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From The Vault (A Collection of Works by Rick Springfield and Jeff Silverman)

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Absolute Resteverwertung aus dem Hause RICK SPRINGFIELD ist auf diesem Werk „From The Vault“ angesagt. Seit rund 40 Jahren ist der Sänger und Gitarrist neben der Schauspielerei musikalisch unterwegs und da hat sich zwangsläufig einiges in den Archiven angesammelt. Daher kommt der gebürtige Australier neben dem ebenfalls gerade veröffentlichen Re-Release von „Venus in Overdrive“ jetzt zusätzlich noch mit dieser vermeintlichen Ansammlung unbedingt nich zu veröffentlichter Songs auf den Markt.

Die Titel entstanden zusammen mit seinem langjährigen Mitstreiter im Studio sowie auf Tour dem Produzenten JEFF SILVERMAN. So gut und frisch das erwähnte „neue“ reguläre Album des mittlerweile 60-jährigen Rockveterans geraten ist so übel schlägt mir dieses Machwerk auf (zugegeben) den verwöhnten Magen. Hier wurden größtenteils unveröffentlichte Demos angeblich die meisten auch noch remastered. Es sind hier zwar satte 13 Tracks zusammengekommen, aber die Rechnung geht nicht auf: mehr Masse denn Klasse, größtenteils (und da würde ich sagen mehr als die Hälfte der Songs) haben es wirklich zu Recht bisher nicht auf reguläre Scheiben gebracht.

Die beiden Protagonisten waren schon seit den 70er Jahre gemeinsam aktiv, schrieben gemeinsam Songs, die dann teilweise auch auf spätere Springfield-Werken zu finden waren. Dieses Material stammt vornehmlich aus den Jahren 1986 bis 1999 aber mit Rockmusik selbst im weiteren Sinne hat dies hier leider nur noch partiell zu tun. Klar popige Melodien hatte SPRIGFIELD schon immer und auch eine gewisse Tendenz zu seichteren Momenten im AOR-Gewande aber dass hier ist wirklich Plastikpop in Reinkultur, absolut glattgebügelt, kaum Gitarren, die Keyboards und Plastiksynthies im typischen Achtziger-Sound kleistern alles zu. Teilweise sogar übelste Discofoxrhythmik und dann diese erdrückende Hochglanzproduktion das erinnert mehr an ABC denn Rick Springfield mit diesem unsäglich künstlichen Drumsound und Halldynamiken – einfach nur furchtbar.
Die einigermaßen guten Sachen sind locker an eine Hand abzuzählen aus gefälligen Songs wie "Dancin' On The Edge Of The World", "Right Planet, Wrong World" oder “Religion Of The Heart” hätte man mit mehr Gitarrenbetonung und ohne Plastiksounds durchaus was machen können. Dann aber Totalausfälle wie „Monkey“, Why Don´t You Dance“ oder belanglose Trallalsongs wie die Ballade “You Write The Book", das platte „Hey Eileen" oder das unsäglich schmalzige „Woman II“ sind eines Springfield eigentlich unwürdig. Die neue Version von „Love Receiver“ hätte auch nicht sein müssen ist trotzdem noch einer der erträglicheren Songs. Für wen Rick und Meister Silverman diese lieblos aufgetunte Scheibe eigentlich produziert haben, wird wohl ewig ihr Geheimnis bleiben. Denn es gibt hier nicht einen echten Hit im Vergleich zu dem anderen hochwertigen Material aus der ruhmreichen Vergangenheit des Hauptprotagonisten. Daher empfehle ich entweder die aktuelle CD, eine „Best of“ oder die damaligen echt guten Studiowerke „Tao“ (1985) oder auch „Rock Of Life“ (1988), die gehen zwar tendenziell in eine ähnliche Richtung bieten aber noch Songs mit echtem Rockbiss sprich mit Eiern und lohnen viel eher einen Kauf als dieser sorry, verzichtbarer Pop-Schrott.

From The Vault (A Collection of Works by Rick Springfield and Jeff Silverman)


Cover - From The Vault (A Collection of Works by Rick Springfield and Jeff Silverman) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 48:51 ()
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THE HAUNTED: Toursupport für SLAYER klar

Die schwedischen Melodic Death Metaller von THE HAUNTED sind ab Mai als Toursupport für SLAYER auserwählt. Nachdem die Daten mehrfach verschoben wurden sind jetzt hoffentlich alle Gigs eingetütet.

Die Band arbeitet aktuell an einer neuen Live DVD/CD mit dem Namen „Road Kill“, die demnächst erscheinen wird, mehr Details zu dieser Veröffentlichung folgen in den kommenden Wochen.



Termine (Auszug):

28.05.2010 O2 Academy Sheffield , UK

01.06.2010 The Attic Hatfield , UK

08.07.2010 Rock Harz Festival Ballenstedt/Harz, Germany

30.07.2010 Putte I Parken Festival Karlskoga , Sweden



SLAYER mit THE HAUNTED:

26.05.2010 Academy Leeds , UK

27.05.2010 Barrowland Glasgow , UK

29.05.2010 Academy Birmingham , UK

30.05.2010 Academy Manchester , UK

31.05.2010 Rock City Nottingham , UK

02.06.2010 The Forum London , UK

03.06.2010 The Forum London , UK

07.06.2010 Docks Hamburg , Germany

08.06.2010 Ruhrcongress Bochum , Germany

13.06.2010 Zenith Munich , Germany

14.06.2010 Live Music Hall Cologne , Germany

29.06.2010 Alcatraz Milan , Italy

30.06.2010 Alcatraz Milan , Italy

02.07.2010 X Herford , Germany

03.07.2010 Columbiahalle Berlin , Germany

05.07.2010 Schlachthof Wiesbaden, Germany

07.07.2010 Bataclan Paris , France

02.08.2010 O13 Tilburg, Netherlands

03.08.2010 O13 Tilburg, Netherlands

05.08.2010 Volkshaus Zurich, Switzerland





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XI Reasons To See

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DESTINITY überzeugten bereits mit ihrem Lifeforce-Debüt und legen mit “XI Reasons To See” eine ordentliche Schippe modernen Death Metals nach. Die Gitarren bedienen sich beim Riffing sowohl in Death- als auch in Thrash Metal-Gefilden, die Keyboards setzen Akzente ohne zu aufdringlich zu sein und im Gesang her gibt es immer wieder Parallelen zu HYPOCRISY-Peter, gerade in den höheren Tonlagen („A Dead Silence“). Black Metal lässt sich in den Songs auch immer wieder finden, vorzugsweise mittels fiesen Melodien umgesetzt. DESTINITY haben also keine Scheu, in den Krachmaten-Genres zu wildern, was völlig ok ist, wenn es in so ansprechender Art und Weise wie auf „XI Reasons To See“ zusammengesetzt wird. Die Songs sind abwechslungsreich und dabei nicht zu komplex, gleichzeitig heftig und melodisch, voller Groove und kleinen Verschnaufpausen-Parts. Zwar ragt kein Song soweit heraus, dass er als Hit oder Aushängeschild der Band dienen kann, aber das Album ist insgesamt für Freunde modernen Metals eine lohnenswerte Investition. Locker für den UEFA-Cup qualifiziert, ist doch auch schon mal was.

XI Reasons To See


Cover - XI Reasons To See Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:7 ()
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Enter The Killzone

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ANIMA machen mit „Enter The Killzone“ da weiter, wo sie mit ihrem Metal Blade-Einstand aufgehört haben: brutaler Metalcore, der sich an Genregrößen orientiert (von THE BLACK DAHLIA MURDER bis JOB FOR A COWBOY), handwerklich gut gemacht ist, anständig produziert wurde und eine schicke Verpackung bekommen hat. Aber immer noch am gleichen uninspirierten Songwriting hapert. Den Standard beherrschen die Jungsounde aus MAROON-Country zweifellos, aber das reicht bei Tausenden ähnlich gelagerter Bands nicht mehr aus, um aus der Masse hervorzustechen. Für sich genommen, sind die einzelnen Songs in Ordnung, aber länger als fünf Minuten nicht interessant, auf Albumlänge verliert „Enter The Killzone“ schnell seinen Reiz. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn sich die Band noch einige Zeit im Proberaum verschanzt und an den Songs gewerkelt hätte, so ist das Ergebnis ein ziemlicher Schnellschuss und Schuss in den Ofen.

Enter The Killzone


Cover - Enter The Killzone Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 40:43 ()
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DESTRUCTION-Drummer steigt aus

DESTRUCTION und Drummer Marc Reign gehen in Zukunft getrennte Wege, letzterer will sich seinem Projekt VOLCANO widmen. Alle anstehenden DESTRUCTION-Shows sollen aber stattfinden.


"Aufgrund von tourstressbedingten, persönlichen und musikalischen Differenzen trennen sich DESTRUCTION und Marc Reign in beiderseitigem Einverständniss."



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20 Jahre 20 Songs

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Im Sommer 2008 feierte die Deutsch-Punk-Institution DRITTE WAHL eine fette Jubiläumsparty. Anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens spielten die drei Rostocker auf dem heimischen Force Attack ein Konzert, dessen Setlist die Fans per Internet-Voting bestimmt hatten. Die 20 Songs mit den meisten Stimmen wurden in umgekehrter Reihenfolge zum Besten gegeben, zuzüglich dreier Songs, die die Band selbst ausgewählt hatte. Das zusätzlich durch diverse Gastmusiker verstärkte Konzert wurde mitgeschnitten und wurde auch schon auf DVD veröffentlicht, und mit „20 Jahre 20 Songs“ liegt jetzt auch der Soundtrack für zu Hause, fürs Auto, Büro oder was auch immer vor. Diese mit Klassikern vollgepackte Live-Best-Of-Scheibe klingt, wie ein gutes Live-Album klingen muss: Es hält genau die Waage zwischen guter Produktion und rauem Live-Sound, der die Energie der Show perfekt transportiert. Und das macht nicht nur ohne Ende Spaß, sondern wirkt auch so ansteckend, dass man es bereut, nicht auf dem Konzert gewesen zu sein. Für Fans ist das Teil natürlich eh ein Muss, es bietet aber auch Einsteigern einen tollen Überblick über das Schaffen der Band.

20 Jahre 20 Songs


Cover - 20 Jahre 20 Songs Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 23
Länge: 79:12 ()
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Time To Burn

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Auf „Time To Turn“ lassen vier Amis aus der Spieler- und Lichtermetropole Las Vegas ihrer Vorliebe für eingängigen Hard Rock und Glam der 80er freien Lauf. TAKING DAWN liefern reihenweise feine Melodien und Hooks, gelungene Backing Vocals und Chöre. Der angeraute, klare Gesang, das gekonnte Gitarrenspiel, die Mischung aus melodischen Hard Rock, Glam, Sleaze und modernen Alternativesound scheint auf den ersten Hör auch voll aufzugehen, offenbart mit der Zeit aber doch einen gewissen Gewöhnungseffekt. Denn zugeschnitten auf US-Airplay klingt manches auf „Time To Burn“ einen Tick zu perfekt, zu anorganisch glatt. Das gewollt eingesetzte Popappeal kontrastiert die harten Gitarren, dürfte aber manchen reinen Hard Rock Fan des Guten zuviel sein. Abgesehen davon beherrschen Chris Babbitt (Gesang, Gitarre), Mikey Cross (Gitarre), Andrew Cushing (Bass) und Alan Doucette (Schlagzeug) ihr Metier. Mit dem Titeltrack „Time To Burn“, „Like A Revolution“ und „Take Me Away“ haben TAKING DAWN drei ihrer stärksten Kompositionen gleich zu Anfang des Albums platziert – allesamt flotte Rocksongs mit Ohrwurmcharakter und hohem Spaßfaktor. Aber auch Songs wie die Semi-Ballade „Close Your Eyes“, die krachenden Sleaze-Hommage „Fight’em With Your Rock" oder der tolle Pop-Rock-Hit „Endlessly“ überzeugen – stört man sich nicht an dem auf Erfolg und Radio ausgerichteten Stil und Produktion. Das gute FLEETWOOD MAC Cover „The Chain“ zielt auch in ebendiese Richtung. Somit dürfte für Fans melodisch-rockiger Töne mit Mainstream-Affinität TAKING DAWN und ihr „Time To Burn“ eine lohnende Scheibe sein.

Time To Burn


Cover - Time To Burn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 39:51 ()
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Innocence Is No Excuse (Re-Release)

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Neben „Rock The Nations“ und „Destiny“ erscheint nun auch das 1985er Werk der britischen Legende als aufgemotzter Re-Release mit allerlei Zugaben. Für die meisten Fans stellt dieses Trio allerdings einen recht entbehrlichen Abschnitt der eindrucksvollen SAXON-Bandgeschichte dar, denn alle drei Alben gelten nicht gerade als Klassiker. In den mittleren und späten 80ern hatten sich SAXON in Richtung des amerikanischen Marktes und massenkompatiblen Mainstreams orientiert, was sie mitunter regelrecht poppig klingen ließ. Stücke wie „Rockin´ Again“, „Back On The Streets“, „Devil Rides Out“, „Gonna Shout“ (fast schon ein Totalausfall!) oder das ein wenig an W.A.S.P. erinnernde “Raise Some Hell” können nicht mal ansatzweise mit den frühen Klassikern (die ich hier echt nicht aufzählen muss…) mithalten und tönen auch im Nachhinein viel zu glatt gebügelt und eher nach Bon Jovi als nach einer NWOBHM- und Echtstahl-Götterformation. Lediglich die sehr gute Hymne „Broken Heroes“ kann ansatzweise an alte Tage anknüpfen. Komplettisten müssen „Innocence Is No Excuse“ zwar sicher im Schrank haben, und die sieben Bonustracks (die sich aus alternativen Mixen, Live-Aufnahmen und ehemaligen B-Seiten, zumeist der Album-Songs, zusammensetzen) sowie das Remastering geben dafür auch einen ordentlichen Kaufanreiz, zumal diese Wiederveröffentlichung für unter zehn Euro im Laden steht, aber es empfiehlt sich eine ganze Latte an SAXON-Werken, die man deutlich eher besitzen muss. Immerhin überwanden Biff und Co. ihre kreative Midlife-Crisis spätestens Anfang der 90er und liefern seit dem Oberhammer „Solid Ball Of Rock“ fast ausschließlich wieder Weltklasse-Material ab. Das ist ja auch was!

Innocence Is No Excuse (Re-Release)


Cover - Innocence Is No Excuse (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 77:49 ()
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Over Bjoergvin Graater Himmerik (Re-Release)

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Ja ja, ich weiß: mit seiner “Ich-male-mir-mal-´n-Hakenkreuz-auf-die-Wampe-und-das-finden-sicher-alle-cool!“-Aktion hat sich TAAKE-Bandkopf Ørjan „Ulvhedin Hoest“ Stedjeberg seinerzeit sprichwörtlich vom Hoest zum Horst gemacht und ist ganz berechtigt von allen wichtigen und unwichtigen Festivals wieder freundlich ausgeladen worden. Inzwischen hat der Herr in mehreren Interviews betont, dass er (vor Allem als Norweger – aua!) niemals mit solchen Konsequenzen und blablubb. Ob man´s glauben mag, steht woanders. Vielleicht ist ja inzwischen Hirn vom Himmel gefallen. Musikalisch kann und konnte man TAAKE jedoch nie etwas vorwerfen, und auch „Over Bjoergvin Graater Himmerik“ (oder kurz „…Bjoergvin…“ genannt) ist auch acht Jahre nach seiner Erstveröffentlichung ein ausgesprochen gutes Black Metal-Werk der alten Norweger Schule, die sich hörbar an den Genre-Begründern DARKTHRONE, BURZUM, MAYHEM, etc. orientiert. Wer das Original des Albums bereits besitzt, muss bei diesem spartanisch aufgemachten Re-Release kein zweites Mal zugreifen, denn weder wurde das Album remastert (was bei abgefucktem Old School-Schwarzmetall auch großen Sinn machen würde…), noch finden sich Bonustracks oder Linernotes. Außer einem schmucken Jewel-Case bekommt man lediglich ein zweiseitiges Booklet ohne Texte und nur mit der damals aktuellen Auflistung der Bandbesetzung. „…Bjoergvin…“ ist kein Meilenstein des norwegischen Black Metal, aber eine Scheibe, die auch heute noch ohne Frage jede Sammlung bereichert.

Over Bjoergvin Graater Himmerik (Re-Release)


Cover - Over Bjoergvin Graater Himmerik (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 39:14 ()
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Konzert:

30 Seconds To Mars, Street Drum Chorps, Lost Alone - Düsseldorf, Philipshalle

Konzert vom Was da am Samstag Abend vor der Düsseldorfer Philipshalle zu bewundern war, gemahnte schon an eine Völkerwanderung: in unzähligen Windungen zog sich die Schlange der Wartenden über den Parkplatz und gefühlt von Horizont zu Horizont. Zwar war der offizielle Beginn der Veranstaltung mit 20 Uhr veranschlagt, tatsächlich wurde denjenigen, die es frühzeitig in die Halle geschafft hatten, das Warten jedoch schon ab 19:10 Uhr musikalisch versüßt, als mit LOST ALONE die erste Band des Abends die Bühne betrat. Die Alternative-Kombo wurde vom Publikum freundlich bis ausgesprochen enthusiastisch aufgenommen und verkündete daraufhin, sobald wie möglich wieder zu kommen, bevor sie nach einer halben Stunde Spielzeit die Bühne zum erneuten Umbau freigab.


Um 20 Uhr, pünktlich zum offiziellen Beginn, verdunkelte sich der Raum und eine Reihe Gestalten mit Masken und Trommeln erschien auf der Bühne- das STREET DRUM CHORPS aus Los Angeles war angerückt. Nach dem ersten und für den einen oder anderen Anwesenden doch etwas befremdlichen Percussion- Auftakt fanden dann auch die E-Gitarren ihren Weg auf die Bühne, die Band gab Gas und durfte sich, ähnlich ihren Vorgängern, über ein dankbares Publikum freuen. Das abwechslungsreich von krachig-rotzigem Material bis zu fröhlich-beschwingten Songs wie "Marry Me" reichende Set verkürzte die Wartezeit um weitere 30 Minuten, bevor sich erneut- relative- Stille über die Philipshalle senkte, diesmal begleitet von schwarzen Stoffbahnen, die die Bühne vor neugierigen Blicken schützen sollten.



Als es auf 21 Uhr zuging, war die wachsende Spannung zunehmend mit Händen greifbar, nach jedem beendeten Lied aus der Musikkonserve ertönte hoffnungsfroher Jubel, um dann ein ums andere Mal wieder zu verstummen, sobald klar war, dass es sich dabei doch noch nicht um das letzte gehandelt hatte. Um 21:10 Uhr endlich war es soweit: das Licht ging aus und erste Trommelwirbel drangen hinter den nach wie vor die Bühne verhüllenden Stoffbahnen hervor, die schließlich unter großem Applaus des Publikums zu Boden fielen und den Blick auf 30 SECONDS TO MARS freigaben.



Die Band langte, umgeben von Fahnenträgern, mit "Night Of The Hunter" und "Attack" umgehend in die Vollen und durfte dabei einen großartig runden Sound ihr eigen nennen. Bei "From Yesterday" erwachte die Bühnenrückwand zum Leben und zeigte, je nach Lied, zugehörige Videoclips oder in wechselnden Einstellungen das aktuelle Bühnengeschehen. Letzteres sorgte für ein gewisses Maß an Verwirrung im Publikum, als nach einem kurzen Verlöschen der Beleuchtung die Bühne plötzlich verwaist dazuliegen schien, bevor Sänger Jared Leto auf einmal mitsamt Mikrofon und Gitarre auf den oberen Rängen des Publikums erschien, von dort aus im Alleingang weitermachte und in die Runde fragte, ob es denn irgendwelche speziellen Liedwünsche gebe, um dann "Hurricane" anzustimmen. Wieder zurück auf der Bühne wurde eine Umfrage vorgenommen, wer denn schon mal auf einem 30 SECONDS TO MARS-Konzert gewesen sei (großes Geschrei) und wer zum ersten Mal da sei (ebenfalls großes Hallo). Genüsslicher Kommentar Jared Letos: "Darn, I love stealing the souls of virgins!".




Alle Neulinge wurden feierlich in die Mars-Army aufgenommen und weiter ging´s. Zu "This Is War" wurde auf Anweisung von der Bühne hin eigens eine Moshpit eröffnet, zwischendurch mal als kleine Anekdote am Rande das deutsche Brot gerühmt ("I already thought in France they had good bread, but the bread you have here in Germany... ") und überhaupt wirklich alles getan, um auch noch die letzte Seele im Raum zu stehlen und in bandeigenen Besitz zu bringen. Ein gelungener Song jagte den nächsten, von "The Kill" (zunächst beim bereits erwähnten Publikumswunsch abgetan mit den Worten "Nah, nobody wants to hear that one anymore...") über "Vox Populi", "Closer To The Edge" und "The Fantasy" zu "A Beautiful Lie" präsentierte sich die Band in Bestform. Als sie die Bühne verließ dauerte es entsprechend keinen Wimpernschlag lang, bis die Rufe nach einer Zugabe lauter wurden, die dann auch nicht lange auf sich warten ließ. Wer denn gerne für das nächste Lied zu ihnen auf die Bühne kommen würde, wollte Jared wissen. Nun, das wollte so ziemlich jeder, was zu einigen etwas wackeligen Huckepack-Aktionen führte, um die Aufmerksamkeit Herrn Letos auf sich zu ziehen. Die nicht unbeträchtliche Schar der Auserwählten wurde im hinteren Bühnenbereich gruppiert, bevor dann mit deren Background-Unterstützung zu guter letzt und als großes Finale nach etwa 100 Minuten Spielzeit "Kings And Queens" angestimmt wurde. Ein schöner Abschluss für ein klasse Konzert und ein gelungener Auftakt für den deutschen Teil der "Into The Wild"-Tour. Da zieht man doch gerne mit 30 SECONDS TO MARS in die Wildnis.

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