Seit der Veröffentlichung des brillanten 2005er Demos und der anschließenden professionellen Aufbereitung dieser Scheibe unter dem Titel „Vermächtnis“ sind annähernd fünf Jahre vergangen, in denen sich im Lager der Band Einiges getan hat: aufgrund von Besetzungswechseln wurde der Name D.A.M.N. (die Buchstaben stehen für die Initialen der Gründungsmitglieder) in DIARY ABOUT MY NIGHTMARES geändert, und auch eine Plattenfirma nebst potentem Produzententeam (an den Reglern saß Jakob Batten von ILLDISPOSED) konnte an Land gezogen werden. Das bisherige Erzeugnis all dieser Maßnahmen nennt sich „Forbidden Anger“ und stellt ebenfalls einen kleinen Bruch mit der Vergangenheit dar, was mich auch gleich zu meinem persönlichen Hauptkritikpunkt bringt: die Band hat ihre bisweilen doomigen und in bester BOLT THROWER-Manier stampfenden Einschübe (die ältere Stücke wie „Illusion Des Lebens“ oder „Tränen Der Einsamkeit“ zu echten Killern gemacht haben) fast komplett über Bord geworfen und dafür einen gehörigen Schuss Metalcore ins Boot geholt. Zwar dominiert weiterhin eine gehörige, leicht progressive Death Metal-Schlagseite, und Toni kotzt sich wieder hochklassig die Seele aus der Verschalung, aber ein gewisses Um-die-Ecke-Schielen in Richtung Mainstream ist nicht von der Hand zu weisen. Auf der anderen Seite dürften allen Mütze- und Hose-auf-halb-acht tragenden Kiddies die Ergüsse des Quintetts nach wie vor zu kompromisslos sein. „Lost In Lines“, „Close To The Border“, „Deathinfection“, „Hate“, der Titelsong oder „Across The Street“ machen absolut keine Gefangenen und leben von saustarken Grooves, dem scheinbar immer besser werdenden Zusammenspiel der Band und dem durchweg gelungenen, anspruchsvollen Songwriting, das „Forbidden Anger“ nicht leicht konsumierbar macht, sondern Zeit erfordert, diese Scheibe richtig geil zu finden. Das tut man dann auch!
EMBRYO werfen die Frage auf, warum Rising Records kein Senioritätsprinzip einführt: anstatt auf Unmengen gesichtsloser Bands von 18jährigen gepiercten und tätowierten Engländern zu setzen, die allesamt keine Songs schreiben können, lieber mal ein paar gestandene Bands unter Vertrag nehmen. Denn auch wenn nicht jeder Song auf „No God Slave“ ein Knaller ist, macht die Platte Spaß. Spaß, der durch unterscheidbare Songs entsteht, die ordentlich Groove haben, einen FEAR FACTORY-artigen Gitarrensound und durch das Keyboardspiel eine düstere Note bekommen. Quasi eine Mischung aus besagten Amis und SOILWORK plus eine Prise US Death Metal. Das klingt passabel, gerade wenn die Italiener mal Gas geben und ordentlich knüppeln („Democratic Mankind Slaughter“) oder die großen Melodien auspacken („The Scarecrow“), wobei sie letzteres ruhig öfter machen könnten. Wäre das der Fall und „No God Slave“ dadurch etwas abwechslungsreicher, wäre es eine richtig geile Scheibe geworden, so ist sie eben eine gute – und damit um Längen besser als viele ihrer Labelkollegen.
Die geplanten Konzerte von KYUSS-Sänger John Garcia ab Juni in Köln und München wurden jetzt in größere Locations verlegt, denn beide Termine waren sehr schnell ausverkauft. Jetzt sind wieder Tickets erhältlich.
Der Sänger spielt dabei mit seinem Projekt „GARCIA plays KYUSS“ ausschließlich die kultigen Stonetracks aus sechs Jahren KYUSS live auf der Bühne. Begleitet wird er dabei von Gitarrist Bruno Fevery, Bassist Jaques de Haard und Drummer Rob Snijders. Auf der MySpace-Seite von John kann man die Playlist auf den Konzerten mitbestimmen.
Die Thrash Metaller von FATAL EMBRACE haben jetzt aktuell einen neue Deal bei METAL BLADE Records unterschrieben.
Das kommende neue Album "The Empires Of Inhumanity" der Berliner soll noch in 2010 erscheinen. Die Band arbeitet gerade intensiv am neuen Material sowie an einigen neuen Coverversionen. Ein genauerer Releasetermin ist aber noch nicht greifbar.
CRIME IN STEREO haben bereits mit „…Is Dead“ angedeutet, dass sie sich vom reinen (melodischen) Hardcore wegbewegen werden, von daher war klar, dass „I Was Trying To Describe You To Someone“ keine simple Fortsetzung sein würde. Das Intro, bestehend aus leisem Gesang und ebenso leisen Drums, fasziniert und geht abrupt in den ersten Song über, der dann ebenso unvermittelt endet. „Exit Halo“ und „Not Dead“, die ersten beiden kompletten Stücke des Albums, sind da im Aufbau etwas konservativer, gehen gut ins Ohr und dürften sich als heimliche Hits entpuppen: gerade „Not Dead“ hat eine dermaßen eingängige Melodie und einen ebensolchen Text, dass sich dem Song niemand entziehen können wird. Wer jetzt aber einen qualitativen Abfall erwartet hat, der irrt: CRIME IN STEREO halten auch mit den nachfolgenden Songs das hohe Anfangslevel und gehen mal rockig („Type One“), mal traurig-düster („Dark Island City“) zuWerke, wobei sie jederzeit überzeugen können. Die Band hat sich hörbar neuen Einflüssen jenseits des Hardcore-Genres geöffnet und Britpop, Rotzrock und Rock in die Musik einfließen lassen, was „I Was Trying To Describe You To Someone” massenkompatibler, aber gleichzeitig auch komplexer macht. Das ist ein Kunstgriff, der so nicht jeder Band gelingt, CRIME IN STEREO aber eine Platte beschert, die sich sowohl HC Kids als auch Visions-Leser anhören können, ohne überfordert zu sein. Kurzum: auf den neuen Wegen fühlt sich die Band sehr wohl.