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In Waves

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Auf dem fünften TRIVIUM-Album „In Waves“ ist mit Nick Augusto der neue Mann am Drumkit zu hören, der ja 2010 den nach elf Jahren aus der Band geworfenen Travis Smith“ ersetzte. Der neue Mann macht einen guten Job, wenn er auch in den 13 Songs keine großen Akzente setzt, das bleibt weiterhin Bandkopf Matt Heafy vorbehalten. Immerhin sorgt Mr. Augusto mit seinem energischen Spiel dafür, dass die neue Platte nicht nur einen Ticken härter als der Vorgänger klingt, sondern auch variabler und komplexer. Das wird gleich beim Opener und Titeltrack deutlich, der sich schnell im Ohr festsetzt und der erste Hit der Platte ist. Die Gitarrenarbeit des am klassischen Metal orientierten Gitarrendoppels Heafy/ Beaulieu kann hier erste Ausrufezeichen setzen, wird das aber in den folgenden Songs noch mehr machen, allen voran beim bissigen „Inception Of The End“ und dem Groove-lastigen „Black“. Matt Heafy zeigt sich zudem als sehr variabler Shouter, besonders die von ihm clean gesungenen Sachen beißen sich beim Hörer fest und prägen die „In Waves“-Songs. TRIVIUM machen mit dieser Platte alles richtig, auch wenn sie mit dem fast schon poppigen „Built To Fall“ und dem zu ruhigen „Of All These Yesterdays“ zwei nur mäßig gelungene Nummern geschrieben haben. Dafür räumen die anderen elf Songs gut ab und halten die Balance zwischen metallischer Härte, Eingängigkeit und Massentauglichkeit. TRIVIUM werden mit den guten Songs sicher neue Fans hinzugewinnen, ohne dabei ihre Metal-Roots zu verschleiern oder auch nur im Ansatz softer zu werden. „In Waves“ ist ein gutes Metal-Album, das sich in eine Reihe mit kommerziell erfolgreichen Scheiben der Vorbilder stellen kann, ohne aufzufallen.

In Waves


Cover - In Waves Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 51:20 ()
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Silent Cenotaph

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GUM TAKES TOOTH fordern den Hörer, “Silent Cenotaph” ist selbst für an übelsten Krach gewöhnte Ohren noch eine echte Herausforderung, denn was das britische Duo hier an Tönen produziert und in gerade noch erkennbare Songstrukturen gepackt hat, ist fies. Extrem verzerrt kommt die Chose daher (dass alles mittels Elektronik erzeugt wurde, fällt da gar nicht weiter auf) und ist ein wilder Mix aus Stoner Rock, Metal, Punk und Industrial, was bei „Tankjott“ oder dem hypnotischen „Peace In Your Middle East“ gut funktioniert, bei anderen Songs aber voll in die Hose geht und nicht mehr als eine Noise-Orgie wird, wie der Rausschmeißer „'Hermaphrodite And Nourishment“ beweist. „Silent Cenotaph“ ist ein Album für abgehärtete Ohren, die zudem ein starkes Faible für experimentelle, anstrengende Musik haben sollten, sonst wird das nur eine mehr als 40 Minuten lange akustische Folter.

Silent Cenotaph


Cover - Silent Cenotaph Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 42:39 ()
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Henosis

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Der Black Metal-Underground erfreut sich seit einigen Jahren eines kreativen und innovativen Schubs aus allen Teilen der Welt, aber auch hier muss man die Spreu vom Weizen trennen. Das holländische Duo THE BEAST OF THE APOCALYPSE hat sich im Jahr 2007 formiert und allein im Jahr 2009 gleich zwei komplette Alben zurechtgeschustert, denen sich mit "Henosis" nun Werk Nummer drei anschließt. Nur leider scheint hier die Qualität der Quantität untergeordnet zu sein, denn der leicht Industrial-lastige, mitunter bombastische Dunkelstahl von S. Serpentijn und H. T. Mozes (die jeweils sowohl Drums als auch Keyboards und Vocals beisteuern) ist reichlich monoton, vorhersehbar und - was das Schlimmste ist - viel zu verzerrt produziert. Die knarzenden Gitarren, die oftmals bis zum organisierten Erbrechen das selbe, langweilige Riff wiederholen, die weit in den Hintergrund gerückten Drums sowie das leider sehr nervige, ebenfalls weitestgehend unkenntlich gemachte Gekreische und Gegrowle ergeben in Kombination mit dem eintönigen, nicht wirklich mitreißenden Songwriting eine Platte, die definitiv nicht zu den Pflichtanschaffungen für Genre-Liebhaber gehört.

Henosis


Cover - Henosis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 39:54 ()
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Macabre Eternal

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AUTOPSY sind als Death Metal-Band legendär und unlösbar mit ihrem wohl leicht verrückten Gründer Chris Reifert verbunden. Reifert, der einst als Schlagzeuger bei DEATH am Werkeln war, hiernach AUTOPSY gründete und von 1995 bis 2010 mit ABSCESS die Schießbude bearbeitete, hat die Band nunmehr wiederbelebt und nach einer EP den hier vorliegenden Longplayer "Macabre Eternal" veröffentlicht. Erneut ist er wieder Schlagzeuger und Sänger in einer Person, was sicherlich recht ungewöhnlich ist, da sich live kein richtiger Frontmann herauskristallisieren kann. "Longplayer" trifft es dabei übrigens schon sehr gut, da die Scheibe über eine Stunde Spielzeit bietet, was ja gerade bei Knüppelorgien eher die Ausnahme ist. Teilweise sind dabei die Songs auch etwas zu lang geraten. Gefallen hat mir das Album-Cover von Wes Benscoter, der schon für SLAYER und SINISTER Artwork erstellte. Ausgemergelte Zombies schleppen auf einem Knochenberg einen mit Ketten befestigten Totenschädel zu einem übergroßen Sensenmann, dem gerade noch dieser fehlt. Klassisch und "schön" umgesetzt, schaut man sich wirklich länger gerne an. Produktionstechnisch ist die Scheibe sauber abgemischt. E4s gibt kein getriggertes Schlagzeug, nur "pure death metal brutality", für die AUTOPSY ja schon immer gestanden hätten. Nach einigen Durchläufen bin ich auch überrascht. Die Scheibe macht mir nämlich mächtig Spaß. Man bekommt hier guten alten "Hau-In-Die-Fresse"-Death Metal geboten, ohne allzu viel Gefrickel. Ab und an ein Gitarrensoli, ansonsten überzeugendes Geknüppel, das man sich vor der Arbeitswoche Montag morgens gern nochmals im Auto laut reinzieht. Nach dem Opener kommt direkt eines der Highlights auf der Scheibe mit "Dirty Gore Whore". Eine schnelle Nummer, die später dann in der Mitte richtig schön groovt und dahindoomt. Textlich kann sie sich in unvergessene Smashsongs wie "Fucked, Raped And Strangled" von CANNIBAL CORPSE einreihen: "I take you back to my room to have some fun before your doom", wonach es mit "One big slash across your chest Blood splatters from breast to breast I'll carve you a new fuckhole" weitergeht. Die im Text zu findende Feststellung "Some would say I'm insane" mag man da gern unterschreiben. Letztlich beweisen Reifert & Co. aber, dass sie immer noch so "morbid drauf" wie früher sind. Auch bei soviel Trash muss man einfach feststellen, dass die Songs einfach Spaß machen. Musikalisch bewegt sich nicht alles im Highspeedtempo. Viele Songs beinhalten SlowMo Riffs, die schwer wie Blei, um kurz danach, wie z.B. in "Always About To Die" in überzeugende Knüppelorgien überzugehen. Bei "Bridge Of Bones" gibt es zur Abwechslung auch kurz eine Akkustikgitarre zu hören, was aber wirklich eine absolute Ausnahme darstellt. Bei "Sadistin Gratification", einem schweren Song mit absurden Frauenfolterschreien, staunt man über eine wiederkehrende Melodie, was für AUTOPSY auch nicht gerade typisch ist. Abschließend spreche ich eine klare Empfehlung aus. AUTOPSY machen heute auch noch richtig Spaß und haben es geschafft, nicht in den 80ern hängen geblieben zu sein. Daumen hoch!

Macabre Eternal


Cover - Macabre Eternal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 60:5 ()
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Bad Company

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Deathtrap For Phoenix

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Aufgepasst! Jetzt kommen fünf Hamburger Jungs mit einer neuen Band namens DEATHTRAP FOR PHÖNIX an den Start. Unter den vielen Neuveröffentlichungen fällt mir besonders das hochwertige Cover und die ansprechende Gestaltung des Booklets ins Auge. Der dortige düstere Comicstil mit einer Krimistory macht direkt Lust auf das Album. Das beginnt dann auch sehr atmosphärisch mit einem gesprochenen Intro im "SIN CITY"-Stil. Der erste Track "Pale Dead Beauty" ist wie die folgenden Songs eine Mischung aus Alternative Metal, Metalcore bis Death Metal, wobei man sich nicht scheut, auch plötzlich völlig stilfremd eine Bluespassage einzubauen. Gesanglich wechseln sich cleaner melodischer Gesang, der deutlich überwiegt, mit derbem Death/ Metalcore-Geschreie ab. Das Album ist erstklassig produziert und schon direkt nach einigen Sekunden merkt man, dass die Band etwas besonderes unter der Flut der vielen Veröffentlichungen ist. Man hat Gespür für gute Melodieläufe und weiß einen Song überzeugend aufzubauen. Die ersten drei Tracks sind Bestandteil der erwähnten kleinen Kurzgeschichte. Zwischendurch gibt es kurze Erzählpassagen eines professionellen Sprechers, um die Story fortzutreiben. Sehr gelungen. Auch die Folgetitel im Midtempo überzeugen mich. Ausnehmen muss ich "One Moment For The Fallen", eine Ballade, die sicherlich gelungen ist, ich jedoch nicht gebraucht hätte. Dafür hätte ich lieber eine weitere Haudraufnummer wie das folgende treibende "Revelation" gehört. Es verbleibt ein sehr guter Gesamteindruck. Ich gebe die Höchstnote für eine Band, von der man hoffentlich noch eine Menge hören wird.

Deathtrap For Phoenix


Cover - Deathtrap For Phoenix Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 31:12 ()
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Band:

Deathtrap For Phoenix

(Underdog)
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Recovery

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ANCHOR lassen mit der Einleitung zu ihrem neuen Album „Recovery“ Erinnerungen an „Promises Kept“ von CHAMPION aufkommen, der Spannungsbogen ist da verdammt ähnlich – und verdammt gut dazu. „Testament“ leitet das lang erwartete Album der Schweden-Edger effektvoll ein und bringt die Stärken der Band auf den Punkt: Emotion pur, Melodie, Eingängigkeit, Ehrlichkeit. Shouter und Sympathikus Claes setzt mit seiner Stimem ebenso oft wie das Gitarristendoppel Akzente, letztere gerade in den schnelleren, heftigeren Tracks, die sich in der zweiten Hälfte des Albums finden. Dominieren in den ersten Songs noch melodischere Töne, wie eben beim eröffnenden „Testament“, schwingen ANCHOR bei „Awakenings“ die große Keule oder verpassen „Echoes“ eine an VERSE erinnernde Atmosphäre, ohne sich an Trends im modernen HC anzubiedern. „Recovery“ ist eine ehrlich-direkte Platte, musikalisch wie textlich, mit der sich ANCHOR als eine der wichtigsten HC-Bands der Stunde positionieren können (bzw. ihre Position als socleh festigen) und zeigen, dass sie ihren Weg weitergehen wollen. Ganz große Platte, die sicherlich ein Klassiker des Genres werden wird!

Recovery


Cover - Recovery Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 33:1 ()
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First Takes

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THE ROCKABONES liefern auf ihrer 4-Track-EP rohen Heavy Rock welcher seine Wurzeln im Metal der 70er hat – die von der Band genannten Einflüsse von MOTÖRHEAD über AC/DC zu BLACK SABBATH geben sicherlich eine gute Orientierung. Das zur Zeit Unmengen von Bands sich diesem Sound verschrieben haben sollte THE ROCKABONES dabei nicht schrecken – denn einfach nur rotzigen Lemmy Rock’n’Roll skandinavischer Prägung ist nicht ihr Ding. Die Bands aus Hannover verströmt eine dunkle, manchen düsterem Stonersound nicht unähnliche Atmosphäre und legt eine Spielfreude an den Tag, welche auf einen guten Liveact hindeutet. Die beiden Gitarristen Pat und Rob liefern dabei dreckige Riffs und Sänger Gon wummernde Bassläufe, Drummer TDY vervollständig mit tighten treibenden Anschlag das Quartett. „Revenge“ (mit cool-ruhigem Zwischenpart), „Ride To Suicide“, „Rock’n’Roll Queen“ und „True Lies“ (mein Fave – tolles Solo) nennen sich die qualitativ gleichwertige Songs welche Laune machen – der leicht angedumpfte Sound passt - man agiert überwiegend im Midtempo. Mit „First Takes“ setzen THE ROCKABONES ihr Ausrufezeichen und heben sich etwas aus der Masse des Genres hervor. Das lässt auf mehr hoffen.


Interessierte können die EP auf unten genannter Homepage abgreifen.

First Takes


Cover - First Takes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 17:42 ()
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Drifter

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HEARTSOUNDS haben 2010 ihr Debütalbum auf dem Punkrock-Label überhaupt veröffentlicht. Ok, fast. „Until We Surrender“ erschien nicht bei Fat Wreck, sondern bei Epitaph und war eine einzige Hommage an die Bands des Labels (und an die von Fat Mikes Label natürlich auch). Böse Zungen könnten jetzt behaupten, dass es nicht sonderlich schwer ist, melodischen, schnell Punkrock zu schreiben und HEARTSOUNDS deswegen ein gutes Jahr später schon ihr Zweitwerk fertig haben… „Drifter“ macht da weiter, wo das Debüt aufhörte. Die zwölf Songs tun niemandem weh, sind voll mit guter Laune und Wechselgesang zwischen Herr und Dame am Mikro, dabei so flott unterwegs, wie es im Genre eben sein muss. Originell ist das nicht, aber das ist auch nie der Anspruch der Band gewesen, die sich lieber auf das Schreiben eingängiger Punkrocknummern konzentriert hat. Das Ergebnis kann sich hören lassen, „Drifter“ macht durchweg Spaß und verbreitet das gute alte Westcoast-Punkrock-Feeling der 90er. Es ist also doch eine gewisse Herausforderung beim Schreiben einer guten Punkrockplatte vorhanden – eine Herausforderung, die HEARTSOUNDS gemeistert haben. „Drifter“ macht Spaß, trifft genau die Balance zwischen Punkrock und Pop und bringt die Sonne in die Bude.

Drifter


Cover - Drifter Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 41:23 ()
Label:
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