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El Pistolero

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Staubiger, deftiger Stoner Rock aus Australien; TRACER überraschten bereits bei ihrem Debüt („Spaces In Between“, 2011) mit einer starken Vorstellung, die dabei noch in den 70er wilderte. Mit „El Pistolero” setzt man da jetzt noch einen Drauf, klingt dabei auch einen Tick moderner. Produzent Kevin Shirley sorgte dafür das groovende Songs wie der auf die zwölf gehenende Titeltrack „El Pistolero” oder „Dead Garden“ in entsprechend energetischer Form aus den Boxen dröhnen. Bei „Wolf In Cheap Clothes“ kommt einen sogar ein texanisches Blues-Rock-Trio in den Sinn. Langsamere Tracks verlassen den eingeschlagenen Wüstenpfad, fügen Alternative-Facetten und einen melancholischen Touch ein. „Scream In Silence“ atmet dabei hörbar INCUBUS-Atmosphäre, allerdings mit einem TRACER-typischen Refrain; „Until The War Is Won“ kann vor lauter düsterer Coolness kaum noch stehen und bewirbt sich für den nächsten blutigen Filmsoundtrack. TRACER haben mit „El Pistolero“ eines der besten Stoner Rock Alben der letzten Monate abgeliefert - cool, fett, macht Laune – irgendwo zwischen QUEENS OF THE STONE AGE, KYUSS und SOUNDGARDEN. Was will das Wüstenherz mehr?

El Pistolero


Cover - El Pistolero Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 52:21 ()
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Outlier

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"Outlier" ist wieder fast im Alleingang gefertigt worden - die meisten Instrumente sowie den Produzentenjob übernahm Mr. KINGDOM COME in Personalunion. Wer gedacht hat, "The lonely Wolf" gibt uns mal wieder den ZEPPELIN, der sieht sich enttäuscht. Nein, der Hamburger Musiker kleidet seine melancholisch-rockigen Melodien erneut in ein steriles, abweisendes, kühles Korsett aus elektronischen Sounds. Das Teil klingt düster, gar ein wenig frustriert entsprechend den Bildern, welche die Plattenfirma von Lenny mit beigelegt hat. Fans der "Band" sind darauf eingestellt, dass man nie genau weiß, was man bekommt. Außer natürlich Lenny Wolf, den bekommt man immer - zu 100%. Die Songs klingen persönlich, intensiv und offenbaren unter all dem kalten, harten Sound einen weichen und zerbrechlichen Kern. "Outlier" legt den Blick frei auf das Innere des Künstlers. Und genau das ist das besondere an KINGDOM COME.

Outlier


Cover - Outlier Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:6 ()
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Build A World

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Der letzte offizielle Longplayer „All The Wars“ (2012) war ein recht gutes Album, ist eigentlich noch gar nicht so lange her aber schon schieben die brititschen Alternative Artrocker THE PINEAPPLE THIEF eine EP Namens „Build A World“ nach.

Is wohl so als ne Art Tourunterstützung für die aktuellen Livegigs gedacht, gut dann verzeihen wi mal großzügig, dass „Build A World“ bereits als Song auf dem letzten Werk vertreten war. Hier gibt es neben dieser Originalversion auch noch eine elektronische Variante der sogenannte „Dirty Hi-Fi“-Remix und ja diese flirrend, blubernde Version mit Streichern hat chon was. Der Song ist als solches aber schon eher etwas untypisch, da relativ einfach und breitwandig riffig. Das Cover der EP mit diesen etwas selstsamen blauen Mikrobakterien paßt dagegen irgendwie dazu.

Es gibt dann also nur drei wirklich komplett neue Songs zu finden. Als da wären das recht urwüchsige „You Don’t Look So Innocent“ das recht indiemäßig, sehr noisy mit etwas abgreboche klingenden Punkriffs daherkommt, versehen mit einem schrägen Solo aber eine typischen Wohlfühlrefrain aufwartet. Dann gibt’s noch „What Are You Saying“, nach etwas verhaltenem Start nimmt das Ding dann doch Fahrt auf bietet typisch Züge zwischen ruhigeren Passagen und etwas leichten Progrockfeeling mit schrammeligen Gitarren und wibbernden Solos. Der Refrain ist mir etwas zu flach und fast schon nichtssagend. Da kann die Akustikballade „You Drew Blood“ schon eher punkten. Die trotzdem eher energischen Gitarrenparts, die sich zwischen den sanften Gesangsmelodien des Sänger mit seinen beinahe zart-schmelzenden Vocals, abwechseln sorgen für schöne Gegensätze und ja der Song hat Tiefe.

Diese EP bietet insgesamt eher Material mit Nachtischcharakter, net schlecht aber auch irgendwie verzichtbar. Für Fans sicher ein „must Have“ alle anderen sei da eher zum letzte Output „Build A World“ geraten, da hier doch viel mehr und vor allem hochwertigere Facetten des typischen THE PINEAPPLE THIEF Klangkosmos geboten werden.

Build A World


Cover - Build A World Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 24:57 ()
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The Book Of Truth (Re-Release)

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Vor ein paar Tagen wurde das Erbgut des Quastenflossers entschlüsselt. Was das in einer Musikrezension zu suchen hat? Genau, wie man vom Quastenflosser Rückschlüsse erwartet, wie sich das Leben im Wasser zum Leben am Land weiterentwickelt hat, kann man "The Book of Truth" versuchen zu verstehen, wie sich der Gothenburg Death Metal entwickelt hat - so, wie die Vorfahren des Quastenflossers an Land gekrochen sind. CEREMONIAL OATH kann man als ganzer Band - von heute zurückgeschaut - das Motto "Jugend forscht" umhängen: Oscar Dronjak (heute bei HAMMERFALL), JESPER STRÖMBLAD (ex-IN FLAMES, heute THE RESISTANCE) und ANDERS IWERS (TIAMAT) waren zum Zeitpunkt der Aufnahme von "The Book of Truth" zwischen 19 und 21 Jahre alt. In Stein gemeißelt war damals noch gar nichts, die Bandmitglieder waren noch nicht einmal auf ihr heutiges Instrument festgelegt. Oscar Dronjak hat nicht nur Gitarre gespielt, sondern vor allem gesungen (sic!), Jesper Strömblad spielte damals noch Bass, Anders Iwers dagegen Gitarre. Am Schlagzeug saß Markus Nordberg. Alle Bandmitglieder hatten zeitweise andere Bands. Und Death Metal? Auf "The Book of Truth" schreien die Gitarren wie auf Thrash-Metal-Werken von ACCEPT oder SLAYER, der "Gesang" kreischt zwischen VENOM und MORBID ANGEL. So wichtig es damals war, zur "Szene" dazu zu gehören, so wenig kann man das musikalisch definieren. Roh und ungeschliffen fielen die Vorlieben der Musiker in einen Topf, der nicht mehr so richtig umgerührt werden konnte: MISFITS, deutscher Thrash, amerikanischer Bay-Area-Thrash, Black Metal der ersten Generation wie VENOM, und Crust Punk - das haben die Bandmitglieder damals selbst gehört. Außerdem norwegischen Black Metal wie MAYHEM (das hätte nur damals niemand zugegeben). Und raus kam dieser laute, wütende Klumpen an Musik. Ja, in Sachen Ästhetik spielen der Quastenflosser und "The Book of Truth" ebenfalls in einer Liga - nicht schön, aber sehr, sehr selten. Den Geburtshelfer hat übrigens Fredrik Nordström im Studio Fredman gespielt. Mit diesem Album hat also auch die lange Strecke an Death-Metal-Alben aus diesem Studio seinen Anfang genommen. Noch ein Wort zur musikalischen Qualität dieses Albums: Ich freu mich immer wieder, wenn ein Song davon sich in meine iTunes-Playliste schiebt und dort die wohltönende Eintönigkeit aufmischt - aber schön oder zugänglich ist wirklich anders. Das Nachfolge-Album "Carpet" ist viel netter anzuhören - aber wenn man wirklich wissen will, wie drei der einflussreichsten Musiker Göteborgs zusammen ihre Instrumente und das Songschreiben von der Pike auf gelernt haben, dann muss man dieses Album hören, nicht den Nachfolger in völlig anderem Line-Up! Die Reunion scheint außerdem ein Segen gewesen zu sein: Anders Iwers bekommt wieder Bock aufs Spielen und TIAMAT geben wieder mehr Konzerte. Oscar Dronjak kuriert mit der Reise in die Death-Metal-Vergangenheit seine "kreative Pause" bei HAMMERFALL und Jesper Strömblad hat mit THE RESISTANCE wieder eine Band. Alles wird besser mit ein bißchen Krach! Jetzt noch zu den Hard Facts: Außer den von Fredrik Nordström persönlich remasterten Aufnahmen von "The Book of Truth" sind auf der zweiten Scheibe noch zwei Demos (im Sunlight Studio bei Tomas Skogsberg aufgenommen) und die EP "Lost Name of God" zusammengefasst. Und wer seiner Nostalgie die Kugel geben will, kauft sich das Ding als Doppel-LP auf goldenem Vinyl!

The Book Of Truth (Re-Release)


Cover - The Book Of Truth (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 88:36 ()
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Vnitrni Tma

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Ihr vor knapp drei Jahren veröffentlichtes Album „Jasmus“ war alles andere als das Gelbe vom Ei; zu nichts sagend war das Songwriting, und vor Allem das hohe Gekeife raubte dem Hörer des allerletzten Nerv. Mit „Vnitrni Tma“ (viel Spaß beim Aussprechen!), Album Nummer sechs, hat sich das Quartett hörbar verbessert, auch wenn die Scheibe – so viel Fazit darf es an dieser Stelle schon sein – wieder keine Meisterleistung geworden ist. Immerhin wurde dieses Mal zugunsten schwarzmetallischen Grunzkreischens auf das Pumuckl-Gequieke verzichtet (wobei ich nicht sicher bin, welches Bandmitglied – ich tippe auf Bandgründer/Bassist/Keyboarder/Frontmann Asura - für das Eine oder das Andere verantwortlich ist), und auch der Sound ist gegenüber dem Vorgänger etwas fetter geworden. Stücke wie „Démon Protivítr“, „Zaspali Své Kletby“ oder „Smrt Se Neptá“ reißen einerseits keine Bäume aus, sind andererseits aber auch nicht so gnadenlos übel, wie man es leider inzwischen aus dem Viking/Pagan-Milieu gewohnt ist. Nervenkrieg in Form von „folkloristischem“ Gefiedel, Gegniedel und Gedudel bleibt auf „Vnitrni Tma“ glücklicherweise außen vor, so dass man das Album insgesamt als solide bezeichnen kann. Den kreativen und qualitativen Genre-Gipfel werden TROLLECH trotz der Steigerung zum letzten Werk aber wohl nicht mehr erreichen.

Vnitrni Tma


Cover - Vnitrni Tma Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:13 ()
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The Mystery Of Time

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Er hat's doch wieder getan und das ist auch gut so - die Rede ist von AVANTASIA-Mastermind Tobias Sammet, denn mit "The Mystery Of Time" wird trotz aller Bekundungen vor knapp zwei Jahren in Wacken dem Fantasy-Projekt AVANTASIA ein weiteres Kapitel hinzugefügt.

Bereits die optische Aufmachung ist schlichtweg Weltklasse gemacht: ich empfehle nicht nur deshalb das schicke Digibook (es bietet außerdem noch zwei Tracks mehr als die normale Version). Das Coverarwork wurde von Rodney Matthews (u.a. MARILLION, MAGNUM) gestaltet und der hat mit seiner Märchenkulisse Londons mit Gnomen, Hexen und Zeitmaschine auch den Nerv dieses Albums klasse getroffen.

Die Scheibe ist erneut eine wunderbar episches Rock-/ Metaloper geworden und die Musik die Herr Sammet sich dazu ausgedacht hat ist immer noch relevant, bietet genügend neue Ideen und hat ganz viel musikalische Substanz, um in diesem Genre locker als einer der Topacts zu bestehen. Dabei wird nicht nur stilistisch sondern auch inhaltlich an die ersten beiden "Metal Opera"-Alben von AVANTASIA angeknüpft und sollte ganz sicher die Fans der frühen Werke des Projekts ansprechen. Im direkten Vergleich muss sich dieses sechste Werk der Historie dann auch nur dem überragenden Debüt „Avantasia“ geschlagen geben, mit allen anderen Werken steht es mindesten auf Augenhöhe, oder sogar besser da.

Ich muss zugeben, trotz aller Eingängigkeit brauchte es ein paar Durchläufe, bis das Album als Ganzes gezündet hat. Zunächst könnte man meinen, es sind nicht die großen Knaller vorhanden - aber weit gefehlt! Hammersongs wie z.B. die Speed-Granate "Where Clock Hands Freeze" (natürlich mit Michael Kiske (ex-HELLOWEEN, UNISONIC) am Mikro) werden „Keeper Of ..“ Fans die Tränen in die Augen treiben. Genauso klasse kommt dass treibend-düstere „Black Orchid“ mit Metalriffs und Bangergarantie daher, hier setzt der geniale Biff Byford (SAXON) mit seinem mächtigen Organ und einer packender Hookline mit Tobi im Duett für ein Ausrufezeichen - könnte ein neuer Klassiker von AVANTASIA werden.

Der Chef hast sich diesmal auch ein echtes Orchester gegönnt, was mancher vermeintlich etwas (un)modern finden mag, aber für ein Quäntchen mehr originalen Bombast sorgt und unterstützt den eher traditionell sowie handgemacht klingende Soundcharakter des Albums perfekt. Der Streichereinsatz ist stets songdienlich, nicht zu kleisterhaft oder mit zuviel Fläche, die anderen Instrumente haben genügend Raum und sind mindestens gleichberechtigt eingesetzt. Das hatten wird da bei anderen Kapellen schon deutlich schlechter wie u.a. bei BLIND GUARDIAN's eher mittelmäßigen „A Night At The Opera". Den diversen Sängern lässt Sammet ohnehin genügend Platz zur Entfaltung und jedem hat er seinen Song quasi auf den Leib geschrieben. Neben Stammgästen wie Bob Catley (MAGNUM) erfüllte sich Sammet langjährige Wünsche und konnte den bärenstarken Ronnie Atkins (PRETTY MAIDS) oder Hammerstimmen wie Joe Lynn Turner (ex-DEEP PURPLE, ex-RAINBOW) oder Eric Martin (MR. BIG) für AVANTASIA gewinnen.

Das Songwriting ist diesmal vielleicht eine Tick mehr Melodic Hardrock denn Metal und ja auch mal etwas Musicalartig ausgefallen (aber nie so zuckrig wie etwa TRANS SIBIRIAN ORCHESTRA) und es gibt manchmal auch fast poppigen Refrains, aber die Scheibe ist insgesamt einfach klasse gemacht. Apropos die im Fernsehen beworbene erste Single "Sleepwalking" mit Sängerin Cloudy Yang ist ein astreiner Popsong - und klar recht mainstreamig - Live singt dies Amanda Somerville im Duett, da rockt der Song deutlich mehr. Die andere Ballade "What's Left Of Me" mit Beteiligung von Eric Martin ist dagegen über jeden Zweifel erhaben. Als einen der vielen Höhepunkt des Album ist ganz klar der Temprokracher „Invoke The Machine“ mit dem rauen Organ von Ronnie Atkins nennen. Aber auch der 10-Minüter „Savior In The Clockwork“ (der dunkle Anfang hat was von der Filmmusik von „Das Boot“) mit diversen Double-Bass und Speed Metal-Einschüben sowie etwas weniger Tempo - wenn sich die Gesangstimmen austoben dürfen, bietet ein in sich absolut stimmiges Gesamtpaket. Der abschließende Titeltrack ist ein Bombasthammer vor dem Herrn und bietet alles was Fans solcher Mucke lieben: ein (Musical) Song mit vielen unterschiedlichen Parts durch vielschichtiges Songwriting, abwechslungsreich, gefühlvoll, voller großartiger Melodien mit Hammerchören, packend, (melo)dramatisch und trotzdem mit viel Power sowie diesem klasse John Miles („Music“) Gedächtnis-Ende.

Auch Bandkopf Tobias Sammet zeigt, neben seinem Händchen für packendes Songwriting, eine bemerkenswerte Gesangsleistung und sollte nicht mehr länger als Sänger unterschätzt werden. Die hochkarätigen Gastmusiker geben den Songs ansonsten einen recht individuellen Charakter und sorgen dafür dass „Mystery Of Time“ ein melodisches Rock-Album mit vielen großartigen Gesangspassagen geworden ist.

Auch wenn „The Metal Opera“ wohl unerreicht bleibt, kann „The Mystery Of Time“ einen hochklassig Widerpart liefern und dabei voll und ganz überzeugen.

The Mystery Of Time


Cover - The Mystery Of Time Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 79:24 ()
Label:
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Doomsday

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Wenn sich drei ehemalige Mitglieder der großartigen Kraut-Black Metaller NACHTMYSTIUM zusammenschließen um gemeinsam ihrer Leidenschaft zu frönen, dann darf man auf ein gelungenes Ergebnis hoffen. Und es hat geklappt: Gitarrist Jeff Wilson, Gitarrist/Sänger Jon „Necromancer“ Woodring und Drummer Zack Simmons haben zusammen mit ihren Kollegen Zion Meagher (Gesang - auch Ex-NACHTMYSTIUM… erstaunlich, wie viele Leute Blake Judd im Laufe der Jahre schon verbraten hat…) und Bassist Bob Fouts (unter Anderem THE GATES OF SLUMBER) in nur sechs Tagen sechs Songs aufgenommen, die allesamt auf dieser saucoolen Debüt-EP zu finden sind. Der Sound des Quintetts rangiert irgendwo zwischen Black´n´Roll, Punk, Crust, Doom und herrlich krawalligem Stumpfsinn und klingt wie eine Mischung aus (erwartungsgemäß) NACHTMYSTIUM und den amerikanischen Kollegen GOATWHORE (bei denen Drummer Zack Simmons bis heute aktiv ist), wobei verzerrte Riffmassaker und rotziger Kotzgesang die Nase vorn haben. Alle sechs Stücke dieses sehr guten, selbst betitelten Einstands haben mächtig Feuer im Arsch, reichen aber gerade an die Megahymnen des ehemaligen Kollegen Judd noch nicht ganz heran. Trotzdem machen DOOMSDAY (der Bandname ist augenscheinlich an die NACHTMYSTIUM-EP „Doomsday Derelicts“ angelehnt, auf der Wilson und Woodring zu hören sind) alles richtig und sind ein heißer Kandidat für den „Tipp“, nachzuhören im abschließenden „I Kill Everything I Fuck“. Der Titel ist Programm!

Doomsday


Cover - Doomsday Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 21:8 ()
Label:
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Askel Lähempänä Saatanaa

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HORNA zählen nicht nur zu den Urgesteinen der finnischen Black Metal-Szene, sondern waren in der Vergangenheit aufgrund einiger Äußerungen diverser (Ex-) Mitglieder und ein paar fragwürdiger Split-Scheiben auch nicht wenig umstritten, jedoch sind sie faktisch bis heute keine politisch motivierte Band, und es fällt im Nachhinein schwer, zwischen einfach nur stumpfsinnigen Antworten in Interviews, Dummheit und einer ernst gemeinten Einstellung der Band zu unterscheiden. Zur NSBM zählen sich HORNA definitiv nicht, und daher sehe ich auch kein großes Problem darin, auch das neue, inzwischen achte, Album „Askel Lähempänä Saatanaa“ anzugehen, das erneut roh gehaltenes, auf das Nötigste beschränktes Schwarzgerumpel bietet, das allerdings hörbar und zumindest zweckmäßig kraftvoll in Szene gesetzt wurde. Das einzige größere Problem, das das letzte verbliebene Gründungsmitglied Shatraug und seine Gesellen haben, ist – ähnlich wie bei GORGOROTH – das weitgehende Unvermögen, sich die ganz großen, packenden Kältehymnen aus dem Gesäß zu leiern. Hat ein Album wie „Ääniä Yössä“ diesen Umstand mit seiner fiesen Ranzigkeit noch etwas kaschieren können, wirkt „Askel Lähempänä Saatanaa“ im Gegensatz dazu durch den kräftigeren Sound bieder und fast schon banal. Ein echtes Highlight bekommt man hier nicht zu hören, so dass das Album wohl nur für Fand der Band taugt, was angesichts der zwanzigjährigen Geschichte von HORNA echt schade ist.

Askel Lähempänä Saatanaa


Cover - Askel Lähempänä Saatanaa Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:6 ()
Label:
Vertrieb:
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Todo

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Kaum zu glauben, aber SKA-P gibt es jetzt auch schon seit 19 Jahren. Ursprünglich aus einem Arbeiterviertel in Madrid stammend, gelten die Spanier heute als erfolgreichste Ska-Punk-Band der Welt, wobei sie auch immer schon durch ihre linkspolitischen Texte auf sich aufmerksam gemacht haben. Lustigerweise ist jetzt ausgerechnet ein Jahr vor dem 20-jährigen Jubiläum mit dem so einfach wie treffend betitelten „Todo“ eine komplette Werkschau erschienen. Die Vollversion enthält mit 5 CDs und 3 DVDs unter anderem alle Alben der Band, außerdem gibt es ein abgespecktes 2er-Package mit einer Greatest Hits-CD und einer DVD mit allen Video-Clips und einem Live-Mitschnitt (diese Variante liegt mir vor) sowie auch die einzelne CD ohne DVD. Wer SKA-P kennt, weiß, dass der „Punk“ in „Ska-Punk“ bei ihnen eher klein geschrieben wird und die Bezeichnung „Ska-Rock“ vielleicht eher angebracht wäre. Trotzdem versprühen sie durchgehend jede Menge Energie, und auch, wenn mir die Sounds immer mal wieder zu clean sind, macht ihr oft überdrehter Sound immer wieder großen Spaß. Die Videos sind ebenfalls ziemlich unterhaltsam. Hier handelt es sich größtenteils nicht um professionell produzierte Clips, sondern vor allem um Low Budget-Produktionen, wobei oft auch einfach Live-Mitschnitte zusammengebastelt wurden. Bei dem außerdem enthaltenen Konzert handelt es sich um einen Mitschnitt von der Fête de L´Humanité von 2001, auf der SKA-P vor einer beeindruckenden Menschenmenge gespielt haben, und bei dem der Bandsound schön rau und ungeschliffen rüberkommt. Einsteigern ist dieses Album also bedenkenlos zu empfehlen, Sammler werden wohl sowieso zur Komplett-Box greifen.


Tracklist:


1. Cannabis

2. Sexo Y Religion

3. El Vals Del Obrero

4. España Va Bien

5. Niño Soldado

6. A La Mierda

7. Crimen Sollicitationis

8. Vergüenza

9. Romero El Madero

10. Simpatico Holgazan

11. Mis Colegas

12. El Libertador

13. Tio Sam

14. El Gato Lopez (live)

15. La Colmena

16. Paramilitar

17. Intifada

18. Juan Sin Tierra

19. Wild Spain

Todo


Cover - Todo Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 76:16 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Ska-P

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