch die PA jagten, die feierten fröhlich ihre Helden. Die Stagediverfrequenz ging gegenüber UNEARTH etwas zurück, so dass der Security Zeit zum Durchschnaufen blieb. PARKWAY DRIVE stellten erneut unter Beweis, dass sie eine formidable Live-Band sind, mussten sich an diesem Abend ab UNEARTH geschlagen gegen, die den berühmten Tick besser ankamen.

Review:

In The Eye Of The Hurricane

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Bei "In The Eye Of The Hurricane" kann unter Umständen etwas Verwirrung beim geneigten Betrachter aufkommen, sollte dieser nicht aufmerksam aufs Aufnahmendatum der Aufzeichnungen geachtet haben. Da nämlich NEGATIVE eine Weile in Deutschland ohne Label waren, erscheint nun, nicht gar zu lange nachdem hierzulande mit "Karma Killer" das erste Album der Band ohne Gitarrist Sir Christus erschienen ist, nun eine Live-DVD, auf der ebendieser wieder munter mit von der Partie ist. Grund hierfür ist, dass das Konzert bereits im Dezember 2006 im für die Band heimischen Tampere mitgeschnitten wurde und im übrigen in Finnland schon Anfang diesen Jahres, kurz nachdem die Trennung von Sir Christus bekannt gegeben worden war, veröffentlicht wurde. Nun also kommen auch die deutschen Fans in den Genuss, und Schmankerl gibt es in der Tat einige, denn zusätzlich zu dem in Tampere aufgezeichneten Konzert wurde noch eine ganze Menge Bonusmaterial auf die DVD gepackt. Aber eins nach dem anderen. Zu Anfang der Live-Aufzeichnung hat man noch ein wenig den Eindruck, Sänger Jonne Aaron könne etwas heiser sein, da die Stimme an der einen oder anderen Stelle, die besonders stimmbandstrapazierend ist, nicht ganz so mitmacht, wie sie soll, aber nach einigen Minuten des Warmwerdens geht dann ziemlich die Post ab. Etwas gewöhnungsbedürftig ist vereinzelt die Kameraführung, die sich mitunter durch recht abrupte Schwenks und Nahaufnahme-Weitwinkel-Wechsel auszeichnet, wer zu Schwindel neigt sei also ein wenig zur Vorsicht gemahnt (insbesondere wenn Jonne vor "In Memoriam" kurzzeitig von der Bühne aus die Kamera übernimmt könnte der eine oder andere diesbezüglich Gefährdete ernstzunehmende Probleme bekommen, denn Jonnes Kameraführung zeichnet sich primär durch guten Willen aus). Besonders positiv hervorzuheben wären unter anderem die die beiden Gitarristen ins Rampenlicht rückende Instrumentalversion von "Lost Soul", sowie "Reflections", "Embracing Past", der herrliche Schmachtfetzen "A Song For The Broken Hearted", "In My Heaven" und insbesondere, eigentlich das Highlight der gesamten DVD, "Until Your Mine". Mit einem furiosen elegischen Live-Intro versehen, bei dem der mittlerweile abhanden gekommene Sir Christus die Töne regelrecht aus seiner Gitarre herausbluten lässt und kniend das Inbild eines ins Spiel versunkenen Gitarrengottes vor seinem Publikum abgibt, bildet der Song auf voller Länge den atmosphärischen Höhepunkt des gesamten Gigs. Disc 2 umfasst neben fünf Videos und zugehörigen Making-Ofs noch ein Interview, als Verneigung vor den Fans drei von diesen aufgezeichnete Live-Videos sowie Fotos und eine mit "Around The World" betitelte Dokumentation, die einen breiten Querschnitt durch die Karriere der Band von den absoluten Anfängen, festgehalten in privaten Homevideos, bis zu ausgedehnteren Auslandstourneen zeigt, darunter auch viel von den Bandmitgliedern selbst gefilmtes Material mit mitunter Privatem bis Kompromittierendem. Schade hierbei ist lediglich, dass der finnische Originalton über große Teile hinweg nur bruchstückweise untertitelt wurde und man sich des Gefühls nicht erwehren kann, dass dadurch ein nicht unbeträchtlicher Teil der vorhandenen Gags und Spitzen an einem vorbei geht, zumal sich einem schon bei der Konzertaufzeichnung das Gefühl aufdrängt, dass beim für die englischen Untertitel Verantwortlichen der gute Wille eventuell doch größer war als die Englischkenntnisse (da wird aus "Embracing Past" schon mal "In Praising Past"). Aber schwamm drüber, dann muss mal halt Finnisch lernen.

In The Eye Of The Hurricane


Cover - In The Eye Of The Hurricane Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 30
Länge: 325:0 ()
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