Band:

Nordfrost

by Gast
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Review:

Dentro Del Manto Gris De Chaac

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Eine wirklich sehr positive Überraschung ist diese ursprünglich aus Mexiko stammende Formation, die sich 1998 in Salt Lake City zusammengefunden hat, vermutlich um den etablierten Black/Pagan Metal-Bands aus dem europäischen Norden ordentlich Konkurrenz zu machen. Und das gelingt den beiden Brüdern Yaotl (Drums, Percussion, Samples) und Tlatecatl (Gitarre, "Gesang"), die sich um drei weitere Mitstreiter verstärkt haben, mehr als prächtig. Sehr angenehm ist dabei die Tatsache, dass die Band ihre mexikanischen und mayanischen Einflüsse nicht in endlosen Dudel-, Tröt-, und Klimperorgien zelebriert, sondern sie sehr songdienlich und lediglich unterstützend einsetzt und mehr durch das treibende, nach vorne peitschende (aber auch noch etwas monotone, gleichförmige) Songwriting punktet. Es regiert also primär Schwarzmetall anstatt von Selbstzweck erfüllendem Folk-Geseiere, was in sehr gelungenen Stücken wie "Garra De Jaguar (Ocho Venado)", "Hun Hunapu" oder "Noche Triunfadora" gipfelt. Auch textlich wandeln YAOTL MICTLAN nicht auf ausgetretenen Pfaden, sondern beäugen kritisch die Kolonisierung Mexikos durch die Christen und die letztendliche kulturelle Unterlegenheit der Ureinwohner, was "Dentro Del Manto Gris De Chaac" sogar einen Hauch Sozialkritik verleiht, die in diesem und allen verwandten Genres nicht gerade üblich ist. YAOTL MICTLAN leben, ähnlich wie etwa ihre Kollegen MELECHESH aus Israel oder CHTHONIC aus Taiwan, nicht ausschließlich vom Exotenbonus, sondern haben wirklich Einiges auf dem Kasten. Mit noch etwas mehr Spannung und Abwechselung beim Songwriting könnte beim nächsten Mal ganz locker der "Tipp" drin sein. Groß!

Dentro Del Manto Gris De Chaac


Cover - Dentro Del Manto Gris De Chaac Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 49:22 ()
Label:
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Review:

Mercury's Down

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Auf das erste Solowerk einer der besten Stimmen im Melodic Rockbereich, die Rede ist von TOBY HITCHCOCK, durfte man aufgrund vergangener starker Leistungen schon etwas gespannt sein.

Nach drei gut bis sehr guten Werken im Rahmen des PRIDE OF LIONS-Projektes mit Songwriter Jim Peterik (ex-SURVIVOR) bietet „Mercury’s Down“ ein, auf diesem Niveau so nicht erwartetes, klasse Debüt. Schon der Hammer Opener „This Is The Moment“ mit coolen Twingitarren, fetten Chorus mit symphonisch klingenden Tasten begleitet zeigt: hier geht es schon etwas straighter zur „Sache“ als bei PRIDE OF LIONS, die Songs haben viel mehr Biss, meist gibt es ordentlich Tempo und es sind nicht soviele der etwas bieder wirkenden balladeske Sachen dabei. Der Kracher „Strong Enough“ erinnert u.a. etwas in die letzten SURVIVOR-Werke in Originalbesetzung. Balladen gibt es auch zwei, recht reinrassige aber ohne jeden Kitsch und Schnarchambiente, herrlich melancholisch mit großer Stimme vorgetragen. Bei weiteren Melodic-Rock Krachern wie „Should Have Said“ oder “If It's To Be” geht einem wahrlich gemütsmäßig die Sonne auf mit Hooklines zum reinlegen, klasse gemacht. Mein Favorit ist aber die gitarrendominierte Nummer „Tear Down The Barricades“ man geht der Song gut ab und vertreibt jeden Anflug von schlechter Laune. Fast noch besser die Hymne „A Different Drum" ein treibender Track mit viel Power und klasse Refrain.

Ich leg mich daher schon etwas früh fest - diese Scheibe ist bisher sicher das beste AOR/Melodic RockWerk des Jahres. Das ebenfalls hammermäßige JOURNEY-Werk laß’ ich hier mal außen vor, die machen aktuell keinen lupenreinen AOR mehr. Egal also was doch noch kommen mag, wie etwa das kommende gemeinsame Werk von Steve Lukather (ex-TOTO) und Jim Peterik , die können dies sicher nicht toppen. Denn auf „Mercury's down" gibt es weder quantitativ noch qualitativ etwas auszusetzen, kein einziger Ausfall und nicht das leiseste Anzeichen von Durchschnittsware ist hier auszumachen. „Leider“ handelt es sich hier auch nur um ein Zwei-Mann-Projekt, dass wohl nie live zu hören sein wird. Der Multiinstrumentalist Erik Martensson (u.a. ECLIPSE, W.E.T.) hat Hitchcock sämtliche Songs maßgeschneidert auf den Leib geschrieben. Er hat dabei trotz der Verlockung diese geniale Stimme in den Vordergrund zu heben nie vergessen auch die restlichen Instrument super in Szene zu setzen. Man hat immer das Gefühl hier spielt eine echte Band, es gibt vielfach tolle Gitarrensolos (u.a. fulminant beim Titelsong umgesetzt), gepflegte Keyboardarrangements nicht zu präsent weichspülmäßig sondern sehr songdienlich verpackt. Die Produktion ist nicht zu seicht wie bei vielen ähnlichen Geschichten, sondern eher volumig fett gemacht, die Gitarren sind relativ riffig ausgeprägt so dass der oftmals nervige Plüschfaktor wie bei so vielen AOR-Bands hier komplett wegfällt.

Vergesst also alles, was ihr genremäßig 2011 bisher gehört habt, diese tolle Platte mit Tobi Hitchcock als fantastischem Sänger muß man als Fans solcher Mucke definitiv haben.

Mercury's Down


Cover - Mercury's Down Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 54:49 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Inside Outside

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Die Jungs von DEEP BLACK SEES (Wortspiel, kein Rechtschreibfehler!) haben im zarten Alter von Zwölf bzw. Dreizehn Jahren das gemeinsame Spielen begonnen; das war 2002, mittlerweile schreiben wir Anno 2011 und haben damit eine Band voller Musiker im idealen Alter vor uns. Wie praktisch, dass das was sie spielen aber trotzdem so klingt als würden sie ihren Job schon doppelt so lange machen!

Ihre Platte namens „Inside Outside“ ist eine Form des gemischten Progressive Metals – wenn man das so sagen darf. So reihen sich bereits im sieben Minuten langen Opener „Wind Of Pain“ akustische Gitarren in Kombination mit sehr cleanen und dezent in Richtung JAMES LABRIE gehende Vocals mit solchen Growls aneinander, die man dem alten OPETH auf die Kutte schreiben würde. Das an sich ist schon mal sehr geil; noch besser, dass das dann auch mit musikalisch-technisch hohem Anspruch kombiniert wird. So hat die Nummer „Ashes From My Eyes“ anfangs ein Duett aus tiefen Growls und cleaner Stimme zu bieten, nur um dann von einem instrumentalen Doppel-Gitarren-Riff abgelöst zu werden, welches dann meint in ein sehr scharfes Solo übergehen zu müssen – hinterlegt von einer recht pfiffigen Akkord-Folge, gefolgt von einem weiteren Solo, dieses Mal in ruhig-präzisier Art und Weise. Und welchen Prog-Fan diese musikalische Beschreibung nicht schon heiß genug macht: Auch der Song knackt die sieben Minuten und setzt nochmal eineinhalb drauf. Aber wo wir gerade bei Länge sind: Der letzte Titel der CD, namentlich als „Soul Freedom“ benannt, schafft seine zehn Minuten. Prächtig!

Da die Titel durch ihre vielen Facetten mit unter vielleicht etwas anspruchsvoll zu hören sind, gibt es mit den Songs „I Liked That“ , „Come On“ und „Weeping Tears“ Abhilfe. Meiner Meinung nach zwar recht schwache Nummern in sich, sie heben aber das musikalische Können aller Musiker durch den ruhigen Charakter des Sounds sehr gut hervor. Und so macht auch das Hören dieser Nummern echt Spaß (und Grüße an den Bass bei „Come On“ – der rockt!).

Was ziehen wir also als Fazit? Junger, abwechslungsreicher Progressive Metal mit viel Potential und einer CD die sich in jedem CD-Player, welcher gerne Bands wie OPETH oder DREAM THEATER rotieren lässt, sehr gut macht!

Inside Outside


Cover - Inside Outside Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 45:20 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Neal Morse

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InterviewEigentlich hast du deine musikalische Karriere als Singer-Songwriter begonnen. Wie bist du zum Progressive Rock gekommen?


Die erste Musik, die ich wirklich geliebt habe, war die der BEATLES. Ich mochte auch immer schon Singer-Songwriter wie SIMON AND GARFUNKEL, aber schließlich bin ich total im Prog aufgegangen. Es gab einen bedeutenden Wendepunkt in meinem Leben, das war, als ich YES als Opener für BLACK SABBATH sah. YES waren zu diesem Zeitpunk noch ziemlich unbekannt, aber sie haben mich einfach umgehauen. Und dann wurde ich ein echter Prog-Freak, bis ich mich ungefähr 1976 davon löste und so wirklich erst wieder 1991 dazu zurückkehrte. Also ging ich in meinen frühen 30ern von meiner nicht existierenden Singer-Songwriter-Karriere zurück zu meiner ersten Liebe: Prog meets THE BEATLES – und SPOCK'S BEARD waren geboren.


Warum gibt es ein „Testimony 2“? Hattest du das Gefühl, das noch nicht alles gesagt war?


Ja, es gab vieles, das auf „Testomony 1“ fehlte. Ich meine, bis zur zweiten Hälfte der zweiten CD hatte ich noch nicht einmal geheiratet. Also habe ich ungefähr von 1995 bis 2001 vorgespult. „Testimony 2“ nimmt deshalb die Jahre zwischen 1996 und 2001 genau in Augenschein.


Es gibt auf „Testimony 2“ einige Parts, die musikalisch sehr an deine Alben mit SPOCK'S BEARD erinnern, wie z. B. der mehrstimmige Gesang bei „Time Changer“. Können diese Passagen als Zitate verstanden werden, da ja auch die Texte von deiner Zeit mit SPOCK'S BEARD handeln?


Als ich „Time Changer“ geschrieben habe, hatte ich tatsächlich die Idee, so ein SPOCK'S BEARD-mäßiges Gesangs-Ding zu machen. Ich dachte mir, wie cool es wäre, wenn die Musik diesen Zeitabschnitt reflektieren würde. Deshalb gibt es auch dieses Boogie-Feeling bei „Nighttime Collectors“, denn das war die Art Musik, die ich zu dieser Zeit spielte.


Die Mitglieder von SPOCK'S BEARD haben dann ja sogar als Gäste bei „Time Changer” mitgewirkt.


Ich finde es so cool, dass die Jungs zugestimmt haben, vorbeizukommen und den Part zu singen! Das war, wie einen biographischen Film zu sehen, der auf der Leinwand gezeigt wird.


Es scheint, als wärst du noch oder wieder eng mit SPOCK'S BEARD verbunden, musikalisch wie persönlich. Warum vereint ihr euch nicht einfach wieder?


Na ja, es hat sich einfach nicht so angefühlt, als wäre es an der Zeit für so etwas. Ich glaube, zur Zeit sind alle glücklich und mit ihren Projekten und ihrer Arbeit beschäftigt. Und es hat sich für mich einfach nicht so angefühlt, als sei es die nächste große Sache, die ich angehen sollte. Aber es ist großartig, dass wir uns alle gut verstehen und uns an einem Festival wie dem High Voltage treffen, zusammen spielen und eine gute Zeit haben können.


Was hältst du von den Alben, die SPOCK'S BEARD aufgenommen haben, nachdem du die Band verlassen hattest?


Ich finde, sie haben großartige Arbeit abgeliefert! Ich freue mich für sie und bin froh, dass alles so gut läuft.


Zur gleichen Zeit wie „Testimony 2“ ist auch dein Buch „Testimony“ veröffentlicht worden. Worum geht es da?


Es ist meine komplette Lebensgeschichte, mit einer Betonung auf dem Spirituellen. Darüber hinaus steckt auch eine Menge Material über meine musikalische Karriere darin, verschiedene Geschichten aus meinem Leben. Ihr solltet mal reinschauen! Vielen Leuten hat es wirklich gefallen.


Wie ist deine letzte Tour gelaufen? Standen auch Songs von SPOCK'S BEARD und TRANSATLANTIC auf der Setlist?


Die Tour war überwältigend! Eine der besten Touren, die ich je gespielt habe. Zwei Bands, zwei Kontinente. Es ging weit über meine Erwartungen hinaus. An speziellen Abenden haben wir auch einige Sachen von TRANSATLANTIC und SPOCK'S BEARD gespielt, aber sie waren eigentlich nicht auf der Setlist. Sie waren mehr Überraschungs-Extras.


Deine Live-Band besteht aus Musikern, die nicht das Album eingespielt haben. Warum ist das so? Und wie ist es, mit Musikern zu proben, für die alle Songs neu sind?


Es ist großartig, wenn sie das Material lernen. Auf den Alben spielen viele Leute, und einige von ihnen sind Session-Musiker, die nicht gerne die Stadt verlassen. Und ich dachte mir, dass es Spaß machen würde, in den USA so viele der ursprünglichen Bandmitglieder zusammenzubringen, die aus der alten „Testimony“-Band stammen und auch auf der DVD gespielt haben. Und es war großartig! Und mein Freund Collin hat für Europa eine ebenso fantastische Band zusammengestellt. Es war außergewöhnlich!


Mike Portnoy spielt schon seit vielen Jahren auf deinen Alben, und zusammen mit ihm hast du auch TRANSATLANTIC gegründet. Was verbindet euch, musikalisch wie persönlich?


Mike ist, natürlich, einer der besten Drummer der Welt. In seinem Spiel hat er so viel Feuer und Leidenschaft, es ist einfach unglaublich. Es ist eine wirkliche Ehre, mit ihm spielen zu können. Ich habe aber auch gelernt, mich auf seine Meinungen und seine Fähigkeiten als Produzent zu verlassen. Viele wisse das gar nicht über ihn, aber Mike ist ein fantastischer Arrangeur und hat großartige Vorstellungen darüber, in welche Richtung die Musik jeweils gehen sollte. Er hilft mir auch bei meinen Solo-Alben. Persönlich ist er ein großartiger Freund geworden. Ich respektiere und schätze ihn sehr.


Du bist extrem produktiv. Fast jedes Jahr veröffentlichst du ein neues Album, und dazwischen erscheinen auch noch Live-CDs, -DVDs und die „Worship Sessions“. Woher nimmst du all die Ideen und Inspirationen?


Natürlich glaube ich, dass das alles von Gott kommt. Ich fühle mich einfach immer inspiriert, um weiterzuschreiben. Im Geiste höre ich ständig verschiedene Melodien und einzelne Teile von Musik. Oft ist es so, als ob ich nicht schreiben würde, sondern vielmehr versuche, alles richtig zu hören. Und wenn die Kreativität auf diese Weise fließt, ist Schreiben eine sehr leichte und wunderbare Sache. Aber dann gibt es auch noch den Teil der Arbeit. Die Arbeit müssen wir eben auch erledigen, damit die Musik heraus kann.


Wie ist die Idee zu den „Worship Sessions“ entstanden?


Als wir zum ersten Mal auf einigen Gottesdiensten in Europa gespielt haben, haben wir all diese „Worship“-Songs gesungen, und dann kamen die Leute zum CD-Tisch und haben nach den Songs gefragt. Wir hatten aber keine CDs, auf denen diese Songs waren. Also haben wir angefangen, die Songs aufzunehmen, die die Herzen der Menschen auf den „Worship“-Gottesdiensten berührt haben.


Was genau ist der „Inner Circle”?


Der „Inner Circle“ ist so etwas wie ein Fan-Klub. Die Mitglieder zahlen jeden Monat ein bisschen Geld und erhalten dafür einen Newsletter mit Bildern, alle paar Monate eine Veröffentlichung in Form einer DVD oder CD mit wirklich coolem Kram wie Out-Takes oder Live-Tracks. Sie erhalten außerdem andere spezielle Dinge wie Videos mit mir im Studio zum Downloaden.


Ende Juni und Anfang Juli hast du einige „Acoustic Worship Services” in Deutschland, Österreich und den Niederlanden gespielt. Waren das mit Musik untermalte Gottesdienste, oder wie muss man sich das vorstellen?


Ja, manchmal spielen wir viel Musik. Etwas Musik spiele ich immer, das hängt davon ab, was wir gerade fühlen. Aber normalerweise spiele ich etwas Musik und singe und wir beten zusammen. Und dann sage ich auch etwas, oft auch andere Leute. Ich erzähle meine Geschichte und sage, was immer ich fühle, das Gott möchte, das ich sage. Es ist wirklich großartig, ihr solltet einmal kommen.


Sind viele Leute zu diesen Gottesdiensten gekommen? Und waren auch Fans von dir da, oder wussten die meisten gar nicht, wer du bist?


Es ist immer eine interessante Mischung. Manchmal sind vielleicht ein Drittel Prog-Fans da, ein Drittel junge Leute, die einfach zeitgenössische Musik mögen, und dann vielleicht ein Drittel ältere Menschen, die nur zur Kirche gehen und mich gar nicht kennen. Aber meistens entwickelt es sich wirklich fantastisch! Es fühlt sich für mich an, als wenn die Menschen wirklich gute Dinge aufnehmen. Es gab schon einige sehr gesegnete Abende.


In deiner Diskographie findet man unter anderem einen seltsamen, aber sehr witzigen Albumtitel namens „Neal Morse's Bavarian Polka Odyssey”, von dem ich mal ausgehe, dass er ein Fake ist. Was ist die Geschichte dahinter?


Mein PR-Mann, Bill Evans, hatte die Idee dazu. Großartig, oder? Hast du die Songtitel gelesen? Die sind auch super witzig!


Vielen dank für deine Zeit!


Ich danke dir! Gott segne dich!

Band:

Infestus

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For Winter Fire

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Nach zwei Demos und einer EP meldet sich das Doom-Death-Quintett aus Kentucky mit seinem ersten vollständigen Album zurück, das es auf eine respektable Länge von deutlich über 70 Minuten bringt. Kein Wunder, befinden sich außer dem über vierminütigen, sehr atmosphärischen und klar gesungenen "In The Ashes" und dem über neunminütigen "The Night Sky And The Wild Hunt" ausschließlich Stücke mit über zehn Minuten Spielzeit auf "For Winter Fire", das dementsprechend auch einige Längen nicht verleugnen kann. Dafür wartet das Quintett neben den obligatorischen Growls (die den Löwenanteil des Gesangs ausmachen) auch mit gelegentlichen, passend eingestreuten Hintergrundchören sowie dem ebenfalls sparsamen Einsatz von Cello und Piano auf, was "For Winter Fire" in der Summe noch mehr Atmosphäre verleiht und ruhig etwas inflationärer hätte verwendet werden können. In Sachen düsterer Stimmung machen SEIDR trotz einiger (auch Genre-bedingt) etwas zu langatmig geratener Passagen nicht viel falsch und dürften Fans von Bands wie SWALLOW THE SUN, ESOTERIC, AHAB oder SHAPE OF DESPAIR problemlos zusagen. Für einen Einstand ist das Album wirklich gut!

For Winter Fire


Cover - For Winter Fire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 75:15 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Kodiak

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Denovali Records haben alle KODIAK-Songs zusammengesucht und auf eine Doppel-CD gepackt, um das bisherige Werk der Band leicht zugänglich zu machen, denn bisher war es auf zwei Splits, eine Zusammenarbeit mit N und ein Album verteilt. Wir reden hier von ganzen sieben Songs, wohlgemerkt – die kommen aber auf mehr als zwei Stunden Musik. Alles etwas anders bei den Herren. Da passt die schwarz-in-grau-Verpackung bestens, viel mehr Farben sind in den Songs nicht zu finden, selbst die an ISIS erinnernden Momente sind immer noch dunkelgrau. Tiefschwarz ist aber die vorherrschende Farbe im KODIAK-Universum. Rein instrumental wird zu Werke gegangen, um mit abgefahrenen Riffs, einem akzentuierten Drumming und immer wieder aufkommenden dissonantem Piano eine sehr meditative Musik zu erschaffen, die nicht umsonst an SWITCHBLADE und natürlich SUNNO))) erinnert. Eben pechschwarz, heftig und sehr böse. Definitiv kein Easy Listening-Kram, aber das ist bei Denovali Records-Bands eh nicht angesagt, aber KODIAK stechen selbst aus dem Labelroster mit ihrer einzigartigen Musik, oder besser: Klangcollagen, heraus. Abgefahren und experimentell, für Leute, die es düster mögen ist diese Doppel-CD lohnenswert, um sich einen ersten Eindruck vom KODIAK-/ Drone-/ und Denovali-Sound zu verschaffen.

Kodiak


Cover - Kodiak Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 122:14 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Kodiak

KEINE BIO! www
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Karpatia

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OMEGA MASSIF führen auf „Karpatia“ die Linie von „Geisterstadt“ fort, auch wenn sie zwischenzeitlich im Scherz verkündet hatten, dass auch Gesang aufgenommen werden würde. Dem ist nicht so, OMEGA MASSIF bleiben eine rein instrumental agierende Band, die auf „Karpatia“ monumentale Klanglandschaften entstehen lässt. Die sind mal schwermütig-erdrückend („Im Karst“), mal beeindruckend unaufhaltbar („Ursus Arctos“), aber immer den Hörer auf einer unterbewußten Ebene ansprechend, dort wo die angst vor der dunklen Nacht vergraben ist. Die Gitarrenarbeit ist für OMEGA MASSIF typisch schwerfällig und sich langsam aufbauend, um dann in undurchdringlichen Soundwänden zu kulminieren, was von der Schlagzeugarbeit erwartet passend unterstützt wird – wenn OMEGA MASSIF einmal Druck aufgebaut haben, lassen sie dem Hörer keine Chance. Das macht den Reiz der Band aus, die auch auf „Karpatia“ ein tonnenschweres, bösartiges Monster erschaffen hat. für alle, die mit den Southern Lord-Bands was anfangen können und den „Geisterstadt“ meistern konnten, ist „Karpatia“ einfach Pflicht, der Rest sollte sich sehr gut überlegen, ob er die Reise in die dunklen musikalischen Abgründe antreten will.

Karpatia


Cover - Karpatia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 46:50 ()
Label:
Vertrieb:

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