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Gottes Synthesizer

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SANKT OTTEN, das Duo mit dem ganz eigenen Humor, hat mit „Gottes Synthesizer“ ein neues Werk am Start, das sich am Sound der Beiträge zur Split mit MAJEURE orientiert. Spacige, oft Soundtrack-artige (als für SciFi-Filmen aus den 80ern) Klangkonstrukte, die mit Synthies und E-Drums aufwarten, dabei auf das Wesentliche reduziert werden und in mehr als 70 Minuten alle emotionalen Zustände ansprechen. Es gibt todtraurige Abschnitte, mal sanftmütige Einschübe („Fast neu ist auch gebraucht“) und viel mit einem Augenzwinkern versehene Songs. SANKT OTTEN sind nur was für Leute, die mit Sythies keine Probleme haben und sich auf teils sehr bizarre Songstrukturen einlassen können, aber wer das einmal gemacht hat, wird den Charme und die Versiertheit des Duos (sowohl im handwerklichen wie im Songschreiberischen Bereich) schnell zu schätzen wissen. „Gottes Synthesizer“ ist ein interessantes Klangexperiment, mit dem sich SANKT OTTEN gleichermaßen treu bleiben wie dezente Veränderungen in ihrem Sound zulassen, was ein einfach gelungenes, abgefahrenes Album ergibt.

Gottes Synthesizer


Cover - Gottes Synthesizer Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 71:21 ()
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Testimony 2

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Mit den Solo-Werken von Neal Morse habe ich mich ehrlich gesagt noch nie beschäftigt. Sein missionarischer Eifer, aufgrund dessen er ja auch bei SPOCK’S BEARD ausgestiegen ist, hat mich komplett von seinem weiteren musikalischen Werdegang abgeschreckt. Aber auch die SPOCK’S BEARD-Alben nach seinem Ausstieg haben mich aufgrund ihrer Tendenz zu immer geraderem, konventionellerem amerikanischem Rock nicht mehr besonders interessiert, so dass ich mich ausschließlich an die zwischen 1995 und 2002 erschienenen Alben gehalten habe. Live ist die Band zwar immer noch eine sichere Bank, aber die echten Höhepunkte ihrer Konzerte sind eben doch die Neal Morse-Songs; das sind die Momente, wo man wirklich Gänsehaut bekommt. Erst die TRANSATLANTIC-Reunion 2009 hat mir bewusst gemacht, dass es sich lohnen könnte, zu verfolgen, was Morse abseits seiner Gottesdienst-Touren eigentlich noch so treibt.


Als ich mir dann „Testimony 2“, den zweiten Teil des ersten Post-SPOCK’S BEARD-Albums „Testimony“ von 2003, zum ersten Mal angehört hatte, war mir klar: Es hat sich nicht nur gelohnt, sondern ich hätte wirklich etwas verpasst. Um es schon einmal vorwegzunehmen: „Testimony 2“ klingt mehr nach den alten SPOCK’S BEARD als deren Alben nach 2002, und zwar in einem Ausmaß, dass einem schon fast die Freudentränen kommen. Textlich gesehen muss man zwar ab und zu ein Auge bzw. Ohr zudrücken. Da gibt es dann eben auch mal Songzeilen wie „Jesus’ blood can make the vilest sinner clean“, „Jesus bring me home“ oder „The God of the whole universe / Sent his son to lift the curse / And live His holy life through me and you“. Der religiöse Anteil hält sich aber zum Glück in Grenzen: Vor allem erzählt Morse hier über die Zeit von der Gründung von SPOCK’S BEARD bis zu seinem Ausstieg, und das ist sogar stellenweise recht spannend.


Aber kommen wir lieber zur Musik. Die lässt einen nämlich wie bereits erwähnt im siebten Prog-Himmel schweben. Einen Überblick über die Songs zu bekommen, ist dabei zunächst schwierig: Auf der ersten CD sind Teil 6, 7 und 8 von „Testimony“ enthalten, die jeweils noch in einzelne Stücke unterteilt sind, auf CD 2 befinden sich zwei kürzere Songs sowie das 26-minütige „Seeds Of Gold“. Aber schon mit dem Opener und seinem gefühlvollen Klavier-Intro und dem anschließenden wunderbaren Thema hatte mich diese Scheibe. Und auch schon beim ersten Durchlauf bleibt man immer wieder an diesen ganz großen Themen hängen, die sich zugegebenermaßen manchmal nahe an Bombast und Kitsch befinden und einen doch immer wieder fast schon gegen den eigenen Willen mitreißen. Daneben gibt es ruhige, getragene Passagen zum Reinlegen und auch einige wilde Frickelparts, und zwischendurch wird auch immer mal wieder straight und bluesig gerockt. Alles da also. Die beiden ersten Songs der zweiten CD, „Absolute Beginner“ und „Supernatural“, fallen demgegenüber allerdings etwas an, bieten eher konventionelle Kost und klingen im Vergleich zum Rest des Albums ziemlich belanglos. Das abschließende epische „Seeds Of Gold“ entschädigt dafür aber großzügig, indem es noch einmal die besten SPOCK’S BEARD-Zutaten bündelt.


Auffällig ist, dass diverse Passagen schon fast als direkte SPOCK’S BEARD-Zitate durchgehen könnten. Zumindest in „Time Changer“ scheint das durchaus beabsichtigt zu sein: Dessen mehrstimmiger Gesang, schon von Anfang an ein Markenzeichen der Band, erinnert stark an Songs wie etwa die beiden Teile von „Thoughts“. Wobei „erinnern“ es hier wohl nicht trifft – tatsächlich IST das hier SPOCK’S BEARD-Gesang. Die Jungs sind nämlich zu Neal ins Studio gekommen und haben die Parts eingeträllert. Damit standen die alten SPOCK’S BEARD zum ersten Mal seit den Aufnahmen für „Snow“ wieder zusammen im Studio. Zur Seite standen Morse außerdem auch wieder seine langjährigen Studio-Gefährten Mike Portnoy und Randy George, so dass sich spielerisch alles auf höchstem Niveau befindet. Dazu sind einige weitere prominente Gäste mit an Bord, so etwa der Übergitarrist Steve Morse (der übrigens kein Bruder von Neal und Alan ist, dafür aber neben seiner eigenen Band schon bei den DIXIE DREGS und KANSAS spielte und bei DEEP PURPLE Joe Satriani ersetzte).


Kleine Abstriche gibt es wegen der Texte dann doch, denn Morse singt einfach etwas zu häufig „Jesus“. Ob man deshalb gleich sein komplettes Solowerk ablehnen möchte, sei jedem selbst überlassen. Ich jedenfalls habe mich durch „Testimony 2“ eines Besseren belehren lassen, höre an den schlimmen Textpassagen einfach weg und erfreue mich der großartigen Musik. Ist ja auch kein schlechter Mensch, der Neal Morse, er meint es ja nur gut mit uns. Und mit diesem Album hat er eindeutig bewiesen, dass er es musikalisch immer noch drauf hat.

Testimony 2


Cover - Testimony 2 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 115:14 ()
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Full Circle

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Um THE QUILL wurde es nach dem letzten Album „In Triumph“ in 2006 erst mal richtig ruhig – nach Bassist Roger Nilsson (in 2005) verließ Sänger Magnus Ekwall 2007 die Band. Letzterer ist jetzt wieder zurück an Bord und THE QUILL mit einem neuem Album am Start. „Full Circle“ setzt dabei zwar weiterhin auf typische Stoner-Trademarks (wie es zum Beispiel auch die vergleichbaren SPIRITUAL BEGGARS tun, auch KYUSS gehören hier sicher zu den Urvätern), lassen aber auch dem Metal raum (MONSTER MAGNET, DEEP PURPLE und LED ZEPPELIN seien da mal genannt). THE QUILL lassen es in den besten Songs des Albums (das riffige „Sleeping With Your Enemy“, das eingängige „Black Star“, das fett-flotte „Medicine“ und der Rock’n’Roller „Bring It On“ – allesamt zu Beginn des Albums platziert) ordentlich krachen und können auch balladesk (die Halbballade „River Of My Childhood“ und das wunderschöne „No Easy Way Out“) überzeugen. Und natürlich lebt die Band auch vom herausragenden, alternativ angehauchten Gesang von Magnus Ekwall - ganz großes Kino was der drauf hat. Allerdings darf man auch nicht verschweigen, dass es vor allem die oben genannten Songs sind, die was reißen. Es kommt doch über die komplette Distanz etwas zu Ermüdungserscheinungen und „Full Circle“ kann so nicht vollends punkten. Aber mit „Full Circle“ als das Album zur Widerauferstehung sowie dem Überflieger „Hooray! It's A Deathtrip“ im Back-Katalog sollten sich THE QUILL damit wieder in eine gute Position für die Zukunft manövriert haben.

Full Circle


Cover - Full Circle Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 53:43 ()
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The Fight Of Our Lives

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Seit ARCH ENEMY´s Angela Gossow, gibt es auch erfolgreiche female extrem Vocals; also ist das nicht ganz neu was STRAIGHT LINE STITCH hier bei ihrem dritten Album praktizieren. Alexis Brown ist für die starken Vocals der Amerikaner verantwortlich, welche zwischen Growls und Klargesang wechseln. Auch die Musik ist nicht neu. Wir hören ein mehr oder weniger gelungenen Mix aus klassischem Metal, Metalcore und New Metal. Vor allem Schlagzeug und Bass erinnern dabei unter anderen an die wuchtigen pumpende Rhythmik von SLIPKNOT. Der Songaufbau ist teils sehr hart, öffnet sich aber oft in einen hypermelodiösen Chorus. STONE SOURE oder auch SONIC SYNDICATE fallen mir hierbei ein. Dabei sind zwei, drei Nummern an Bord die gefallen, nur leider kann diese Art von hart/weich - Kontrast nicht auf Dauer überzeugen. Das Album beginnt auf Länge eher zu langweilen.

Das Ding ist ordentlich, druckvoll und modern von Johnny K. (DISTURBED, 3 DOORS DOWN) produziert. Daher gilt für alle die New Metal und/oder modernen Metal mit Groove und Metalcore Anleihen zu ihren Leibspeisen zählen - Sie sollten das Teil mal antesten.

The Fight Of Our Lives


Cover - The Fight Of Our Lives Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:4 ()
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Straight Line Stitch

KEINE BIO! www
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Heartsounds

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History Repeats

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DYING FETUS schmeißen nach ihrem 2009er-Album mit „History Repeats“ eine EP mit sieben Coversongs auf den Markt. Als da wären: DEHUMANIZED ("Fade Into Obscurity"), NAPALM DEATH ("Unchallenged Hate"), BROKEN HOPE ("Gorehog"), BOLT THROWER ("Unleashed Upon Mankind"), PESTILENCE ("Twisted Truth") und CANNIBAL CORPSE ("Born In A Casket"). Der Sound ist wie beim letzten Album bei den Drums zu schwach auf der Brust, sonst aber ok. DYING FETUS haben sich die Songs genommen und an den eigenen Sound angepasst, was gerade der BOLT THROWER-Hommage noch mehr Wumms gibt, als das Original sowieso schon aht. Überraschungen finden sich in der Songauswahl aber nicht, das ist alles Standard-Kost für eine Death Metal-Band. Als kleiner Bonus hat sich mit „Rohypnol“ ein eigener, bisher unveröffentlichter Song eingeschlichen, der zu gefallen weiß. Alles in Allem eine solide Coverscheibe, die nicht essentiell wichtig ist (anders als es die NAPALM DEATH- oder ENTOMBED-Werke waren), aber für Fans interessant sein dürfte.

History Repeats


Cover - History Repeats Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 21:54 ()
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2011

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Hinter OLD GHOSTS stecken Leute, die u.a. bei DEAD HEARTS aktiv waren, also keine völligen Anfänger mehr sind. Ihr auf der Band-Website kostenlos zu bekommendes „2011“-Album macht das vom ersten Track an eindrucksvoll klar, wenn „Invocation“ mächtig Druck und Spannung aufbaut, die im folgenden „Scapegoat“ in bester DEAD HEARTS-Manier entladen wird. OLD GHOSTS bedienen sich fröhlich in der eigenen Discography, mixen ordentlich RINGWORM und SICK OF IT ALL dazu und bekommen so ein mitreißendes, heftiges HC-Album raus, das neueren TERROR und TRAPPED UNDER ICE nicht nur musikalisch nahe, sondern bei der Qualität in nichts nachsteht. Die Kerle machen einfach alle richtig, halten die Songs kurz und knackig, setzen die Breaks im richtigen Moment, um Spannung aufbauen zu können, die sich wieder eruptiv entlädt. Verdammt geiles Album, mit dem OLD GHOSTS auf viel Gegenliebe stoßen werden, zumal sie einen Kontrast zum Modern-HC-Hype um TOUCHE AMORE/ LA DISPUTE/ DEFEATER setzen. Schönes Ding.

2011


Cover - 2011 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 20:51 ()
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The Rockabones

(Underdog)
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Blunt Force Trauma

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Die Reunion der beiden Cavelera-Brüder unter dem CAVELERA CONSPIRACY-Namen war bei Bekanntwerden das ganz große Ding, entsprechend euphorisch fielen die Kritiken zum Debütalbum aus (was nicht heißen soll, dass die Scheibe schlecht war). „Blunt Force Trauma“ muss den Beweis erbringen, dass die Caveleras plus Marc Rizzo an der Gitarre gekommen sind, um zu bleiben. Layout-technisch schon mal nicht, ad hat sich niemand ein Bein ausgerissen. Aber da auf dem Platz ist, was zählt, ist die Musik entscheidend. Da können die Cavaleras & Co. mit schnörkellosen Songs überzeugen, die zwar nicht Weltklasse sind, aber liefern, was sie versprechen: dreckigen Thrash Metal. Igors Drumming kann dabei ebenso Akzente setzen wie Rizzos Gitarrenarbeit (ohne ihn geht Max wohl nie wieder ein Album an), während Max’ Gesangssstil unverwechselbar bleiben wird, im Guten wie im Schlechten. Beter Song ist dann auch das von Roger Miret (AGNOSTIC FRONT) aufgewertete „Lynch Mob“, wohingegen Songs wie „Thrasher“ oder „Target“ zu vorhersehbar auf die SEPULTURA-Thrash-Schiene setzen. Dank der punkigen „I Speak Hate“ und den Brechern „Warlord“ und „Torture“ kann „Blunt Force Trauma“ aber trotzdem überzeugen; diese Nummern wiegen die drei, vier durchschnittlichen Songs locker auf. Für Thrash-Fans ebenso eine gute Investition wie für Cavalera-Sammler.

Blunt Force Trauma


Cover - Blunt Force Trauma Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 34:5 ()
Label:
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