Review:

Code Of Persistence

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Falls meine mathematischen Grundkenntnisse nicht inzwischen der Alterssenilität gewichen sind, hat Sänger und Gitarrist Tobias Engel UNCHAINED im Jahr 1999 im Alter von elf Jahren (!!!) gegründet und ist heute nach zahlreichen Fahrten im Besetzungskarussell das einzig verbliebene Gründungsmitglied der Band. Dass hier nicht erst seit gestern Mucke gemacht wird, hört man den Jungs auch an, denn abgesehen von einer nicht völlig ausgereizten Produktion könnte das Songwriting auch von einer deutlich größeren und bekannteren Formation stammen. Der hymnische, sehr melodische (Thrash-) Metal des Quartetts entwickelt über weite Strecken echtes Ohrwurmpotential, was nicht zuletzt am glasklaren (wenn auch manchmal noch etwas kraftlosen) Gesang des Bandgründers liegt. Stücke wie der saustarke, flotte Opener „Inside My Cage“, das tangential am Schmalzfass kratzende, aber funktionierende „Broken Wings“, das nach vorne peitschende und mit coolen Gang-Shouts ausgestatte „Your Lies“, das schleppende „Last Chance“, die Halbballade „Take My Hand“, das ebenfalls ruhige „Explanations“ oder das erstklassige „Sidewalk“ (mein Favorit von „Code Of Persistence“) zeigen eine noch junge, hungrige Band, die zwar rein stilistisch das Rad natürlich nicht neu erfindet, sich aber auch in keiner Weise irgend einem gängigen Trend anbiedert. Und da man ja qualifiziertem Nachwuchs eine Chance geben sollte, bekommen die Jungs für ihr erstes Album in Eigenregie den „Tipp“!

Code Of Persistence


Cover - Code Of Persistence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:23 ()
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Brace For Impact

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Mit dem Titel ihres fünften Studioalbums „Dirty Metal Rock’n’Roll” sagen GUN BARREL eigentlich schon alles was man über das neueste Output der Kölner Rocker wissen muss. Sleaze, Glam, Blues, Rock’n’Roll und Hard Rock der dreckigen Art trifft auf die Essenzien des Heavy Metal. GUN BARREL gehen vier Jahre nach dem guten „Outlaw Invasion” den damals eingeschlagenen Weg zu etwas mehr Melodie Konsequent weiter, Dazu satter Sound, treibende Rhythmusfraktion und fette Riffs und Solis von Cheffe Rolf Tanzius – passt. Der neue Fronter Patrick Sühl macht mit seiner räudig kräftigen Stimme auch einen guten Eindruck; allerdings durchaus einen Tick wenig Dirty als die Vorgänger. Wer mit Recken wie MOTÖRHEAD, AC/DC, SINNER, SAXON & Co. was anfangen kann, liegt hier nicht falsch. Die Highlights versammeln sich dann vor allem im ersten Teil des Albums – „Brace For Impact“, „Dancing On Torpedoes“, „Books Of Live“ – machen allesamt Spaß, gehen in die Beine, in den Nacken und ins Ohr und drücken ordentlich. Nach hinten raus wird es etwas dünner, allerdings ohne Ausfälle. Das abschließende „Big Taboo“ (wäre eine gute Single fürs Airplay) mit seiner Sleaze-Note und viel Groove lädt dann zum drücken der Repeat-Taste. „Dirty Metal Rock’n’Roll” ist ein Album für die gute Laune; wer einen rockenden Soundtrack für den Frühling sucht darf hier gerne mal reinschnuppern; für die Fans von GUN BARREL gilt aber auf jeden Fall „Brace For Impact“!

Brace For Impact


Cover - Brace For Impact Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 53:36 ()
Label:
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Band:

Vuohivasara

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Sacred Heart (Deluxe Edition)

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Als Ronnie James Dio im Mai letzten Jahres starb blieben wir als Fans allesamt traurig und geschockt zurück. Dio galt und gilt bei vielen, mich eingeschlossen, als DIE Metal-Stimme schlechthin – sei es solo als DIO, mit BLACK SABBATH oder bei RAINBOW. Daher ist es erfreulich, dass der Name noch einmal 2012 auftaucht: Universal veröffentlicht drei der DIO-Alben („Sacred Heart“, „Last In Line“ und „Holy Diver“) in dicker 2 CD-Luxus-Deluxe-Version neu. Lohnenswert?

Also, ich gebe es zu, die Frage erübrigt sich eigentlich rein musikalisch betrachtet. „Sacred Heart“ von 1985 ist damals zwar von Kritik bombardiert worden – aber das ist auch recht einfach zu erklären: Die Vorgänger gelten als Meilensteine des Heavy Metal („Last In Line“ & „Holy Diver“). „Sacred Heart“ kam später und brachte einen stilwechsel zu etwas gemäßigteren Klängen mit sich. Aber heute, 27 Jahre später, steht auch das in einem anderen Licht. Songs wie „King Of Rock And Roll“ oder „Like The Beast Of A Heart“ sind klassischer DIO-Metal, Titel wie „Hungry For Heaven“ sind eben mehr Keyboards und einfacheres Riffing. Aber ich bitte euch: Der Meister selber hat in den 70gern in der stilistisch recht ‘speziellen‘ Band ELF gespielt und gesungen. Unter dem Aspekt ist „Sacred Heart“ kein Stilbruch, sondern maximal eine Anlehnung an schon einmal dagewesenes. Keyboards gab es nämlich auch schon früher.

Aber interessant ist bei einem Deluxe-Release ja vor allem das Bonusmaterial – und das ist reichlich. Auf der 2. CD finden sich diverse Live-Bomben wie „We Rock“, „Last In Line“ oder „Rainbow In The Dark“. Der Großteil der Songs wurde im Dezember 1985 in San Diego, California, USA aufgenommen. Und wer einmal das Glück hatte DIO Live zu sehen (oder überhaupt einen der Live-Mitschnitte kennt) weiß genau, dass das ein Highlight war. Die stimmliche Power die der Mann auf den Platten hatte war auch live absolut echt und vorhanden – egal ob in den 80gern oder noch vor einigen Jahren. Hinzu kommen die Songs „Hide In The Rainbow“ von der DIO-EP sowie drei B-Side-Songs, also Single-Zusatztitel.

Fazit also? Nun: Erstmal finde ich es im Nachhinein ungemein passend, dass „King Of Rock And Roll“ der Opener von „Sacred Heart“ ist. Denn das ist und bleibt DIO für mich. Und dementsprechend finde ich auch dieses Re-Release sehr lohnenswert –erst recht wegen der Bonus-CD. Oder anders gesagt: „We should do this for you , ‘cause it’s what all of you do and it’s what we do and what we all do best: We Rock!” – damit wurde “We Rock” 1985 eingeleitet, damit beende ich das Review. Empfehlung.



CD I:

King Of Rock And Roll

Sacred Heart

Another Lie

Rock ’n’ Roll Children

Hungry For Heaven

Like The Beat Of A Heart

Just Another Day

Fallen Angels

Shoot Shoot


CD II (Bonus Tracks):

Hide In The Rainbow (Dio EP)

We Rock

Last In Line

Like The Beat Of A Heart

King Of Rock And Roll

Rainbow In The Dark

Sacred Heart

Time To Burn

Medley: Rock’n’Roll Children / Long Live Rock’n’Roll / Man On The Silver Mountain

We Rock

Sacred Heart (Deluxe Edition)


Cover - Sacred Heart (Deluxe Edition) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 91:43 ()
Label:
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Let It Roll

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DIXIE WITCH haben mit “Let It Roll” auch schon ihr viertes Album fertig, das ist mal fleißig. Das Trio aus Texas zockt auch hier wieder erdigen, Groove-betonten Rock, der starke Stoner-Schlagseite hat und mit Einflüssen von (natürlich) ZZ TOP und LYNYRD SKYNYRD angereichert wurde. In den 36 Minuten Spielzeit zeigen sich die Texaner dabei gut groovende Songs abonniert und variieren nur selten den Songaufbau, wobei es für die kurzweiligen Nummern spricht, dass „Let It Roll“ trotzdem nicht langweilig wird. Wer sich auf DIXIE WITCH einlässt, will erdigen Stoner Rock haben, und den bekommt er mit diesem Album geliefert. Das ist als Party-Beschallung ebenso gut geeignet wie für lange Autofahrten. DIXIE WITCH machen keinen Hehl daraus, dass sie ihr Schema für Songs gefunden haben und das nur in Nuancen variieren. Also klare Ansage seitens der Band und eine fokussierte, klare Scheibe. Läuft.

Let It Roll


Cover - Let It Roll Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 36:0 ()
Label:
Vertrieb:
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Surreal World (Re-Release)

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Manchmal ist die Metal-Welt noch in Ordnung und fair: ZERO DEGREE konnten mit „Surreal World“ nicht nur Kollege Christian überzeugen, sondern auch bei der Konkurrenz punkten, was letztendlich Massacre Records davon überzeugte, die Thüringer unter Vertrag zu nehmen. So kommt der Longplayer in unveränderter Form als Label-Release nochmal auf den Markt, um der Band einen guten Start zu geben. Wer bisher noch nicht zugeschlagen hat und eine Affinität für melodischen Death Metal hat, sollte spätestens jetzt in den Laden rennen, ist doch „Surreal World“ eines der besten Debütalben des Genres in den letzten Jahren. Details gibt es im Review von Kollege Christian.

Surreal World (Re-Release)


Cover - Surreal World (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:33 ()
Label:
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Band:

Black Cobra

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Dixie Witch

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Band:

Incise (Ger)

(Underdog)
by Gast
Underdog
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Requiem For The Indifferent

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EPICA und ihr Songwriter Mark Jansen feilen auch in 2012 weiter an ihrem Ruf als progressivste und härteste Band im Female Fronted Symphonic Power Metal Bereich (was eine Schublade!). Die „große Schwester“ des tollen 2009er Vorgängerwerkes „Design Your Universe“ (wie EPICA selbst sagt) hört dabei auf den Namen „Requiem For The Indifferent” und bietet zuallerst die gewohnten Trademarks der Holländer: ausgefeiltes Songwriting, symphonisches Format, Wechselgesang, fette Chöre und einen wuchtigen, atmosphärisch dunklen Sound. Aber auch die Veränderungen sind deutlich hörbar – zunehmende Härte (die Gitarren stehen auf Kosten des Orchestralen mehr im Vordergrund) sowie vermehrt vertrackte Passagen und vielschichtige Songstrukturen. Sängerin Simone Simons bleibt nicht ausschließlich beim opernhaften Sopran, sondern lotete ihre Stimmen in tiefen Lagen (gut) und höheren Tönen (etwas gewöhnungsbedürftig) aus. Das Ganze geht aber deutlich auf Kosten der Eingängigkeit. Zwar wächst das Album mit den Durchläufen; wer aber waschechte Ohrwürmer oder potentielle Hits en mas sucht liegt hier falsch. Mit dem von Simons toll eingesungenen, recht typischen EPICA-Song „Storm The Sorrow“ (auch die Single) und der epischen Ballade „Delirium“ sind auch schon mal jene zwei Songs genannt, welche sofort hängen bleiben. Ansonsten setzt man auf komplexe, oft verschachtelte Arrangements, viele Breaks und, von den gewohnt ruhigen Zwischenparts mal abgesehen, auf mehr Tempo und Heaviness. Dies führt dazu, dass man sich die oft überlangen Kompositionen schon etwas erarbeitet muss. Beispielhaft genannt dabei der über 7-minütige Opener „Monopoly On Truth“ (das Intro „Karma“ unterschlagen wir mal), bei den man fast alles bietet was EPICA 2012 ausmacht – und was für den unbedarften Hörer eventuell sogar zuviel sein könnte. Auch das ruhig startende und sich härtemäßig stark steigernde „Deep Water Horizon“ und das abschließende, sehr symphonische und orientalisch angehauchte „Serenade Of Self-Destruction“ (fast 10 Minuten langer, bester Song des Albums) seien mal anempfohlen. „Requiem For The Indifferent” ist ein überaus ambitioniertes Werk, das aber meinens Erachtens, ähnlich wie das letzte SYMPHONY X Album, über die Erwartungen vieler Fans der ersten Stunde hinausschießt. Wer allerdings die Wertigkeit auf Anspruch stellt, dem dürfte „Requiem For The Indifferent” als konsequente Weiterentwicklung des EPICA-Sounds verdammt gut reinlaufen.

Requiem For The Indifferent


Cover - Requiem For The Indifferent Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 72:52 ()
Label:
Vertrieb:

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