Interview:

Poisonblack

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InterviewAuf dem Cover eures neuen Albums befinden sich eine Schlange und etwas, das nach einer menschlichen Wirbelsäule aussieht. Könntest du erklären, was dahintersteckt?


Viele der Texte des Albums handeln von übermäßigem Alkoholkonsum und was für Probleme das im eigenen Leben hervorruft, in Beziehungen und so etwas. Daher würde ich sagen, dass die Schlange gewissermaßen die Versuchung darstellt und das Rückgrad die eigene Moral oder so etwas in der Art. Das Cover hat eigentlich jemand gemacht, der auch in der selben Stadt lebt wie wir, es war im Wesentlichen seine Idee. Wir haben ihm gesagt, dass das Album "Of Rust And Bones" heißen soll und ihm den Gedanken, der hinter dem Titel steckt, erklärt, und dann hat er dieses Artwork entworfen und es hat uns gefallen. Es passt zur Musik. Ich mag auch die Farben, ich finde er hat da sehr interessante Farben benutzt.


Könntest du uns denn vielleicht auch erklären, was ihr euch bei dem Albumtitel gedacht habt?


Wir wollten einen Albumtitel haben, der sozusagen alle Songs auf dem Album zusammenfasst. Unserer Meinung nach gibt es zwei Sorten von Songs darauf: auf der einen Seite diese wirklich rockigen, groovigen Sachen wie "Leech" und "Buried Alive", und auf der anderen Seite sehr melancholische, traurige Lieder wie "Invisible" und "Down The Drain". Wir dachten, dass "Of Rust And Bones" gewissermaßen diese beiden Elemente des Albums beschreibt, sie quasi kombiniert.


"Invisible" und "Down The Drain" vom neuen Album sind ja nicht nur ruhiger, sondern auch recht lang. Meinst du, ihr werdet diese Songs auch live spielen?


Also wir werden wahrscheinlich auf jeden Fall "Invisible" spielen. Wir sind dabei, unser Live-Set zu proben und da ist "Invisible" dabei. Ich glaube, "Down The Drain" dagegen eher nicht, zumindest mal nicht am Anfang der Tour. Vielleicht später dann, wenn wir ein paar Songs ändern, um ein bisschen Abwechslung drin zu haben. Aber zumindest "Invisible" spielen wir auf jeden Fall.


Ändert ihr eure Setlist oft?


Manchmal ja. Das macht die Sache für uns etwas interessanter, und auch für die paar Hardcore-Fans, die zu mehreren Shows kommen ist es spannender, wenn es nicht immer das gleiche ist von vorne bis hinten.


Klar. Wird es denn auch eine Deutschland-Tour geben, wisst ihr das schon?


Also wir haben bis jetzt noch keine bestätigten Daten, aber wir sind zumindest am Überlegen, im Mai vielleicht vier oder fünf Shows zu spielen, weil wir da auch beim Wave Gothic Treffen spielen. Da versuchen wir entsprechend, um dieses Datum herum vielleicht ein paar Club-Shows spielen zu können, aber bis jetzt ist da noch nichts bestätigt. Und dann spielen wir Ende des Sommers noch beim Summerbreeze. Wir hoffen außerdem, im Herbst eine richtige Europa-Tour in Angriff nehmen zu können und dabei wäre Deutschland dann natürlich beinhaltet.


"Of Rust And Bones" hört sich etwas depressiver an als der Vorgänger- nicht, dass "A Dead Heavy Day" besonders fröhlich gewesen wäre, aber ich finde es klang etwas aggressiver. Würdest du dem zustimmen?


Ja, da hast du wahrscheinlich nicht unrecht. Auf dem neuen Album finden sich mehr melodische Songs und Dinge wie Akustikgitarren- ich denke, das hat den Effekt, dass es etwas trauriger klingt als vorher und nicht so heavy wie "A Dead Heavy Day". Wir wollten diesmal vermeiden, diesen typischen Heavy Metal- Gitarrensound auf dem Album zu haben, weil es so viele verschiedene Arten von Liedern gibt und es da doch irgendwie dämlich wäre, die alle mit demselben fetten Gitarrensound zu spielen.


Also war das mehr oder weniger beabsichtig?


Ja, gewissermaßen. Weißt du, zu Beginn der Aufnahmen hatten wir ein Treffen mit unserem Produzenten, Hiili Hiilesmaa, bei dem wir ihm gesagt haben, was wir mit dem Album gerne erreichen würden, und dabei hatten wir alle dieselben Vorstellungen davon, in welche Richtung wir dabei gerne gehen würden. Also haben wir beschlossen, dass wir versuchen würden, diesmal mehr ein Rockalbum aufzunehmen.


Es kommt ja ziemlich viel an eher dunkler Musik aus Skandinavien. Würdest du denn sagen, dass die langen, dunklen Winter, die dir da oben habt, das beeinflussen? Ihr kommt ja aus Oulu, das ist schon recht weit im Norden.


Ja, kann gut sein. Ich meine, die Winter sind sehr lang und dunkel und kalt hier, da hat man dann nicht unbedingt das Bedürfnis, Strandmusik zu machen, bei so einem Klima...


Dabei habt ihr doch in Oulu sogar einen Strand.


Ja, stimmt, der ist eigentlich auch wirklich schön. Im Sommer kann man da sogar schwimmen, es ist nicht so kalt. Aber den größeren Teil des Jahres über ist das Wetter nicht so toll, das dürfte also schon einen Teil des Grundes darstellen. Und man darf natürlich auch nicht vergessen, dass es im Moment sehr viele gute Metal- und Hardrockbands gibt, die aus Finnland kommen, und ich denke, dass inspiriert die jüngeren Bands auch.


Ich habe gehört, dass ihr einen Teil des neuen Albums nackt eingespielt habt. Stimmt das?



(Er muss lachen). Ja, das stimmt. Als wir ins Studio gegangen sind, haben wir am ersten Tag, als wir da gearbeitet haben, nackt gespielt. Der Grund dafür war, dass wir gewissermaßen das Eis brechen wollten. Weißt du, oft ist es so, dass man, wenn man die Songs immer und immer wieder im Proberaum spielt und dann schließlich ins Studio geht, dazu neigt, zu übertreiben und alles ein wenig zu ernst zu nehmen. Man kann einen viel besseren Groove auf dem Album hinbekommen, wenn man im Studio eine entspanntere Atmosphäre schafft. Das war der Hauptgrund. Man kann dieses Gefühl erreichen, indem man irgendwas Dummes macht, wie zum Beispiel eben nackt spielen.


Höchst interessante Idee. Wessen Idee war das denn oder seid ihr da alle gemeinsam draufgekommen?


Ah, ich weiß es gar nicht mehr genau. Vielleicht war es Ville [Laihiala, Anm. d. Red.], ich kann mich gar nicht mehr genau erinnern. Hiili liebt solche Ideen, er hat selbst zum Teil ziemlich verrückte. Er ist ein ziemlich cooler, positiver Kerl. Es ist echt angenehm, mit ihm zu arbeiten. Er fand das ganz toll und meinte "Ja, ja, lasst uns das machen!", er fand das klasse. Hat Spaß gemacht.


Habt ihr das denn jetzt immer vor oder müsst ihr euch wieder etwas neues einfallen lassen, um den Effekt zu erhalten?


Ich denke, da muss dann wieder was Neues her. Wenn man das mehrmals hintereinander macht funktioniert es wahrscheinlich nicht mehr. Hoffentlich haben wir einige Zeit, um uns etwas einfallen zu lassen, das wir beim nächsten mal machen können.


Ach, wenn ihr dann lang genug auf Tour seid, wird euch schon was Verrücktes einfallen, oder?


Ja, denke ich eigentlich auch. (Er lacht). Eigentlich bin ich mir sogar ganz sicher!


Gehst du gerne auf Tour?


Ja, sehr gerne. Das einzig negative am Tourleben ist, dass es so viel Warten beinhaltet. Normalerweise verlassen wir dann nach einer Show die Stadt und fahren nachts in die nächste, und tagsüber ist dann oft Warten angesagt. Natürlich kann man sich aber auch die Stadt angucken, in der man ist, aber andererseits sind die Veranstaltungsorte oft ziemlich weit vom Stadtzentrum entfernt. Aber ich mache es gerne, mir macht das Spaß. Ich denke, es ist wahrscheinlich der Hauptgrund, warum man anfängt, in einer Band zu spielen- um die Möglichkeit zu haben, andere Länder zu bereisen und vor den Leuten dort zu spielen. Ich finde das echt toll.


Wo seid ihr denn schon gewesen?


Oh, das war so viel... Natürlich die typischen europäischen Länder, dann waren wir in Russland und in der Türkei, und im Mai gehen wir nach Japan, da sind wir wirklich schon sehr gespannt drauf. War also schon einiges.


Hat es dir denn irgendwo besonders gut gefallen?


Das ist echt schwer zu sagen. Ich toure gerne durch die südlichen Gebiete Europas, weil das für uns schon exotisch ist, das ist eine ganz andere Kultur und die Leute sind viel offener als sie es hier in Skandinavien sind. Das macht Spaß. Aber Deutschland ist auch okay, wir haben da ein wirklich gutes Publikum, das ist toll. Aber ich würde sagen, dass das südliche Europa wahrscheinlich mein Favorit ist.


Gibt es da denn auch Unterschiede, was das Publikum angeht, in Punkto Mentalität oder dergleichen?


Ja, wie gesagt, im südlichen Europa sind die Leute viel offener. Wenn die Leute hier in Skandinavien, oder auch in Deutschland, etwas mögen, dann zeigen sie es nicht so offen wie in südlichen Ländern. Wenn es den Leuten dort gefällt, sind sie wirklich wild. Andererseits zeigen sie einem aber auch, dass es ihnen nicht gefällt, wenn du mies bist. Man bekommt dort also eine sehr ehrliche Reaktion. Ich weiß nicht, in Skandinavien sind die Leute sehr viel reservierter, manchmal ist es da wirklich schwer zu sagen, ob sie deine Show jetzt mögen oder nicht.


Das wird dann ja auch spannend, wenn ihr nach Japan kommt.


Ja, wir haben einige Hardcore-Fans aus Japan, die uns bei einigen europäischen Shows nachgereist sind. Die kamen manchmal dann auch zum Backstage-Eingang, aber sie wollten eigentlich auch gar nicht, keine wilden Parties feiern oder so. Sie wollen einfach nur da sein und sind sehr höflich. Wenn man sie etwas fragt, antworten sie, aber ansonsten sitzen sie meistens einfach nur da und sind ruhig. Das ist schon ein bisschen seltsam. (Er lacht). Ich freue mich wirklich darauf, nach Japan zu fahren, das wird eine sehr interessante Erfahrung.


Habt ihr denn überhaupt Backstage-Parties, an denen Leute teilnehmen könnten?


Nicht richtig, nicht so wie... Du weißt wahrscheinlich, was Mötley Crüe so alles gemacht haben?


Oh ja.


Yeah. Sowas haben wir nicht. Vielleicht trinken wir mal etwas zu viel und machen irgendwas Blödes, aber wilde Groupie-Parties oder so was haben wir definitiv nicht. Ich glaube, so was macht aber auch kaum noch jemand, ich kann mir nicht vorstellen, dass es das in der Art wirklich noch gibt. Das war so eine 80er Geschichte, und seitdem hat sich soviel verändert, ich glaube das würde gar nicht mehr ziehen.


Habt ihr denn Familien zuhause?


Also ich bin Single, aber die anderen haben glaube ich alle zumindest eine Freundin zuhause und drei von uns haben sogar schon Kinder. Ville ist verheiratet und hat drei Kinder, Janne ist auch verheiratet und hat ein kleines Kind zuhause, und unser Bassist Antti hat auch kürzlich einen kleinen Jungen bekommen, ich glaube im November.


Wie macht ihr das denn dann, wenn ihr auf Tour seid?


Normalerweise machen wir keine so lange Tour, wir haben jetzt über einen Zeitraum von vielleicht vier Wochen gesprochen. Alles was darüber hinausgeht wird dann nämlich doch sehr schwierig, wenn man Kinder zuhause hat. Wir sind jetzt ja auch keine Megastars, und wenn man dann die ganze Zeit im Bus sitzt, wird das dann schnell etwas kompliziert, wenn man zu lange unterwegs bleibt. Aber man kann natürlich mehrere und dafür kürzere Tourneen machen und dadurch dann die Gelegenheit haben, zwischendrin nach hause zu fahren und Familie und Freunde zu sehen. So würden wir gerne vorgehen.


Hast du denn im Alltagsleben einen Job, wenn ihr nicht auf Tour seid?


Ja, ich arbeite in einem hiesigen Hotel. Der Job da ist für mich auch wirklich perfekt, weil sich dort viel arrangieren lässt. Wenn wir in Finnland spielen, sind wir zum Beispiel häufig von Donnerstag bis Samstag oder so unterwegs und ich kann diese Wochenend-Touren dann mit meinen Arbeitsschichten so einrichten, dass ich halt zu einem anderen Zeitpunkt, wenn wir keine Gigs spielen, mehr Schichten arbeite, und dafür mehr Zeit habe, wenn wir mit der Band zu tun haben. Die Leute da sind wirklich cool und haben Verständnis dafür, das war schon sehr hilfreich.


Könntest du mir etwas über die einzelnen Songs des neuen Albums erzählen, so eine Art Song-by-Song-Guide?


Ja, ich denke schon, zumindest etwas. Sollen wir mit dem ersten anfangen? "My Sun Shines Black".... Den Song hat Janne geschrieben, also die Musik- der Text stammt von Ville. Und ich glaube das Lied ist.... wie soll ich das beschreiben... Ich glaube, es war eine ziemlich naheliegende Wahl als Opener für das Album, weil es dieses coole Riff am Anfang hat und ein ziemlicher Up-Tempo-Song ist. Deshalb haben wir auch schon sehr früh, als wir angefangen haben, die Sachen aufzunehmen, beschlossen, dass das der Opener wird. Dann wäre da "Leech", ein ziemlich geradliniger Rocksong. Erinnert mich irgendwie ein bisschen an etwas, das Megadeath vor einigen Jahren mal gemacht haben. Diese rockigen Sachen, die sie mal gemacht haben. Der Text ist für Ville glaube ich sehr persönlich, es geht darum, wie es ist, etwas zu viel zu trinken oder so etwas in der Art, und die Leute um dich herum auszunutzen. Davon handelt der Song. "My World" hat wieder Janne geschrieben und die Lyrics stammen von einem Kerl namens Erkki Seppänen, der der Sänger einer Band namens, KYPCK ist. Das ist die neue Band von Sami Lopakka , dem Gitarristen von Sentenced. Sie singen russisch. Unser Produzent, Hiili Hiilesmaa, hat da auch Schlagzeug gespielt. Ihr Sänger hat die Lyrics für
"My World" geschrieben, das war glaube ich das einzige Lied, das noch keinen fertigen Text hatte, als wir ins Studio gegangen sind. Also haben wir vorgeschlagen, ob nicht vielleicht Erkki Seppainen versuchen wollte, etwas für uns zu schreiben und das Ergebnis gefiel uns. Es ist ein bisschen anders, anders als der Rest des Albums, das war eine tolle Zusammenarbeit mit ihm. Der nächste Song ist "Buried Alive", und ich weiß nicht, ob du das weißt, aber das ist auch der Song, denn wir in Finnland als Single ausgekoppelt haben. Es hat einen ziemlich eingängigen Refrain, das war einer der Gründe warum wir entschieden haben, es auszukoppeln, und rockt auch ziemlich geradlinig, passt also ganz gut ins Radio. Hm, was kann ich denn noch dazu sagen... Das Lied hat Ville geschrieben, sowohl den Text als auch die Musik. Dann kommt, und das ist glaube ich einer meiner Lieblingstracks auf dem Album, "Invisible". Der Song ist ziemlich lang, ich glaube so um die acht Minuten, und ich finde bei dem Lied ist uns wirklich gut gelungen, was wir erreichen wollten. Ich denke, es ist einer besten Tracks auf dem Album, es hat diesen wirklich coolen Vibe, eine sehr schöne Melodie und echt coole Solos. Das ist denke ich wirklich einer meiner Lieblingssongs auf dem Album. "Casket Case" ist wieder mehr ein Up-Tempo- Song und es geht eindeutig darum, zu viel Alkohol zu trinken, das ist ziemlich eindeutig. Das ist auch eins der Lieder, die die Radiosender in Finnland spielen, ich denke, weil es in etwa die richtige Länge für sie hat und recht eingängig ist. Ich glaube, der Song wird auch in unserem Live-Set drin sein. Dann haben wir "Down The Drain", das ist glaube ich der Song des Albums, der sich am meisten von den anderen unterscheidet, es ist schon fast wie Blues Rock, so etwas in der Art. Es ist wieder ein ziemlich langer Song. Als Ville die Grundidee für das Lied fertig hatte und wir anfingen, es im Proberaum zu jammen, hat er sich etwas Sorgen gemacht, ob es zum Rest des Albums passen würde, aber wir haben dann einfach beschlossen, es mal zu versuchen. Ich finde, es ist ein wirklich guter Song dabei herausgekommen. Es scheint auch, als würden es viele Leute mögen, obwohl es ja doch etwas anders ist.


Ihr müsst ja schließlich auch nicht immer das Gleiche machen.


Ja, eben. Wir versuchen ja nicht, Musik zu machen, die in ein bestimmtes Genre passt, ich finde, das wäre keine gute Art und Weise, an seine Musik heranzugehen. Man macht einfach, was sich richtig anfühlt und beschließt dann, ob man es auf dem Album haben will oder nicht. Bei diesem Lied hat es wirklich gut geklappt. Warte mal einen Moment... ah, genau, dann haben wir "Alone". Das hat wieder Janne geschrieben. Es war... dabei haben wir auch lange darüber gesprochen, ob es mit aufs Album soll oder nicht. Letztendlich haben wir dann beschlossen, es zu nehmen. Ich finde, es hat einen wirklich eingängigen Refrain, den Text hat wieder Ville geschrieben. Ich glaube, das war auch noch ein Lied, dessen Text nicht ganz fertig war, als wir ins Studio gegangen sind. Den hat er erst geschrieben, nachdem wir die Musik schon aufgenommen hatten. Und dann haben wir noch den letzten Song des Albums, der wenig überraschender Weise "The Last Song" heißt... Manche Leute haben schon gefragt, ob das bedeutet, dass wir mit POISONBLACK aufhören, aber das ist nicht der Fall, wenn man den Text hört, passt er sehr gut zum Lied und es ist natürlich auch einfach das letzte Lied auf dem Album. Der Song hat ein sehr überraschendes Ende, weil der Anfang doch sehr melancholisch ist und wir am Ende dann alle drauflos jammen und es sehr rockig wird, die ganze Atmosphäre des Songs ändert sich vollständig. Ich finde das eine schöne Art, ein Album zu beenden, mit so einer Überraschung.


Schreibt ihr eure Texte denn normalerweise basierend auf eigener Erfahrung oder habt ihr auch andere Inspirationsquellen?


Ich glaube normalerweise schreibt Ville hauptsächlich aus eigener Erfahrung und basierend auf dem, was um ihn herum passiert. Aber vielleicht ändert sich das in Zukunft auch, wer weiß, zumindest hat Ville mal zu mir gesagt, er sei es langsam leid, immer nur über sich selbst zu schreiben und wolle versuchen, auch mal Texte über andere Dinge zu verfassen. Das wird sehr interessant zu sehen, welche Richtung unsere Texte dann einschlagen werden. Ich weiß nicht, was ihm da so vorschwebt.


Ihr werdet musikalisch nach wie vor häufig mit SENTENCED verglichen. Was hältst du davon?


Ich denke das ist nur natürlich, da Ville ja Teil von SENTENCED war und eine sehr eigene Art zu singen hat, man kann ihn immer sofort erkennen. Ich hoffe aber doch, dass die Leute mittlerweile- es ist jetzt ja unser viertes Album- verstehen, dass wir unsere eigene Persönlichkeit haben und nicht nur eine Art... Kopie von SENTENCED sind. Wir sind komplett unterschiedliche Individuen in der Band und natürlich haben wir auch einen etwas anderen Sound als SENTENCED ihn hatten. Aber ich weiß nicht, es stört mich eigentlich nicht besonders- es war eine tolle Band, wenn man uns also mit SENTENCED vergleichen will, warum nicht. Aber ich hoffe schon, dass man versteht, dass wir eine ganz andere Band sind.


Steht ihr denn noch in Kontakt mit den Jungs von CHARON?


Ich hab sie schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen und weiß daher auch nicht genau, was sie gerade machen. Ich glaube, sie haben sich eine echt lange Pause gegönnt und es gab einige Änderungen im Line-Up, aber ich denke ich habe Gerüchte gehört, dass sie beginnen, an neuem Material zu arbeiten. Also hoffe ich, dass sie das auch wirklich machen. Aber ich weiß nicht genau, was jetzt der aktuellste Stand der Dinge ist, weil sie etwa 70 km von Oulu entfernt wohnen.


Wenn sie tatsächlich an neuem Material arbeiten, würde es sich doch vielleicht anbieten, dann mal gemeinsam zu touren, oder was meinst du?


Stimmt, das wäre gar nicht mal so ausgeschlossen. Wir haben schon manchmal darüber gesprochen, ein paar Doppelheadliner-Gigs in Finnland zu spielen, aber bisher hat es zeitlich nie funktioniert. Aber vielleicht eines Tages.


Okay, dann vielen Dank für das Interview und noch viel Spaß heute Abend!






News:

IRON MAIDEN: Neues Studioalbum betitelt

IRON MAIDEN haben ihr Studioalbum unter der Firmierung "The Final Frontier" für den Spätsommer 2010 als Releasetermin angekündigt.

Nach dem Tourauftakt im Juni/Juli für USA und Kanada (dort mit DREAM THEATER als Special Guest!) kommt die "Final Frontier-Worldtour" auch für ein paar ausgewählte Festivals und Stadionshows (u.a. in WACKEN) zu uns nach Europa rüber. Die Tour soll anschließend noch bis weit in 2011 fortgesetzt werden.



Termine (Europa):

30.07.-01.08.2010 UK - Knebworth Sonisphere Festival


05.08.2010 Germany - WACKEN Festival

07.08.2010 Schweden - Stockholm Stora Sonisphere Festival

08.08.2010 Finnland - Helsinki Sonisphere Festival

11.08.2010 Norwegen - Bergen Bergenhus Festning




Review:

Of Rust And Bones

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POISONBLACK sind zurück! Und was für ein Biest der Opener "My Sun Shines Black" gleich ist, da werden keine Gefangenen gemacht, sondern gleich die volle Gitarrenbreitseite aufgefahren. Der Sound ist auch beim vierten Album fett und weitestgehend frustriert bis deprimiert, aber wohingegen der Vorgänger "A Dead Heavy Day" irgendwie aggressiver klang, klingen bei "Of Rust And Bones" auch ruhigere Töne an, das Album wirkt tendenziell melancholischer. So geht das mit seiner Länge von etwa acht Minuten schon regelrecht epische "Invisible" über weite Strecken problemlos als Ballade durch und überzeugt mit trauriger, aber schöner Melodie. Auch das ähnlich lange "Down The Drain" fällt ein wenig auf angenehme Weise aus dem Rahmen und wirkt stellenweise fast schon ein kleines bisschen blues-angehaucht. "Alone" ist ein geradliniger Rocksong mit fetten Gitarren, während "The Last Song" zunächst im Tempo verhalten ist und zum Ende hin plötzlich Gas gibt, mit einem energiegeladenen Instrumentalpart als Abschluss den gesamten Sound ändert und der Melancholie überraschend zeigt, was eine Harke ist. Das kann sich sehen lassen. (br)



POISONBLACK haben schon mit „A Dead Heavy Day“ versucht, sich von den ewigen SENTENCED-Vergleichen freizustrampeln, so recht ist ihnen das aber nicht gelungen. Mit ihrem vierten Album „Of Rust And Bones“ könnte ihnen das nun endlich gelingen, denn außer der markanten Stimme von Ville Laihiala gibt es kaum noch Parallelen zu den verblichenen Düsterrockern. Natürlich ist die Scheibe melancholisch und düster, aber Songs wie das bluesige „Down The Drain“ oder die (gute!) Ballade „Invisible“ sind Material, dass SENTENCED so nicht geschrieben hätten. POISONBLACK steht das gut zu Gesicht, wie überhaupt das Album gleichzeitig kompakt und variabel wirkt. Neben den genannten Nummern gibt es natürlich auch rockige Nummern („Buried Alive“), die aber nach POISONBLACK klingen, Songaufbau und immer wieder genutztem Keyboard sei Dank. Insgesamt ist „Of Rust And Bones“ ein durchweg gutes Album, dass Abwechslung bietet und Fans finnischen Düsterrocks in allen Facetten gefallen wird.

Of Rust And Bones


Cover - Of Rust And Bones Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 49:26 ()
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News:

TANKARD bereiten neues Album vor

Die hessischen Kultthrasher von TANKARD begeben sich ab kommenden September ins MX-Studio im tiefen Odenwald und nehmen unter der Aufsicht von Michael Mainx (u.a. BÖHSE ONKEL, DER W, DISBELIEF) ihr vierzehntes Studiowerk Namens "Vol(l)ume 14" auf.

Erscheinen soll diese neue Scheibe von Gerre & Co. dann schon kurz vor Weihnachten am 17. Dezember via AFM Records.



Review:

Downfall

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Über die genaue Einsortierung von “Downfall”, dem Debütalbum der Hamburger THE RETALIATION PROCESS, zu diskutieren, ist müßig, dafür bedienen sich die Herren in zu vielen Genres – Thrash und Death Metal in allen Facetten findet sich in den zehn Songs wieder, dazu kommen modern klingende Bands. Fakt ist, dass „Downfall“ von Eike Freese (DARK AGE) gut in Szene gesetzte brutale Songs bietet, die ordentlich Arsch treten und das richtige Mittel aus Härte („Blindfold“) und Grooven („On The Way Back“) haben. Handwerklich ist ebenfalls alles im grünen Bereich, angesichts der Erfahrung der Musiker (die u.a. bei NAYLED aktiv waren) keine Überraschung. Der Gesang passt wie Arsch auf Eimer und kommt fast ohne klar gesungene Passagen aus, ohne zu eindimensional zu klingen. Zum Verschnaufen wurde ein gelungenes Instrumental eingebaut, den Rest der Zeit gibt es aber in guter Qualität Einen vor die Zwölf. Mit diesem Debüt können sich THE RETALIATION PROCESS sehen lassen, Fans modernen Metals wie auch Krachmaten müssen hier ein Ohr riskieren.

Downfall


Cover - Downfall Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:52 ()
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Vertrieb:
News:

Auf Sängersuche: DRAGONFORCE

DRAGONFORCE haben sich von Sänger ZP Theart getrennt und sind auf der Suche nach einem Nachfolger, wie die Briten auf ihrer Homepage bekanntgeben. Dort finden sich auch Hinweise für alle an den Auditions Interessierten.


"It is with great regret that DragonForce announce a parting of the ways with singer ZP Theart. This is due to insurmountable differences of musical opinion but the rest of the band sincerely wish ZP great success with his future projects.


While the creative core members have begun writing the fifth album, they have also started a worldwide search for a new vocalist. “We are looking for a powerful melodic singer, to write a new chapter of DragonForce with us.” said guitarist Herman Li.


Anyone wishing to audition for the vacant position should apply following the instructions at this web address www.dragonforce.com/audition"


Review:

First Punishment

()

Aus den Überresten von RAID4, FINAL CRY und FADING STARLIGHT haben sich die Niedersachsen PUNISH MY HEAVEN gegründet und sich nach dem Opener des DARK TRANQUILLITY-Albums „The Gallery“ benannt. Zu hören bekommt man die übliche Mixtur aus melodischem Todesblei der AT THE GATES-Schule und dezenten Hardcore-Einflüssen – gemeinhin „Metalcore“ genannt und inzwischen vielfach verachtet. Das Quintett gehört aber eindeutig zu den besseren Bands, die dieses ausverkaufte Genre in der letzten Zeit noch nach oben gespült hat. Produziert von Knöpfchengott Andy Classen (der neben Björn Goosses von NIGHT IN GALES/THE VERY END auch einen Gastbeitrag auf „First Punishment“ leistet), stimmt bei dem Album nicht nur der fette Sound, sondern auch das Songwriting, das zwar wenig spektakulär, aber durchaus eingängig ausgefallen ist. Songs wie der Opener „Becoming The Legend“, „The Earth Stands Still“, “Path Of The Seraph” oder „Words Of Perception“ kommen sowohl mit den üblichen Screams als auch mit clean gesungenen Passagen daher und dürften der CALIBAN/KILLSWITCH ENGAGE-Gemeinde fraglos gefallen. Und auch wenn das Einsetzen melodischer Passagen in den ansonsten recht derben Sound ebenso ausgelutscht anmutet wie die Tatsache, heutzutage überhaupt noch eine derartige Platte zu veröffentlichen, haben PUNISH MY HEAVEN zumindest das theoretische Potential, zu den wenigen Überlebenden dieses Hypes zu gehören. Definitiv ein gelungenes Debüt!

First Punishment


Cover - First Punishment Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 41:30 ()
Label:
Vertrieb:
News:

OBSCURA beim METAL SPLASH

OBSCURA werden der Headliner beim von METAL-INSIDE.DE präsentierten Metal Splash Open Air am 17.07. in Rotenburg (Wümme) sein.

News:

STARKWEATHER posten neuen Song

STARKWEATHER haben "Broken From Inside" vom via Deathwish in die Läden kommenden Album "This Sheltering Night" bei MySpace gepostet.

Interview:

Shrinebuilder

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Interview
Mit deinen Mitstreitern hast du für ordentlich Wirbel gesorgt, als ihr SHRINEBUILDER das erste Mal angekündigt habt – denkst du, dass ihr die Erwartungen erfüllt habt?




Die einzigen Erwartungen, die uns wichtig sind, sind unsere eigenen und wir sind komplett zufrieden mit dem dem Album.



Wie ist denn das Feedback ausgefallen?



Es ist sehr positive. Einige Leute mögen das Album zwar nicht, aber die meisten können sich darauf einlassen und mögen es.



Bist du selbst damit zufrieden?
100%ig.



Wann habt ihr das erste Mal über das Projekt nachgedacht?
Al und Wino haben 2005 darüber sinniert, ich stieß im Winter 2007 dazu.



Ihr habt vor den Aufnahmen ja nicht wirklich geprobt – war das nicht merkwürdig, erst im Studio zusammen zu spielen?



Das ist wahr. Ich bin aber auch merkwürdig, von daher war das normal *lacht*. Es war schon aufregend, aber lief dann besser als erwartet.



Wie teilte sich das Songwriting auf?



Jeder trug was bei, im Grunde ist jeder Song von der Band gemeinsam geschrieben worden.



Wie wichtig war der Produzent während der Aufnahmen?



Toshi hatte keinen Einfluss auf die Songs oder die Strukturen, hat aber dafür gesorgt, dass alles gut klang. Er hat dann mit Dan im West Beach Recorders in Hollywood auch die Songs gemixt.



Habt ihr schon neue Songs fertig?



Ja.



Wie sind die weiteren Pläne für SHRINEBUILDER? Ist die Koordination mit euren anderen Bands einfach?



Wir haben im April 25 Shows in Europa und werden danach die neuen Songs aufnehmen. Wir legen SHRINEBUILDER-Termine um unseren anderen Projekte.



Wie würdest du deine SHRINEBUILDER-Kollegen beschreiben?



Sie sind alle verrückt nach Musik, außerdem gute Menschen und enge Freunde. Ich bin sehr froh, dass ich sie kenne.



Kannst du von Musik leben?



Ich könnte, wenn ich mehr Touren würde, aber ich mag das nicht so sehr. Ich habe eine Frau und vier Kinder und bevorzuge es, meine Zeit zu Hause zu verbringen. Ich habe eine 40-Stunden-Woche und hatte das schon immer.



Abschließende Worte.



Thanks for the interest. Take care and be well.


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