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La Hora De Lucifer

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Das Trio aus Pennsylvania nähert sich seinem 25-jähriges Bestehen und hat schon eine ganze Reihe an Veröffentlichungen auf dem Buckel. Das letzte Werk der Band, das mir zu Ohren kam, war „Crowned Infernal“ aus dem Jahr 2008, das zwar als halbwegs solide durchging, aber nicht wirklich als Referenzwerk. Ähnlich verhält es sich auch mit „La Hora De Lucifer“, auf dem erneut eine leidlich gelungene Mischung aus Black-Thrash und einem Schuss Melodic Death Metal zu vernehmen ist. Ich kann mir nicht helfen, aber mit Stücken wie „Forged In Eternal Fire“, Engraved In The Book Of Death“, „Blackest Hate“ oder dem Titelsong kann man auf lange Sicht einfach keinen Blumenpott gewinnen. Die Riffs sind weitgehend treffsicher, aber der völlig austauschbare und uncharismatische Kreischgesang von Gitarrist Paul Tucker sowie das wenig fesselnde, sogar teilweise wirr anmutende Songwriting können mich auch dieses Mal nicht vom Hocker reißen. Vielleicht verzettelt sich die Band zu sehr in ihrem Stilmix, aber ganz sicher sind die drei Herren keine guten Komponisten, und sehr wahrscheinlich ist es einfach beides in Kombination. “La Hora De Lucifer“ ist keine qualitative Weiterentwicklung, sondern schlichtweg durchwachsen und belanglos.

La Hora De Lucifer


Cover - La Hora De Lucifer Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 31:10 ()
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Simulacra

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DEVILISH IMPRESSIONS haben „Simulacra“ bereits im Frühjahr in ihrer polnischen Heimat veröffentlicht, bringen das Teil mit Hilfe von Lifeforce Records jetzt in den Rest der Welt. Dafür bekam das Album einen Bonustrack spendiert, ist doch schon mal was. Musikalisch orentieren sich DEVILISH IMPRESSIONS an symphonischem Black Metal Marke DIMMU BORGIR, den sie um eine ordentliche Death Metal-Kante erweitern. Da liegt natürlich BEHEMOTH als Einfluss und vergleichende Größe nahe. Es gibt also knackige Riffs, viel Keyboard-Einsatz und einen zwischen Growls und Klarpassagen wechselnden Gesang, was alles zusammen nichts Neues ist. DEVILISH IMPRESSIONS haben ihre stärksten Momente, wenn sie das Tempo etwas zurücknehmen und im Mid Tempo vorgehen, dann kommt die Gitarrenarbeit am Besten zur Geltung. In den schnelleren Black Metal-beeinflussten Parts verfallen sie dagegen zu oft in altbekannte Schemata, die anno 2012 keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervorlocken („Legions Of Chaos“). So halten sich gute und belanglose Stücke die Waage auf „Simulacra“. Zudem schleicht sich immer wieder der Gedanke ein, hier ein schon tausendmal gehörtes Stück in neuem Gewand vorzufinden. „Simulacra“ bleibt so eine im Grunde solide Platte, die unter den Schwarzkitteln sicher ihre Freunde finden wird, sich mit den Größen des Genres aber nicht messen kann.

Simulacra


Cover - Simulacra Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 52:29 ()
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Solar

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Durch ausnahmslos erstklassige Truppen wie ABSU, NACHTMYSTIUM, TWILIGHT oder WEAKLING ist inzwischen auch Black Metal made in USA hierzulande keine ganz große Unbekannte mehr, auch wenn sich die Schwarzfraktion jenseits des Großen Teiches in Sachen Quantität noch zurückhält. In Sachen Qualität wird dafür aus dem Vollen geschöpft; eine wirtschaftlich wie moralisch auf dem Zahnfleisch kriechende Gesellschaft bringt immerhin oftmals grandiose Künstler hervor. Nicht von Pappe sind auch WINDFAERER aus New Jersey, die mit der EP „Solar“ das Nachfolgewerk ihres Debütalbums „Tribus“ veröffentlichen. Sieben Songs bei gut 36 Minuten Spielzeit sind für eine EP reichlich Stoff, und musikalisch wird durchweg eine hohe Güteklasse geboten. Das Trio Micheal Goncalves, Benjamin Caras und JP Andrade (die sich live noch mit zwei weiteren Leuten verstärken) liefert keinen brachialen, räudigen Basis-Black Metal ab, sondern bewegt sich gekonnt in einer Mischung aus Anspruch, Melodie und heftigen Eruptionen, wie sie etwa erwähnte NACHTMYSTIUM oder meinetwegen auch SOLSTAFIR beherrschen. Der Einsatz von akustischen Parts und sogar einer elektrischen Violine bringt zusätzliche Abwechselung in das nicht sofort zündende, aber effektive und recht progressive Songwriting. Stücke wie das heftige „A Glimpse Of Light“, das verspielte „Words Of The Self“, der facettenreiche Wirbelsturm „Blackened Voids“ oder das überlange „In The Shadow Of Giants“ (sehr originelles Gitarrenspiel gegen Ende!) gefallen problemlos, solange man die Scheuklappen daheim lässt. Wer speziell angeschrägten, intelligenten Black Metal sucht, wird hier fündig!

Solar


Cover - Solar Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 36:7 ()
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Tunes From The Dungeon

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Obwohl es SOLVERIS schon seit 2002 gibt, kommt mit „Tunes From The Dungeon“ jetzt erst ihre erste EP. Die drei Herren frönen dem Black Metal ohne Keyboards. Dennoch sind die fünf Songs keines Wegs unmelodiös oder fies untergründig. An die Sperrigkeit und Kälte von DISSECTION erinnernd, machen sich SOLVERIS auf einen Weg, den sie durchaus gekonnt ausbauen, und ihre musikalischen Spuren zu hinterlassen. Auch hier wird das Rad nicht neu erfunden, aber als erste Duftmarke ist „Tunes From The Dungeon“ ein durchaus gelungenes Kleinstwerk aus fünf Episoden geworden.

Tunes From The Dungeon


Cover - Tunes From The Dungeon Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 25:52 ()
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777-Sect(s)

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Mit dem „777“-Zyklus (Teil drei erscheint noch in diesem Jahr) nähert sich die französische Band langsam aber sicher dem perfekten Wahnsinn an. Dass mein Kollege Wolfgang mit dem Nachfolger „The Desanctification“ nichts anfangen konnte, liegt da fast auf der Hand; schon frühere Alben wie „The Mystical Beast Of Rebellion“ oder „Odinist-The Destruction Of Reason By Illumination“ waren selbst im Black Metal-Genre nur für eine kleine Handvoll Klangverrückter ein Hochgenuss, der große Rest saß sprachlos da. „Sect(s)“ macht da keine Ausnahme: schon der gut achtminütige Opener „Epitome I“ (alle Stücke des Zyklus´ tragen ausschließlich diesen – durchnummerierten –Titel) durchläuft alle Facetten gleichermaßen düsterer wie anspruchsvoller Verneinungsschwärze und ist nur ein Puzzleteil in einem genial ausgetüftelten Gesamtbild. Je genauer man sich mit „Sect(s)“ befasst, desto mehr musikalische Details und Kabinettstückchen offenbaren sich dem Hörer, vorausgesetzt, er ergreift nicht allzu früh die Flucht. Ein mehr als gewöhnungsbedürftiges, langatmiges Werk wie „Memoria Vetusta II-Dialogue With The Stars“ würde mache pseudointellektuelle Möchtegern-Black Metal-Combo als Höhepunkt ihres Schaffens sehen, bei BLUT AUS NORD war es nur ein Schritt hin zu einem völlig eigenständigen Klangkosmos, der mit dem „777“-Mammutwerk seinen bisherigen Höhepunkt erlebt. Doppelbödig wäre untertrieben!

777-Sect(s)


Cover - 777-Sect(s) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 45:31 ()
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Serpent Semon

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Mit ihrem letzten Album „Wormwood“ hatten MARDUK angesichts einer für ihre Verhältnisse großen Experimentierfreudigkeit überrascht und im Endergebnis überzeugt. „Serpent Semon“ knüpft da an, lässt allerdings bei der Produktion den Punch vermissen, der den Vorgänger ausgezeichnet hat. Musikalisch gibt es dagegen nichts zu meckern, Songs wie das durch das schleppende Tempo extrem brutale „Temple Of Decay“ oder das mit leichter Thrash-Kante aufwartende „Into Second Death“ machdn deutlich, dass MARDUK auch auf diesem Album weg vom Black Metal-Einheitsbrei gekommen sind (für denn Erscahffung sie ja durchaus mit verantwortlich sind). Aber keine Bange, „Serpent Semon“ klingt in jeder Sekunde nach MARDUK, dafür sorgen auch die für die Band klassischen Songs („Souls For Belial“). Aber wie schon bei „Wormwood“ sind MARDUK auch bei „Serpent Semon“ weg vom eintönigen Highspeed-Geprügel gegangen, was ihnen hörbar gut tut. Wie schon bei „Wormwodd“ schaffen sie es, Bösartigkeit, Black Metal und neue Ideen und Einflüsse zu einem überzeugenden Ganzen zu verbinden, was eine spannende Black Metal-Platte ergibt, die dem Vorgänger in nichts nachsteht. Well done!

Serpent Semon


Cover - Serpent Semon Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:23 ()
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Deathzone

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Das polnische Ein-Mann-Projekt von PrimalOne geht auf seinem Debütalbum „Deathzone“ gleich in die Vollen. Statt gotischer Experimente und orchestraler Ausflüge findet man auf dem Album puren, ungefilterten, erstaunlich fett und voluminös produzierten, aber auch schwer verdaulichen, progressiven Black Metal. Hört man sich „Deathzone“ ohne Hintergrundwissen an, könnte man meinen, hier eine jüngere französische Band vor sich zu haben, denn PRIMAL erinnern eher an BLUT AUS NORD, MERRIMACK und Co. als an die Erzeugnisse der norwegischen oder schwedischen Szene. Speziell die hin und wieder eingestreuten, frickeligen Gitarrensoli sind zwar originell, aber auch sehr gewöhnungsbedürftig, da sie nicht wirklich zum frostigen Grundsound des Albums passen wollen. Auch kompositorisch sind Stücke wie „Wrath Of The God“, „Book Of Revelation“ oder “Liars” ordentlich gegen den Strich gebürstet und zünden nur schwerlich bis gar nicht. Auch wenn PRIMAL noch etwas Feinschliff fehlt, ist „Deathzone“ zumindest ein Anspieltipp für Black Metaller, die sich eine Scheibe auch gerne mal erarbeiten. Durchwachsen, aber beileibe nicht ohne Substanz!

Deathzone


Cover - Deathzone Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 43:51 ()
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Anamnesi

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Der Italiener ANAMNESI liefert mit diesem selbst betitelten Album sein Debüt ab und überrascht mit einem weitgehend unvorhersehbaren Black Metal-Werk. Aber hier findet sich auch das ganz große Problem des Ein-Mann-Projektes: der musikalische Kompass zeigt in nahezu alle Richtungen, die avantgardistische Schwarzwurzel zu bieten hat und schlägt nie einen eindeutigen Weg ein, was das Album recht wirr und unausgegoren wirken lässt. Wird mit „Anima Al Fronte“ noch räudig-basisch durchgestartet, folgt mit „Ombre“ bereits ein minimalistisches Zwischenspiel, das an Soundtracks von John Carpenter („Halloween“ oder „The Fog“) erinnert. „La Via Degri Eserciti“ vermittelt fast schon Pagan-/Mittelalter-Melodien, wonach „Ora… È Sempre (L´Immortale)“ wieder rohe Kost bietet. Es folgen eine Düster-Soundcollage („1919“), ein doomiges Stück („Orizzonte Del Pensiero“), später Lagerfeuerromantik („Le Ali Della Trascendenza“), danach Goten-Soundtrack („Accompagnato Dagli Spiriti“) und wieder ein blackmetallisches Stück („Legionari Dell´ Orsa Maggiore“). Am Ende fragt man sich, was uns der Künstler damit sagen will, obwohl das Werk, sofern man sich auf diesen stilistischen Amoklauf einlässt, nicht völlig ohne Reiz daherkommt. „Anamnesi“ ist der Versuch, sehr viele grundsätzlich nicht schlechte Ideen zu einem runden Potpourri zusammenzufügen, was zumindest hier noch nicht gelingt. Teilweise hörenswert, aber anstrengend und wenig schlüssig.

Anamnesi


Cover - Anamnesi Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:27 ()
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The Collapse Of All That Has Been

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Die Rheinland-Pfälzer Black Metaller haben sich für ihr Debütalbum mächtig viel Zeit gelassen. “The Collapse Of All That Has Been” gingen lediglich ein Demo sowie eine sehr hörenswerte Split mit den Limburgern MEMBARIS voraus; kein Wunder, da sich beide Bands diverse Musiker teilen. Und der sehr gute Eindruck dieses Doppels wird von dem Album bestätigt, denn WEIRD FATE verstehen es, epische, progressive Songstrukturen mit passend eingestreutem Bombast zu verknüpfen und dabei nicht schwülstig oder platt zu tönen. Arien heulende Furien oder gotische Fischerchöre hat die Band nicht am Start, dafür gelungene, melodische Intermezzi wie „And Utter Emptiness“ oder „1709“, die überlange Breitwand-Hämmer wie „Nacht“, das erstklassige Titelstück oder das mit einem ultramächtigen Anfangsriff aus allen Rohren feuernde „Manifest Of The Crestfallen“ gekonnt ergänzen. Hinzu kommt die gelungene, relativ fette Produktion, bei der WEIRD FATE im Gegensatz zu vielen Kollegen nicht den Fehler begangen haben, ihren wuchtigen Sound in ein „undergroundiges“ Scheppergewand zu stecken. Einzig die sich hin und wieder einstellende Langatmigkeit des Albums hindert mich daran, der Band für dieses wirklich starke Debüt genau in der gemeinsamen Schnittmenge aus brachialer Schwarzwurzel und monumentalen Klangteppichen den „Tipp“ zu geben. Ansonsten top!

The Collapse Of All That Has Been


Cover - The Collapse Of All That Has Been Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 56:56 ()
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Noregs Vaapen

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Mann kann von TAAKE und ihrem einzigen festen Mitglied Horst halten, was man will: Mitte der 90er aufgetaucht und sich ins von Bands wie DARKTHRONE, MAYHEM und BURZUM gemachte Nest gelegt, die strunzdumme „Ich-wollte-nur-ein-Bissel-provozieren“-Aktion in Essen inklusive der gar nicht so dummen „Wir-laden-den-Horst-dann-mal-wieder-aus“-Aktion diverser Festivalveranstalter sowie das (spätestens dann als Nebenwirkung folgende) Generieren vieler Fans aus dem moralischen und geistigen Prekariat. Das „Dumme“ ist nur, dass TAAKE bis heute immerhin musikalisch überzeugen können und sich auch von ekligen NSBM-Anhaftungen befreien konnten. Ansonsten wäre auch eine Zusammenarbeit mit einigen der größten Künstler der norwegischen Schwarzheimer-Szene gar nicht möglich gewesen, wie sie auf „Noregs Vaapen“ eindrucksvoll umgesetzt worden ist. Das fünfte Studioalbum des kontroversen Herrn gehört nämlich zum Besten, was TAAKE bis heute abgeliefert haben; auf den insgesamt sieben Songs geben sich unter Anderem Nocturno Culto (DARKTHRONE), Attila Csihar (MAYHEM), Demonaz (IMMORTAL) und Skagg (GAAHLSKAGG, DEATHCULT) die Klinke in die Hand, und außerdem ist auf „Noregs Vaapen“ das komplette Line-Up der Band (wenn auch nie gleichzeitig) zu hören, so dass die Scheibe ein nahezu echtes Bandalbum geworden ist, das mit durchweg sehr geilen und musikalisch und songschreiberisch durchdachten Stücken punkten kann. Pfiffige Details wie das Mellotron gegen Ende des Openers „Fra Vadested Til Vaandesmed“ oder das herrliche Banjo-Solo in „Myr“ sind da nur Eckpunkte eines Albums, das sich den „Tipp“ redlich verdient hat. Norwegen-Scheiß in seiner originelleren Form!

Noregs Vaapen


Cover - Noregs Vaapen Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 46:49 ()
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