Band:

Tervingy

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Review:

Jugement Day

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The only way to stop a bad guy with a gun is a good guy with a gun! God Bless ‘Murica! USA! USA! Moment – Falsches Magazin? Hm, vermutlich liegt es an der Platte von MEGACHURCH, einer amerikanischen Metal-Band aus Cleveland, Ohio, United States Of America – einem wirklich schrägen Stück Musik – welches mich zu dieser Falscheinschätzung bringt. Sicherlich: Ich neige dazu, etwas avangardistische Musik immer etwas (positiv betrachtet) als „schräg“ einzustufen, trotzdem: MEGACHURCH 2s „Judgement Day“ ist wirklich bemerkenswert… anders.

Die Band macht erst einmal eine Form von Rock die ich nicht zwangsläufig einordnen können muss; am besten trifft es wohl (Heavy) Stoner Rock. Das Besondere ist aber: Ihre aktuelle CD „Judgement Day“ desavouiert die amerikanische Gesellschaft mit musikalischer Begleitung. Egal auf welcher Ebene: Durch die Songtitel („Teabagger“, „Battle Hymn Of The Republicans“) oder durch die diese CD ausmachenden Einspieler aus der nicht unbedingt lobenswerten und für „uns“ Europäer nicht gerade oft einsehbaren Öffentlichkeit der USA: Extremistische bis einfach nur noch an Debilität grenzende Aussagen amerikanischer Mitbürger die versuchen, ihre Meinung in die Öffentlichkeit zu tragen. So ist „Speak In Tongues“ (Dt.: „In fremden Zungen reden“) ein Lied, welches im Endeffekt Sprachfaschisten lächerlich macht indem es die vortragende Person erst ohne Hintergrundwissen und Musik sprechen lässt, dann sukzessiv auf High Tempo zugehender Rock parallel zum Einspieler einsetzt und zum Ende feststellt, dass ein ewig langer „in fremden Zungen“ gesprochener Vortrag nur so viel wie „Guten Tag, mir geht es gut“ hieße – oder anders gesagt, sich über „Ausländer“ lustig macht.

Oder: „The Gay Agenda“ fängt mit einem Homosexuelle lächerlich machenden Redeschnipsel an („I’ve never seen a man in my life I wanted to marry […]“; dt. „Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie einen Mann gesehen den ich heiraten wollte“) mit anschließendem Gelächter des Publikums und mit einem stark durch die Bassisten getragenen Sound. Dazu kommen weitere Einspieler gleichen Themas: „They don’t really care about how much they destroy… […] They don’t care about that they‘re destroying any church, as long as this church will legitimize their sexual [abonormalities] […]”; dt.: “Sie stören sich nicht daran, wie viel sie zerstören […] SIe stören sich nicht daran, eine Kirche zu zerstören, solange sie ihre sexuellen Abnormalitäten legitimiert”.


Es widerspricht meinem journalistischem Ehrgeiz zwar so wenig über die eigentliche Musik zu sagen, aber: Die Musik ist recht undefinierbarer, dafür aber professionell gemachter Rock ohne Gesang der zwischen etwas wirschem Heavy Metal und düsterem Stoner Rock wechselt und grundsätzlich das meist dämliche Thema kritisch beleuchtet – Vergleiche oder Beschreibungen spare ich mir, da die Musik ohne ihre Einspieler nur halb so spannend wäre, trotzdem aber konsequent stark gespielt wird.


Das Besondere von „Jugement Day“ ist daher definitiv, dass der durchaus deftige Stoner Rock zwar 30 Minuten voll Gas gibt, die eigentliche Wirkung der Platte aber primär durch die präzise gesetzten Einspieler kommt. Da diese auf sich allein gestellt aber für Europäer einfacher nur nach Wahnsinn klingen ist das erst einmal ungünstig – aber es geht. Denn: Es wirkt in MEGACHURCH 2s feinfühliger Kombo – und das ist einfach eine bemerkenswerte Konstruktion. Daher: Separiert betrachtet ist es einfach wirsch und seltsam, zusammen gehört und sich drauf eingelassen ist das, was „MEGACHURCH 2“ machen eine geniale Mischung aus amerikanischer Politsatire und Musik – die aber gefühlt 2 Monate Zeit braucht um vom Hörer wirklich aufgenommen zu werden. Danach: Ein ohne Frage außergewöhnliches Album aus Amerika!

Jugement Day


Cover - Jugement Day Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 38:44 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Megachurch 2

KEINE BIO! www
Review:

Live @ Rockpalast

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Mensch eine Live-DVD von SPLIFF, da wurde es aber echt auch mal Zeit. Die Herren Herwig Mitteregger, Bernhard Potschka, Manfred Praeker und Reinhold HeiL lernten sich ursprünglich mal Ende der 80er kenne und waren zunächst als NINA-HAGEN-(Begleit)Band bekannt geworden. Ab 1980 zog man es aber vor sich lieber selbstständig zu machen und war fortan als SPLIFF unterwegs und brachte bis zur Auflösung 1985 vier Alben unters Volk.

Aus der Reihe "Live at Rockpalast" gibt es jetzt historisches Material aus den Jahren ab 1981/82 von zwei Konzerten zu hören und natürlich sehen und die Aufnahmen belegen recht eindrucksvoll den ganz speziellen SPLIFF-Sound: deutschsprachige (obwohl das Debüt sogar in English war) Rockmusik mit starker Betonung elektronischer Parts wobei insbesondere das elektronische Schlagzeug und die prägnanten Keyboardsounds von Reinhold Heil hier ihren Beitrag leisteten.

Die Band wird ja in vielen Texten der NDW zugeordnet, was ich aber nie so recht verstanden habe, denn mit diesem vielfach oberflächlich-einfachen Spaßgedudel so ab 1981 hatte die Berliner eigentlich nicht viel am Hut. Klar einer ihrer größten Hits „Carbonara“ war ein lustiger Track und paßt da bestens ins Klischee aber ansonsten war man musikalisch doch wesentlich hochwertiger aufgestellt als viele andere NDW‘ler.
Das jahrelang von vielen Fans erhoffte Comeback der Jungs hat sich ja mittlerweile leider erledigt, da am 12.09.2012 der damalige Bassist Manfred Praeker leider überraschend verstarb - ohne sein prägnantes funkiges Bass-Spiel sowie seine tolle Stimme u.a. bei der Hammerballade „Heut‘ Nacht“ – ist die Band für mich unvorstellbar.

Die Aufnahmen der DVD beginnen mit einem Konzert von 1983 mitten in der Pampa als man am 20.05.1983 in Elspe (Sauerland) aufschlug und dort am Abend erhebliche Stromengpässe verursachte. Mehrfach viel auch gut hörbar aufgrund zu schwachen Leitungen das Equipment aus so dass Synthies, Verstärker und das Plastikschlagzeug mehrfach stockten, den Geist aufgaben oder nicht die volle Leistung brachten. Ja wie sang die Band damals schon recht treffend „Computer sind doof“ wie war aber die Band lies sich nicht beirren und legte ein enorm intensives, spielfreudiges und stimmungsvolles Konzert hin.

Egal, ob der für mich beste Song der Band "Déjà Vu", Jerusalem", "Notausgang", „Kill“, "Heut' Nacht", "Das Blech", „Herzlichen Glückwunsch“, natürlich “Carbonara“ oder auch "Rock Is A Drug" die Band zeigte ein Hammerset und das Publikum in der proppenvollen Halle ging ebenfalls sofort gut ab. Drummer Herwig Mitteregger wechslet ob gewollt oder nicht auch mal an ein „richtige“ Naturschlagzeug (paßt aber auch sehr gut) und auch Tastenmann Heil ist viel unterwegs und geht auf’s Publikum zu, klatsch ab und wünscht locker nen guten Abend.
Die Band kommt absolut sympathisch rüber, profitiert auch von ihren drei Sängern und zeigt dabei SPLIFF wohl auf dem Höhepunkt der Karriere. Trotz der vielen technischen Pannen kommt das Konzert irgendwie sehr ehrlich rüber. Klar, die Qualität ist sicherlich nicht die Beste und auch von den Aufnahmen und Schnitten her ist dies nicht der Stand heutiger DVD-Technik - aber hey dass hier ist ein amtliches Zeitdokument mit dem vollen Charme der 80er Jahre, wer das nochmal erleben will oder nachzuvollziehen versuchen ist hier goldrichtig.

Da muß man dann halt mal verzeihen, dass bei "S.O.S." fast kein Bass zu hören ist und Tastenguru Heil mit seine Keyboard und Moogsgebirgen, die öfters etwas zu weiten nach hinten gemsicht sind dafür aber das Elektrodrum viel zu zu laut erscheint. Egal die Jungs verströmen dafür die Spielfreude pur, die Kapelle zockt mit viel Herz und Verstand und reißen die Fans förmlich mit.

Nach diesem Gig gibt es ein lustiges (nicht nur wegen der typisch bunten Klamotten) Interview mit Spliff, dass
geringerer als der junge „Uns“ Tommy Gottschalk führt und die Jungs gewohnt locker und flapsig ausfrägt. Die knappen 2:43 Minuten im Vorfeld des Rock-Pop Festival am 19.12.1981 in der Dortmunder Westfalenhalle sind sehr unterhaltsam es geht locker zu und hätte ruhig noch etwas länger gehen dürfen.
Genauso wie die sieben Songs, die mit einem "Intro" starten und qualitätsmäßig den Sauerland deutlich in den Schatten stellen. Der Sound ist wesentlich voluminöser, die Bilder sind etwas wesentlich abwechslungsreicher
Man gibt hier wohl zum ersten Mal neues Material vom kommenden Album "85555" vor, dass zu dem Zeitpunkt noch gar nicht veröffentlicht war. Es war das erste in Deutsch und war nach seiner Katalognummer benannt.
Insbesondere "Heut' Nacht“ ist gänsehautmäßig geworden, es gibt auch noch etwas Material aus der Vorgängerscheibe "The Spliff Radio Show.

Unter dem Strich kann man allen Fans und natürlich auch Nostalgikern diese DVD nur wärmstens empfehlen.
Wie gesagt Hochglanzmaßstäbe heutiger Veröffentlichungen muß hier natürlich außen vor lassen (es gibt auch nur einen PCM-Stereo-Sound) aber so bekommt man über zwei Stunden amtliche
Deutschrockvollbedienung mit großem Spaßfaktor aller Beteiligten von einer Band die den Sound der 80er maßgeblich geprägt hat.



Elspe - 20.05.1983

01. Herzlichen Glückwunsch

02. Computer sind doof

03. Duett komplett

04. Déjà vu

05. Tag für Tag!

06. Glaspalast

07. S.O.S.

08. Augen zu!

09. Die Maurer

10. Kill!

11. Carbonara

12. Jerusalem

13. Notausgang

14. Heut' Nacht

15. Das Blech

16. Müller

17. Jet Set Star

18. Rock Is A Drug



Dortmund - 19.12.1981

01. Interview

02. Intro

03. Déjà vu

04. Jerusalem

05. Jive

06. Müller

07. Kill!

08. Heut' Nacht



Live @ Rockpalast


Cover - Live @ Rockpalast Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 25
Länge: 118:15 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Live On Fire

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Die 2012er-Tour des AXEL RUDI PELL war ein ausverkaufter Triumphzug des Bochumer Gitarristen. Mit einem verdammt guten Album im Gepäck („Circle Of The Oath“, Platz 16 in den Charts), eine gelungene Setlist aus Klassikern, den üblichen Medleys und den neuen Songs sowie einer starken Band auf der Bühne war das nicht nur eine Empfehlung für größere Lokalitäten, sondern Konzerte welche allen Anwesenden Lust auf mehr machte. Das im Oktober 2012 in der Kölner Essigfabrik mitgeschnittene Konzert startet mit „Ghost In The Black“ gewohnt stürmisch, bevor in Folge mit „Before I Die“ ein Wahnsinnsrocker vom aktuellen Album auch Live voll zündet. Danach reiht sich Highlight an Highlight (siehe unten), wobei ich das Medley aus „The Masquerade Ball“ und „Cashbah“, das Gänsehautintro zu „Circle Of The Oath“ und die gegen Ende platzierten Ohrwurm-Rocker „Fool, Fool“ und „Rock The Nation“ hervorheben möchte. Das AXEL sich dabei mit kleinem Bewegungsradius auf sein Gitarrenspiel konzentriert dürfte niemand der schon mal mit ARP in Berührung kam überraschen. Dafür agiert Bühnenderwisch und Ausnahmesänger Johnny Gioeli umso agiler; aber auch stimmlich ist er einfach einer der Besten des Genres; an seinem „Mistreated“ (DEEP PURPLE) kann sich Mr. Coverdale eine Scheibe abschneiden. Dazu noch Drum-Monster Mike Terrana (endlich mal wieder ein sehenswertes Drum-Solo), Keyboarder Ferdy Doernberg und Bassist Volker Krawczak die allesamt überzeugen. Dem Satz im Booklet „These are real, true and authentic live recordings, with all mistakes and blue notes. no overdubs” und das auf DVD Dargebotene spricht Bände. „Live On Fire“ ist musikalisch ein 1A-Paket, die Aufmachung ist wertig; nur das Bild hält da nicht ganz mit (ist ja auch keine HD-Aufnahme) und gibt somit leichte Abzüge in der B-Note.

DVD Nummer 2 enthält einen etwas verkürzten Set vom „Rock Of Ages“-Festival vom Juli 2012 und zeigt, das Mr. PELL & Co, auch bei Tageslicht und Open Air bestens funktionieren. Sound und Bild sind auch tatsächlich besser als bei der Kölner Aufnahme. Als Bonus gibt es ein Interview mit einem wie immer redseligen AXEL RUDI PELL und eine Homestory, sowie das mehr oder weniger geliebte Video zum Balladen-Highlight „Hallelujah“ (Leonard Cohen Cover).

Für Fans, Tourbesucher und Neueinsteiger in Sachen Melodic Hard Rock sicherlich ein Pflichterwerb.



DVD 1 (Köln, Essigfabrik - 18. Oktober 2012)

01 The Guillotine Suite (Intro)

02 Ghost in the Black

03 Strong as a Rock

04 Before I Die

05 The Masquerade Ball / Cashbah / Dreaming Dead / Whole Lotta Love / Dreaming Dead

06 Drum Solo

07 Mystica / Mistreated / Mystica

08 Oceans of Time

09 Circle of the Oath

10 Fool Fool

11 Keyboard Solo / Carousel / Jam / Carousel

12 Tear down the Walls / Nasty Reputation

13 Rock the Nation



DVD 2 („Rock Of Ages“-Festival - 28. Juli 2012)

01 The Guillotine Suite (Intro)

02 Ghost in the Black

03 Strong as a Rock

04 Before I Die

05 The Masquerade Ball / Cashbah / Dreaming Dead / Whole Lotta Love / Dreaming Dead

06 Drum Solo

07 Mystica / Mistreated / Mystica

08 Oceans of Time

09 Circle of the Oath

10 Tear down the Walls / Nasty Reputation

11 Rock the Nation



Bonus:

- New Interview with Axel Rudi Pell

- Home Story Axel Rudi Pell

- „Hallelujah“-Video Clip

Live On Fire


Cover - Live On Fire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 24
Länge: 212:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Our Condolences (1988-1992)

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Obwohl dieser norwegische Haufen im Laufe der letzten beiden Jahrzehnte als Kultband des Black Metal in die A(n)nalen eingegangen ist, nicht zuletzt, weil einige Szene-Promis wie Abbath, Demonaz und Varg Vikernes mal dort spielten, hatten OLD FUNERAL seinerzeit eher räudigsten Death Metal gezockt. „Our Condolences (1988-1992)“ enthält als erste Compilation überhaupt alles, was diese Band in den vier Jahren ihrer Existenz aufnahm. Rein musikalisch war diese Truppe meilenweit entfernt von dem, was einige ihrer Mitglieder später fabrizierten und wohlgemerkt auch von dem, was ungefähr zeitgleich bereits an Göttergaben in Form von DARKTHRONEs „Soulside Journey“ und „A Blaze In The Northern Sky“ losgetreten wurde. Dennoch besitzt gerade dieses fiese, dilettantische Gerumpel, das von alten Helden wie CELTIC FROST, KREATOR oder SODOM (nachzulesen auch im Interview mit Bandgründer Tore Bratseth) inspiriert war, einen gewissen Charme, den viele Bügelfalten-Hochglanz-Sound-Fans sicher niemals verstehen werden. Darüber hinaus nahmen sich OLD FUNERAL nie sonderlich ernst („Grandma Is A Zombie“…); sie wollten nur spielen, wie man auf dem ersten Demo „The Fart That Should Not Be“ (geilo!), dem zweiten Demo „Abduction Of Limbs“ sowie der EP „Devoured Carcass“ (allesamt von 1989 und 1990) hören, aber kaum glauben kann. Deutlich ranziger sind nur noch die Konzertmitschnitte von 1991 und 1992, unter Anderem aus der „Garage“ in Bergen und den „Grieghallen“, die für normal gepolte Lauschlappen garantiert reine Folter sind. „Our Condolences (1988-1992)“ ist insgesamt ein äußerst sympathisches und tatsächlich mal kultiges Zeitdokument, das viele überteuerte Bootlegs nun völlig unnötig macht!

Our Condolences (1988-1992)


Cover - Our Condolences (1988-1992) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 26
Länge: 96:17 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Nexus

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AMARANTHE aus Schweden haben es geschafft. Was das Debüt in 2011 an guten Ansätzen und Ideen aufwies, geht in 2013 nun völlig gen Mainstream und hat dabei das Zeug zum Hit Album. True Metalheads können sich demzufolge die weiteren Ausführungen sparen; denn keine Frage, dass voller ABBA-resque Melodien steckende Album lässt das Thema Metal hinter sich: Refrains die an ROXETTE erinnern, Gitarren der Marke CHILDREN OF BODOM, zuckersüßes Keyboardspiel (man ist mit STRATOVARIUS on Tour). Das ist Pop mit Growls und lauten Gitarrenriffs, und dass dürfte im für Toleranz bekannten Norden Europas ohne Frage Airplay kriegen. Hier zu Lande nordet sich „The Nexus“ als typisches „Hate it or love it!“-Album ein, welches polarisieren dürfte. Gleich der Einstieg mit „Afterlife“ gerät da zur Blaupause: Tempo-Drumming im Death/EBM meets Techno-Stil, treibende Gitarren (welche aber schon etwas im Hintergrund angesiedelt sind), dominierende Keyboards und wechselnder Gesang von drei Stimmen (clean, growls und elfenhaft, weiblich). Die Songs grooven, haben gehörig Pop-Appeal (auch dank Sängerin Elize Ryd) und sind für die Tanzfläche konzipiert. Astreine Popnummern wie „Razorblade“ und „Electroheart“ haben was von RAMMSTEIN und Disco (warum geht mir da die LADY GAGA nicht aus dem Kopf?). Dazwischen sorgen Songs wie der Titeltrack „The Nexus“ und „Theory Of Everything“ mit Tempovariationen oder „Burn With Me“ als Ballade für etwas Abwechslung im Beat-Sturm. Egal! Ohrwürmer sind das allemal – ob man das als Metalhead mag ist die Frage, ob man es zugibt eine andere. AMARANTHE setzen deutlichst auf die Pop-Karte und wer dem was abgewinnen kann liegt mit „The Nexus“ in dieser Saison gut im Rennen. Und die True-Metalheads? Ja, das hatten wir schon - Hate it or love it!

The Nexus


Cover - The Nexus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 41:35 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Dicke Am Damm

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Braucht man die LOKALMATADORE auf DVD? Die Meinungen dazu dürften wohl auseinander gehen. Tatsache ist, die Mülheimer Proleten-Punks haben ihre erste DVD auf den Markt gebracht und direkt einen Doppelpack daraus gemacht. DVD 1 ist dabei der weniger spannende Teil: Zu sehen gibt es einen Konzertmitschnitt, aufgenommen 2007 auf dem „Back to Future“-Festival in Glaubitz/Sachsen. An der Bild- und Soundqualität gibt es nichts zu meckern, und Band und Publikum haben viel Spaß an dem sympathisch und rau runtergebretterten Best-of-Programm. Aber das Ganze auf der Mattscheibe zu verfolgen, ist eben doch nicht das gleiche, wie dabei zu sein, und nur die Wenigsten werden sich wohl das Konzert in voller Länge zu Gemüte führen. Lohnenswerter ist DVD 2: Die bietet eine gut 100-minütige Dokumentation, zusammengestellt aus verschiedensten Schnipseln der LOKALMATADORE-Bandgeschichte. Sound und Bild sind dementsprechend stellenweise unter aller Sau, was den Unterhaltungswert aber nur steigert. So gibt es hier echte Perlen zu sehen, wie z. B. den allerersten Videoclip (zu „Knülle unter Weihnachtsbaum“, gedreht 1985 im Garten), einen Schlager-Playback-Auftritt, chaotische Interviews und jede Menge Mitschnitte von diversen Konzerten von 1987 bis 2010. Ob man „Dicke am Damm“ wirklich besitzen muss, sei dahingestellt, aber hier wird allemal gute Unterhaltung geboten, und besonders die Fans werden sich über das viele dokumentarische Material freuen.

Dicke Am Damm


Cover - Dicke Am Damm Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 55
Länge: 161:31 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Grip Of The Dead

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Nach mehreren kleineren Veröffentlichungen bringt dieser schon seit 2004 als inoffizielles Projekt existierende Haufen mit „Grip Of The Dead“ sein Debütalbum an den Start, und bedenkt man, dass die Mitglieder bereits unter Anderem bei RUNEMAGICK, SACRAMENTUM, SWORDMASTER, PAGAN RITES und NIFELHEIM (deren Hellbutcher – einer der beiden Gustavsson-Zwillinge – hier das Mikro schwingt) gezockt haben, dürfte klar sein, dass hier nix anbrennt. NECROCURSE liefern astreinen, flotten Black-Thrash ohne Schnörkel und direkt auf´s Maul, wobei natürlich vor Allem die oben letztgenannte Band genauso durchscheint wie Urschleim der Marke SODOM, HELLHAMMER und Co.. Die sehr gute, angenehm rotzige Produktion von Großmeister Andy La Rocque kann am Ende aber auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass man einen Großteil der Riffs und Songideen auf „Grip Of The Dead“ fast durchgehend schon woanders vernommen hat. Songs wie „Necrocurse“, „Ripping Darkness (The Destroyer)“, „Morbid Maniacs“ oder „Infernal Rebellion” machen Laune, sind beileibe keine Enttäuschungen, können das Genre aber leider auch nicht bereichern. Das große Gespür für echte Killerhymnen, wie sie DESASTER oder DESTRÖYER 666 fabrizieren, haben NECROCURSE zumindest auf ihrem Debüt noch nicht.

Grip Of The Dead


Cover - Grip Of The Dead Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 40:20 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

A Tell Tale Heart

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Ex-VICIOUS RUMORS / CHASTAIN Tieftöner Dave Starr (hier für Bass und Gitarre zuständig) holt zusammen mit seiner besseren Hälfte London Wilde (Vocals) zum zweiten Schlag aus. WILDE STARR bieten in etwa das, was man ob der Ex-Arbeitgeber von Mr. Starr erwarten durfte. Kraftvollen Heavy Metal, der zwar vergleichbar mit dem letzten Output CHASTAIN's, aber etwas hymnenhafter um die Ecke kommt, als das aktuelle Material von Meister Chastain. Auch die zweite Spielwiese der aktuellen CHASTAIN Sängerin Kate French -VAINGLORY- mag als Orientierung herhalten. Im Gegensatz zum doch recht rauhen Gesang einer Kate French oder auch Leather Leone, bewegt sich Frau Wilde in klareren, aber nichtsdestotrotz recht kraftvollen Gefilden. Gerade die schwindelerregenden Höhen hat sie drauf. Von speedig bis satt groovend werden alle Facetten traditionellen Metals bemüht. WILDE STARR legen aber ohrenkundig Wert drauf keine reine 80ies Band zu sein, sondern versehen ihre Kompositionen mit einer moderneren Kante. „A Perfect Storm“ hätte auch auf den frühen VICIOUS RUMORS Alben seinen Platz zwischen „Lady Took A Chance“ und „Down To The Temple“ gefunden, während der Groover „Seven Shades Of Winter“ eher CHASTAIN Spirit atmet und der Fullspeeder „Immortal“ zeigt, dass WILDE STARR auch recht eigenständig agieren können. Alles in Allem eine starke Heavy Metal Scheibe mit ebenso starkem Gesang.

A Tell Tale Heart


Cover - A Tell Tale Heart Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:30 ()
Label:
Vertrieb:

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