Review:

The Industrialist

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FEAR FACTORY haben vor „The Industrialist“ mächtig im Karton gerappelt und Leute ausgetauscht, so dass in der Kreativabteilung nur noch Shouter Burton C. Bell und wieder-dabei-Gitarrist Dino Cazares verblieben sind. Da wurde dann auch gleich konsequent auf einen Drummer verzichtet, so dass statt Gene Hoglan ein von Mr. Cazares programmierter Drumcomputer für die Aufnahmen genutzt wurde – erwartet uninspiriert fällt das Ergebnis aus, das Drumming ist ganz klar der schwächste Teil des neuen Albums. Immerhin ist die Produktion gut geworden, „The Industrialist“ kommt druckvoll und im typischen FEAR FACTORY-Sound aus den Boxen. Mit dem Titeltrack erwischt die Band einen guten Einstand, irgendwo zwischen „Demanufacture“ und „Obsolote“, was ja auch die Zeit er großen FEAR FACTORY-Erfolge waren. Im Verlauf von „The Industrialist“ wird aber deutlich, wie wichtig auch die andere hlfte der Band für den damaligen Erfolg waren – ohne die Beiträge von Raymond Herrera und Christian Olde Wolbers stagniert das Songwriting. „The Industrialist” klingt so wie eine Hommage an die gute alte Zeit, als FEAR FACTORY noch richtig was gerissen haben, kann aber den Geist der damaligen Zeit nicht 100%ig wiedergeben. Und, was viel gravierender ist, das Hitpotential fehlt. „New Messiah“, „God Eater“ (mit coolem Synthie-Einsatz) und das knackige „Virus of Faith“ sind solide FEAR FACTORY-Nummern, aber erreichen nicht das Hitpotential von „Replica“ oder „New Breed“. „The Industrialist“ bleibt so hinter den Erwartungen zurück und zeigt die kreative Beschränktheit des Duos Bell/ Cazares auf. Bleibt die Frage, wie die neuen Songs live klingen, immerhin haben sich die beiden mit MALIGNANCY-Drummer Mike Heller ordentlich verstärkt. Wenn er und ex-CHIMAIRA-Gitarrist Matt DeVries sich dann auch noch beim Songwriting einbringen, könnte es noch was werden. „The Industrialist“ zeigt derweil die Grenzen für FEAR FACTORY auf.

The Industrialist


Cover - The Industrialist Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:45 ()
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Live At Sweden Rock

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Die drei Herren aus Kanada fanden sich nochmals 2008 zu einer wohl letzten Amerika-Tour zusammen. Und dabei machten sie auch einen einmaligen Abstecher nach Europa. Genauer gesagt, zum Schweden-Rock-Festival. Hierbei wurde - dem Rock-Gott sei Dank - mitgeschnitten. Ich als "alter" TRIUMPH-Fan freue mich ungemein über diese Veröffentlichung und würde mir wünschen, die Band könnte das mit dem Aufhören nochmal überdenken. Denn was wir auf dieser Livescheibe zu hören bekommen, ist reinster Hardrock mit Leidenschaft, Enthusiasmus, Professionalität und enormer Spielfreude vorgetragen. Das Songmaterial dieser Band ist über jeden Zweifel erhaben. Die Frage ist nur, wie bringen es die gealterten Herren, die so lange nicht miteinander sprachen, denn auf die Bühne?

Klasse, um nicht zu sagen atemberaubend, ist die Antwort. Verstärkt mit einem zweiten Gitarristen ist der Sound enorm fett und hat fast schon, was die Gitarrenwand angeht, THIN LIZZY-artige Züge.

"When The Lights Go Down" läutet den Reigen ein. Die Eröffnungs-Nummer wird von Gill Moore gesungen und zeigt TRIUMPH´s harten Kern. Auffällig ist der rohe, authentische Livesound, der einen wirklich nach Schweden ins Publikum beamt und nicht nach allzu viel Studionachbearbeitung klingt. Die hohe, reine und klare Stimme von Rick Emmett (Kontrast zu den zweiten Lead Vocals von Gill Moore) ist nicht mehr vergleichbar mit den Studio Releases, das finde ich aber glaubwürdig und irgendwie erwartbar, nichtsdestotrotz ist sie immer noch erkennbar und kann mich nach wie vor in ihren Bann ziehen.

Leider schaffte das Trio nie den verdienten großen Durchbruch wie ihre Landsmänner von RUSH. Dem geschuldet ist auch die Tatsache, dass wir es hier nicht mit einem Headliner-Gig zu tun haben und die Kanadier nur ca. eine Stunde Spielzeit zur Verfügung hatten. Ob es eine gute Idee ist, diese mit ausufernden Jam Sessions zu füllen und zwei Nummern gar über die 10 Minuten-Grenze zu treiben, muss jeder für sich selbst beantworten. Ich für meinen Teil vermisse schmerzlich ein paar Nummern ihrer jüngeren Alben, wie z.B. "Follow your Heart", "Stranger in a Strange Land", "A World Of Fantasy" oder "Tears In The Rain" - um nur ein paar davon zu nennen. Die Tatsache, dass von "Thunder Seven" keine Nummer gespielt wird, ist fast schon ein Skandal. Dennoch ist es eine Freude, "Never Surrender", "Lay It On The Line" und vor allem "Fight The Good Fight" live, roh und so pur zu genießen.

Natürlich kann ich mit nur einer CD bei einer Live-Veröffentlichung dieser Band, die immerhin seit den 70ern aktiv ist und 10 Studioalben vorzuweisen hat, nicht zufrieden sein. Gerne hätte ich ein Doppelalbum gesehen. Aber eine CD ist immer noch besser als keine.

Live At Sweden Rock


Cover - Live At Sweden Rock Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 71:21 ()
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The Ghosts We Will Become

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Nikolas Hill und IGNITE-Kollege Brett Rasmussen machen mit Chris Chasse (ex-RISE AGAINST) und Todd Hennig (ex-DEATH BY STEREO) als NATIONS AFIRE gemeinsam Musik und liefern mit „The Ghosts We Will Become” ihren Einstand ab. Wie nicht anders zu erwarten, geht NATIONS AFIRE in Richtung melodischer Hardcore, das können alle Beteiligten nun mal am Besten. Im Vergleich zu IGNITE und DEATH BY STEREO fällt auf, dass „The Ghosts We Will Become” etwas poppiger ist und in Sachen Härte zwei bis drei Schritte zurücksteht. Das muss nichts Schlechtes sein, wie das gelungene „I Am An Army“ zeigt, das so auch mittleren RISE AGAINST gut zu Gesicht gestanden hätte. Nikolas Hill überzeugt mit klarer, kräftiger Stimme und der Songaufbau stimmt. So geht es weiter, egal ob „Nine Lives“, „Wolves“ oder „Even The Blackest Heart Still Beats“, es bleibt melodisch, eingängig und in den Texten die Verhältnisse in der heutigen (US) Gesellschaft anprangernd. Das können die Jungs, das machen die Jungs. Stellenweise wäre zu wünschen, dass etwas mehr Hardcore-Kante in die Songs gekommen wäre, aber auch ohne die macht das Ergebnis Spaß. „The Ghosts We Will Become” ist ein Zielgruppen-kompatibles Album, das von versierten Musikern geschrieben wurde, ohne dass es zu einer berechnenden, seelenlosen Kopie der eigenen Bands wurde. Daumen hoch!

The Ghosts We Will Become


Cover - The Ghosts We Will Become Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 40:53 ()
Label:
Vertrieb:
News:

Komplettes PLANKS-Album als Stream

Die Pre-Order zur neuen PLANKS-Scheibe "Funeral Mouth" startet Morgen. Wer sich vorher einen Eindruck der Scheibe verschaffen will, findet hier einen Stream aller Songs.

Band:

New Order

www
Konzert:

Blur, The Specials, New Order, Bombay Bicycle Club - London, Hyde Park

Konzert vom Nachdem sich BLUR schon 2009 für zwei Shows im Hyde Park wieder in Originalbesetzung zusammengefunden hatten, gab es dieses Jahr erneut einige Konzerte, von denen das im Hyde Park das wirklich allerletzte der Band sein sollte. Ob das wirklich so sein wird, sei dahingestellt. Derzeit gefallen sich die einzelnen Bandmitglieder in widersprüchlichen Aussagen, und angeblich wurden auch schon einige Songs für ein neues Album eingespielt. Aber ganz davon abgesehen – wenn Blur in ihrer Heimatstadt spielen, ist es selbstverständlich, dass sie den Laden oder eben das Open Air-Gelände vollmachen. Noch dazu, wenn mit den SPECIALS und NEW ORDER zwei weitere legendäre britische Acts mit am Start sind.


Die im Vergleich zu den anderen Bands noch ziemlich jungen Londoner BOMBAY BICYCLE CLUB hatten die undankbare Aufgabe, das eintrudelnde Publikum zu bespaßen. Inwieweit das gelungen ist, kann ich nicht beurteilen, da ich während ihres Auftritts noch in einer der langen Schlangen vor dem Gelände steckte. So richtig ging es dann also erst mit NEW ORDER los, die es mit ihrem melancholischen Sound im hellen Sonnenschein anfangs etwas schwer hatten. Im Verlauf des Sets stieg die Stimmung aber, auch wenn natürlich alle nur auf „Blue Monday“ warteten. Das kam dann auch irgendwann in einer überlangen Version, und auf einmal sah man überall tanzende Menschen. Danach konnte die Band die Spannung halten und bot schließlich mit dem JOY DIVISION-Klassiker „Love Will Tear Us Apart“ noch einen tollen Abschluss.


Von Startschwierigkeiten war bei den SPECIALS dann gar nichts zu spüren. Ein gewisser Teil des Publikums war offenbar eigens oder hauptsächlich wegen ihnen gekommen, was man gut an der immer wieder sichtbaren guten alten Rude Boy-/Girl-Kluft erkennen konnte. Auch wenn es die SPECIALS schon so lang gibt, dass es sie gar nicht mehr geben dürfte und die Band nur noch ihre alten Hits runterspielt, gingen sie dabei mit so viel Spielfreude zur Sache, dass sich in Nullkommanix auf dem ganzen Gelände die besten Stimmung verbreitete. Was wirklich erstaunte, war, dass die großen Hits wie „A Message To You, Rudy“ oder „Too Much Too Young“ von weiten Teilen des Publikums mitgesungen wurden, und zwar eben nicht nur von den Fans, sondern wirklich von den unterschiedlichsten Menschen jeden Alters. Das hielt einem vor Augen, dass einige SPECIALS-Songs offenbar in das kulturelle Erbe der Engländer eingegangen sind, wie man das sonst wohl nur von BEATLES-Stücken kennt.


Bei der Hauptband konnte man dann aber mal erleben, was es heißt, wenn Songs Wort für Wort aus 70.000 Kehlen mitgesungen werden. Werden BLUR hierzulande auch schon mal als Mädchen-Band wahrgenommen, erhoben hier gerade die derbsten englischen Stiernacken am lautesten ihre Stimmen. Was die Band an diesem Abend bot, war aber auch einfach ein grandioses Feuerwerk. Mit „Girls & Boys“ ging es direkt in die Vollen, und danach wurden Hits wie „Beetlebum“, „Parklife“ und natürlich auch der immer wieder mitreißende, explosive „Song 2“ mit einer Energie und Spielfreude abgefeuert, der sich niemand entziehen konnte. Aber die Band um den bestens gelaunten Damon Albarn gab sich keinesfalls damit zufrieden, ihre großen Singles abzuspulen, sondern baute auch weniger bekannte und selten live gehörte Songs ein, wie z. B. das irre Instrumental „Intermission“ vom „Modern Life Is Rubbish“-Album, außerdem auch komplett neues Material sowie das wunderbare, speziell für dieses Konzert geschriebene „Under The Westway“.


Was mir an diesem Abend immer wieder auffiel: was für ein großartiger Gitarrist Graham Coxon doch ist. Auf den Alben bekommt man das irgendwie nicht so mit, aber auf der Bühne faszinierte er immer wieder mit seinem Gitarrenspiel, das so introvertiert und absolut lässig daherkommt und in das er dann doch auch immer wieder die kränksten Soli und noisig verzerrte Sounds einbaut. Hier wurde dann wirklich einmal klar, wie wichtig er bei BLUR gerade für die durchgeknallte, punkige und experimentelle Seite ist (die man allerdings nur mitbekommt, wenn man sich ihre kompletten Alben anhört).


Hatte man nach dem wunderschön atmosphärisch gespielten „Tender“ gegen Ende des regulären Sets schon geglaubt, den Höhepunkt der Show erlebt zu haben, wurde nach gut zwei Stunden mit „The Universal“ als letztem Song der Zugaben noch einmal einer draufgesetzt. Hier strahlten BLUR noch einmal eine dermaßen ergreifende Magie aus, dass sich auch so harte Kerle wie ich die Tränen grade noch so verdrücken konnten. Damon Albarn ging es genauso, wie man am Ende gut über die Bildschirme erkennen konnte. Und wenn man seinem Gesichtsausdruck Glauben schenken durfte, der ihn sowohl fassungslos wie auch zutiefst gerührt zeigte, war das wohl wirklich das allerletzte BLUR-Konzert.



News:

SOILWORK: es wird ein Doppel-Album

Wie sie auf ihrer Facebook-Seite mitteilen, werden SOILWORK aus "The Living Infinite" ein Doppel-Album machen, was die Schweden laut Bandkopf Björn Striden schon lange vorhatten.

News:

THE PEACOCKS zeigen Cover

THE PEACOCKS werden ihr neues Album "Don't Ask" am 08.10. in die Läden bringen und haben vorab das Cover veröffentlicht.

News:

SATAN'S WRATH geben Vorgeschmack

SATAN'S WRATH haben mit “'Between Belial And Satan” die erste Single aus ihrem am 21.09. via Metal Blade erscheinenden Album „Galloping Blasphemy“ gepostet.


01. Leonard Rising - Night Of The Whip

02. Between Belial And Satan

03. One Thousand Goats In Sodom

04. Hail Tritone, Hail Lucifer

05. Galloping Blasphemy

06. Death Possessed

07. Death To Life

08. Slaves Of The Inverted Cross

09. Satan's Wrath



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Holon: Anamnesis

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THE HIRSCH EFFEKT in so etwas Starres wie Genres zu sortieren, ist von vornherein zum Scheitern verurteilt. Die Hannoveraner machen Musik, auf die sie Bock haben, was schon beim Debütalbum ein fantastisch abwechlungsreichen Mix aller möglichen Stile und Einflüsse gab. „Holon: Anamnesis”, das zweite Album der tourfreudigen Band, steht dem in nichts nach und wird nach einigen Durchläufen beim Hörer zünden. Komplexe Musik braucht ihre Zeit, gerade wenn sie sich aus so vielen Quellen speist wie die gute Stunde „Holon: Anamnesis“. Zwischen Bombast und harter Kante wechseln THE HIRSCH EFFEKT ebenso leicht wie zwischen verkopftem Progressive und direktem Hardcore-Einschlag. Ein einzelner Song lässt sich aus dem Werk nicht as Hit oder exemplarisches Beispiel ziehen, „Holon: Anamnesis“ funktioniert nur als geschlossene Einheit. Wer sich darauf einlassen kann und für alternative Musik offen ist, dem sei dieses wunderschöne Album empfohlen, das als i-Tüpfelchen sehr gute, feinsinnige deutsche Texte verpasst bekommen hat. THE HIRSCH EFFEKT unterstreichen mit ihrem Zweitwerk, dass sie eine der innovativsten Bands sind, die dieses Land zu bieten hat und die dafür alles an Liebe und Unterstützung verdient hat, die dieses Land aufbringen kann!

Holon: Anamnesis


Cover - Holon: Anamnesis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 66:16 ()
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