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Isolation

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Die junge Band, das Duo Röhl/Schmid aus Schleswig fasst mit diesem Album das Material von „Hier am Ende der Welt“ (Cassette) und „A Prayer For The World To End" (CDR/Cassette) auf CD zusammen – schön das Eisenwald gleich ein achtseitiges Booklet mit Texten auf Umweltpapier, atmosphärisch und schwarz-weiß gehalten. spendiert (es gibt auch noch eine aufwendige Die-Hard-Version, schaut auf der Homepage). Die Lübecker machen melancholischen Black Metal – bewegen sich zumeist im unteren Drehzahlbereich und kommen dabei trotz harscher Gitarren bei recht gutem Sound zu vielen, fast schönen Melodien. Und vom depressiven Black Metal mit verzweifelter Stimme (nicht selten nerviger) schlagen die Norddeutschen sogar den Bogen zu Post-Metal der Marke Cult of Luna (Hört mal „Abschied“)! ISOLATION haben einen Allerweltsnamen – doch ihre Musik ist anders. Achtung: Es gibt schon wieder neues Material der Kapelle auf einer Split. Schaut auf die isolierte Homepage.

Isolation


Cover - Isolation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 38:47 ()
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... Desoulate

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Was beim ersten Lesen des Bandnamens und des CD-Titels erscheint, wie das Projekt einer (ohne das despektierlich zu meinen) Legasteniker-Kapelle, mausert sich schon nach einigen Klängen zu einem mehr als brauchbaren Debüt. Die Band aus Jena bewegt sich irgendwo in der Schnittmenge von Black- und Death-Metal, setzt dabei auf dufte Melodien (ja, und auch auf Keyboards), verrennt sich aber keineswegs in wabbeligen Symphonie-Wust. Sicherlich kommen einem in diesem Zusammenhang Bands wie Graveworm in den Sinn, die Ausrichtung der Thüringer geht aber durchaus auch in die skandinavische Richtung. Dabei gehen sie überwiegend flottes Tempo, der Gesang ist zumeist eher ein fieses Keifen, unterstreicht die Ambivalenz zum schwarzen Metall. Die Ahnen Ernst Abbes überraschen mit einer wirklich ziemlich erwachsenen, melodischen Black-Death-Mischung (die, mit ein wenig mehr Folk-Einflüssen, wie zum Beispiel im Titelstück, auch unter „Pagan“ durchginge). Und MORTJURI lassen sich nicht von Genregrenzen nicht aufhalten. Die echt gute Scheibe (nur zehn Euro) und weitere Informationen gibt es hier beim Label www.nocturnalempire.de oder bei der Band: www.mortjuri.de.

... Desoulate


Cover - ... Desoulate Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 58:25 ()
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Heimgang

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Die Norweger KAMPFAR gehören nicht zu den Legionen von Nachzüglern, die vor (nicht mal) einer Handvoll Jahren aufbrachen, der Welt mit Viking/Folk Metal zweit- und drittklassiger Sorte den verbliebenen Restnerv zu rauben. Die Band existiert seit Mitte der 90er und hat bereits ein paar Scheiben auf dem Buckel, auch wenn sich zumindest in Deutschland ein kleiner Popularitätsschub erst seit dem letzten, sehr guten Album „Kvass“ eingestellt hat. Nun liegt mit „Heimgang“ der Nachfolger vor, der es ebenfalls in sich hat. Und nein; obwohl dieses Album einen deutschsprachigen Titel trägt, gehören KAMPFAR nicht zu den politisch zwielichtigen Gestalten dieser Szene, aber das nur mal so am Rande. „Heimgang“ präsentiert eine ganze Schippe melodisch ausgefeilter Midtempo-Hymnen, die einerseits deutlich folklastig daherkommen, aber andererseits auch eine gute Prise norwegischen Schwarzmetalls atmen, was die Sache nicht zur reinen Schunkelnummer verkommen lässt. Stücke wie „Dödens Vee“ oder „Vansinn“ zum Beispiel klingt gleichermaßen herrlich rotzig wie tanzbar und dynamisch, und auch wenn das gesamte Album nicht ganz so eingängig und hitlastig ausgefallen ist, zeigen KAMPFAR einem Gros der Kopienarmee, wo beim Nordmann der Hammer des Thors hängt. Leider ist die Produktion nicht ganz optimal und recht dröge ausgefallen; speziell die Drums haben kaum Wumms und „ticken“ vor sich hin, was den Songs Einiges an Power nimmt. Auch die Gitarren summen irgendwie auf Bienenschwarm-Niveau, was bei manch waschechter Black Metal-Band nicht so sehr ins Gewicht fällt, hier aber aufgrund des hohen Melodieanteils nicht vollständig aufgehen will. Trotzdem ist „Heimgang“ eine starke Platte, die man der Fan-Gemeinde im Gegensatz zu manch anderem Erguss locker empfehlen kann.

Heimgang


Cover - Heimgang Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:10 ()
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Proclama

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Seit 1995 existiert diese italienische Black Metal-Band aus Turin schon, doch außer ein paar Line-Up-Wechseln und einer Eröffnungsshow für IMMORTAL auf deren „Blizzard Beasts“-Tour blieb die Karriere der Band bislang recht ereignislos. Den Sprung an die Spitze der Szene wird das Quintett aber auch mit seinem dritten Album „Proclama“ (dem ersten Longplayer seit neun Jahren) garantiert nicht schaffen, denn dafür klingt die Mucke der Jungs mindestens genauso ereignislos wie deren Karriere. Es gibt bombastischen, rasenden Schwarzstahl zu hören, der hin und wieder an flottere DIMMU BORGIR erinnert, deren ausgeklügelte Songstrukturen und Dynamik aber zu keiner Sekunde erreicht. Hinzu kommt, dass viele Parts einfach aneinander geklatscht und wirr zusammen gewürfelt wirken, was einen echten Hörfluss kaum aufkommen lässt. Hier mal Blastspeed, dann wieder Keyboard-Dudelberge, dann Krächzen, Midtempo, Uptempo, verzerrter Clean-Gesang (oder auch mal Chöre), Samples, wieder Blastspeed, Keyboard,… alles innerhalb von ein paar Minuten und meist ohne roten Faden. Auch nach fünf Durchläufen habe ich hier keine Nummer entdeckt, die man als Anspieltipp herausheben könnte, dazu wirkt hier alles zu zerfahren und zusätzlich noch schwammig und matschig produziert. ADVERSAM werden mit einem Album wie „Proclama“ leider eine der kaum beachteten Randnotizen der schwarzen Szene bleiben.

Proclama


Cover - Proclama Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 35:56 ()
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Exit

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Torsten ist nominell nicht mehr der Unhold, AGRYPNIE sind aber durchaus noch Black Metal. Nicht im Sinne wüster Prügelkapellen des Genres – sie sind wohl eher Feingeister und schließen damit Teile der Lücke, die NOCTE OBDUCTA hinterlassen hat. Sehr auffällig: Torstens Stimme kommt wesentlich tiefer daher, ist zwar nicht unbedingt außerordentlich – löst sich aber so vom Vorwurf der Dani-Nachäfferei. Obwohl AGRYPNIE das gar nicht nötig hätten, denn außer stimmlichen Vergleichen waren sie schon seinerzeit meilenweit von den Briten entfernt. „Exit“ verfügt über einen fetten Sound und spannt den Bogen zwischen Raserei und sphärischen Stellen. So wird dem Hörer schlichtweg nie langweilig – der rote Faden aber geht ebenfalls nie verloren. Die elf aussagekräftigen Songs, samt und sonders deutscher Zunge, weisen eine enorme Bandbreite auf, wirken jederzeit, wenn nicht hoffnungslos, so doch unsagbar melancholisch. Von akustischen, ruhigen Momenten nimmt AGRYPNIE den Hörer mit auf eine Reise durch die Unsäglichkeiten der zeitgeistlichen Zivilisation, bis der vor Machtlosigkeit ausrastet. Auch die aggressiven Parts haben durch das echte Schlagzeug gewonnen – wie der Käufer mit dieser CD. Das Album ist eine weitere Steigerung gegenüber „F51.4“. Und deswegen ist dies Statement aus "0545" auch keine Lösung: „Nun stehe ich am Rande, Dieser einst so schillernden Stadt, Und schaue runter in die dunkle Tiefe, Mein Schritt nach vorn, Macht mich frei“ – geht lieber ins CD-Geschäft Eures Vertrauens.

Exit


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Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 62:38 ()
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The Whore And The Bride

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Kaum zu glauben, dass die aus Australien stammenden SYNNOVE ein Ableger der Gothic-Doom-Deather VIRGIN BLACK sind, die ziemlich originell und intensiv zu Werke gehen. Doch was die beiden ehemaligen Schwarzjungfern Brad und Stephanie Bessell hier zusammen mit ihren Mitstreitern abliefern, ist allerhöchstens intensiv nervig. SYNNOVE praktizieren progressiven Black Metal, bei dem sich höllische Raserei, fieses Gekeife, pompöse Chöre und weibliche Arien die Klinke in die Hand geben. Eigentlich macht die Band dabei nix falsch und erinnert in ihren besten Momenten durchaus etwa an ältere CRADLE OF FILTH, aber die für meinen Geschmack arg höhenlastige, sehr monotone, undynamische Produktion ist für diese Art von Mucke nicht nur unpassend gewählt, sondern lässt besonders die klirrenden Gitarren und das derbe Gekreische zusammen genommen wie eine elektrische Kreissäge klingen, mit der in bester „Saw“-Manier gerade die Rübe malträtiert wird. Hinzu kommt, dass sowohl Gesang als auch Gitarren von vornherein grenzwertig schrill tönen, was von der Produktion noch verstärkt wird. Rein stilistisch könnte man „The Whore And The Bride“ also allen Freunden anspruchsvollen Black Metals zumindest mal zum Reinhören empfehlen, aber unterm Strich gibt es in diesem Genre momentan genug andere, besser umgesetzte Veröffentlichungen, was dieses Werk hier leider nur in der zweiten Reihe einordnet. Eigentlich schade, da SYNNOVE ganz sicher mehr könnten…

The Whore And The Bride


Cover - The Whore And The Bride Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 49:27 ()
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4

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Normalerweise beschleicht mich stets eine gewisse Abneigung gegen französische Metalbands, weil im Land des Baguette-Konsums und der vorzeitig dahinoxidierenden Fahrzeugkarosserien die Ausschussquote im harten Sektor höher liegt als in vielen anderen Regionen. Ab und an schafft es aber mal eine Band, den Qualitätsstandard dieses Landes eine ganze Ecke nach oben zu katapultieren, wie etwa die genialen GOJIRA oder eben die 1999 in Lyon gegründeten THE OATH beweisen, die mit „4“ ihre – wer hätte das gedacht?! – vierte Veröffentlichung (vorher gab es zwei Demos und ein Album) loslassen, die es ohne Umschweife in sich hat! Die fünfköpfige Formation spielt symphonischen, recht progressiven Black Metal, der an spätere EMPEROR genauso erinnert wie an LIMBONIC ART, bisweilen auch melodische Death Metal-Einflüsse erkennen lässt und in Sachen Gesang sogar mitunter leicht Hardcore-lastig daherkommt. Das klingt jetzt nach nix Halbem und nix Ganzem, und meist verzetteln sich Bands, die in derart vielen Gefilden wildern, in ihren Songstrukturen und nerven nur noch, doch THE OATH schaffen es, aus diesem Mix mitreißende Songs zu kreieren, die in ihrer Dynamik oftmals DISSECTION- AT THE GATES- oder NAGLFAR-Niveau erreichen. Und genau das superbe Zusammenspiel aus hymnischer Aggression und melodischen Elementen macht Stücke wie „This Day“, „Unholy Blood“, „Dead Inside“ oder das geile, hitlastige und mit einem clean gesungenen Refrain versehene „A Question Of Faith“ (manche Metalcore-Humpentruppe wäre froh, wenn sie mal einen Songs schreiben würde, der nur halb so gut ist…) zu echten Perlen, die Fans aller oben genannten Bands unbedingt mal anchecken sollten. „4“ ist ein echter Geheimtipp!

4


Cover - 4 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:4 ()
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Revelations Of Reckoning Day

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Vor gut einem Jahr lieferten die Norweger ISKALD ihr brillantes Album „Shades Of Misery“ ab, das auch im Nachhinein noch zu den besten Debüts einer Schwarzheimerband in diesem Jahrzehnt gerechnet werden kann. Umso gespannter durfte man sein, ob der Nachfolger „Revelations Of Reckoning Day“ dieses hohe Niveau würde halten können. Kurz gesagt: er kann! Auf ihrem zweiten Album hauen Simon Larsen und Aage Krekling erneut erstklassige Hymnen in der Familienpackung raus, die wieder herrlich fies und trotz bombastischen Keyboard-Einsatzes stets aufs Nötigste reduziert im Drehzahlkeller vor sich hin wummern. Jüngere SATYRICON oder „musikalischere“ DARKTHRONE haben wieder einmal Pate gestanden, ohne dass man den Originalen allzu offensichtlich nachgeeifert hat. Stumpfen Blastbeat sucht man hier genauso wenig wie eine möglichst schlechte Produktion oder Soundtrack-artige Pomp-Berge. ISKALD sind erstklassige Songwriter, was Oberhämmer wie „A Breath Of Apocalypse“, „Warriors Of The Northern Twilight, Part 2“ (auch hier ein absolutes Highlight!), der kurze Nackenschrauber “Tartarus”, das sehr melodische, mit geilen LSD-Chören unterlegte “Journey To Hel” oder der zwischen Wut und Sänfte pendelnde Rausschmeißer „Dommedag“ ohne Umschweife klarmachen. Diese Band bricht keine Rekorde, sondern versteht es einfach, gnadenlose Aggression, noch gnadenlosere Hymnenhaftigkeit und musikalischen Anspruch auf sehr subtile, dafür aber sehr effektive Weise zu verknüpfen, so dass auch auf diesen Zweitling das Prädikat „Meisterwerk“ zutrifft. Hier kommt etwas ganz, ganz Großes auf Euch zu!

Revelations Of Reckoning Day


Cover - Revelations Of Reckoning Day Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 48:0 ()
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Praetorians

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Wenn Südeuropäer anfangen, nordischen Vorbildern nachzueifern, geht das oftmals mit Schwung in die Buxe, so auch bei den Griechen NAER MATARON, die schon seit 1994 die Szene unsicher machen und – wer hätte das gedacht?! – noch nie etwas Großes gerissen haben. Hört man sich „Praetorians“, den neuesten Streich der „Hellenic Black Metaller“ (ja, so nennt das Quintett seinen Stil…), an, dann weiß man, dass Ruhm, Ehre und Anerkennung seitens der schwarzen Szene höchstwahrscheinlich auch in naher Zukunft ausbleiben werden. „Praetorians“ bietet ca. 70 Minuten lang gepflegte Langweile, was zu großen Teilen an der matten, dünnen Produktion liegt, die zwar die Räudigkeit aktueller DARKTHRONE- und SATYRICON-Alben anstrebt, dabei aber in völliger Kraftlosigkeit versinkt. Zugegeben: das fiese Geklirre, in Kombination mit dem kratzigen Gekotze, hat seine Reize, aber spätestens der pappige Drumsound sorgt über längere Distanzen für die rote Karte, zudem wiederholen sich NAER MATARON einfach zu häufig, so dass das Album einfach nur belanglos im Player rotiert. Darum bin ich mir sicher, dass die Hellenen die ewige zweite Reihe auch mit „Praetorians“ nicht verlassen werden.

Praetorians


Cover - Praetorians Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 70:26 ()
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Callous Kagathos

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Ich habe echt keinen Plan, wo das Label Metal Mind Productions diese ganzen Bands aus seinem Heimatland Polen herholt. Nahezu im Wochentakt erreichen uns plötzlich Scheiben von Truppen, die hierzulande bislang noch kein Schwein gekannt hat und die mitunter sehr hörenswert sind. Eine weitere dieser „ausgebuddelten“ Combos hört auf den Namen NAUMACHIA und spielt sehr progressiven, vertrackten Black Metal, der beileibe nicht flott ins Ohr flutscht, sondern erst erschlossen werden muss, was aber nicht über die ganze Spielzeit hinweg gelingen will. Zu sehr verzettelt sich das Trio in Tempo- und Gesangswechseln (von genreüblichem Kreischen bis hin zu cleanen Chören ist alles vertreten), aber nur selten wird etwa das songwriterische Niveau alter CRADLE OF FILTH erreicht, so dass man eher auf GRAVEWORM-Niveau vor sich hindümpelt. Ein Stück wie „Sublatio“ zerrt mit seinem fast schon freejazzigen Finale arg an den Nerven, während etwa „Tenebroso“ (das mysteriöserweise nach 1:30 Minuten arg leise wird, was auf einen Aufnahmefehler hindeutet?!) als coole Hymne durchgeht, die aber leider auch nicht frei von unnötigen Frickeleien daherkommt. „Callous Kagathos“ ist ein schwer verdaulicher Brocken, der eine Band mit viel spielerischem Potential zeigt, die aber ihre vielen Ideen noch deutlich geschickter ordnen muss.

Callous Kagathos


Cover - Callous Kagathos Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 51:47 ()
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