Review:

Der Freiwillige Bettler

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Ich fange das Ganze mal so an: während man sich dieser Tage im Gespräch mit Gleichgesinnten immer wieder anhören muss, wie toll, super und kultig das neue (und allerhöchstens passable) BURZUM-Album „Fallen“ ist, entgeht der ach so „truen“ Black Metal-Gemeinde aufgrund der angewachsenen Scheuklappen in vielen Fällen, dass das Ruder wahrer Boshaftigkeit inzwischen an eine andere Generation weitergereicht wurde. Die Rede ist etwa von THE RUINS OF BEVERAST, DEATHSPELL OMEGA, den völlig unterschätzten LUGUBRUM, den fast schon normal-rockenden DINNER AUF URANOS oder eben URFAUST, die die „Zweite Generation“ des Black Metal zwar verinnerlicht haben, aber musikalisch völlig andere Wege beschreiten. URFAUST aus Holland spielen auf ihrem neuen Werk „Der Freiwillige Bettler“, wie schon auf der vorausgegangenen EP „Einsiedler“, sehr obskuren, durchweg Midtempo-lastigen und bis zur Unendlichkeit ausgewalzten, epischen Black Metal mit chorartigem Gänsehaut-Klargesang, der sich zu keiner Sekunde anschickt, Härte-, oder Räudigkeitsrekorde (obwohl die Produktion schon sehr rau belassen wurde) einzufahren. Dadurch klingt das Duo IX und VRDRBR um einige Schippen unterschwellig fieser als 90% aller Norwegerkapellen und stilistisch verwandten Bands. Einzelne Songs von „Der Freiwillige Bettler“ zu empfehlen, würde nicht allzu viel Sinn machen, da das Album seine abgründige Stimmung erst am Stück in voller Wucht entfaltet. Wer es dennoch wagen möchte, dem sei das fantastische, flotte „Ein Leeres Zauberspiel“ empfohlen, das auch mein persönliches Highlight des Albums darstellt. Ein düsteres Meisterwerk und bislang eines der stärksten Werke der „Dritten Generation“ des Black Metal!

Der Freiwillige Bettler


Cover - Der Freiwillige Bettler Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 45:53 ()
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Chronicles

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Schade, ich habe selten so eine sterbenslangweilige CD wie diese Namens „Chronicles“ aus dem vermeintlichen Vermächtnis von PAUL YOUNG (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Popstar aus den 80ern) gehört. Young hat ja wirklich eine klasse, auch mal leicht soulige und vor allem prägnante, Stimme, die er zunächst bei SAD CAFE mit einbrachte, ehe er später als zweite Leadstimme neben PAUL CARRACK mit MIKE AND THE MECHANICS zahlreiche Welthits („Silent Running“, „Over my Shoulder, „Worth Of Mouth“) einsang und damit megaerfolgreich war.

Im Jahr 2000 verstarb der Brite mit nur 53 Jahren überraschend an einem Herzinfarkt - jetzt hat man nach elf Jahren den Fundus gesichtet, aus über 30 Tracks schließlich 12 ausgewählt und von ehemalige und teilweise recht bekannten Musikern wie Graham Gouldman und Eric Stewart (10CC, WAX), Victor Emerson und Ian Wilson (SAD CAFE), und natürlich auch Carrack und Mike Rutherford (GENESIS) eingespielt wurden.

Daher durfte man schon etwas Hoffnung haben, dass da ein gewisses Hitpotential schlummern könnte. Aber leider ist das Ergebnis trotz dieser Hochkaräter mehr als bescheiden meist langsam-gediegener Pop mit vielen Souleinflüssen, vielfach wirklich aalglatt und leider zu 80 Prozent ohne jeden Wiedererkennungswert oder einen echt guten Refrain der Klasse der Mechaniker. Dagegen ist unser Hausfrauenbeschaller Nummer eins, MICHAEL BOLTON, ein echt harter Rocker.

Wie gesagt da helfen auch einige durchaus ansprechende Ansätze wie „Your Shoes“ (hier gibt es sogar mal eine Sologitarre zu hören mit ansprechendem Refrain), „Two Wrongs“ geht auch so oder das relativ rockige „Loss Of Innocence“ (der Song ist bis auf die doch etwas dünne Hookline ganz o.k.; hat in guten Momenten was von DON HENLEY Sachen) nur wenig weiter. Die zweifellos tollen musikalischen Fähigkeiten aller Beteiligten nichts, kompositorisch ist das hier absolute Dutzendware für gepflegte Kaufhausbeschallung bei Woolworth im Hintergrund. Kaum mal etwas Tempo oder gar mitreißendes, es wirkt einfach vieles wie Stückwerk bei dem zwar gemächlichen „Water Now The Seed“ blitzt es aber mal kurz auf, da hätte einfach mehr gehen können. Diese oftmals blutleeren Songs (sehr negativ das Gedudel bei „Frozen“ oder „Everything“) braucht wirklich niemand, wie gesagt is eigentlich Schade, denn dieses Timbre bietet schon etwas besonderes und ist auch recht markant - aber diese Songs sind es bis auf wenige Ausnahmen leider eher nicht.

Chronicles


Cover - Chronicles Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 44:49 ()
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Band:

Paul Young

KEINE BIO! www
Band:

Flatfoot 56

KEINE BIO! www
Band:

Blackguard

KEINE BIO!
Band:

Witchunter

KEINE BIO!
Band:

Ketzer

www
Band:

Baphomet's Blood

KEINE BIO!
Band:

Blackfoot

KEINE BIO!
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Endgame

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RISE AGAINST sind spätestens mit “Appeal To Reason” im Mainstream angekommen. Kommerziell erfolgreich bedeutet nicht unbedingt schlecht, aber Fakt ist, dass die Band mit den wütenden Anfangstagen wie auf „Revolutions Per Minute“ musikalisch nur noch rudimentär vergleichbar ist. Hoch anzurechnen ist RISE AGAINST weiterhin ihr klarer Standpunkt in sozialen und politischen Fragen, die sie in ihren Texten immer wieder ansprechen („Endgame“ ist da keine Ausnahme), was ja nur wenige Bands noch machen. So gesehen ist ein kommerzieller Erfolg gar nicht das Schlechteste, immerhin können RISE AGAINST so mehr Leute erreichen und zum Nachdenken bringen. Es ist eben das alte Problem, vor dem Punkbands irgendwann stehen… Aber wie ist „Endgame“ denn nun? Softer, das ist der erste Eindruck. Tim McIlrath lässt den Biss beim Gesang vermissen, ein Song wie „Disparity By Design“ ist gesanglich vieles, aber kein wütender Punkrock mehr. Ähnlich gilt für die Gitarren, die sich sehr auf melodische Arbeit konzentrieren und viel zu oft den nötigen Punch vermissen lassen, was sich in Songs wie dem schon fast Stadion-Rock-tauglichen „Make It Stop“ zeigt. Wenn sie dann dochmal knackig klingen wollen, ist das Ergebnis fast schon traurig („Satellite“). „Endgame“ ist eine nette Platte geworden, mit der RISE AGAINST sicher gute Verkaufszahlen erreichen können, womit wir wieder bei der Ausgangsproblematik von Punkrock und Kommerz sind. „Endgame“: less punk, more rock. Wie so oft gilt daher: Fans der alten Sachen werden sich mit Grausen abwenden, während Neueinsteiger und Rockfans ein gutes Album vorfinden werden.

Endgame


Cover - Endgame Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 45:58 ()
Label:
Vertrieb:

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