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The Descent Of Man

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VESTIGES klingen im ersten Moment nach Black Metal, was sich nach gut der Hälfte des das „The Descent Of Man“-Albums einleitende „I“ als Irrtum erweist, haben die drei Amis doch ganz starke Crust- und Postcore-Referenzen in den Sound eingebaut, der die Reduzierung auf ein Genre nicht möglich macht. Gemein ist allen Songs der Platte die nihilistische Atmosphäre, die sich auch im textlichen Konzept wieder findet und musikalisch sowohl in den schleppend-doomigen wie in den schwarzmetallischen (gerne mit Blast-Part) Abschnitten aufgebaut wird. Vom Songwriting her finden sich Parallelen zu FALL OF EFRAFA und natürlich zu NEUROSIS („III“), ohne dass VESTIGES zu einer Kopie verkommen. Die Tatsache, dass die Songs nahtlos ineinander übergehen und trotzdem jeder eine eigene Identität hat, spricht für die Arbeit und das Können, mit dem die drei Amis beim Schreiben der Songs vorgegangen sind. So wird „The Descent Of Man“ zu einem fesselnden Gesamtkunstwerk, das Genre-Grenzen ignoriert und für jeden Fan dunkler, böser Musik ansprechend ist.

The Descent Of Man


Cover - The Descent Of Man Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 46:26 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Light Bearer

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Band:

Skineater

KEINE BIO! www
Band:

Vestiges

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If There Is Light It Will Find You

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TRAINWRECK haben mit „If There Is Light It Will Find You” gut zwei Jahre nach ihrem letzten Album neues Material am Start, das in Form einer EP daherkommt und neben einem Intro vier neue Songs bietet. Die klingen beim ersten hördurchlauf noch nach gewohnt brachialer TRAINWRECK-Kost, entpuppen sich aber mit jedem Durchlauf als intensiver und atmosphärisch dichter als das bisher bekannte Material der Band um GLASSES-Marc, da die den Songs innewohnende Melancholie öfter unter dem brachialen Grund-Sound hervorblitzt. TRAINWRECK verstehen es, die Balance zwischen ungezügelter Wut und leiser Melancholie zu halten, genau wie sie beim Songwriting immer im richtigen Moment das Tempo drosseln („Smaller And Smaller“), der Melodie an sich kurzzeitig mehr Raum geben („Thorns And Shroud“) und mit „Piano Gigante“ punkiger als je zuvor klingen. „If There Is Light It Will Find You” ist das bisher ausgereifteste TRAINWRECK-Material und wird jeden Hörer sprachlos zurücklassen. Feine EP! (lh)

If There Is Light It Will Find You


Cover - If There Is Light It Will Find You Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 15:0 ()
Label:
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Band:

Trainwreck

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Graveyard

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Die Schweden GRAVEYARD kann man ohne Zweifel als DIE Rock-Sensation des letzten halben Jahres bezeichnen. Ihr zweites Album „Hisingen Blues“ hat im Frühjahr mächtig Staub aufgewirbelt, für ausverkaufte Konzerte, überschwängliche Besprechungen und sogar einen ersten Platz in den schwedischen Album-Charts gesorgt. Dabei ist ihr Sound weder neu noch innovativ. Vielmehr wird sich schamlos an den 70s bedient, namentlich bei Bands wie LED ZEPPELIN, BLACK SABBATH und den STONES. Das aber machen die vier Göteborger so gut, authentisch und mit so viel Seele, dass man alle Retro-Vorwürfe über Bord wirft und sich nur allzu gerne ihrem hypnotisch-bluesigen Groove hingibt. Mit „Graveyard“ hat Nuclear Blast jetzt das Debütalbum von 2007 wiederveröffentlicht, das bislang nur schwer erhältlich war. Wer auf „Hisingen Blues“ steht, wird auch diese Scheibe lieben. Hier ist alles schon da: die lässig-dreckigen Riffs, der soulige Gesang, die Dringlichkeit, der immer spürbare Druck. Am Sound wurde gegenüber der Erstveröffentlichung nichts geändert, und das ist auch gut so. GRAVEYARD klingen hier nämlich noch eine Spur rauer als auf „Hisingen Blues“, und das steht ihnen wirklich gut. Wem die neuere Produktion eher zu glatt klingt, sollte hier also auf seine Kosten kommen. Lediglich das scheußliche Cover wurde durch ein neues ersetzt – das allerdings ebenfalls ziemlich hässlich ausgefallen ist. Wie das nach dem grandiosen Artwork für „Hisingen Blues“ passieren konnte, ist mir schleierhaft. Aber eben, diese Scheibe sollte man hören und nicht ansehen. Und das macht wirklich ohne Ende Spaß.

Graveyard


Cover - Graveyard Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 39:33 ()
Label:
Vertrieb:
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Dirty Home Of Riot Rock ´n´ Roll

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„Dirty Home Of Riot Rock ´n´ Roll“ nennt sich die neueste Compilation aus dem Hause People Like You. Das Dortmunder Label hat sich schon längst als feste Institution in Sachen Punkrock, Psychobilly, Ska und Artverwandtem etabliert, und sich diesen Albumtitel auf die Fahne zu schreiben, ist mehr als gerechtfertigt. Wer die letzten Veröffentlichungen des Labels verfolgt hat, wird einen Teil der Songs schon kennen, und auch sonst sind hier wieder einige große Namen vertreten, wie zum Beispiel die California-Punks FACE TO FACE, die (selbsternannten) Psychobilly-Könige THE METEORS, die derzeit steil abgehenden BROILERS, die Kick-Ass-Rock ´n´ Roller PETER PAN SPEEDROCK oder die Berliner Psychobilly-Urgesteine MAD SIN, die hier mit dem ungewohnt ruhigen, aber wunderbaren Country-Song „Nine Lives“ vertreten sind. Daneben gibt es aber auch Bands wie die DROPKICK-MURPHYS-Klone FLATFOOT 56 zu hören, BUSTER SHUFFLE mit Roots-Ska und die KINGS OF NUTHIN' mit ihrem rauen Rhythm ´n´ Blues-Punk. Sowohl für Vielfalt als auch für Qualität ist also gesorgt, und hier gibt es wirklich keinen Durchhänger oder Ausrutscher. Die Tracklist ist dabei so aufgebaut, dass der Bogen von Punk und Ska hin zu Country und Psychobilly geschlagen wird. Für PLU-Einsteiger wird hier ein toller Überblick über das vielseitige Schaffen des Labels geboten. Aber auch wer einige der Bands schon kennt, wird mit Sicherheit noch auf die eine oder andere Entdeckung stoßen und wird sich außerdem über einige bislang unveröffentlichte und rare Songs freuen. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die Scheibe zu einem Preis von unter 10 Euro verkauft wird und man angesichts der 21 Tracks nur von einem wirklich fairen Preis-Leistungs-Verhältnis sprechen kann.

Dirty Home Of Riot Rock ´n´ Roll


Cover - Dirty Home Of Riot Rock ´n´ Roll Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 21
Länge: 60:36 ()
Label:
Vertrieb:
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In Progress

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Ich muss mich wundern, welche Schwemme an AOR-Bands im Moment aus dem hohen Norden hier herüber schwappen. Und das Bemerkenswerte daran ist, dass viele davon Talent und Qualität besitzen. So ist es auch bei den Schweden von WORK OF ART, die mit "In Progress" ihr zweites Album vorlegen. Klang das Debüt doch noch recht stark nach den Genre-Vorbildern - vor allem TOTO seien hier genannt - schwimmt sich die Band mit ihrem Zweitwerk frei von allzu deutlichen Einflüssen und wirkt eigenständiger. Vocalist Lars Säfsund trägt einen großen Anteil daran, seine klare und melodiöse Stimme besitzt Ausstrahlung und verleiht den zwölf Tracks Charakter. Das Songwriting wird höchsten Ansprüchen gerecht, starke Hooks garniert mir zuckersüßen Melodien, nie die nötige Härte vermissend, schmeicheln sich ins Gehör. Balladen neben Rockern, mal jammerndes Keybord, mal jaulend krachende Gitarren, mehrstimmige Vocals - alles was man sich so zu einem vollwertigen AOR-Mahl wünscht, kommt auf den Teller. Besondere Erwähnung verdienen das rythmische "Nature of the Game", das rockig-bluesige "Castaway" und das zauberhaft schöne "Fall Down" - die beiden letztgenannten mit einer Melodie zum hinknien.

Nicht alle Nummern halten dieses hohe Niveau, aber Ausfälle sind keine an Bord. Mir kommen manche Songs zu dünn, zu clean aus den Boxen. Speziell der Schlagzeugsound, welcher zuweilen verdächtig nach Drumcomputer klingt mit seinem synthetischen, elektronischen Klangbild, stört. Nichtsdestotrotz gefällt die Scheibe und jeder, der TOTO, GIANT und STRANGEWAYS im CD-Regal hat, sollte auch ein Plätzchen für WORK OF ART reservieren.

In Progress


Cover - In Progress Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 57:26 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Work Of Art

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