Review:

Curses Thorns Blood

()

Dass eine Mischung aus Stoner-/Krautrock und Black Metal hervorragend funktionieren kann, haben die Amis NACHTMYSTIUM auf ihren letzten Alben mehr als bewiesen. Was dieses Sub-Genre betrifft, müssen sich alle anderen Bands zumindest jetzt an deren aktuellem Werk „Silencing Machine“ messen lassen, was den Engländern BLUTVIAL zwar nicht ganz gelingt, sie aber auch nicht in die zweite Reihe degradiert. Dass Gitarrist/Bassist Aort außerdem bei den Avantgarde-Schwarzmetallern CODE lärmt und Drummer Zemogh bei der melancholischen Progressive-Truppe MOTHLITE gespielt hat, unterstricht nur, dass hier Musiker aus einem breiten stilistischen Spektrum am Werk sind, was man „Curses Thorns Blood“, dem zweiten Album des 2007 gegründeten Trios, trotz der zelebrierten Brutalität anmerkt. Der brachiale, verzerrte und an allen Ecken und Enden knarzende Black Metal ist nichts für Gelegenheitshörer, sondern eine Macht, die in oftmals pfeilschnellen, dabei aber groovigen und sogar subtil melodischen Dampfhämmern wie „Blackthorn Winter“, „The Immutable Hammer“ oder den saugeilen Longtracks „Three Curses“ und „A Light In The Forest“ gipfelt. Im letzten Stück „Wethered And Broken-Mouthed“ lassen die Jungs endgültig den dreckigen Doom aus dem Sack, was ein durchweg sehr gutes, aber nicht überragendes Album würdig beschließt. Hierin steckt richtiges Potential!

Curses Thorns Blood


Cover - Curses Thorns Blood Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 50:46 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Sinspiration

()

Klassischer Metal zwischen IRON MAIDEN und EDGUY bieten die fünf Schweizer von CHARING CROSS auf ihrem zweiten Longplayer. Den 13 Nummern merkt man die Liebe und Leidenschaft der Musiker zu ihrem "Produkt" an. Im Zentrum der Songs steht meist ein mehr oder weniger hymnischer Refrain, gekonnt flankiert mit Druck und Melodie von der Gitarrenfraktion. Der Gesang von Peter Hochuli "knödelt" zuweilen ein wenig und liegt meiner Meinung nach knapp unter dem Durchschnitt. Ich denke, dass da aber im Laufe der Zeit sowohl stimmlich als auch produktionstechnisch noch was rauszuholen ist. Besonderes Wohlwollenen löst bei mir die düstere, dahin stampfende, beim Refrain an ACCEPT erinnernde Nummer "Handful Of Pain" aus.

"Sinspiration" ist ordentlich produziert und bietet mit fast einer Stunde Spielzeit reichlich Material, sich mal wieder gepflegt den Hörgang durchschruppen zu lassen. Auch wenn das Teil nicht gerade durch Originalität oder Innovation besticht, machen Fans des klassischen Heavy Metal mit den Eidgenossen von CHARING CROSS keinen Fehler.

Sinspiration


Cover - Sinspiration Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 59:54 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Underground Resistance

()

Man kann über die wahrscheinlich stärkste und in jedem Fall konstanteste Black Metal-Band aller Zeiten eigentlich immer das gleiche schreiben, denn an der einzigartigen und höchst effektiven Arbeitsweise des Duos Fenriz und Nocturno Culto wird sich in diesem Leben wohl nix mehr ändern. Und das ist gut so! Die zwei begnadeten Songwriter haben sich mal wieder getroffen, ihre Ideen zusammen geflochten und daraus ein richtig geiles Album geschaffen, dass trotz der zwei unterschiedlichen Herangehensweisen nicht nur sehr eingängig, sondern wie aus einem Guss klingt. Drei der allesamt gewohnt schwarzrocknrolligen und ein breites Grinsen in die Fresse zaubernden sechs Songs stammen von Nocturno („Dead Early“, „Lesser Men“ und „Come Warfare, The Entire Doom“) und drei von Fenriz („Valkyrie“, „The Ones You Left Behind“ sowie der längste DARKTHRONE-Song aller Zeiten, das fulminante „Leave No Cross Unturned“ – durchweg mit Fenriz´ typischen, detailverliebten Liner-Notes versehen), die man abwechselnd auf der Untergrundresistenz geparkt hat. Und natürlich wird die hohlraumversiegelte und vor Allem selbst ernannte „Elite“ wieder nörgeln, dass das alles kein echter Black Metal mehr sei und bla (Fenriz macht sogar den Halford!)… aber wer hier genau hinhört, wird erkennen, dass es keine andere Band gibt, die eine ganze Genre-Essenz so auf den Punkt bringt wie diese beiden Herren. Und zu guter Letzt gibt’s im schön aufgemachten Booklet zwei Handvoll Empfehlungen an Platten, die man unbedingt mal anchecken sollte. Kurz: „The Underground Resistance“ ist für mich das beste DARKTHRONE-Werk seit „The Cult Is Alive“!

The Underground Resistance


Cover - The Underground Resistance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 41:44 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Skull Of The Sorcerer

()

Es ist echt erstaunlich, wie Gerrit P. Mutz unbeirrt sein Ding durchzieht, das müssen selbst die zahlreichen Kritiker seiner Bands und vor Allem seines Gesangs zugeben, zumal er – ob man diesen Stil nun mag oder nicht – einen sauhohen Wiedererkennungswert hat. Schwingt er bei SACRED STEEL die Echtstahlkeule und huldigt er bei ANGEL OF DAMNATION der obskuren Kauzigkeit, sind DAWN OF WINTER seit 1990 seine Doom-Spielwiese, die nun mit „The Skull And The Sorcerer“ stilecht eine ausschließlich auf Vinyl erhältliche EP ausspuckt. Der recht flotte Opener „Dagon´s Blood“, der überlange, herrlich zeitlupende Titelsong sowie das melancholische, im Mittelteil balladeske „In Servitude To Destiny“ sind sehr gute, bandtypische Doomer, denen Gerrit mit seinem hohen Schräggesang wieder einen ureigenen Stempel aufdrückt. Lediglich das schlapp wirkende „By The Blessing Of Death“ fällt im Vergleich zum Rest des Materials etwas ab, was aber nichts daran ändert, dass DAWN OF WINTER immer noch auf sehr hohem Niveau unter uns weilen. Weiter so, Gerrit!

The Skull Of The Sorcerer


Cover - The Skull Of The Sorcerer Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 21:36 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Noneternal

()

Vor genau 20 Jahren gegründet, hatten sich die Harzer bis in die Mitte des letzten Jahrzehnts mit durchweg starken Veröffentlichungen einen sehr guten Ruf inklusive immer größer werdender Fanbasis erspielt, doch dann folgte 2007 die Auflösung ins Nirwana – klassisch verkackt! Fünf Jahre später versuchen Torsten „Sauer“ Sauerbrey, Thorsten „Buddy“ Kohlrausch und Co. einen Neustart, dem zuerst einmal mit „Noneternal“ eine EP vorauseilt, mit der man vermutlich vorsichtig austesten will, wie groß das Interesse an der Band noch ist. Und die vier Songs halten weitgehend das hohe Niveau, das man bis zuletzt von dem Quintett gewohnt war: düstere, treibende Hymnen, die wie gehabt von Buddys kernigem Röhren getragen werden, erneut ordentliche Ohrwurmkompatibilität offenbaren und zumindest stilistische Vergleiche mit ICED EARTH, MAIDEN mit Blaze oder auch BRAINSTORM mühelos rechtfertigen. Lediglich das träge „Taking My Time“ fällt qualitativ etwas ab, aber zumindest mit „Coming Home“ und „Arabian Fights“ haben DARK AT DAWN auf „Noneternal“ echtes „Tipp“-wertiges Material am Start, dessen Niveau sie hoffentlich auf ihr nächstes Album retten werden. Willkommen zurück!

Noneternal


Cover - Noneternal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 18:8 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Calling The Gods

()

CIVILIZATION ONE macht erst mal durch seine Zusammenstellung auf sich aufmerksam: ex-HEAVENLY Basser Emmanuel Pelisson, Gitarrist Aldo Lonobile aus Italien, Jesper Stoz aus Brasilien am Keyboard und der aus Sri Lanka stammende Sänger Chitral Somapala – man mag sagen, das ist ein sehr internationales Setup. Wer aber nun auf spannende, aus verschiedenen musikalischen Kulturen gespickten Avantgarde-Metal hofft, den muss ich leider enttäuschen: CIVILIZATION ONE kommt eher konservativ daher.

Gut, das ist natürlich nicht per se schlecht: „Calling The Gods“ (übrigens bereits die 2. Veröffentlichung seit dem Debut 2007) ist ein durchgehend sehr professionelles Stück melodischer Metal. Der Titelsong (dessen Pinch-Harmonic gespicktes Main-Riffing dem ein oder anderen Track von BLACK LABEL SOCIETY in Kombination mit STRATOVARIUS an Gesang und Keyboard Konkurrenz gemacht hätte) eröffnet das Ding eigentlich sehr vielversprechend: Durchaus härter und akzentuiert gespielter Metal (inkl. 200 BPM-Metal-Solo) trifft auf melodischen Gesang – nicht spektakulär, dafür handwerklich sehr versiert.

Skeptisch wurde ich allerdings als ich den Trackwechsel zur Folgenummer „The Land In Flames“ nicht mitgekriegt habe – irgendwie klingt es so, als ob man einfach den härteren Teil ausgeblendet und den Gesangsbetonten Chorus in eine leicht alternierende Endlosschleife gesetzt und die Spannung im Opener vergessen hätte. Ein Aussetzer nach dem vielversprechenden Start?
Dummerweise, Nein. „Archangel“, der Folgetrack, klingt von weitem irgendwie genauso wie die Nummer davor, inklusive verdächtig ähnlichen Drumpatterns. Hört man bei allen 3 Songs willkürlich in der Mitte rein beschleicht einen sogar das Gefühl, die Geschwindigkeit und das Metrum wären identisch – doof nur, dass mein Metronom leer ist und ich keine Batterien im Haus habe.

Es kommt aber noch schräger: Ab „Evil Eye“ wird man einfach eine Stufe langsamer und zieht die Temporegion bis zum Outro „New World“ fast konsequent durch.

Sorry, ich kann mir nicht helfen: So viel wirklich nette Teile die einzelnen Songs auch haben – dicke Riffs hier, sehr melodische Soli und Vocalparts da und sogar der ein oder andere Headbangpart dort - irgendwie wirkt alles nach einem zu wenig veränderten Baukasten-Songwriting. Die immer zwischen 3:30 und 4 Minuten variierenden Tracklängen sprechen da leider auch nicht gerade gegen.

Daher muss ich leider sagen: Spielerisch und im Grundsatz auch von der Idee her Top, etwas genauer betrachtet leider unspektakulär bis langweilig. Ich behaupte daher: Viel verschenktes Potential, die guten Ansätze sind nämlich vorhanden.

Calling The Gods


Cover - Calling The Gods Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 45:38 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Blodsvept

()

Als die Finnen mit dem Troll um die Jahrtausendwende mit starken Alben wie „Midnattens Widunder“ oder „Jaktens Tid“ durchstarteten, waren Fans und Presse hellauf begeistert, und auch heute noch gehören diese Werke zu den Klassikern einer inzwischen völlig degenerierten Szene, die zum Großteil nur noch Sondermüll ausstößt. Es mag daher verständlich sein, dass auch FINNTROLL über zehn Jahre später mit ihrem sechsten Album nicht mehr die ganz großen Überraschungen abliefern, aber – und jetzt kommen wir zum feinen Unterschied – das Septett kann Viking/Pagan Metal einfach immer noch! Und anstatt auf Tröten, Met und Schunkelei zu setzen, haben MOONSORROW-Chefdenker Henri Sorvali und Co. „Blodsvept“ zusätzlich zu den bekannten, epischen Breitwand-Keyboards mit allerlei sehr originellen und nie zum Selbstzweck verkommenden Zutaten wie Banjos, Bläsern und Dixieland-Melodien aufgepimpt, nachzuhören in durchweg sehr guten, nie aufdringlichen und eingängigen Hymnen wie „Ett Folk Förbannat“, „När Jättar Marschera“, „Rösets Kung“, „Skogsdotter“ oder „Fanskapsfylld“. Auch wenn trotz aller musikalischer Klasse die ganz großen Gänsehautmomente fehlen, bietet „Blodsvept“ eine mehr als angenehme Erfahrung, dass in besagtem Genre doch noch nicht alles komplett am Allerwertesten ist. Mehr davon bitte!

Blodsvept


Cover - Blodsvept Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:58 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

On The Cusp Of Change

()

RED ROSE kommen aus Israel und lassen dies zu keiner Minute durcklingen. Statt mittel-östlichen Melodien gibt es ganz südeuropäisch auf die Ohren. RED ROSE sind bombastisch, relaxed und höchst melodiös. Erinnern an eine Mischung aus den Schweden LAST TRIBE und den Italienern TIME MACHINE. RED ROSE verzichten auf Aggressionen und das volle Gitarrenbrett und bieten statt dessen opulente Keyboardteppiche und ausgefeilte Vocalarrangements. Die meist überlangen Kompositionen sind flüssig durcharrangiert und technisch sind die Herren über jeden Zweifel erhaben. Da aber das ganze Album recht gefällig am Hörer vorbei fließt, gibt es auch nichts, was wirklich aufhorchen lässt. Wenn man ganz böse ist, könnte man RED ROSE unterstellen Fahrstuhlmusik für Hard Rocker zu machen. „On The Cusp Of Change“ ist ein gutes, nettes und melodisches Album zum nebenbei Hören. Nicht weniger, aber auch nicht viel mehr.

On The Cusp Of Change


Cover - On The Cusp Of Change Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 60:10 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Aeneid

()

HEIMDALL gehörten Ende der 90er Jahre zu der zweiten Welle an italienischen Power Metal Bands welche nach den Erfolgen von RHAPSODY und LABYRINTH wie Pilze aus dem Boden zu schießen schienen. Nach dem vierten Album „Hard As Iron“ war dann 2004 erst einmal die Luft 'raus, was auch damit zusammen hing, dass HEIMDALL erfolgstechnisch nie wirklich was gerissen haben. 2013 versuchen sie mit dem auf Virgil's Erzählungen basierenden Konzeptwerk „Aeneid“ erneut die Power Metal Welt zu erobern. Was sofort auffällt, wenn man „Aeneid“ mit den Frühwerken „Lord Of The Sky“ und „The Temple Of Theil“ vergleicht: Der Gesang von Fronter Gandolfo Ferro ist um Lichtjahre besser als der seiner Vorgänger. Er erinnert in Sachen Phrasierung oft an DOMINE / SABOTAGE Fronter Morby und selbiger ist ja einer der Besten aus Italien. Musikalisch greift der DOMINE Vergleich auch. HEIMDALL sind nach wie vor eine melodische Power Metal Band, zu dessen Sound Krieger, Einhörner und Drachen vor dem inneren Auge des Hörers auftauchen. Bei HEIMDALL spielen die Keys aber mittlerweile eine untergeordnete Rolle und es ist genug Gitarrenpower vorhanden. Auch mit Kitsch halten sich die Herren in der Zwischenzeit merklich zurück. HEIMDALL sind in den letzten Jahren hörbar gereift und erwachsener geworden. Mit „Aeneid“ wird das Power Metal Genre gewiss nicht revolutioniert, jedoch bietet HEIMDALL's neustes Werk knapp 50 Minuten gute und professionelle Metal-Unterhaltung.

Aeneid


Cover - Aeneid Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 50:5 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Mental Leaps

()

Einen sehr interessanten Mix bietet die Formation GUERILLA TREE. Es finden sich sowohl Einflüsse aus dem Progressive / Melodic Metal Genre, als auch Querverweise in Richtung Doom und Gothic. Auch wenn die letztgenannten eher unterschwelliger Natur sind. Manchmal klingen die Hamburger [SOON] an, dann wieder geht’s Richtung neuere DREAM THEATER, nur um im nächsten Moment an TYPE O NEGATIVE zu erinnern. Was aber nicht bedeutet, dass GUERILLA TREE frech abkupfern würden. Ganz im Gegenteil: Für eine Eigenpressung klingt das hier sehr eigenständig und stilistisch gereift. GUERILLA TREE schaffen es nämlich aus den verschiedensten Genreeinflüssen etwas Neues zusammen zu bauen. Was GUERILLA TREE dabei von vielen anderen Newcomern unterscheidet ist die Tatsache, dass diese unterschiedlichen Komponenten zu einem homogenen Ganzen zusammengeführt wurden. Der etwas klagende Gesang von Rene Krov passt darüber hinaus perfekt zu den entspannten und melancholischen Tracks. GUERILLA TREE wissen wie man Songs auch jenseits der 5 Minuten Grenze spannend gestaltet und sind auch instrumental über jeden Zweifel erhaben. Darüber hinaus glänzt „Mental Leaps“ mit einem tollen, natürlichen und transparenten Sound. Auch in Sachen Layout, Booklet etc. genügt man höchsten Ansprüchen, was für eine Eigenpressung sehr bemerkenswert ist. Einfach gute Musik, jenseits der Genregrenzen. Ein Label wie inside out sollte hier mal genau hin hören.

Mental Leaps


Cover - Mental Leaps Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 46:33 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - deutsch