Review:

Wreath Of Thevatat

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Dass rasender Black Metal nicht nur aus Norwegen kommen muss, zeigen uns einmal mehr die Finnen ALGHAZANTH, denen mein Kollege Lars K. vor knapp vier Jahren im Zuge ihres letzten Werkes „The Polarity Axiom“ unterstellte, sich hier und dort bei IRON MAIDEN und DIMMU BORGIR zu bedienen. Auf dem neuen Meisterwerk „Wreath Of Thevetat“ ist von diesen Einflüssen nur noch sehr wenig bis gar nichts mehr zu hören, wobei ALGHAZANTH eindeutig zu den melodischeren und vom Gitarrensound her traditioneller orientierten Bands gehören, was sie recht nahe an Kollegen wie NAGLFAR, CRYPTIC WINTERMOON oder meinetwegen auch DISSECTION rückt. Was ALGHAZANTH ebenfalls sehr gut beherrschen, ist, dynamische Strukturen gekonnt in ihre majestätischen Düsterhymnen einzubringen und zwischen epischen, Keyboard-getragenen und rasenden, aggressiven Parts songdienlich hin- und herzuschalten. Das Quintett brennt auch zum Glück kein „romantisches“ Synthie-Feuerwerk ab; der Rotwein und das Samtkleidchen können also getrost im Schrank verbleiben. Nein, diese Band spielt Black Metal, fies, böse und mit tollen Stücken der Marke „Moving Mountains“ (genialer, mitreißender Opener!), „On Blackening Soil“ (schleppendes Monumentalgebirge), „Rain Of Stars“ (geile Abrissbirne!) oder „Future Made Flesh“ (fies im Keller wummernder Midtempo-Stampfer) gesegnet. Die „Hitdichte“ von „Wreath Of Thevetat“ ist gewaltig; fast jede Nummer geht sofort ins Ohr und lässt eine Band erkennen, die anscheinend schon viel zu lange auf der Auswechselbank der Szene verbracht hat. Stark, aber mal echt!

Wreath Of Thevatat


Cover - Wreath Of Thevatat Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 48:23 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Ihsahn

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InterviewLass uns mal ein wenig zurückschauen. Habt Ihr denn die letzten Shows mit EMPEROR genossen, zum Beispiel in Wacken?



Ich muss sagen, ja! Aber ich denke, dass jeder, der jemals in einer Band gespielt hat, gerne so etwas wie Wacken headlinen würde. Es waren an die 50000 Leute da, die die Songs mitgesungen und Stimmung gemacht haben. Die EMPEROR-Shows waren aber allgemein eine sehr gute Erfahrung, vor Allem weil wir sehen konnten, dass wir nach all den Jahren, in denen wir nicht aktiv gewesen waren, immer noch so einen großen Zulauf haben. Ich habe eine Menge netter Leute getroffen und viel Spaß gehabt, besonders weil wir nur ein paar ausgesuchte Shows gespielt haben und nicht wie üblich aus dem Tourbus leben mussten.



Wie sieht denn der Status der Band im Moment aus? Als wir das letzte Mal miteinander gesprochen haben, meintest Du sogar, dass man selbst im Bezug auf ein mögliches neues EMPEROR-Album niemals „nie“ sagen soll…



Nee, wir hatten niemals vor, ein neues Album aufzunehmen! Die Band hat keinen Status mehr, hahaha!



Aber in unserem letzten Interview, das wir 2006 geführt haben, hast du ein neues EMPEROR-Album zumindest nicht gänzlich ausgeschlossen.



Nein, das kann nicht sein! Ich habe irgendwann mal gesagt, dass es niemals mehr Shows von EMPEROR geben wird, aber damit lag ich ja falsch. Ich kann aber definitiv und ganz sicher ausschließen, dass es jemals neues Material von der Band geben wird!



Du hast auch gesagt, dass niemand mehr EMPEROR vermissen wird, nachdem er „The Adversary“ gehört hat. Wie stehst du zu diesem Statement zwei Jahre nach Deinem „Debütalbum“?



Ich hoffe mal, dass die meisten Leute diesen Gag verstanden haben. Man kann mein Soloalbum nicht mit den Sachen von EMPEROR vergleichen, da die Band für sich gesehen inzwischen autark ist und ein eigenes Dasein fristet. Sie ist heute auch vermutlich noch größer als zu der Zeit, als wir darin gespielt haben. Ich käme mir bei allem, was ich außerhalb von EMPEROR mache, wie mein eigener kleiner Bruder vor. Außerdem habe ich nicht vor, die allgemeine Meinung zu befriedigen; EMPEROR waren damals, aber mit meinem neuen Album kehre ich ein wenig zu meiner musikalischen Vergangenheit zurück. Es tauchen wieder ein paar Fragmente aus EMPEROR-Zeiten auf, aber ich sehe das als eine natürlich Sache. Die Band ist ein Teil von mir, denn schließlich habe ich den Großteil dieses Materials geschrieben. EMPEROR sind, was sie sind, und mein Solo-Ding ist auch, was es ist.



In der Tat erinnern einige Parts auf „AngL“ an das letzte EMPEROR-Album „Prometheus“…



Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich auch für den größten Teil dieses Albums verantwortlich war, haha! Ich habe es seinerzeit als EMPEROR-Album konzipiert, das auch die anderen beiden Bandmitglieder Samoth und Trym einschloss. Ich habe es damals auf dieselbe Art produziert wie meine jetzigen Soloscheiben, aber es gibt immer noch einige Unterschiede. Es wäre zum Beispiel sehr viel weniger erfolgreich gewesen, wenn es nur das „Ihsahn“-Logo auf dem Cover gehabt hätte. Das ist an sich schon ziemlich heuchlerisch, finde ich, weil es auch Leute gibt, die meinen, „AngL“ hätte genauso gut ein EMPEROR-Abum sein können. Das wäre aber nicht möglich, da es heute Elemente in meiner Musik gibt, für die zu EMPEROR-Zeiten kein Platz gewesen wäre. Hätte ich aber das EMPEROR-Logo auf „AngL“ gedruckt, dann bekäme das Album ganz andere Resonanzen. Ich möchte, dass die Leute die Musik so mögen, wie sie ist und nicht, weil ein bestimmtes Logo darauf prangt. Darum geht es mir doch, denn die Menschen neigen oft dazu, Dinge zu kaufen, nur weil sie einen bestimmten Namen haben.



Was verbindet Dich denn heutzutage noch mit dem Begriff „Black Metal“ oder mit der Szene allgemein?



Ich mache immer noch solch eine Art extremer Musik und veröffentliche sie auf diesem Markt. Außerdem ist diese Musik ein großer Teil meiner musikalischen Karriere, aber die „Szene“ als einheitliches Kollektiv ist wirklich paradox. Sie will sich herausheben und etwas Spezielles sein, und ich habe großen Respekt vor den Leuten, die mit ganzer Leidenschaft bei der Musik sind, aber ich als Musiker will mich nicht auf eine bestimmte Gruppierung fixieren.



Du musst sicher immer noch viele Fragen zu EMPEROR beantworten, darum lass uns jetzt mal auf Dein neues Album zu sprechen kommen: „AngL“ klingt für meine Begriffe etwas zugänglicher und reifer als Dein erstes Album „The Adversary“, und auch die Produktion ist stärker. Bist Du denn im Nachhinein immer noch mit Deinem „Debüt“ zufrieden?



Ja, definitiv! Diese Art von dünnem Retro-Sound von „The Adversary“ war durchaus beabsichtigt, denn ich wollte gerne eine Hommage an die 70er abliefern, im Stil von Alben wie „Sad Wings Of Destiny“. Als ich mich dazu entschloss, das Album aufzunehmen, wusste ich, dass es auf minimale Weise produziert werden sollte. Ich wollte auch bewusst keine Overdubs bei den Gitarren oder einen massiven, modernen Sound. Es sollte sehr detailliert klingen, darum mixte ich es auf sehr altmodische Weise. Das war auch für mich als Studio-Engineer und Produzent ein Lernprozess, aber ich wollte alles alleine machen, weil ich „learning by doing“ betreiben wollte. „AngL“ hingegen sollte deutlich kraftvoller und moderner klingen und repräsentieren, wo ich persönlich heute stehe.



Auf dem Album ist auch Mikael Akerfeldt von OPETH zu hören. Es heißt, Ihr beide wolltet immer schon mal eine Kooperation in Angriff nehmen. Aber warum ist er lediglich in dem Stück „Unhealer“ zu hören?



Nun, wir beide sind viel beschäftigte Männer, haha! Ich kenne Mikael bereits seit Mitte der 90er und fragte ihn auch schon vor einer ganzen Weile, ob er nicht etwas zu „The Adversary“ beisteuern wolle. Das hat sich aber leider nicht ergeben, da wir auch nicht ständig in Kontakt stehen. Wir treffen uns hin und wieder auf Festivals oder bei anderen Gelegenheiten. Das letzte Mal habe ich ihn in Wacken getroffen; wir schauten uns gemeinsam CELTIC FROST und MORBID ANGEL an und hatten zusammen mit Per, dem Keyboarder von OPETH, eine echt gute Zeit. Da kam auch wieder das Gespräch über eine Zusammenarbeit auf. Das Problem war dann wieder, einen geeigneten Termin zu finden, denn das neue OPETH-Album „Watershed“ erschien zur selben Zeit wie „AngL“. Als ich meinen Gesang für das Album aufnahm, waren auch sie gerade im Studio. Es wurde dann wirklich schwierig, aber ich hatte mein Material schon so gut wie fertig und konnte den besten Song für seine Art von Gesang auswählen. Er nahm ihn dann zuhause in seinem eigenen Studio ein paar Stunden nach dem Fertigstellen des OPETH-Materials auf. Es ist ja auch keine großartige Kooperation im Sinne von gemeinsamem Songmaterial oder so etwas, sondern nur eine Gast-Performance.



Hast Du denn auch Pläne, das Album live zu präsentieren?



Ich habe auf jeden Fall darüber nachgedacht, aber es ist nicht einfach, eine Band dafür zusammenzustellen. Auch wäre eine Tour mit nur einem oder zwei Alben in der Hinterhand nicht so günstig. Aber grundsätzlich könnte ich mir eine Live-Performance sehr gut vorstellen!



Vor ein paar Monaten hast Du zusammen mit Deiner Ehefrau und einem Geiger names Knut Buen unter dem Namen HARDINGROCK ein Folk-Album namens „Grimen“ veröffentlicht. Wo kam diese Idee denn her? Das Album klingt sehr… ich sag´s mal vorsichtig… gewöhnungsbedürftig.



Eigentlich ist es eher das Album von Knut Buen, der inzwischen schon über 60 Jahre alt ist. Es ist auch auf seinem eigenen Label erschienen, auf dem er ca. 140 Platten hält. Hier bei uns in Norwegen ist er sogar ein ganz bekannter Star. Die Songs sind alte norwegische Folk-Hymnen, die hier jedes Kind kennt, darum ist das Album wohl auch schwieriger für jemanden, der nur auf Metal steht. Sie wurden einst von Barde zu Barde überliefert, und es hält sich die Legende, dass der allererste Barde sie vom Teufel selbst gelernt hat, haha! Irgendwann hat es sich ergeben, dass wir und Knut Buen aufeinander zugegangen sind, da er unsere Musik genauso sehr mag wie wir seine. Es ist Musik, die aus dem Herzen kommt, wobei Knut sowohl die Fiedel spielt als auch die Spoken Word-Parts spricht. Aber alles in Allem haben wir das Album hierzulande bereits einige tausend Male verkauft, aber ich verstehe schon, dass das für jemanden, der nicht aus Norwegen stammt, nur schwer nachvollziehbar ist.

Review:

Wiedergang

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Im Grunde hat unser Alterspräsident Memme in seinem Review zu ihrer letzten Scheibe „Sturmgewalt“ schon alles zum Drumherum der Südbayern HELFAHRT erwähnt, so dass ich mich hier voll und ganz auf die Musik konzentrieren kann. Und auch hier scheint sich an dem von Memme beschriebenen Stil nicht viel verändert zu haben; das Quintett konzentriert sich nach wie vor auf eine gelungene Mischung aus Black- und Pagan Metal, die teilweise mit Flöte, Pfeifen, etc. aufgewertet wird. Dabei baut die Band sowohl sehr ruhige, akustische Passagen ein, weiß aber auch das Gaspedal durchzutreten. Einzig das nicht immer gelungene Songwriting in Kombination mit der arg drucklosen Produktion (speziell bei den Drums) sorgt für ein wenig Unmut, denn einige Melodien, etwa bei „Irrlicht“ oder „Wiedergänger“, klingen dadurch wie zuckersüße, pappige Kinderlieder. Auch der Kreischgesang von Maximilian Marquardt kommt recht dünn daher, was „Wiedergang“ zusätzlich noch eine ganze Ecke an Power raubt. Bei einem treibenden, sehr guten Stück wie „Die Erde Birgt Den Tod…“ zeigen die Jungs dann aber trotzdem, dass sie ihr Handwerk verstehen. Wäre das gesamte Album auf diesem Niveau, dann wäre mehr herausgekommen, als „nur“ eine hörenswerte, durchschnittliche Scheibe.

Wiedergang


Cover - Wiedergang Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:4 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Might Is Right - Nordic Warchants II

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Det Germanske Folket besticht nicht nur durch größtenteils gutes Auge/Ohr bei der Bandauswahl durch aufwändige Aufmachung ihrer Veröffentlichungen. Das trifft auch auf diesen Sampler zu, der mit zwei CDs und einer Live-DVD vom Ragnarök 2007 daherkommt. Pagan-, Folk- und Black-Metal in verschiedensten Spielarten bringt das deutsche Label mit diesen Datenträgern heraus – aber nicht nur eigene Kapellen, sondern auch ziemliche Exoten von anderen Labels wie die Kanadier FORTERESSE, ATOMTRAKT oder FOSCOR. Wer sich einen repräsentativen Querschnitt über die gerade recht „hippe“ Szene verschaffen will, der ist mit diesem Sampler mal so richtig gut bedient.


Inhalt

CD1

01. October Falls - Part III

02. Irminsul - Vakaren

03. Forteresse - Deluge Blanc

04. Theudho - Harjaz

05. Numen - Ahanztuaren Hilobia

06. Myrkgrav - De to Spellemann

07. Vrankenvorde - Sturmvogel

08. Nydwind - Upon the Throne of North

09. Blodtru - Sol is Dead

10. Taunusheim - Followed by the Raven

11. Utlagr - 1066, Blood and Iron in Hastings

12. Allvaters Zorn - Geburt (extract)

13. Sturmpercht - Wir rufen Deine Wölfe

14. Infaust - Dunkle Obsessionen

15. Atomtrakt - Eisenkerker (extract)


CD2

01. Urgehal - Satanic Black Metal in Hell

02. Yggdrasil - Kvällning Över Trolska Land

03. Dantalion - A Corrodoira Das Animas

04. Carved in Stone - Mighty Friends

05. Vardlokkur - I Forraeders Blod

06. CrystalMoors - Brotherhood of the Three Banners

07. Foscor - I Torna De Las Cendres

08. Bran Barr - Rebirth - Morgan's Gift to Righ Sidh

09. Hel - Blooded Shores

10. Battle Dagorath - Dead Eyes of the Moon

11. Grívf - Naar Alt Fryser Ind (extract)

12. Helritt - Trotzend dem Niedergang

13. Hromovlad - Ohna Hlad, Vody Chilad

14. Heorot - Pyha Simasah

15. Theudho - The Blade of Odin

16. Soulsearch - Blitz und Donnerkeil


DVD

01. Helheim - Thirteen to be Parished

02. Angantyr - Stormen Fra Nord

03. Fjoergyn - Ich sah den Himmel weinen

04. Urgehal - Goatcraft Torment

05. Eluveitie - Your Goulish War

06. Manegarm - Ägirs Vrede

07. Koldbrann - Djevelens Treskeverk

08. Hel - Erlkönig

09. Aaskereia - Mit Raben und Wölfen

10. Tyr - The Edge

11. Helfahrt - Sturmgewalt

12. Kromlek - Grim Omen

13. Heidevolk - Saksenland

14. Wolfchant - Guardians of the Forest

15. Riger - Des Blutes Stimme

16. Riger - Homo Decadencia

17. Kampfar - Norse

18. Kampfar - Hymne

Might Is Right - Nordic Warchants II


Cover - Might Is Right - Nordic Warchants II Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 49
Länge: 250:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Mare Nostrum

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Wären alle Songs so cool, wie das eröffnende Titelstück (das auch ohne das kurze Geträller einer Opern-Else sehr gut funktioniert hätte) und das abschließende „Stormlord“, dann wäre diese Scheibe der seit 17 Jahren musizierenden Italiener eine richtig gute. Immerhin haben sie ihren schon immer völlig überflüssigen Keyboard-Kitsch über Bord geworfen und klingen jetzt nicht mehr wie ein vergilbtes Dimmu-Abziehbild. Wie sie nun aber klingen? Naja sie machen angegotheten Black Metal mit wechselnden Tempi und abwechselnden Growl- und Kreisch-Gesang, aber auch gotisches Frustgebrummel. Mundorgel und vielerlei Breaks sorgen zudem für Überraschungsmomente. Das ist alles weder sonderlich spannend noch tierisch ausgefallen und dennoch gelingt den Stiefel-Urgesteinen mit recht begrenzten Mitteln (und neuem Labelvertrag), tolle Ohrwürmer zu schreiben. Wie eben das Titelstück. Wer aber echt kalten nordischen Black Metal oder wenigstens ein Album auf gleichbleibendem Niveau sucht, der ist hier hoffnungslos verloren. Schade, denn live sind die Jungs unglaublich sympathisch – im Gegensatz zu ihrer Fußball-Nati… Nein, Stopp, ich wollte doch nix zu EM sagen…. Höre ich halt noch Mal Song eins.

Mare Nostrum


Cover - Mare Nostrum Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 46:50 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Angl

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Ja, auch hier wird es den üblichen, mittlerweile langweiligen Mecker-Tenor geben: „Bäh, das klingt nicht wie „In The Nightside Eclipse!“, „Früher waren die richtig geil, aber heute…!“ oder „Ich mochte von denen am Liebsten die „Deathcrush“ und die „Transylvanian Hunger!“… oder so ähnlich. Hier geben sich wieder die horizontal Begrenzten, die Ahnungslosen und die Ignoranten die Klinke in die Hand und werden motzen, dass „Angl“, das zweite Soloalbum von Ex-EMPEROR-Mastermind Ihsahn nicht nach altem, norwegischem Schwarzmetall klingt, sondern wieder sehr musikalisch und progressiv ausgefallen ist. Stilistisch wird der eingeschlagene Pfad des Vorgängers „The Adversary“ grundsätzlich fortgeführt, jedoch scheut sich Ihsahn in der Tat nicht, ein paar mal das alte EMPEROR-Feuer zu zünden, wenn auch eher an die späteren, höchst anspruchsvollen Werke „IX Equilibrium“ und „Prometheus“ angelehnt. Auch klingt „Angl“ eine Ecke reifer und selbstsicherer als „The Adversary“, und auch der Sound (der den Vorgänger seinerzeit sogar den „Tipp“ kostete!) hat sich hörbar verbessert, obwohl das Klanggerüst fast immer noch eine Ecke zu eng für den komplexen Sound der Scheibe erscheint. Aber Ihsahn hat es auch gar nicht nötig, sich hinter einem großen Bombastberg zu verstecken, denn die Songs sind erstklassig genug und sprechen für sich! Einen eingängigen Hit der Marke „Called By The Fire“ findet man dieses Mal zwar nicht (das hymnische, stellenweise sehr emotional gesungene „Emancipation“ kommt dem noch am Nächsten), dafür aber zahlreiche andere Perlen wie den vertrackten Opener „Misanthrope“, das geile, von OPETH´s Mikael Akerfeldt gesanglich unterstütze „Unhealer“, das monumentale „Alchemeist“, das balladeske und beinahe an PSYCHOTIC WALTZ erinnernde „Threnody“ oder die finale Abrissbirne „Monolith“, die noch einmal die Herkunft des Meisters durchblicken lässt. „Angl“ macht eindeutig klar, warum Ihsahn der enge Black Metal-Anzug schon damals nicht so recht passen wollte und wird die Engstirnigen ärgern, aber im selben Zug die Weltoffenen mit einer Hammervorstellung belohnen. Hut ab!

Angl


Cover - Angl Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 47:24 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Crowned Infernal

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Dass SATHANAS aus den USA, genauer gesagt aus Pittsburgh, Pennsylvania stammen, hört man dem Sound des Trios nicht unbedingt an; spontan würde man die Black Thrasher eher dem skandinavischen Raum zuordnen. Schaut man sich die Discography der Band an, sieht man sofort, dass die Jungs gerne dem Underground frönen, denn welche „moderne“ Band veröffentlicht anno 2006 noch Kassetten?! So ganz kompromisslos ist man beim neuen Album „Crowned Infernal“ aber nicht vorgegangen, denn die Scheibe fährt neben einem amtlichen, fetten, voluminösen Sound auch noch ein (geschmackvolles und detailreiches) Cover-Artwork von Kultzeichner Kristian „Necrolord“ Wahlin auf, der auch schon für unter Anderem AT THE GATES und DISSECTION tätig war. Und so ganz entfernt sind SATHANAS von diesen Bands auch stilistisch nicht, denn „Crowned Infernal“ fährt neben einem hohen Thrash-Anteil und einigen schwarzen Elementen auch eine gehörige Portion Melodic Death Metal mit hymnischen Songstrukturen auf, die die Band eher in eine Ecke mit genannten DISSECTION oder NAGLFAR rückt als in einen Topf mit DESASTER, URN und Co.. Aber Stil hin oder her: SATHANAS sind trotz ihrer 20-jährigen Erfahrung und ihrer durchaus vorhandenen technischen Fähigkeiten keine überragenden Songwriter und schaffen es nicht, mitreißende Stücke zu schreiben, die nachhaltig hängen bleiben. „Crowned Infernal“ ist beileibe keine schlechte Angelegenheit, aber im Vergleich mit all den oben genannten Hammerbands spielen sie eindeutig in einer niedrigeren Liga, was das Album wohl nur für eingefleischte Fans interessant macht.

Crowned Infernal


Cover - Crowned Infernal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:5 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Twilight And Randomness

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Das norwegische Trio EMANCER, das auf der Bühne um drei weitere Mitglieder erweitert wird, startete vor über zehn Jahren als Old School-Black Metal-Kapelle, hat aber seinen Stil im Laufe der Jahre arg verfeinert. „Twilight And Randomness“ ist bereits das fünfte Album der Band und hat mit den typisch norwegischen, primitiven Rumpelsounds nicht mehr viel am Hut. EMANCER scheinen eine ähnliche Entwicklung durchgemacht zu haben wie ihre Landsmänner SATYRICON und legen sehr viel Wert auf Atmosphäre, die sie nicht nur durch düstere Keyboardteppiche (von denen sich manche Gothic/Dark Wave-Combo ruhig ´ne dicke Scheibe abschneiden kann) erzeugen, sondern auch durch Wechselgesang (hauptsächlich aggressiv, nur selten klar), den man sich brüderlich teilt sowie durch geschickte Tempowechsel, die EMANCER bisweilen sogar einen Tick in die Frickelecke rücken. Darum hört man „Twilight And Randomness“ auch am Besten an einem Stück durch, denn wirklich eingängig ist keiner der zehn Songs, jedoch kann man der Band einen sehr hohen Dynamikanteil nicht absprechen. Hört Euch einfach mal den geilen Opener „Randomness“ oder das ebenfalls hymnische „The Rewarding Schemes“ an und macht Euch auf eine ausgesprochen starke, wenn auch aufgrund ihrer leicht zerfahrenen Struktur leider nicht ganz perfekte Scheibe gefasst.

Twilight And Randomness


Cover - Twilight And Randomness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 60:42 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Cult Of Wuotan

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Zimbern, Tacitus, Germanen, Batavia, Cherusker – der belgische Pagan-Verbund hat tief in der Historienkiste gekramt und sein Interesse für die anständigen Germanen gefunden. Bei soviel Affinität zu den Ahnen-Germanen ist es kein Wunder, dass der angeschwärzte Pagan Metal der Flamen auch geradezu wagnerianische Bombast-Parts in sich trägt. Ansonsten würzen sie ihre räudige Mucke immer wieder mit episch-atmosphärischen Parts, die Erinnerungen am wundervolle Bathory-Zeiten aufkommen lassen. Dabei schrecken die Nachbarn auch vor weiblichem Gesang (sparsam eingesetzt, nicht zu feenhaft) zurück. Im Gegensatz zu „The Völsung Saga“ haben sch Pan-Germanen weiter gesteigert, wirken kompakter, auch, wenn der Sound noch ein wenig dichter sein könnte. Vom einer harten Falkenbach-Variante sind THEUDHO zu dem gewachsen, was sich auf die Fahne geschrieben haben: einer Band, die „Blackend Pagan Metal“ macht. Und so wechseln sich eindringliche Melodien, harte Schwarz-Metall-Parts, simple Metal-Rhythmen, beinahe romantische Epik und sogar Bombast-Black-Keyboard-Sekunden ab und verquicken sich zu einer wirklich stimmigen Mischung.

The Cult Of Wuotan


Cover - The Cult Of Wuotan Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:58 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Travel Now Journey Infinitely

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Ein norwegisches Konzertinstitut beauftragt ein paar Langhaarige, qualitativ hochwertige Musik zu veröffentlichen. Also kommen Grutle, Ivar und Ice Dale (als ob die bei Enslaved nicht schon genug wären…) zusammen mit ein paar coolen Mädels von Fe-mail, und schon ist TRINACRIA fertig, jetzt sogar eine Band. Das Debüt-Album ist eine erstaunliche Reise (Hört, Hört!) durch die Welt des Post-Noise und Extrem-Metal – eine Mischung aus Isis, Cult of Luna – und vielleicht sogar Enslaved? Fest steht, dass diese Scheibe den Hörer über alle Maßen fordert, aber irgendwann auch mit überwältigenden Momenten belohnt. Augen zu und durch ist das Motto – und das im gut gemeinten Sinne. „Travel Now Journey Infinitely“ ist so zäh wie homogen, so schön wie düster, so experimentell wie traditionell so psychedelisch wie 08/15. Genre-Grenzen sind den NorwegerInnen fremd wie stumpfer Stillstand und schüchterne Prüderie. Mit dem Album muss sich der Hörter beschäftigen, es ist sicherlich nicht so innovativ wie gewollt, aber dennoch ungemein interessant. Ist ja auch kein Wunder – wenn Grutle und Co. mitmischen - schönen Dank nochmals an die Institutsleitung.

Travel Now Journey Infinitely


Cover - Travel Now Journey Infinitely Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 47:10 ()
Label:
Vertrieb:

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