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Shredcore

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Ich dachte eigentlich, die Zeit der instrumentalen Gitarristen-Alben sei schon lange vorbei. Umso erstaunter war ich, als ich feststellte, dass das neue Solo-Album des griechischen Gitarren-Wunderkindes Konstantinos Kotzamanis alias CONSTANTINE tatsächlich ausschliesslich rein instrumentale Musik enthält. Hauptberuflich Lead-Gitarrist bei den deutsch-griechischen Power-Metallern MYSTIC PROPHECY, darf er sich hier neun Songs lang nach Lust und Laune an seinem Instrument austoben. So wird hier in bester Satriani/Vai-Manier durchgehend gegniedelt und gedudelt, was das Zeug hält, Hookline reiht sich an Hookline, Solo an Solo. Stilistisch bewegt sich das Album dabei zwischen melodischem und Power Metal, wobei auch immer mal wieder progressive Elemente eingesetzt werden. Klar, was der Typ technisch drauf hat, ist sicher über jeden Zweifel erhaben. Echtes Feeling fehlt aber völlig, und dazu wird die Musik mangels „echter“ Songs ziemlich schnell eintönig. Im Prinzip ist „Shredcore“ vor allem eine 36-minütige Fingerübung, die für Metal-Gitarristen bestimmt ganz spannend sein könnte, zum bloßen Anhören aber totlangweilig ist.

Shredcore


Cover - Shredcore Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 36:17 ()
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Band:

Constantine

KEINE BIO! www
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Triumvirate

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BLACK ANVIL bleiben auch mit ihrem zweiten Album “Triumvirate” ihrer Linie treu und weichen vom old schooligen, fett produzierten Black Metal keinen Millimeter ab. Die aus ehemaligen KILL YOUR IDOLS-Mitgliedern bestehende Combo versteht es, den Geist alter DARKTHRONE in die Gegenwart zu transportieren, was um leichte Thrash- und Death Metal-Einflüsse komplettiert wird, gerade BOLT THROWER schimmern immer wieder durch. Allerdings haben sich die New Yorker durch die selbst gewählten Grenzen im Songwriting zu sehr einengen lassen, was „Triumvirate“ in der zweiten Hälfte zu berechenbar macht, zu oft wird hier eine Idee aufgegriffen, die bereits in einen der anderen Songs verbraten wurde. Dabei sind BLACK ANVIL handwerklich nicht schlecht, die Gitarren machen gut Druck, das Drumming ist genau so simpel-effektiv, wie es beim Old School-Metal sein muss und die von allen drei Musikern vorgebrachten Vocals sind variabel genug, um nicht in die Falle des monoton Kreischens zu tappen. Aber ein paar mehr Ideen in den Songs selbst hätte „Triumvirate“ gut getan, denn in der vorliegenden Form bleibt sie hinter dem Erstling zurück, von den Vorbildern ganz zu schweigen.

Triumvirate


Cover - Triumvirate Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:45 ()
Label:
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Necronaut

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Fred Estby hat bekanntlich vor ein paar Jahren den Drumhocker bei DISMEMBER geräumt, sich aber mit NECRONAUT ein neues Betätigungsfeld gesucht. Vom Death Metal der alten Schule kann er auch da nicht lassen, was nach fast 20 Jahren Zugehörigkeit zu einer der wegbereitenden Bands des Schwedentods keine Überraschung ist. Überraschend ist vielmehr, dass Mr. Estby die NECRONAUT-Chose komplett allein eingespielt hat und ihm das gut gelungen ist. Nur beim Gesang hat er sich Hilfe gehlt, da aber auch nicht auf irgendwen zurückgegriffen, sondern für jeden Song einen prominenten Typen engagiert – von Chris Reifert (AUTOPSY) über Nicke Andersson (HELLACOPTERS, DEATH BREATH) bis zu Erik Danielsson (WATAIN), JB (GRAND MAGUS), Hellbutcher (NIFELHEIM) und Tompa Lindberg (DISFEAR) reicht die Liste. David Blomqvist, gemeinsamer Mitstreiter aus alten DISMEMBEr-Tagen, steuert bei „Rise Of The Sentinel“ die Gitarren bei, genau wie Uffe Cederlund (DISFEAR, ex-ENTOMBED) bei „Infecting Madness“. Und damit ist die Liste noch lange nicht vollständig – „Necronaut“ ist ein Fest für Krachmaten, angesichts der Heerschar an Gästen. Musikalisch kann die Chose aber auch überzeugen, solange ein Faible für rohen Death Metal der alten Schule da ist, der mal in Richtung VENOM geht, mal an DISMEMBER erinnert, aber immer schön simpel-effektiv auf die Fresse gibt. Einzig das mit den NIFELHEIM-Wurstblinkern eingespielte Tyrant und Hellbutcher eingespielte „In Dark Tribute“ ist dabei schwach weil uninspiriert eingesungen ausgefallen, die restlichen Songs sind vom Songwriting her schon gut und werden durch die sehr unterschiedlichen Gesangsleistungen vollends veredelt. Für Schwedentodfans ist „Necronaut“ somit eine Scheibe, die sie sich nicht entgehen lassen sollten.

Necronaut


Cover - Necronaut Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 67:15 ()
Label:
Vertrieb:
News:

Webwheel zum neuen BURDEN-Album online

Ab sofort ist ein Webwheel zum neuen Album "A Hole In The Shell" der deutschen Metaller Burden online - hier kann das Album in voller Länge gehört werden.

Review:

Legacy

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Bei manchen Bands (siehe ARMAGEDDA) ist es durchaus schön, wenn die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Bei den Amis LEGACY ist das aber eher eine Zumutung. Egal, ob die Original-Aufnahmen aus den Jahren 1988,89 oder 2000 stammen (das tun sie). Oder eben von heute (das tun sie nicht und das hört ein Tauber und sieht ein Blinder angesichts der Fotos mit Dauerwellen und weiblichen Teenie-Gesichtern). Selbst, wenn der Hörer nicht wüsste, dass es sich um eine christliche Metal-Band handelt, könnte er vom Glauben abfallen. Sündhaft rückständiger US-Metal, den auch Bon Jovi nicht langweiliger und weichgespülter zelebrieren könnte. Ein Song wie „What A World“ hat sogar ein beinahe wildes Gitarren-Solo und vielleicht gibt es ja auch noch die ein oder andere Dauerwellen-Friseuse oder den ein oder anderen Whiskey-Cola-Trinker mit Schnauzbart, der das hier hört. Aber viele andere werden sich dieses schnöden Erdenwerk nicht schön trinken können.

Legacy


Cover - Legacy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 114
Länge: 56:18 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Legacy (US)

Band:

Turbowolf

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Konzert:

Korn, Dimmu Borgir, Turbowolf, 6.10.2010 – Berlin, C-Hall

Konzert vom TURBOWOLF

Meine Güte, was rocken TURBOWOLF! Das war schon mein erster Gedanke, als ich noch längst draußen stand und auf meine Begleitung wartete. Von näherem betrachtet entpuppte sich der Dreier aus dem Vereinigten Königreich als Hippies aus dem All. Haare und Klamotten wie bei einer verschmierten Stonerrock-Kapelle, aber außer treibendem Off-Beat und den obligatorischen drei Akkorden auf den Gitarren hatten die Jungs noch ein wirr programmiertes Keyboard und eine fette, bunte Lightshow. Letztere stellte sich im Nachhinein als das Abschiedsgeschenk der DIMMU BORGIR-Crew heraus, die sich damit von der vielversprechenden Nachwuchskapelle verabschiedete, denn die Tourtrosse trennen sich nach dieser Show, TURBOWOLF bleiben bei KOЯN. Den Titel "Let's Die" anspielen und im Auge (und im Ohr!) behalten, diese Band!


DIMMU BORGIR

Zu DIMMU BORGIR gab es hier vor dem Konzert noch einmal einen ganzen Schwung an frischem Gewisper und Gerüchten, die seit dem Rausschmiss von Mustis und ICS Vortex nicht abzureißen scheinen: Auf dem Konzert in Köln hätten Dimmu angeblich nur fünf Songs gespielt, weil die KOЯN-Fans Dimmu boykottiert hätten (das Blog einer großen deutschen Heavy-Metal-Zeitschrift schweigt sich dazu aus). Snowy White (KING DIAMOND/ex-THERION) sei der neue Bassist und Sänger (Stimmt zum Teil, für ein paar Tage war Snowy bestätigt, trat dann aber wieder von seiner Zusage zurück). Mit den ihnen eigenen theatralischen Mitteln räumten DIMMU BORGIR zunächst mit den Gerüchten um die Mitstreiter auf, denn die enterten zuerst die Bühne: Schlagzeuger Daray Brzozowski sitzt ja nun nicht die erste Tour hinter den Kesseln und trat als Erster auf die Bühne, es folgte Geir Bratland als neuer Keyboarder, den Dimmu von APOPTYMA BERZERK rekrutiert haben - wer um die Blackmetal-Wurzeln zahlreicher Apop-Mitstreiter weiß, den kann diese Kooperation nicht zu sehr wundern. Schlußendlich hat der SUSPERIA-Gitarrist Cyrus den Bass übernommen – allerdings nicht die cleanen Vocals (auch das eine „It's all in the Family“-Personalie, hatte doch seinerzeit der ex-Dimmu-Drummer Tjodalv SUSPERIA gegründet). Es folgten Galder, Silenoz und schließlich Shagrath, und das Konzert konnte mit "Xibir" von der „Enthrone Darkness Triumphant“ losgehen. Die eigentliche Preisfrage war ja: Rocken DIMMU BORGIR nach der Umbesetzung? Die Antwort ist ein klares „ja“. Meinetwegen auch großgeschrieben: JA. Die „optische Präsenz“ der Band ist zunächst einmal symmetrischer geworden, die Aufmerksamkeit wird nicht mehr durch den Hünen Simen abgezogen, sondern sie lastet nun ganz allein auf Shagrath und seiner Inszenierung der Songs. Dann kommen die Gitarristen, dann die - sorry, ist nun mal so - "Mietmusiker". Die Bühnenkostüme der Norweger sind denen aus dem Video zu „Gateways“ ähnlich – also weiß. Moooment: Eine Blackmetal-Band in weiß? Exakt. Immerhin: Das ist so überkandidelt, dass Tom Runes Gesichtsgymnastik gar nicht mehr auffällt. Die Setlist ist - ungewohnt, weil sie fast nur Songs mit "einer tiefen Männerstimme" enthält. Also kein "Kings Of The Carnival Creation", kein "Maelstrom Mephisto", keine "Serpentine Offering". Es fällt überhaupt auf, wie sehr Shagrath seine Gesangsparts durchbolzt, Aggressivität galore! Auf einen zweistimmigen Standard kann natürlich nicht verzichtet werden: Auf "Progenies Of The Great Apocalypse", und es klingt komisch. Keine Ahnung, ob da cleane Vocals aus der Konserve drunter gemischt wurden – es klingt zur einen Hälfte nach Shagrath' Reibeisenstimme, zur anderen nach Snowy Shaw vom DAT-Rekorder. Immerhin, dieses inoffizielle Bandmitglied ist in seinen Kompetenzen deutlich aufgestiegen: Die opulenten Orchestereinspielungen von „Abrahadabra“ grüßen aus dem Studio, auch die Gastsängerin Agnete Kjølsrud konnte wohl nicht dazu bewegt werden, Dimmu auf Tour zu begleiten. Schade – hätte sich natürlich aber nur wegen "Gateways", diesem einen Song, nicht gelohnt. Fazit also: DIMMU BORGIR sind anno 2010 definitiv motivierter, engagierter und fokussierter. Vielleicht auch berechenbarer und professioneller.


Setlist DIMMU BORGIR (Setlists wie immer ohne Gewähr!)

Xibir

Spellbound (By the Devil)

Dimmu Borgir

Gateways

Chess With the Abyss

The Serpentine Offering

Puritania

Progenies Of The Great Apocalypse

Mourning Palace

Perfection Or Vanity




KOЯN

Apropos richtig. War es richtig, dass die New-Metal-Heroen KOЯN die Blackies DIMMU BORGIR mit auf Tour nehmen? In die Columbiahalle war etwas unter einem Drittel beinharter Black-Metal-Maniacs gekommen, ungefähr ein knappes Drittel poppiger Nur-KOЯN-Freunde und deutlich über einem Drittel Metal-Fans, die schon vorher wussten, dass sie mit beiden Bands was anfangen können. Es gab stoischen, aber guten Applaus für die Norweger – und dann kamen KOЯN. Schon der Sound brachte das Bier im Becher zum Springen, denn die Slap-Bässe wurden so weit aufgedreht, dass es sich anhörte, als würde Godzilla direkt neben der Columbiahalle lauern. Dabei hatten auch KOЯN jüngst erst ihr Besetzungskarussell zum Stillstand gebracht: Ray Luzier sitzt hinter den Drums, als würde er das schon immer so machen, und auch KOЯN haben zwei Mietmusiker dabei - einen davon an der zweiten Gitarre. Die liefern die Bühne, so dass die „originalen drei“, also Munky, Fieldy und vor allem Jonathan Davis eines der Konzerte ihres Lebens abliefern. Jonathan Davis ist in bestechender Form, die Adidas-Klamotten passen wie vor zehn Jahren, kein Hauch von Wohlstandsspeck ist zu sehen. Stattdessen geriert sich der Familienvater wie der Psycho aus alten Tagen, verrenkt sich – und die Stimme hält. Das Rezept für eine perfekte Show kann so einfach sein! Aber so einfach machen es sich KOЯN nicht. „Falling Away From Me“ wird als Klaviersonate angespielt, die Lightshow ist total over the top, sehr amerikanisch wird lieber von allem zu viel präsentiert - na, man kann auch übertreiben. Aber das merkt die Menge nicht mehr, die hier in einem Rausch springt und springt und springt.



Setlist KOЯN

4 U

Right Now

Pop A Pill

Here To Stay

Oildale (Leave Me Alone)

Falling Away From Me

Let The Guilt Go

Did My Time

Somebody Someone

Throw Me Away

Freak On A Leash

Helmet In The Bush

Blind

-----------

Shoots and Ladders / One

Clown

Got the Life

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Toys

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Mit der EP „Toys“ legen SOMEONE’S MISSING aus NRW ihr zweites Release vor. Der Fünfer präsentiert hier fünf Tracks, die melodischen Rock mit einem Schuss Alternative und weiblichen Vocals bieten. Die Songs gehen gerade, straight und ohne viele Schnörkel nach vorne und sind äußerst eingängig. In „All That Remained“ werden auch mal ruhigere Töne angeschlagen, wobei es mir jedoch vor allem der schwer groovende Titeltrack angetan hat. Sämtliche Songs sind vor allem geprägt durch die Stimme von Sängerin Stephi Ferres, die mit ihrer kraftvollen, klassischen Rockröhre beeindruckt. Aber auch der Rest der Band liefert hervorragende Arbeit ab. Auch die Produktion kann man aufgrund des druckvollen, transparenten Sounds nur als gelungen bezeichnen. Unterm Strich muss man jedoch feststellen, dass sich einige Passagen ziemlich ähneln und auch einige wirklich starke Refrains fehlen. Um aus der Masse der Alternative-Bands herauszustechen, fehlt zudem auch noch etwas mehr Eigenständigkeit. Gut gemachte Rockmusik ist das hier aber allemal.

Toys


Cover - Toys Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 18:47 ()
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