Review:

Black Out The Sun

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Ungewohnt brachial startet „Black Out The Sun”, das neue Album von SEVENDUST, mit dem Opener „Faithless“ - denn der erinnert weniger an die letzten Alben, als an die durchaus erfolgreichen ersten Veröffentlichungen der Amis, die auf ihren 9. Album mal wieder in Originalbesetzung an den Start gehen. „Faithless“ bietet dabei einen Querschnitt dessen was SEVENDUST ausmacht – hartes Riffing, fetten Rhythmus und ein in Gänze kraftvoller und trotz Ruppigkeit melodischer Song. Schade nur, dass man damit auch schon mit den stärksten Song gehört hat. Denn im weiteren Verlauf kopiert man dieses Erfolgsrezept in unterschiedlichen Varianten und Tempi ohne dabei Niveau zu verlieren; aber die Scheibe rauscht auch ohne den großen Hit vorbei. Und wo man dann aus dem gewohntem Ausbricht, da biedern sich SEVENDUST dem an sich schon erledigten Metalcore-Trend an. Das mag mal wieder in den Staaten funktionieren, aber dem eher trendfrei denkenden Kontinentaleuropäer dürfte da mancher Song etwas aufstoßen. Denn der Gesang, im cleanen Bereiche eine Stärke der Band, kann bei den harten Growls nicht als richtig durchschlagend bezeichnet werden. Das verdirbt zum Teil, ähnlich wie manch gewollter Core-Part, die guten Ansätze. Wer reinhören möchte dem sei noch das thrashige „Till Death“, das akustische „Got A Feeling“ (überragende Gesangsleistung) sowie die Single „Decay“ (hat was von DISTURBED) und das sehr eingängige „Murder Bar“ (hat was von einen Hit) anempfohlen. Mich kann „Black Out The Sun“ nicht vollends überzeugen, ist es doch schon weit weg von dem, was die Band Anfang der 2000er-Jahre ausmachte, nämlich durchgehend guten Songs. In den USA knackt man damit trotzdem die Charts und kriegt Airplay.

Black Out The Sun


Cover - Black Out The Sun Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 44:18 ()
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Abra Kadavar

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Yep - die BLACK SABBATH Seventies-Retrowelle schwemmt immer wieder auch besonderes, oder herausragendes Strandgut an die Hardrock-Küste. So geht es mir mit den Berliner-Bartträgern von KADAVAR, die heuer ihr Zweitwerk unters Volk bringen. Anders wie so oft, wird hier nicht nur abgekupfert oder nachgeeifert, sondern mehrere bekannte Stilelemente neu verknüpft und so ein mehr an Originalität kreiert. Neben dem doomigen Grundgerüst, schwingen bluesige CREAM, verstrahlte DOORS und flippige Krautrock Themen durch ihre Songs. Die Gitarre jault und quietscht um einiges mehr als es der klassische Hardrock-Fan gewöhnt ist. Dennoch kommt das Teil schneller beim Hörer an als man das am Anfang vermutet.

Das Ding erweckt den Eindruck, die Jungs haben mit Zeitgeist und irgendwelchen Retrowellen nichts am Hut. Sondern dass es eher Zufall ist, dass die Zeit bereit zu sein scheint für KADAVAR und ihren tief in der Vergangenheit verwurzelten Rock. Dieser Umstand macht die gebotene Musik zu was eigenem, originellem; trotz der vielen bekannten Elemente.

"Abra Kadavar" ist abgefahrener, Seventies geschwängerter, teils psychedelischer Hardrock, den Mann/Frau zumindest einmal gehört haben sollte.

Abra Kadavar


Cover - Abra Kadavar Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 41:16 ()
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Songs Of A Lifetime

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Das englische Musik-Allroundtalent Greg Lake muss man nicht mehr groß vorstellen: als ein Drittel der großartigen EMERSON, LAKE AND PALMER oder als (Gründungs-) Mitglied der nicht minder überragenden KING CRIMSON hat er im Laufe der letzten gut 45 Jahre Millionen von Rockfans weltweit begeistert – und tut es im Gegensatz zu vielen seiner Zeitgenossen auch heute noch. „Songs Of A Lifetime“ ist, der Titel deutet es bereits an, kein neues Album der Legende, sondern ein Live-Mitschnitt seiner letzten Solo-Tour, auf der ausschließlich Songs zum Einsatz kamen, die Mr. Lake in seiner Karriere begleitet oder beeinflusst haben, egal, ob er sie einst (mit-) verfasst hatte oder nicht. Die Idee dazu hatte er übrigens, während er an seiner Autobiografie namens „Lucky Man“ (der selbstredend auch auf dem Album vertreten ist, immerhin sein allererster Hit überhaupt) arbeitete. Mit dabei sind unter Anderem „21st Century Schizoid Man“ und „Epitaph/The Court Of The Crimson King“ von KING CRIMSON, “Heartbreak Hotel” von Elvis, “You´ve Got To Hide Your Love Away” von den BEATLES, “Trilogy” von EMERSON, LAKE AND PALMER sowie die fantastische Eigenkomposition “C´est Le Vie”. Aber obwohl zwischendurch immer wieder interessante Ansagen zum jeweiligen Hintergrund der Stücke kommen, kann man das Publikum kaum vernehmen; eine Krankheit, die man leider auf vielen Live-Scheiben findet. Trotzdem ist „Songs Of A Lifetime“ eine richtig gelungene Zeitreise, die den Meister in bestechend guter Form präsentiert und nicht nur für Lake-Fans, sondern für Classic-Rocker allgemein eine echte Empfehlung darstellt.

Songs Of A Lifetime


Cover - Songs Of A Lifetime Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 74:44 ()
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Seesaw

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BETH HART AND JOE BONAMASSA die Zweite. Nachdem das erste Cover-Album „Don’t Explain” (2011) gute Kritiken einfuhr und mit Charteinstieg Platz 17 als Erfolgreich zu bewerten war, gibt es jetzt unter dem Titel „Seesaw” also einen (ersten?) Nachschlag. Wieder geht die Zeitreise zurück - Soul mit Bluesfeeling ist die Grundausrichtung - Rock, Jazz, R&B, Chanson werden gestreift. Und das macht „Seesaw” für die wenigsten der metal-inside.de Leser interessant. Wer trotzdem über den harten Tellerrand blickt, erhält 11 Songs die ein weiteres mal von der rauchig betörenden Stimme von BETH HART dominiert werden und in welchen JOE BONAMASSA mit seinen zugegebenermaßen herrlichen Soli fast zum Beiwerk verkommt. Für weitere Abwechslung wird durch den songdienlichen Einsatz von Bläsern oder auch Akkordeon gesorgt. Ob das flotte, fast schon rotzig daherkommende „Nutbush City Limits” (bekannt durch Mrs. Tuner), der ruhige Chanson „If I Tell You I Love You" (Melody Gardot), „Sunday Kind Of Love” (hier ein fette Ballade, im Original von Etta James), der als Big-Band-Song angelegteTitelsong „Seesaw” (Aretha Franklin) oder das abschließende, ungewöhnlich und sehr teifgründige „Strange Fruit“ - die beiden haben einen hörbaren Draht zueinander und zelebrieren die „alten Songs“ auf Niveau. „Seesaw“ ist also eine gelungene Fortsetzung der BETH HART AND JOE BONAMASSA Kollaboration, strotzt vor Seele und Gefühl und ruft geradezu nach eine Livepräsentation.

Seesaw


Cover - Seesaw Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:18 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Rise Of The Northstar

KEINE BIO!
Band:

Northlane

KEINE BIO!
Band:

I Killed The Prom Queen

KEINE BIO!
Band:

Miss May I

www
Band:

The Defiled

KEINE BIO!
Interview:

Gottlob+Ostendorf

Band anzeigen
InterviewHi! Wie geht’s Euch? Was macht Ihr zurzeit, also jetzt nach der Veröffentlichung von „Private Pleasure Vol. II“? Arbeitet Ihr schon an einer neuen Zusammenstellung von Songs?



Danke der Nachfrage: uns geht’s bestens. Wir freuen uns, dass „Private Pleasure Vol. II“ so viele positive Reflektionen und Kritiken bekommen hat und sind zurzeit auf diversen DJ-Sets unterwegs und stellen hier die CD vor. Tatsächlich sind wir für Vol. III bereits schon in der Track-Recherche.



Ihr habt bereits in den 80er Jahren begonnen, diverse Jazz-Events in der Club-Szene mit Eurer Musik zu bereichern. Wie seid Ihr zu diesem Genre und all seinen mehr oder weniger verwandten Stilrichtungen gekommen? Und wie hat es Euch seinerzeit in die USA verschlagen?



Wir waren und sind es auch immer geblieben: Jazz-DJs. Jazz hat viele Nuancen, und die haben wir die letzten 30 Jahre mit verschieden Schwerpunkten musikalisch ausgetestet und ausgelebt: von Jazz-Rock über Funk & Fusion bis hin zum Latin-Jazz usw.. In die USA, insbesondere nach Kalifornien, hat uns das Studium verschlagen, und die Zeit dort hat uns bezüglich „Smooth-Jazz“ maßgeblich geprägt.





Wie gelangt Ihr an die Künstler, die auf Euren Zusammenstellungen zu hören sind? Und was unterscheidet „Private Pleasure Vol. II“, abgesehen vielleicht von der länderbezogenen Herkunft der Musiker, von Euren anderen Compilations wie „Dinner Tunes“, „Garden Party“ oder eben „Brazilian Tunes“ oder „Spanish Tunes“?



Viele Künstler kennen und schätzen wir seit vielen Jahren, zum Teil persönlich. Mit vielen Labels haben wir regelmäßig regen Kontakt und bekommen so neue Promos. Ferner sind wir auf vielen Festivals unterwegs und lernen viele Künstler und DJs kennen. „Private Pleasure“ ist ein Format, wo wir unsere Lieblings-Tracks vorstellen, also ein „reines Privatvergnügen“.



Seid Ihr eigentlich auch persönlich musikalisch tätig, beziehungsweise spielt Ihr selbst Instrumente und in einer Band?



Also Ben Ostendorf spielt Schlagzeug, Querflöte und Klavier, Dani Gottlob Keybords. In einer Band spielen wir nicht.



Zu Euren Klienten gehören nicht nur große Automobilkonzerne und bekannte Modehäuser, sondern auch Plattenlabels, denen Ihr in gewerblicher Hinsicht beratend zur Seite steht. Wie kann man sich Eure Arbeit diesbezüglich vorstellen? In wie fern werdet Ihr bei diesen Unternehmen tätig?



Wir beraten Platten-Labels bezüglich neuer CD-Serien und Formate und kompilieren und mixen CDs. Ähnlich verhält es sich für Musikproduktionen aus der Industrie: welche Musik passt zum Produkt und transportiert am besten die gewünschte Message?



Seid Ihr hauptberuflich als Musikexperten aktiv, oder arbeitet Ihr neben Euren musikalischen Aktivitäten noch in regulären Jobs?



Wir sind als Musikexperten gut gebucht, haben aber noch reguläre Jobs. Es hält sich immer die Waage.



Was sind denn über all die Jahre Eure Lieblingsbands,- beziehungsweise Künstler? Gibt es Favoriten, die Ihr uneingeschränkt empfehlen könnt?



AZYMUTH, FOURPLAY, Michael Franks,… die Liste würde ohne Zweifel endlos werden.



Auf welchen Festivals und Konzerten wird man Euch in diesem Jahr antreffen können? Wo werdet Ihr als DJs aktiv sein?



Aktuell auf der „Jazz-Rally“ 2013 im Mai in Düsseldorf; bis Ende des Jahres folgen noch viele weitere nationale Gigs. Schaut mal ins Netz.



Wie würdet Ihr allgemein einem Metal-Fan Eure musikalischen Aktivitäten schmackhaft machen?



Ihr Rocker, legt mal Eure Jeans-Weste ab, stattdessen Kopfhörer auf, ein Glas guten Rotwein und „Private Pleasure“ auflegen und dann einfach mal abtauchen. Das groovt und entspannt ungemein.




Habt Ihr ein paar „berühmte letzte Worte“ für die rockende Zunft?



Jazz we can!



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