Review: Pulling Out The Nails
MISERY INDEX begehen ihr zehnjähriges Jubiläum mit der “Pulling Out The Nails”-Compilatin, auf der sich 30 Songs von Splits, EPs, Bonustracks und ähnlicher Kram finden – alles, was die Band jemals jenseits von Alben herausgebracht hat, findet sich hier in chronologischer Reihenfolge. Dabei überrascht das MINOR THREAT-Cover „Screaming At A Wall“, während die TERRORIZER-Huldigung („Dead Shall Rise“) für eine Grindband ebenso zum Pflichtprogramm gehört wie das NAPALM DEATH-Cover („Walls Of Confinement“ in diesem Fall). Alles sauber gespielt, gut produziert (Scott Hull hat alles noch einmal überarbeitet) und mit der MISERY INDEX-typischen Qualitätssiegel. Zusammen mit dem dicken Booklet voller Liner Notes und Bildern, gibt es für MISERY INDEX-Fans keinen Grund, der gegen den Erwerb der Scheibe spricht, zumal noch eine Bonus-DVD mit einem kompletten Gig beigelegt wurde.
1. Manufacturing Greed
2. Your Pain Is Nothing
3. Blood On Their Hands
4. Pulling Out The Nails
5. Dead Shall Rise (TERRORIZER Cover)
6. My Untold Apocalypse
7. Alive?
8. Reality Distortion (DISRUPT Cover)
9. Sheep And Wolves
10. Exception To The Ruled
11. The Imperial Ambition
12. Multiply By Fire
13. Defector (Thinning The Herd)
14. Conquistadores
15. Walls Of Confinement (NAPALM DEATH Cover)
16. Scene And Not Heard
17. Hang 'em High
18. Love It Or Leave It
19. Discordia (Acoustic Version
)
20. Ruling Class Cancelled
21. 49 Seconds Of Hate
22. The Color Of Blood
23. Meet Reality
24. The Living Shall Envy The Dead
25. Demand The Impossible
26. Panopticon
27. Screaming At A Wall (MINOR THREAT Cover)
28. Alive? (Live)
29. My Untold Apocalpyse (Live)
30. Manufacturing Greed (Live)
Pulling Out The Nails
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
30
Länge:
77:11 ()
Label:
Vertrieb:
Außer seiner Zeit bei DOKKEN (die wohl am erfolgreichsten war) machte GEORGE LYNCH auch bei LYNCH MOB federführend mit - und was ich Euch als "Geheimtipp" mitgeben darf: er griff auch bei UDO LINDENBERGs "Keule" mächtig in die Seiten.
Nun legt er seine Soloscheibe vor; mit mehreren verschiedenen Gastsängern am Mikro: u.a. wären da Marc Torien (BULLET BOYS), Keith St. Johns (MONTROSE) sowie Will Marten von den doch eher unbekannten EARSHOT zu nennen. Die Sänger liefern immer passende Leistungen ab, die sich super ins Konzept des Albums integrieren und die Tracks veredeln. Zu meiner Verwunderung klingt der Silberling - wenn überhaupt – dann wenig nach "seiner" Erfolgsband DOKKEN, sondern eher modern und eigenständig. Ja, GEORGE LYNCH ist nicht nur Musiker, sondern auch Künstler, was man ja manchmal bei unserer Musik verkennt. Und so scheint der "Künstler" frei von irgendwelchen Schranken, kreativ und inspiriert ans Werk gegangen zu sein. "Kill All Control" beugt sich keinen Erwartungen oder biedert sich Trends an, sondern groovt und rockt frei von der Seele des "Künstlers". So finden sich neben klassischem Hardrock auch alternativ oder grungig angehauchte Nummern auf dem bunten Scheibchen.
Mr. Scarys Gitarrenspiel ist immer songdienlich, drängt sich nie auf, bestimmt aber dennoch die Tracks, welche sich unterscheiden, aber immer einen roten Faden erkennen lassen und wenn es auch nur das virtuose Gitarrenspiel ist. "Fly On The Wall" intoniert mit gefühlvollem Gesang von St. Johns, gefällt durch starken Refrain und einer Gitarre, die einmal mehr Weltklasse ist. "Brand New Day" kommt dagegen langsam bedächtig, ja ein wenig düster daher, der Chorus ist emotional und melancholisch - besonderes Lob gebührt den starken Vocals von Will Marten. "Wicked Witch" klingt ein wenig nach AUDIOSLAVE zu ihren besten Zeiten und hätte das Zeug zum Hit. So versprüht jeder Song seinen eigenen Charme, dem ich zusehends erliege. "Voices In My Head" mit seiner phänomenalen Gitarre, die kratzt, faucht und beißt, muss genauso erwähnt werden wie das starke "My Own Enemy".
Ich spare mir, jetzt noch weitere Nummern aufzuzählen, die es genauso verdient hätten. Die Scheibe zündet nicht beim ersten Hören, kann aber auf Dauer überzeugen, ja begeistern. Top, was GEORGE LYNCH da abgeliefert hat. Das ist ein Album ohne Scheuklappen, Zwängen oder Verkrampftheiten - dafür hart, gefühlsgeladen, echt und kreativ von Anfang bis Ende.
Kill All Control
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
13
Länge:
56:50 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten