Review:

Bringing The Cold To Poland

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Nun hat das DVD-Virus auch die finnischen Melodic Black Metaller CATAMENIA infiziert, die mit "Bringing The Cold To Poland" ihre erste audiovisuelle Veröffentlichung in die Regale stellen. Das Herzstück dieser Scheibe bildet der etwas über 50-minütige Gig der Band im "Stodola Club" in Warschau am 24. August 2006. Warum man sich ausgerechnet diesen Gig für einen Mitschnitt ausgesucht hat, kann ich nicht ganz nachvollziehen, denn der Club ist weder annähernd voll, noch lassen sich die Polen zum ordentlichen Abbangen, etc. bewegen. Es wirkt oft, als habe man ein paar Dutzend Pappkameraden vor die Bühne gestellt, und selbst beim Cover von W.A.S.P.´s "I Wanna Be Somebody" ist von Stimmung oder gar "good friendly violent fun" nichts zu spüren. Ein wenig Höflichkeitsapplaus ist zwar drin, aber mehr nicht! Auf jedem deutschen Konzert oder Festival wäre die Aufnahme deutlich essentieller gewesen, mutmaße ich mal. Aber auch die Band gehört nicht zu den agilsten, wobei die beiden Sänger Olli Mustonen und Kari Vähäkuopus noch am Bewegungsfreudigsten sind. Der "Dolby 5.1"-Sound (wahlweise auch "2.0") klingt authentisch und eindeutig live, wobei natürlich im Sinne einer aufnahmeverträglichen Qualität leicht nachbearbeitet wurde, was sich hier aber im Rahmen hält. Als Bonus findet man einen gut viertelstündigen Beitrag aus Backstage-Impressionen, Studioarbeit und privaten Bildern, ein 25-minütiges Interview mit der Band, eine Fotogalerie, die schriftliche Biografie und Discographie, Desktop-Bilder, sowie die beiden Demos von 1995 und 1996 ("Winds") als Audiotracks. Letztere sind zwar klanglich natürlich nicht herausragend, für Fans aber eine sehr coole Zugabe. Im Ganzen ist auch diese DVD wieder eine zwiespältige Angelegenheit, da der Gig nicht unbedingt mitreißend herüberkommt, die Bonüsse für Kenner der Band vermutlich eher verzichtbar sind, die Spielzeit dieses Mediums mit rund 3,9 GB längst nicht ausgereizt wurde und das Ganze für weit über 20 Euro (!!!) angeboten wird. Es gibt deutlich schlechtere Releases, aber auch auf DVD wesentlich gelungenere.

Bringing The Cold To Poland


Cover - Bringing The Cold To Poland Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 120:0 ()
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Lamentations Of Destructions

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SEARs Erstling wußte zu gefallen und brachte den Finnen neben viel Aufmerksamkeit auch eine Nominierung als bester finnischer Newcomer 2005 ein - das macht für das Nachfolgealbum Mut. "Lamentations Of Destructions" geht ohne Intro direkt in die Vollen und macht nach drei Sekunden klar, dass weiterhin Black/ Death geboten wird, der nichts für zarte Gemüter ist. Rasender Black Metal norwegischer Prägung und brutaler Death Metal werden von SEAR wie gehabt zu einem heftigen Gebräu vermengt, wobei die im Line-Up leicht veränderten Finnen zu oft die gleiche Schiene fahren und ein brutales Riff auf einen rasenden Schwarzmetall-Part treffen lassen. Beim ersten Mal funktioniert das, beim zweiten Mal auch noch, aber auf Dauer wird es öde und es kommt, wie es kommen muss: die Songs werden austauschbar, gleichförmig, langweilig. Die erste Hälfe der Scheibe kann man getrost nach dem ersten Song überspringen, das ist alles SEAR-Einheitsware. Erst ab dem siebten Track wird das Ganze besser, weil variabler, stellenweise erinnern SEAR an die kongenialen SACRAMENTUM. Das hat Hand und Fuß und ist technisch eindrucksvoll in Szene gesetzt, was den Hörer zum Ende hin doch noch mit der Scheibe versöhnt. Viel Licht, aber auch viel Schatten also, im Endergebnis eine annehmbare Scheibe.

Lamentations Of Destructions


Cover - Lamentations Of Destructions Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 37:52 ()
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Legend

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Bei "Legend" handelt es sich laut Info um eine Tour-EP der symphonischen Black Metaller ABIGAIL WILLIAMS aus Arizona, der sich jedoch im Laufe des Jahres noch ein vollständiger Longplayer anschließen soll. Bei den Einflüssen ist von Göteborg-Stil, epischem Black Metal und sogar Hardcore (!) die Rede, wobei man Letzteres allerdings mit der Lupe hören muss, wenn überhaupt. Ansonsten sind aber DIMMU BORGIR, CRADLE OF FILTH oder meinetwegen auch deren minderbemittelte Kopie GRAVEWORM ein guter stilistischer Wegweiser, denn es mangelt ABIGAIL WILLIAMS weder an dunkler Raserei, noch an opulentem Bombast. Gleich der Opener "From A Buried Heart" geht als geiler Ohrwurm durch, inklusive scharfer Riffs und Hammerrefrain. Doch dieses Niveau halten die anderen Stücke nicht ganz, was vor Allem daran liegt, dass (wie leider viel zu oft in diesem Genre) wieder auf Deibel komm raus versucht wird, noch schneller, noch aggressiver, dabei aber noch bombastischer und noch hymnischer zu werden, was wieder mal nach hinten losgeht. Maschinengewehr-Drums, Keyboard auf Automatik im "Sport"-Modus, dazu vereinzelt hochfrequente, verfrickelte Gitarreneskapaden (hat man hier etwa den Songtitel "Watchtower" allzu wörtlich genommen?!) und stetiger Volldampf-Kreischgesang - alles zwar saufett produziert und mit richtig Feuer im Hintern, aber durch diesen Sound-Overkill auch sehr statisch und austauschbar. "Legend" könnte der Zielgruppe durchaus Spaß machen, doch wünsche ich mir, dass die Band ihre Fähigkeiten auf dem kommenden Album mehr in Richtung treffsicherer Songs bewegt und die Stärken des Openers über eine ganze Platte transportiert.

Legend


Cover - Legend Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 21:46 ()
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Interview:

Gernotshagen

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Interview Ihr geht jetzt auf "Through The Dark Forest Metal Tour 2007". Was können die Fans erwarten, warum sollen sie kommen?


Erwarten können Sie ehrliche Musik von Musikern die mit Leid und Seele ihr Herzblut in das stecken, was sie machen. Dem Konzertbesucher möchten wir natürlich eine ausgereifte Darbietung unserer Stücke bieten. Wer HEIDEVOLK und GERNOTSHAGEN kennt, weiß dass wir immer unsere Gewänder und Rüstungen mit auf die Bühne bringen und vor bzw. nach dem Konzerten gerne mit den Konzertbesuchern über alles Mögliche reden und trinken. Natürlich legen wir Wert auf eine gute Bühnenshow aber die Musik steht bei uns im Vordergrund. Auf dem Ragnarök-Festival sowie auf dem Gig im KW70 begleitet uns unsere Gastsängerin Ivonne (bekannt von Odroerir)





Beschreib doch mal die Musik der Bands GERNOTSHAGEN und HEIDEVOLK.


Die Musik richtet sich eindeutig an Pagan Black Metal Fans wobei HEIDEVOLK durch urige, folklorische Akustik- sowie Gesangsstücke und Gernotshagen eher durch melodische Gitarren und Keyboards auffallen.





Ihr habt eure neue Scheibe namens "Märe aus wäldernen Hallen" raus. Beschreib´ doch mal die Entwicklung von euren Anfängen bis jetzt.


Grundsätzlich hat sich in den sieben Jahren Gernotshagen nicht viel geändert. Wir spielen immer noch in der Original-Besetzung und sind seit Eh und Je gute Freunde was sich auch nicht ändern wird. Auf unseren Debut-Album "Wintermythen", das im Jahr 2002 heraus kam, waren unsere Lieder noch ein bisschen Black Metal lastiger, eher düster und tragischer. Das neue Album ist quasi ein musikalischer und Stilistischer Feinschliff der vorhandenen Pagan-Einflüsse des Debut-Album. Wir arbeiten bereits an neuen Stücken, die wir dann gerne auf Hochglanz polieren möchten, aber bis zum nächsten Album wird es noch ein wenig dauern.



Was gibt es zu den Texten zu sagen? Auf euer Homepage steht: "Wir schreiben ausschließlich deutsche Texte über Sagen unserer Heimat, Kriege unserer Ahnen und heidnische Götter." Warum und was heißt das konkret, vielleicht an einem Beispiel?


Das ist lediglich eine kleine Zusammenfassung, wir schreiben einfach aus dem Herz heraus. Da unsere Wurzel nun einmal in Thüringen verankert sind und wir uns mit der frühmittelalterlichen Geschichte und den damit verbundenen Kulturen nicht nur musikalisch auseinandersetzen kommt am Ende eben der "so genannte" Pagan Metal heraus.





Wie seht ihr eure Chancen auf dem immer belebter werdenden Pagan-Sektor?


Jeder spricht immer davon, dass Pagan Metal extrem im Kommen ist und gerade eine Trendphase entsteht. Ich glaube, es wird sich bald alles wieder regulieren und die Spreu trennt sich vom Weizen. Wir jedenfalls werden immer der Black/Pagan Metal Szene treu bleiben. Welche Chancen sollten wir schon sehen - für uns läuft alles nach wie vor - mal gut mal weniger gut! Wir bleiben einfach dabei und erfreuen uns auch an den grandiosen Werken unserer Mitstreiter.





Apropos Pagan: Was bedeutet das eigentlich und was bedeutet euch das persönlich?


Um den ersten Teil deiner Frage mal direkt und klugscheißerisch zu beantworten: Pagan bedeutet nur lat. pagani = dörflich, bäuerlich, heidnisch. Was UNS das Wort Pagan bedeutet? Gar nichts, da Pagan lediglich ein Wort ist um verschiedenste Bereiche einzuengen und damit verständlicher und einfacher zu machen. Es ist lediglich eine Zusammenfassung, "ein" Wort um eine sehr verzweigte und interessante Sache in eine Schublade zu stecken um sich leichter damit auseinander setzen zu können, wenn überhaupt. Das bei dieser Oberflächlichkeit viele Dinge zusammengeschaufelt werden, die eigentlich gar nichts miteinander zu tun haben.





Habt ihr was Interessantes auf euren zurückliegenden Konzerten/ Touren erlebt, freut ihr euch auf die Tour und seht ihr die Reise als Vorbereitung auf den Höhepunkt das ?Ragnarök??



Mittlerweile sind wir schon ganz schön rum gekommen. Natürlich erlebt man schon krasse Sachen, wenn man mit einer Band unterwegs ist und es macht immer einen Heiden-Spaß! Da ist wirklich immer was anderes los und es wird nie langweilig.
In gewisser Weise ist das "Ragnarök"-Festival schon der Höhepunkt der Tour und wir fühlen uns sehr geehrt dort spielen zu können. Wir haben in der Vergangenheit auch schon vor nur 20 Leuten gespielt und trotzdem alles gegeben. Das ist man den Leuten, die unsere Musik hören einfach schuldig.



Gerade selbiges produzierte einige Schlagzeilen. Gerade Thüringen ist da immer wieder im Gespräch. Dass da viel Unwissen im Spiel ist, ist klar, dennoch sei gefragt: Wie steht ihr zu der Diskussion zu den extremen rechten Einflüssen und wie steht die Band konkret dazu und was ist zur Kollegenband HEIDEVOLK zu sagen.


Solche Fragen sollte jede Band persönlich beantworten. Wir werden uns nicht anmaßen, eine Meinung über eine andere Band auszusprechen.
Unsere Musik hat nichts mit Politik zu tun. Wir beschäftigen uns lediglich intensiv mit der unserer Frühmittelalterlichen Kultur, sei es Geschichtlich oder im Reenactment-Bereich. Jeder der sich damit befasst, weiß um die Wirren der Völkerwanderungen, sowie den Gräberfunden der Merowingerzeit und vielen anderen interessanten Dingen dieser Epochen, die den Kulturenaustausch deutlich sichtbar machen. Wer sich intensiv mit der eigenen Kultur auseinander setzt, kommt nicht an anderen Kulturen vorbei ohne die Gemeinsamkeiten zu erkennen. Sei es im Naturglauben, in der damaligen Ausstattung oder einfach nur in der Lebensweise unserer Vorväter.




Review:

UTD (...)

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Alter. GeFURZE ohne Ende, nach zwei Re-Releases kommt Kamerad Reaper nun auch noch mit einem neuen Kachwerk, kurz und schmerzlos "UTD - Beneath the Odd-Edge Sounds to the Twilight Contract of the Black Fascist / The Wealth of the Penetration in the Abstract Paradigmas of Satan” betitelt. Auch, wenn Gevatter Frost mitwerkelt, ist das Album kein Stück besser (aber auch nicht schlechter) als die anderen beiden Scheiben geworden. Für die einen wird das wieder der Ausbund an norse-true-black-metal-mighty-power-coolness-frost-bitten-darkness-fuckhell-dings sein. Für andere einfach Mist. Schließe mich letzterer Gruppe an, auch, wenn ich dann eine Weichspül-Schwarzwurzel sein sollte. Lustig aber sind in der Tat ein paar der Songtitel, dicht, nüchtern oder beides ist unser norwegischer Menschfeind auf keinen Fall. Also: Ihr hört folgendes Anekdoten aus dem oberkalten Leben: "Life About My Sabbath", "
"Demonic Order in the Eternal Fascist's Hall”, "Beneath the Wings of the Black Vomit Above”, "Deeds That Grasp to the Candle's Shade”, "Mandragora Officinarum”, ”Goatbreath, ”Deep in the Pot of Fresh Antipodal Weave”. Vielleicht hab ich auch einfach den Witz nur nicht verstanden.

UTD (...)


Cover - UTD (...) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 44:8 ()
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Cursed Madness

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So recht kamen die Norweger SULPHUR nie in Schwung oder positiv ausgedrückt: sie haben lange an "Cursed Madness" gearbeitet. Bereits 2001 sind sie beim kultigen Hole In The Sky-Festival aufgetreten, nur um sich bis 2005 erneut rar zu machen. Immerhin gab es dann ein Demo, einen weiteren Auftritt beim HITS und schlußendlich einen Deal mit Osmose, der in vorliegendem "Cursed Madness"-Langeisen resultiert. Auf dem zeigen sich SULPHUR sowohl von MORBID ANGEL (besonders in der Gitarrenarbeit) und landestypisch-kaltem Black Metal beeinflusst, was sie zu einer druckvollen Symbiose bringen. Tracks wie das treibende "Great Shadows Rising" und der heftig drückende Opener "The Summoning" sind in ihrer Brachialität mit ZYKLON vergleichbar, ohne ganz deren Genialität zu erreichen. Aber was nicht ist, kann noch werden - SULPHUR haben auf jeden Fall das Zeug dazu, das unterstreichen sie mit den neun guten Songs, die zu keiner Zeit Langeweile aufkommen lassen. Man merkt schnell, dass hier gestandene Mucker am Werk waren (die u.a. schon mit TAAKE und ENSLAVED tourten), die technisch versiert sind und wissen, wie man eine intressante Black Metal-Scheibe schreibt, die den Hörer auch nach zehn Durchgängen hintereinander nicht langweilt. Respekt dafür, Respekt für diese gute Platte!

Cursed Madness


Cover - Cursed Madness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 37:29 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Harvest

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Seit ihrer Gründung vor gut 15 Jahren haben die Schweden NAGLFAR ausschließlich Weltklassekost abgeliefert, und daran ändert auch das nunmehr fünfte Album "Harvest" nix! Leichte Kritik gab´s höchstens mal für den Sound, aber nur ganz selten für die Songs, denn im Songwriting-Bereich ist die Band immer noch eine Wucht. Man kann sich streiten, ob nun (Melodic) Death Metal oder Black Metal zu hören ist, oder die Band nun schneller oder langsamer, dynamischer oder straighter geworden ist (siehe Interview), ganz objektiv begeistert immer die Schnittmenge aus Härte und Melodie. Und hier haben NAGLFAR auch mit "Harvest" die ideale Balance gefunden, die Stücke wie "Into The Black", "Odium Generis Humani" (das mich hauptsächlich aufgrund einiger Gesangspassagen ein Bissel an CRADLE OF FILTH erinnert), "Plutonium Reveries" oder den atmosphärischen, überlangen Titelsong zu gleichermaßen eingängigen wie anspruchsvollen Hymnen macht. Zudem haben Kristoffer Olivius und Co. mit "The Mirrors Of My Soul" und vor Allem "The Darkest Road" und "Way Of The Rope" (endgeil!) noch ein paar überragende Megahits am Start, die sowohl fiese "True Black Metaller", wie auch Freunde anspruchsvollerer Klänge gleichermaßen begeistern dürften. Und hier liegt meiner Meinung nach auch eine der ganz großen Stärken von NAGLFAR: sie klingen jederzeit böse, authentisch und ehrlich, ohne dabei die Musikalität über Bord zu werfen, wie es viele andere Genre-Bands mit Vorliebe tun, um möglichst "evil" und abgefuckt zu tönen. Auch im soundtechnischen Bereich hat man, im Gegensatz vom Vorgänger "Pariah", der im Ganzen etwas dünn produziert war, wieder etwas nachgelegt. Damit klingt "Harvest" alles andere als glatt gebügelt und immer noch ordentlich rau, die Feinheiten bleiben aber erhalten. Mit einem geilen Cover-Artwork noch dazu, ist "Harvest", wie auch seine Vorgänger, eine Pflichtveranstaltung für jede schwarze Seele!

Harvest


Cover - Harvest Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 45:29 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Naglfar

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Interview"Harvest" ist nun schon Euer zweites Album ohne Euren alten Sänger Jens. Ist es denn jemals schwierig für Euch gewesen, auch heute noch, ohne ihn zu arbeiten?



Nein, nicht wirklich. Die Sache ist die, dass jeder in der Band etwas zum Schreiben der Musik beisteuert. Das ist schon von Anfang an so gewesen. Um ehrlich zu sein, war es kein so großer Unterschied, nachdem Jens die Band verlassen hatte. Wir haben seitdem einfach weiter gemacht.



Meiner Meinung nach habt Ihr aber Euren Stil von "Sheol" zu "Pariah" ein wenig verändert. Für mich persönlich war es hörbar, dass er die Band verlassen hatte. Seitdem scheint sich das Songwriting, zumindest auf "Pariah" und auch "Harvest", mehr zu etwas langsameren Stücken hin zu bewegen.



Denkst Du echt, die beiden Alben seien langsamer??? Die Songs sind eine ganze Ecke schneller als auf dem "Sheol"-Album! Da stimme ich absolut nicht mit Dir überein und finde das ein wenig merkwürdig. Ich hab das zuvor noch von niemandem gehört!



Ok, das ist vielleicht nur meine Meinung...



Na gut, ich meine, "Pariah" war schon ein wenig anders, verglichen mit "Sheol". Aber das lag daran, dass wir "Sheol" schon gemacht hatten und nach vorne blicken wollten. Und ich denke, das ist derselbe Schritt, den wir auch bei "Harvest" gegangen sind.



Vielleicht sind "langsamer" oder "schneller" auch nicht die richtigen Begriffe, zu beschreiben, was ich meine. Vielleicht sollte man eher sagen, dass "Sheol", aber auch Eure ersten beiden Alben, etwas dynamischer klangen als "Pariah" und "Harvest".



Ich kann das nur noch mal sagen: das scheint ausschließlich Deine Meinung zu sein, haha! Ich kann echt nicht erkennen, woher diese Ansicht kommt!



Um was geht es denn bei "Harvest"? Was ist denn die "Ernte", bzw. was wollt Ihr "ernten"?



Nun, der Albumtitel ist ein Symbol für die gesamte menschliche Rasse. Am Ende sind wir alle nur ?Ernte? für den Sensenmann!



Der Titelsong ist auch sehr lang und atmosphärisch ausgefallen. Soll es der heraus stechende Song des Albums sein?



Nein, zumindest nicht heraus stechender als die anderen Songs. Er ist einfach etwas länger ausgefallen als die anderen Stücke, aber er ist sehr heavy. Man braucht vielleicht etwas mehr Zeit, ihn zu erfassen.



In der Vergangenheit habt Ihr einen Mix aus melodischem Death Metal und Black Metal gespielt, aber mittlerweile scheint es, als konzentriert Ihr Euch hauptsächlich auf Black Metal?!



Das sehe ich ebenfalls etwas anders! Auf "Pariah" sind zum Beispiel mehr Black Metal-Einflüsse zu hören als auf "Sheol". "Diabolical" klingt auch blackmetallischer als "Vittra". Es kommt darauf an, wie wir mit dem Songwriting beginnen und in welcher Stimmung wir gerade sind. Auf "Harvest" haben wir uns stärker einer deathmetallischen Atmosphäre angenähert als bei "Pariah" oder "Diabolical", wenn Du verstehst, was ich meine...



Denkst Du echt, dass auf "Harvest" mehr Death Metal-Einflüsse stehen als auf "Pariah"?



Ja, ich denke, dass das Album mehr Einflüsse aus diesem Bereich aufweist, aber das ist nun wieder meine Meinung, haha!



Auf "Harvest" stehen zwei Songs, die mir speziell aufgefallen sind, weil sie sehr eingängig und prägnant sind, nämlich "The Darkest Road" und "Way Of The Rope". Außerdem klingen sie meiner Meinung nach sehr Black Metal-lastig. Das sind ja nur zwei Beispiele, aber vielleicht komme ich deswegen auf die Idee, dass "Harvest" blackmetallischer klingt als Eure früheren Alben...



Ja, das kann schon sein, das kann man zumindest so sehen. So ist das aber mit den unterschiedlichen Meinungen und Geschmäckern der Leute, jeder sieht das anders. Aber wir sind mit dem Album absolut zufrieden, es ist das beste, das wir bisher aufgenommen haben!



?Harvest? hat auch eine stärkere Produktion als "Pariah", finde ich. Euer letztes Album klang irgendwie "thrashig", aber das neue hört sich kraftvoller und voluminöser an.



Ja, das stimmt. Dieses Mal wollten wir auch einfach eine Produktion und einen entsprechenden Sound haben, der heavier ist als auf dem letzten Werk. Das schien uns für die neuen Songs angemessener, während wir auf "Pariah" einen sehr kalten Sound haben wollten. Er sollte sehr maschinell und emotionslos klingen, weil er unserer Meinung nach besser zu den Songs auf diesem Album gepasst hat. Bei dem neuen Material hätte das aber wiederum nicht gepasst, so dass wir dort mehr "Punch" haben wollten.



Mir ist bei Euch auch aufgefallen, dass Ihr bis auf "Ex Inferis", was ja nur eine EP ist, stets sehr kurze Albumtitel habt, die immer nur aus einem einzigen Wort bestehen: "Vittra", "Diabolical", "Sheol", "Pariah", "Harvest",.... Steckt dahinter ein System, oder ist das Zufall?



Das hat sich einfach so ergeben, ist aber eher Zufall. Im Laufe der Zeit hat es sich aber zu einer Art Thema entwickelt, das man mit uns verbindet, aber es steckt keine besondere "Message" oder Ähnliches dahinter, dass wir nur ein Wort als Albumtitel verwenden. Das ist wirklich zufälliger Natur.



Wie geht Ihr eigentlich damit um, dass viele Fans Euer Debüt "Vittra" nach wie vor für Euer absolutes Meisterwerk halten, egal, was Ihr sonst noch veröffentlicht? Geht Euch das bei all der Mühe, die Ihr in die anderen Alben steckt, nicht auch ein wenig auf die Nerven, bzw. ist das ok für Euch?



Ja, sicher, denn wenn sie es so sehen, geht das in Ordnung, und das ist ja auch kein ungewöhnliches Phänomen, dass das erste Album einer Band besonders anerkannt wird. Wir sind ja auch nicht die erste Band, die diese Erfahrung macht. Ich denke aber auch gar nicht viel darüber nach, sondern bin froh, dass die Fans dieses Album so mögen.



Na ja, aber viele Bands sind im Laufe der Zeit auch reichlich angepisst, wenn sie immer wieder zu hören bekommen, dass ihr alten Sachen die besten seien und die neuen nicht so dolle. Das betrifft nicht nur Bands wie PRIEST oder MAIDEN...



Ja, aber ich habe damit kein Problem, wobei ich es natürlich etwas vorziehen würde, wenn die Fans die neueren Outputs mehr mögen würden. Das ist ja die Arbeit, die uns zum jetzigen Zeitpunkt interessiert. Es ist aber ok, und wir sind ja auch noch nicht so lange dabei wie IRON MAIDEN oder JUDAS PRIEST. Vielleicht ändern wir unsere Meinung in 20 Jahren oder so noch mal, haha!



Ihr habt "Vittra" damals zusammen mit Peter Tägtgren als Produzent aufgenommen, seid aber für spätere Alben nie zu ihm zurückgekehrt. Ward Ihr denn zufrieden mit seiner Arbeit auf dem Album?



Ja, absolut! Ich weiß auch nicht, ob Du ihn als Produzenten bezeichnen solltest, denn er war bei dem Album nur unser Sound-Engineer. Er hat damals sehr gute Arbeit auf unserem Debüt gemacht; ich respektiere ihn aber generell sehr als Musiker und Mensch und für die Sachen, die er sonst noch geleistet hat. Die Sache war aber damals die, dass wir zu Hause ein sehr gutes Arbeitskonzept gefunden hatten, so dass wir keinen Sinn darin sahen, weit zu reisen für etwas, das wir genauso gut zu Hause tun konnten.



Eure ersten beiden Alben, "Vittra" und "Diabolical", waren auch lange Zeit nicht regulär erhältlich und wurden erst vor wenigen Jahren von Regain Records wieder veröffentlicht. Hattet Ihr denn Einfluss auf diese Re-Releases?



Nein! Sie wurden von unserem vorherigen Label verkauft, aber ich weiß auch nicht allzu viel darüber, bin aber froh, dass die Alben jetzt wieder erhältlich sind.



Immerhin kam man so, zumindest bei "Vittra", noch in den Genuss von ein paar interessanten Bonustracks!



Ja, äh, na ja, das dachte ich auch, haha! Aber hätte man uns danach gefragt, dann hätten wir die Idee für nicht gut gehalten, ausgerechnet diese Bonustracks hinzuzufügen. Nun ist es aber so, und wir können es nicht ändern.



Jetzt sag nicht, Ihr mögt die Version von MAIDEN´s "The Evil That Men Do" nicht?!



Das ist wirklich keine unserer besten Cover-Versionen, weil sie sehr schlampig gespielt ist. Dieser Song verdient eine bessere Version, denn so heißt es nur: "destroyed by us", haha!



"Harvest" wird außerdem mit einer Bonus-DVD erscheinen, auf der neben einem Interview und einem Promo-Video auch ein paar Live-Clips vom "Party.San"-Festival 2006 zu sehen sein sollen. Hat Euch das Festival denn gefallen?



Das "Party.San" gefällt uns immer! Es ist eins meiner absoluten Lieblings-Festivals! Da spielen wir immer gerne!



Ach ja, wer hat denn das Cover-Artwork von "Harvest" entworfen? Es ist sehr prägnant und ein echter "Eye-Catcher".



Es stammt von Travis Smith, der auch schon mit Bands wie NEVERMORE oder DARK FORTRESS zusammen gearbeitet hat. Wir schickten ihm den Titel des Albums, erzählten ihm, worum es in den Texten in etwa geht, und dann kam er mit dieser Idee an. Wir finden es sehr passend!




Review:

Seediq Bale

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Jau! Nachdem die Japaner seit ein paar Jahren ins schwarzmetallische Geschehen eingreifen, melden sich nun auch die Chinesen zu Wort. CHTHONIC, die sich nach dem griechischen (!) Gott der Unterwelt benannt haben, stammen aus Taiwan und spielen symphonischen Black Metal, der (wie fast immer) sehr stark an die großen Vorbilder dieses Genres, DIMMU BORGIR, angelehnt ist. Mit "Seediq Bale" nimmt sich das fies und sehr geschmackvoll angepinselte Sextett des Jahrtausende alten Volkes Seediq und seiner Kultur an, das zu den Ureinwohnern Taiwans zählt (Näheres dazu in der Band-Biographie). Und eigentlich ist das Album auch nicht wirklich neu, sondern erschien bereits 2005 in einer taiwanesischen Version und mit anderem Artwork. Nun ist die englische Version hierzulande erhältlich und präsentiert die Band aus dem Reich Der Mitte auf erstaunlich hohem Niveau. Die Produktion von "Seediq Bale" erfüllt locker internationale Standards, die Stücke sind enorm vielschichtig, was dem Album eine hohe Halbwertzeit beschert, und einen gewissen Wiedererkennungswert kann man CHTHONIC, trotz der offensichtlichen Einflussgeber, auch nicht absprechen. Meist rasend schnell und bombastisch geht es zu, wobei das Keyboard zwar manchmal "piepsig" daherkommt, aber angenehm selten dominiert und auf den Wecker geht. Und auch der Wechselgesang aus Dani-Filth-artigem Kreischen und tiefen Growls weiß zu gefallen. Lediglich ein paar kleine Kritikpunkte müssen die Volksrepublikaner einstecken: mit der omnipräsenten Doublebase übertreibt es die Band (wie leider auch viele ihrer Artgenossen) doch etwas, und beim weiblichen Operngesang von Doris (!) wäre weniger auch mehr gewesen; die Dame heult für meinen Geschmack doch etwas zu sehr und oft herum. Abgesehen von diesen kleinen Schönheitsfehlern, ist "Seediq Bale" ein erstklassiges Album mit Langzeitwirkung geworden, das das düster-metallische China unerwartet stark repräsentiert und obendrein noch vier Videos enthält. Wenn CHTHONIC ihre wenigen Macken noch ausbessern, dann ist das nächste Mal sicher schon der "Tipp" fällig. Ach ja, im Sommer wird es heißen: Sechs Chinesen ohne Kontrabass spielen in Wacken und verbraten Euch was!

Seediq Bale


Cover - Seediq Bale Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9 + 4 Videos
Länge: 61:19 ()
Label:
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Trollskau, Skrømt Og Kølabrenning

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Bei MYRKGRAV handelt es sich nicht wirklich um eine Band, sondern um das Ein-Mann-Projekt des Norwegers Lars Jensen. Lediglich ein paar Gastmusiker (hauptsächlich für cleane und weibliche Vocals) hat sich das Allroundtalent gegönnt, ansonsten entstand "Trollskau, Skrømt Og Kølabrenning" weitestgehend in Eigenregie. Dass das 2004 erschienene Demo "Fra Fjellheimen Kaller..." mittlerweile vergriffen ist, scheint verständlich, wenn man sich das neue Werk zu Gemüte führt. Abgesehen von einer recht dünnen, blechernen Produktion wartet dieses Debüt mit einer ganzen Palette durchweg sehr gelungener Viking/Pagan Metal-Hymnen auf, die neben epischen, melodischen Momenten auch genug Platz für schwarzmetallische Raserei bieten. Dabei begeht MYRKGRAV nicht den Fehler, seine Stücke mit unnötigem Keyboard-Pomp zuzukleistern oder billige Schunkelpassagen mit "Sauflied-Faktor" einzubauen. Mit der allzu "fröhlichen" Variante dieses Genres hat Herr Jensen nicht sonderlich viel am Hut, sondern die Musik tendiert eher in Richtung MOONSORROW, VINTERSORG oder der FALCONER-Vorgänger MITHOTYN (an deren "King Of The Distant Forest" mich "Trollskau, Skrømt Og Kølabrenning" auch in Sachen Sound ein wenig erinnert), wobei natürlich einige lockere Folk-Passagen nicht zu kurz kommen. Wer sich also für diese Bands begeistern kann, sollte sich erstklassige Songs wie den Ohrwurm "Fela Etter´n Far", "Oppbrennerbønn", "Tjernet" (klasse!) oder das tolle, sehr melodische "De To Spellemenn" nicht entgehen lassen, denn das Album steckt voller solcher Perlen!

Trollskau, Skrømt Og Kølabrenning


Cover - Trollskau, Skrømt Og Kølabrenning Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:24 ()
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