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Arrows & Anchors

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Im Hause FAIR TO MIDLAND hat das vierte Album das Licht der Welt erblickt. Wer fürchtete, die der Sound der Band könne mit wachsendem Erfolg Gefahr laufen, weichgespülter zu werden, sei hiermit beruhigt: „Arrows & Anchors“ klingt komplex und obendrein fett produziert, Progressive mischt sich mit Alternative. Das Spektrum reicht von schon regelrecht brachialer Härte (wie das in den ersten Sekunden verräterisch ruhig beginnende „Rikki Tikki Tavi“, das plötzlich überraschend ein gefühltes Dutzend Gänge zulegt und von einem auf den anderen Moment dadurch völlig irre klingt) bis zu getragenerem, melodiösen Material wie „Short Haired Tornado“, „Coppertank Island“ oder das mit über zehn Minuten Spielzeit schon epische „The Greener Grass“. Die Trackliste täuscht ein wenig, da von den 15 aufgelisteten Songs 3 eher Intro-/ Interlude-Charakter haben, was aber nicht weiter stört, da schließlich trotzdem noch genug übrig bleibt. FAIR TO MIDLAND biedern sich eindeutig nicht an, sondern toben sich auf hohem Niveau kreativ aus.

Arrows & Anchors


Cover - Arrows & Anchors Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 54:42 ()
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Live At Wembley

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Mit BAD COMPANY meldet sich eine jener Bands zurück, welche zwar uramerikanisch klangen, aber dem riesigen Fundus toller englischer Hard Rock Bands der 70er entstammen. In diesem Fall gründeten Sänger Paul Rodgers und Drummer Simon Kirke (beide von FREE) und Gitarrist Mick Ralphs (MOTT THE HOOPLE) sowie Bassist Boz Burrell (KING CRIMSON, verstorben 2006) die Band und schlugen 1973 mit ihrem selbstbetitelten Debüt gleich wie eine Bombe ein. Die weiteren fünf Alben dieser Besetzung (bis zum Ausstieg von Paul Rodgers in 1983) darf man getrost als Klassiker des melodisch bluesigen Hard Rocks bezeichnen. Kein Wunder, dass die immer noch zahlreichen BAD COMPANY Fans an einer Re-Union der Originalbesetzung (mit Paul Rodgers) interessiert waren. Denn Paul Rodgers dürfte ungeachtet seiner diversen Ausflüge (man denke nur an die zwiespältigen QUEEN-Wiederbelebung) zu den größten Stimmen des Classic Rock gehören – und das ist trotz des fortgeschrittenen Alters auch auf BAD COMPANY „Live At Wembley“ zu hören. Auch seine Ausstrahlung hat er nicht verloren. Schlagzeuger Simon Kirke bringt es immer noch, Gitarrist Mick Ralphs ist technisch perfekt. Allen ist gemein, dass sie sicht- und hörbar Spaß mit ihren Klassikern haben – auch wenn die Härte mancher alter Tracks nicht mehr im Vordergrund steht. Das 90-minütige Konzert besteht ausschließlich aus Songs der Paul Rodgers Phase – die durchaus guten Alben der Mid-80 mit Brian Howe am Mikro wurden geflissentlich ignoriert. Auslassen tut man dabei wenig – vom Opener und wohl größten Hit „Can’t Get Enough“ über „Burnin’ Sky“, „Feel Like Makin‘ Love“, „Shooting Star“ und „Rock’n'Roll Fantasy“ bis zum Gänsehaut verursachenden „Bad Company“ spielt man das erwartet Essentielle. Das allerdings überraschend straight – wo es straight sein soll – aber auch akustisch ruhig, wo die Momente es verlangen. Dass das eher gesetzte Publikum mit Reaktionen eher geizt ist wohl dem Durchschnittsalter aller geschuldet. Der zufriedene Classic Rock Fan dreht die Lautstärke hier eh auf und konzentriert sich auf (fast schon zu) perfekt gespielte Songs.

Das gut gefilmte Konzert (HD-Qualität) kommt im zeitgemäßen 16:9 Format, Region Code 0 und soundmäßig wählbar von Dolby 2.0 über Dolby 5.1 bis DTS 5.1. Als Bonus gibt es noch 20 Minuten Interview mit den drei Ur-Mitgliedern von BAD COMPANY sowie Bassist Lynn Sorensen und dem zweiten Gitarristen Howard Leese (ex-HEART), dessen Inhalt aber doch etwas flach geraten ist.




01 Can't Get Enough

02 Honey Child

03 Run With The Pack

04 Burnin' Sky

05 Young Blood

06 Seagull

07 Gone Gone Gone

08 Electric Land

09 Simple Man

10 Feel Like Makin' Love

11 Shooting Star

12 Rock And Roll Fantasy

13 Movin' On

14 Ready For Love

15 Bad Company

16 Deal With The Preacher

Live At Wembley


Cover - Live At Wembley Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 110:0 ()
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In Waves

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Auf dem fünften TRIVIUM-Album „In Waves“ ist mit Nick Augusto der neue Mann am Drumkit zu hören, der ja 2010 den nach elf Jahren aus der Band geworfenen Travis Smith“ ersetzte. Der neue Mann macht einen guten Job, wenn er auch in den 13 Songs keine großen Akzente setzt, das bleibt weiterhin Bandkopf Matt Heafy vorbehalten. Immerhin sorgt Mr. Augusto mit seinem energischen Spiel dafür, dass die neue Platte nicht nur einen Ticken härter als der Vorgänger klingt, sondern auch variabler und komplexer. Das wird gleich beim Opener und Titeltrack deutlich, der sich schnell im Ohr festsetzt und der erste Hit der Platte ist. Die Gitarrenarbeit des am klassischen Metal orientierten Gitarrendoppels Heafy/ Beaulieu kann hier erste Ausrufezeichen setzen, wird das aber in den folgenden Songs noch mehr machen, allen voran beim bissigen „Inception Of The End“ und dem Groove-lastigen „Black“. Matt Heafy zeigt sich zudem als sehr variabler Shouter, besonders die von ihm clean gesungenen Sachen beißen sich beim Hörer fest und prägen die „In Waves“-Songs. TRIVIUM machen mit dieser Platte alles richtig, auch wenn sie mit dem fast schon poppigen „Built To Fall“ und dem zu ruhigen „Of All These Yesterdays“ zwei nur mäßig gelungene Nummern geschrieben haben. Dafür räumen die anderen elf Songs gut ab und halten die Balance zwischen metallischer Härte, Eingängigkeit und Massentauglichkeit. TRIVIUM werden mit den guten Songs sicher neue Fans hinzugewinnen, ohne dabei ihre Metal-Roots zu verschleiern oder auch nur im Ansatz softer zu werden. „In Waves“ ist ein gutes Metal-Album, das sich in eine Reihe mit kommerziell erfolgreichen Scheiben der Vorbilder stellen kann, ohne aufzufallen.

In Waves


Cover - In Waves Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 51:20 ()
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Silent Cenotaph

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GUM TAKES TOOTH fordern den Hörer, “Silent Cenotaph” ist selbst für an übelsten Krach gewöhnte Ohren noch eine echte Herausforderung, denn was das britische Duo hier an Tönen produziert und in gerade noch erkennbare Songstrukturen gepackt hat, ist fies. Extrem verzerrt kommt die Chose daher (dass alles mittels Elektronik erzeugt wurde, fällt da gar nicht weiter auf) und ist ein wilder Mix aus Stoner Rock, Metal, Punk und Industrial, was bei „Tankjott“ oder dem hypnotischen „Peace In Your Middle East“ gut funktioniert, bei anderen Songs aber voll in die Hose geht und nicht mehr als eine Noise-Orgie wird, wie der Rausschmeißer „'Hermaphrodite And Nourishment“ beweist. „Silent Cenotaph“ ist ein Album für abgehärtete Ohren, die zudem ein starkes Faible für experimentelle, anstrengende Musik haben sollten, sonst wird das nur eine mehr als 40 Minuten lange akustische Folter.

Silent Cenotaph


Cover - Silent Cenotaph Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 42:39 ()
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Henosis

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Der Black Metal-Underground erfreut sich seit einigen Jahren eines kreativen und innovativen Schubs aus allen Teilen der Welt, aber auch hier muss man die Spreu vom Weizen trennen. Das holländische Duo THE BEAST OF THE APOCALYPSE hat sich im Jahr 2007 formiert und allein im Jahr 2009 gleich zwei komplette Alben zurechtgeschustert, denen sich mit "Henosis" nun Werk Nummer drei anschließt. Nur leider scheint hier die Qualität der Quantität untergeordnet zu sein, denn der leicht Industrial-lastige, mitunter bombastische Dunkelstahl von S. Serpentijn und H. T. Mozes (die jeweils sowohl Drums als auch Keyboards und Vocals beisteuern) ist reichlich monoton, vorhersehbar und - was das Schlimmste ist - viel zu verzerrt produziert. Die knarzenden Gitarren, die oftmals bis zum organisierten Erbrechen das selbe, langweilige Riff wiederholen, die weit in den Hintergrund gerückten Drums sowie das leider sehr nervige, ebenfalls weitestgehend unkenntlich gemachte Gekreische und Gegrowle ergeben in Kombination mit dem eintönigen, nicht wirklich mitreißenden Songwriting eine Platte, die definitiv nicht zu den Pflichtanschaffungen für Genre-Liebhaber gehört.

Henosis


Cover - Henosis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 39:54 ()
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Macabre Eternal

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AUTOPSY sind als Death Metal-Band legendär und unlösbar mit ihrem wohl leicht verrückten Gründer Chris Reifert verbunden. Reifert, der einst als Schlagzeuger bei DEATH am Werkeln war, hiernach AUTOPSY gründete und von 1995 bis 2010 mit ABSCESS die Schießbude bearbeitete, hat die Band nunmehr wiederbelebt und nach einer EP den hier vorliegenden Longplayer "Macabre Eternal" veröffentlicht. Erneut ist er wieder Schlagzeuger und Sänger in einer Person, was sicherlich recht ungewöhnlich ist, da sich live kein richtiger Frontmann herauskristallisieren kann. "Longplayer" trifft es dabei übrigens schon sehr gut, da die Scheibe über eine Stunde Spielzeit bietet, was ja gerade bei Knüppelorgien eher die Ausnahme ist. Teilweise sind dabei die Songs auch etwas zu lang geraten. Gefallen hat mir das Album-Cover von Wes Benscoter, der schon für SLAYER und SINISTER Artwork erstellte. Ausgemergelte Zombies schleppen auf einem Knochenberg einen mit Ketten befestigten Totenschädel zu einem übergroßen Sensenmann, dem gerade noch dieser fehlt. Klassisch und "schön" umgesetzt, schaut man sich wirklich länger gerne an. Produktionstechnisch ist die Scheibe sauber abgemischt. E4s gibt kein getriggertes Schlagzeug, nur "pure death metal brutality", für die AUTOPSY ja schon immer gestanden hätten. Nach einigen Durchläufen bin ich auch überrascht. Die Scheibe macht mir nämlich mächtig Spaß. Man bekommt hier guten alten "Hau-In-Die-Fresse"-Death Metal geboten, ohne allzu viel Gefrickel. Ab und an ein Gitarrensoli, ansonsten überzeugendes Geknüppel, das man sich vor der Arbeitswoche Montag morgens gern nochmals im Auto laut reinzieht. Nach dem Opener kommt direkt eines der Highlights auf der Scheibe mit "Dirty Gore Whore". Eine schnelle Nummer, die später dann in der Mitte richtig schön groovt und dahindoomt. Textlich kann sie sich in unvergessene Smashsongs wie "Fucked, Raped And Strangled" von CANNIBAL CORPSE einreihen: "I take you back to my room to have some fun before your doom", wonach es mit "One big slash across your chest Blood splatters from breast to breast I'll carve you a new fuckhole" weitergeht. Die im Text zu findende Feststellung "Some would say I'm insane" mag man da gern unterschreiben. Letztlich beweisen Reifert & Co. aber, dass sie immer noch so "morbid drauf" wie früher sind. Auch bei soviel Trash muss man einfach feststellen, dass die Songs einfach Spaß machen. Musikalisch bewegt sich nicht alles im Highspeedtempo. Viele Songs beinhalten SlowMo Riffs, die schwer wie Blei, um kurz danach, wie z.B. in "Always About To Die" in überzeugende Knüppelorgien überzugehen. Bei "Bridge Of Bones" gibt es zur Abwechslung auch kurz eine Akkustikgitarre zu hören, was aber wirklich eine absolute Ausnahme darstellt. Bei "Sadistin Gratification", einem schweren Song mit absurden Frauenfolterschreien, staunt man über eine wiederkehrende Melodie, was für AUTOPSY auch nicht gerade typisch ist. Abschließend spreche ich eine klare Empfehlung aus. AUTOPSY machen heute auch noch richtig Spaß und haben es geschafft, nicht in den 80ern hängen geblieben zu sein. Daumen hoch!

Macabre Eternal


Cover - Macabre Eternal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 60:5 ()
Label:
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Band:

Bad Company

KEINE BIO! www
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Deathtrap For Phoenix

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Aufgepasst! Jetzt kommen fünf Hamburger Jungs mit einer neuen Band namens DEATHTRAP FOR PHÖNIX an den Start. Unter den vielen Neuveröffentlichungen fällt mir besonders das hochwertige Cover und die ansprechende Gestaltung des Booklets ins Auge. Der dortige düstere Comicstil mit einer Krimistory macht direkt Lust auf das Album. Das beginnt dann auch sehr atmosphärisch mit einem gesprochenen Intro im "SIN CITY"-Stil. Der erste Track "Pale Dead Beauty" ist wie die folgenden Songs eine Mischung aus Alternative Metal, Metalcore bis Death Metal, wobei man sich nicht scheut, auch plötzlich völlig stilfremd eine Bluespassage einzubauen. Gesanglich wechseln sich cleaner melodischer Gesang, der deutlich überwiegt, mit derbem Death/ Metalcore-Geschreie ab. Das Album ist erstklassig produziert und schon direkt nach einigen Sekunden merkt man, dass die Band etwas besonderes unter der Flut der vielen Veröffentlichungen ist. Man hat Gespür für gute Melodieläufe und weiß einen Song überzeugend aufzubauen. Die ersten drei Tracks sind Bestandteil der erwähnten kleinen Kurzgeschichte. Zwischendurch gibt es kurze Erzählpassagen eines professionellen Sprechers, um die Story fortzutreiben. Sehr gelungen. Auch die Folgetitel im Midtempo überzeugen mich. Ausnehmen muss ich "One Moment For The Fallen", eine Ballade, die sicherlich gelungen ist, ich jedoch nicht gebraucht hätte. Dafür hätte ich lieber eine weitere Haudraufnummer wie das folgende treibende "Revelation" gehört. Es verbleibt ein sehr guter Gesamteindruck. Ich gebe die Höchstnote für eine Band, von der man hoffentlich noch eine Menge hören wird.

Deathtrap For Phoenix


Cover - Deathtrap For Phoenix Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 31:12 ()
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Vertrieb:
Band:

Deathtrap For Phoenix

(Underdog)
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Recovery

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ANCHOR lassen mit der Einleitung zu ihrem neuen Album „Recovery“ Erinnerungen an „Promises Kept“ von CHAMPION aufkommen, der Spannungsbogen ist da verdammt ähnlich – und verdammt gut dazu. „Testament“ leitet das lang erwartete Album der Schweden-Edger effektvoll ein und bringt die Stärken der Band auf den Punkt: Emotion pur, Melodie, Eingängigkeit, Ehrlichkeit. Shouter und Sympathikus Claes setzt mit seiner Stimem ebenso oft wie das Gitarristendoppel Akzente, letztere gerade in den schnelleren, heftigeren Tracks, die sich in der zweiten Hälfte des Albums finden. Dominieren in den ersten Songs noch melodischere Töne, wie eben beim eröffnenden „Testament“, schwingen ANCHOR bei „Awakenings“ die große Keule oder verpassen „Echoes“ eine an VERSE erinnernde Atmosphäre, ohne sich an Trends im modernen HC anzubiedern. „Recovery“ ist eine ehrlich-direkte Platte, musikalisch wie textlich, mit der sich ANCHOR als eine der wichtigsten HC-Bands der Stunde positionieren können (bzw. ihre Position als socleh festigen) und zeigen, dass sie ihren Weg weitergehen wollen. Ganz große Platte, die sicherlich ein Klassiker des Genres werden wird!

Recovery


Cover - Recovery Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 33:1 ()
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