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Superstar Prototype

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Dass schwedische Musiker gerne mal die E-Gitarren dröhnen lassen, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Mit CELLOUT betritt nun ein neuer Konkurrent die Bühne, um bei dem lustigen Reigen fleißig mitzumischen. Das Quintett bewegt sich im Nu Metal/Modern Metal-Bereich, markantestes Markenzeichen ist die Dauerpräsenz fetter Gitarren bei gleichzeitiger Wertlegung auf durchgehend eingängigen Gesang ohne große Scream- oder Growl-Einlagen. Dass dabei des Öfteren Erinnerungen an PAPA ROACH wach werden, wird keine gar zu große Überraschung sein, dürfte aber dafür sorgen, dass Freunde der eben genannten bei „Superstar Prototype“ ihren Spaß haben dürften. Der Opener „Dark Days“ klingt ein wenig, als hätten sich PAPA ROACH mit CELLOUTs Landsmännern CRASHDIET zusammengetan und treibt gleich mal ordentlich vorwärts. Das Album kommt durchweg druckvoll und dynamisch daher, einziger Beanstandungspunkt ist, dass etwas mehr Abwechslung vielleicht ganz nett gewesen wäre: mit „Flooded“ findet sich zwar auch eine hübsche Ballade auf der Platte, aber die ist auch der einzige Song, der klar aus dem auf ansonsten fetten, aber auf Dauer ein wenig monotonen, dominierenden Gitarrensound heraussticht. Fazit: CELLOUT erfinden das Rad nicht neu, liefern mit „Superstar Prototype“ aber saubere Arbeit ab.

Superstar Prototype


Cover - Superstar Prototype Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:32 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

CellOut

KEINE BIO! www
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Electric Ministry

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DC4 haben mit ihrem Debüt Kollege Heavy auf dem richtig falschen Fuß erwischt, wer sich amüsieren will, liest sein damaliges Review nach dem Genuss von „Electric Ministry“. DC4 ist das Baby von Jeff Duncan (ARMORED SAINT) und seiner beiden Brüder, sowie Rowan Robertson (ex-DIO). Die Herren können ja quasi nichts anderes als ehrlichen, handgemachten Metal abliefern, was sich nicht nur in ihren Hauptbands zeigt, sondern auch auf „Electric Ministry“, dem mittlerweile dritten DC4-Album. Schön straight nach vorne geht es dann in den elf Songs, was in guten Nummern wie dem BLACK SABBATH-lastigen „Broken Soul“, dem Titelsong oder dem mächtig stampfenden „25 To Life“ kulminiert. Handwerklich sind alle Mann topfit, Jeff Duncan überzeugt zudem als sehr guter Rock/ Metal-Sänger und erinnert immer wieder an John Bush (ex-ANTHRAX). Leider haben sich die Herren auch ein paar lahme Songs geleistet, allen voran die Ballade „Dirty Hands“ oder dem zu ICED EARTH-mäßigen „People“ fallen im Vergleich mit den guten Songs ab. Trotz der Schwächen bleibt „Electric Ministry“ ein ehrliches, schnörkelloses Metal-Album, mit dem DC4 einen guten Einstand beim neuen Label haben.

Electric Ministry


Cover - Electric Ministry Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:55 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

The Blackout

KEINE BIO!
Band:

Prank

(Underdog)
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David Comes To Life

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Ausverkauf wurde FUCKED UP natürlich vorgeworfen, als sie bei Matador Records unterschrieben und für die Shows der „David Comes To Life“-Tour 15 Euro und mehr aufgerufen wurden. Dass die Kanadier aber mit dem neuen Album den Schritt zu Vollzeitmusikern gemacht haben, wird dann geflissentlich ignoriert. Und was haben sie mit „David Comes To Life“ für eine Granate abgeliefert!

Scheiß auf die Puristen, Internethelden und ewigen Besserwissen, FUCKED UP zeigen ihnen den Stinkefinger, um dann das zu machen, worauf sie Bock haben und sich ein Label suchen, auf das sie Bock haben und das auf sie Bock hat. „David Comes To Life“ ist eine Punkrock-Oper, in der eine tragisch-melancholische Geschichte im Großbritannien der 80er Jahre erzählt wird. dabei sind die Texte reichlich kryptisch und springen wild in Zeitebenen und Erzählern hin und her, was aber den Reiz der Story ausmacht. Damien Abraham hat sich keinen Deut verändert und dominiert mit seiner rotzigen Stimme das Geschehen (von den Live-Shows ganz zu schweigen, bei denen er das mit seiner enormen körperlichen Präsenz verstärkt), während die Gitarren gestapelte Melodien loslassen, die unfassbar schön und traurig sind („Turn The Season“), ohne die Punkrock-Attitüde vermissen zu lassen, für die FUCKED UP stehen. „David Comes To Life“ muss zwingend am Stück und in der vorgesehen Reihenfolge gehört werden, um seine ganze Wucht zu entfalten, anders kommt die Underdog-Geschichte nicht zur Geltung.

Wer dafür zu haben ist und mit FUCKED UP die Einstellung teilt, dass Punk Grenzen sprengen kann, muss und soll, wird mit einer Platte belohnt, die mehr Punk ist, als 99% der Genre-Veröffentlichungen der letzten 20 Jahre, dabei wudnerschön, mitreißend und verzaubernd. Ganz großes Kopfkino, ganz großes Gefühlskino und mit Sicherheit einer der grandiosesten Platten des Jahres. Chapeau!

David Comes To Life


Cover - David Comes To Life Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 77:18 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Fucked Up

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Kill All Control

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Außer seiner Zeit bei DOKKEN (die wohl am erfolgreichsten war) machte GEORGE LYNCH auch bei LYNCH MOB federführend mit - und was ich Euch als "Geheimtipp" mitgeben darf: er griff auch bei UDO LINDENBERGs "Keule" mächtig in die Seiten.

Nun legt er seine Soloscheibe vor; mit mehreren verschiedenen Gastsängern am Mikro: u.a. wären da Marc Torien (BULLET BOYS), Keith St. Johns (MONTROSE) sowie Will Marten von den doch eher unbekannten EARSHOT zu nennen. Die Sänger liefern immer passende Leistungen ab, die sich super ins Konzept des Albums integrieren und die Tracks veredeln. Zu meiner Verwunderung klingt der Silberling - wenn überhaupt – dann wenig nach "seiner" Erfolgsband DOKKEN, sondern eher modern und eigenständig. Ja, GEORGE LYNCH ist nicht nur Musiker, sondern auch Künstler, was man ja manchmal bei unserer Musik verkennt. Und so scheint der "Künstler" frei von irgendwelchen Schranken, kreativ und inspiriert ans Werk gegangen zu sein. "Kill All Control" beugt sich keinen Erwartungen oder biedert sich Trends an, sondern groovt und rockt frei von der Seele des "Künstlers". So finden sich neben klassischem Hardrock auch alternativ oder grungig angehauchte Nummern auf dem bunten Scheibchen.

Mr. Scarys Gitarrenspiel ist immer songdienlich, drängt sich nie auf, bestimmt aber dennoch die Tracks, welche sich unterscheiden, aber immer einen roten Faden erkennen lassen und wenn es auch nur das virtuose Gitarrenspiel ist. "Fly On The Wall" intoniert mit gefühlvollem Gesang von St. Johns, gefällt durch starken Refrain und einer Gitarre, die einmal mehr Weltklasse ist. "Brand New Day" kommt dagegen langsam bedächtig, ja ein wenig düster daher, der Chorus ist emotional und melancholisch - besonderes Lob gebührt den starken Vocals von Will Marten. "Wicked Witch" klingt ein wenig nach AUDIOSLAVE zu ihren besten Zeiten und hätte das Zeug zum Hit. So versprüht jeder Song seinen eigenen Charme, dem ich zusehends erliege. "Voices In My Head" mit seiner phänomenalen Gitarre, die kratzt, faucht und beißt, muss genauso erwähnt werden wie das starke "My Own Enemy".

Ich spare mir, jetzt noch weitere Nummern aufzuzählen, die es genauso verdient hätten. Die Scheibe zündet nicht beim ersten Hören, kann aber auf Dauer überzeugen, ja begeistern. Top, was GEORGE LYNCH da abgeliefert hat. Das ist ein Album ohne Scheuklappen, Zwängen oder Verkrampftheiten - dafür hart, gefühlsgeladen, echt und kreativ von Anfang bis Ende.

Kill All Control


Cover - Kill All Control Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 56:50 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

George Lynch

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Warm Winter

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Das Album „Warm Winter“ von MEMORIES OF MACHINES ist schon ein paar Tage alt; was aber angesichts der momentanen herbstlichen Wettereskapaden dem geneigten Musikliebhaber die Gelegenheit bietet sich gebührend auf einen träumerischen Herbst einzustellen - zwischen anspruchsvollen Artrock und Pop wohlgemerkt.

Denn die beiden NO-MAN Protagonisten Tim Bowness (Gesang) und Giancarlo Erra (Gesang, Gitarre, Keyboard) haben zusammen mit bekannten Szenegrößen den dazu passenden Soundtrack abgeliefert. Als da unter anderem wären Steven Wilson (PORCUPINE TREE, BLACKFIELD, NO-MAN), Robert Fripp (KING CRIMSON), Jim Matheos (FATES WARNING, OSI), Peter Hammill (VAN DER GRAAF GENERATOR), Colin Edwin (PORCUPINE TREE) und Schlagzeuger Ricard Huxflux Nettermalm (PAATOS). Alleine die Nennung obiger Namen zeigt die Ausrichtung des Debüts, wobei man auf künstlerische Ego-Trips verzichtete und eher in PINK FLOYD Manier song- und melodiedienlich soliert. Stimmlich kann man auf „Warm Winter“ mehr von soufflieren als von lautem Gesang reden, ergänzende weibliche Vocals sowie Cello-, Trompeten- und Saxophonklängen erweitern das Spektrum. Einzelne Songs heraus zu heben fällt allerdings schwer, da „Warm Winter“ zehn Songs lang leicht melancholische Kost bietet welche gewollte Überraschungen ausspart und mehr auf Tiefe und Emotionen setzt. Wer die fragile Anmut der atmosphärisch ruhigen Stücke von PORCUPINE TREE zu schätzen weis und auch bei ANATHEMA eher schwebt, darf bei „Warm Winter“ getrost ein Ohr riskieren. Bowness und Erra verzichten auf Sperrigkeit - gehen gar einen Schritt weiter und legen den Schwerpunkt auf Verträumtes und Sphäroides.

Auch wenn man mit den Kompositionen der beiden letztgenannte Referenzbands nicht mithalten kann, bieten MEMORIES OF MACHINES ein gut gemachtes, ganzheitliches Album zum Genießen und Tagträumen.

Warm Winter


Cover - Warm Winter Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:52 ()
Label:
Vertrieb:

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