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Astral Sabbat

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Nach ihrem überragenden, selbst betitelten (und noch nicht mal ein Jahr alten) Debütalbum war ich umso gespannter, was JESS AND THE ANCIENT ONES mit vorliegendem Nachschlag auffahren würden, zumal die Band durch das viel zu frühe und plötzliche Ableben von THE DEVIL´S BLOOD als einer der heißesten Anwärter auf die Occult-Rock-Krone gilt. Die drei Songs von „Astral Sabbat“ zeigen aber, dass das Septett um Frontröhre Jess und die beiden FORGOTTEN HORROR-Macher Thomas Corpse und Thomas Fiend die Lage völlig im Griff hat. Mit dem knackigen und mit einer coolen Ohrwurmmelodie gespickten Titelsong und der sehr geschickt ausgewählten Coverversion der SHOCKING BLUE-Nummer „Long And Lonesome Road“ (ja, genau, die Band mit der „Venus“!) wird das Niveau des Albums in etwa gehalten, auch wenn beide Nummern dort aufgrund des eingängigeren Songwritings nicht zwischen die ausladenden Epen gepasst hätten. Die totale Maulsperre liefert dann Song Nummer drei, das knapp viertelstündige „More Than Living“, für das man dieser EP schon allein den „Tipp“ geben muss. Genial aufgebaut, über weite Strecken balladesk, sich sehr subtil auftürmend, dann mit einem großartigen Finale wieder zusammenfallend, ist dieses mitreißende Monument eines der bislang besten Genre-Stücke überhaupt – ganz großes Kino! Falls der nächste Langläufer hält, was „Astral Sabbat“ verspricht, können wir uns auf einen weiteren Anwärter auf das „Album des Jahres“ dieser finnischen Hoffnungsträger freuen.

Astral Sabbat


Cover - Astral Sabbat Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 24:26 ()
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The Inception Of Darkness

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Die Truppe aus Melbourne galt spätestens seit dem Einstieg von Ex-PEGAZUS-Frontröhre Danny Cecati als großer Hoffnungsträger in der Schnittmenge aus Melodic- und Progressive Metal, lieferte 2004 mit „9 Elements Of Inner Vision“ ein echt hochklassiges Werk ab, verschwand dann aber mit den Nachfolgern „A World Full Of Grey“ und „The Unseen“ wieder in der künstlerischen Bedeutungslosigkeit und ihr Label in der eigenen Konkursmasse – alles richtig gemacht! „The Inception Of Darkness“, das fünfte Album des Quintetts, ist daher so etwas wie ein Neuanfang und überzeugt problemlos, auch wenn das hohe Niveau des oben erwähnten 2004er Hammers hier ebenfalls nicht erreicht wird. Stücke wie der ausladende Opener „Redemption“, die Stampfer „Shadowdance“ und „Perfect Images“, der zweiteilige Titelsong oder der mit ordentlich Dampf treibende Abschluss „Legions“ bieten einmal mehr gute bis sehr gute, mit viel (alten) DREAM THEATER, QUEENSRYCHE oder späteren HELLOWEEN gewürzte Kost, sind aber leider wieder keine mitreißenden Volltreffer geworden, sondern verlieren sich oftmals in zu dick aufgetragenem Keyboard-Kleister. Genre-Fans machen hier aber absolut nichts falsch und dürfen sich zusätzlich mit einem Radio-Edit von „Redemption“ sowie orchestralen Versionen von „Eyes Of Madness“ und „Reborn“ an drei Bonustracks erfreuen, die man aber allesamt so dringend benötigt wie ein Furunkel im Vergnügungszentrum.

The Inception Of Darkness


Cover - The Inception Of Darkness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 58:32 ()
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Decompositions: Volume Number One

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CIRCLE TAKES THE SQUARE haben es dem Hörer mit ihrer apokalyptisch-brutalen Auslegung des Hardcores noch nie leicht gemacht. „Decompositions: Volume Number One” ist zudem inhaltlich nicht ganz ohne und mit Bedacht erst zum Weltuntergangstermin 21.12.2012 erschienen, braucht dann aber noch ein wenig bis zur Vinyl-Reife. Geduld ist angesagt bei dieser Band. Acht Jahre haben sie nach ihrem Debüt für den Nachfolger gebraucht; acht Jahre, in denen sie sich als Musiker weiterentwickelt und ihren Sound verfeinert haben. So klingt „Decompositions: Volume Number One” wie aus einem Guß, durchweg verstörend und bösartig. Das mag stellenweise anstrengend werden, verstärkt durch den mittlerweile recht ähnlich klingenden Gesang der beiden Shouter, aber CIRCLE TAKES THE SQUARE wollten es dem Hörer noch nie leicht machen. Wer sich durchbeißt, wird mit einer thematisch interessanten Platte belohnt, die musikalisch fordernd ist, aber durch diese Kompromisslosigkeit zu überzeugen weiß. „Decompositions: Volume Number One” ist kein einfacher Stoff, aber in Zeiten von 08/15-Hardcore umso interessanter.

Decompositions: Volume Number One


Cover - Decompositions: Volume Number One Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 55:0 ()
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Resolve In Crimson

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DESTINITY konnten mit ihrem letzten Werk „XI Reasons To See“ zumindest bei Freunden gepflegt modernen Metals einen guten Eindruck hinterlassen. „Resolve In Crimson“ macht dann natürlich neugierig, immerhin hatten die Franzosen zwei Jahre Zeit, ihren Stil zu verfeinern. Und siehe da, Veränderungen gab es nicht, die Zeit wurde tatsächlich zum Feintuning der DESTINITY-Komponenten genutzt. Der zweistimmige Gesang kann überzeugen, das Songwriting macht sowohl flotte Nummern („Redshift“) ebenso wie wuchtige Songs („Only War“) gut hörbar und die handwerkliche Leistung ist ingesamt noch einen Ticken besser als beim Vorgänger. Gerade der Drummer hat noch eine Schippe drauflegt und zeigt sich gerne öfter mal beim schicken Blastpart spielen. Der Wechsel aus Melodie und Brutalität geht der Band immer noch leicht von der Hand und bringt die Chose wieder stark Richtung Schwedentod, diesmal sogar noch mehr als bei „XI Reasons To See“. „Resolve In Crimson“ zeigt die Band somit durch die Bank verbessert, statt UEFA-Cup (jaja, Euro League) kratzen sie so an der Quali zur Champions League.

Resolve In Crimson


Cover - Resolve In Crimson Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 42:34 ()
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Tear It Down

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Ich muß zugeben, bei den ersten Durchläufen von „Tear It Down“ von THE CURVING PATH war ich zunächst etwas eher reserviert begeistert. Dies lag aber weniger an der Musik als an der gewöhnungsbedürftigen hell-klaren Stimme, die mit etwas leicht schrägen Linien stellenweise nicht immer gleich den Weg ins Ziel zu finden schien. Aber nach einiger Zeit gewöhnt man sich auch daran, die fetten Riffs und das kraftvolle Zusammenspiel mit urwüchsigem Bass und tighten Drums lassen relativ schnell viele Zweifel verschwinden – dieser Postrock (auch wenn ich mit diesem Begriff so viel anfangen kann) reißt einen förmlich mit, sprüht nur so vor emotinaler Energie und der Sound kommt einfach packen-druckvoll rüber.

Was dieses Nachwuchsquartett aus Gaggenau (BaWü) da auf ihrem Debüt raushaut ist schon aller Ehren wert, benannt nach einer Textpassage des LED ZEPPELIN Songs „Achilles Last
Stands“ (aus „Presence" 1976), ist man seit September 2010 zusammen, um als Trio die Bühnen der (regionalen) Welt zu erobern. Dieser Mix aus ganz viel Hardrock der 70er, Post- Rock und auch mitunter etwas verschrobenem Prog-Stoner Feeling setzt die Band auf dieser CD recht unterhaltsam um.

Denke mal live dürften diese Tracks sicher noch eine Kante mitreißender klingen, das Ganze tönt aber nicht wie so vieles des ganzen Retrozeugs der letzen Zeit etwa altbacken, betont analog oder gar „knarzig“ .. nee THE CURVING PATH haben bereits ihren eigenen Weg gefunden und bringen ihre Musik in einem absolut zeitgemäßen Soundgewand unters Volk. Der Gewinn des New Bands Festivals in Karlsruhe sowie die Teilnahme an School Jam Finale in Frankfurt zeugen bereits davon, hier ist mehr als nur Potential vorhanden.

Das Songwriting ist dabei ebenfalls nicht zu simpel, man probiert mal was aus, es wir nicht schemamäßig vorgegangen so scheint bei „Straw“ mit cool-autenthischen Rap-Ggesangsparts (hat ganz klar was von RAGE AGAINST THE MACHINE - das Riff kommt mir irgendwie bekannt vor) viel Crossoverfeeling durch garniert mit einem toll-furiosen Gitarrensolo. Mitunter geht es auch mal etwas verquerter zu, mit vielen Breaks dann geht ganz leicht es in die so ne Art „TOOL-Light“-Richtung über allem schwebt für mich nicht nur bei der Namensgebung auch stilistisch der Geist von LED ZEPPELIN. Die Songs haben meist einen jammig-freien Charakter aber ohne zu dudelig-selbstverliebt zu klingen sondern es tönt immer strukturiert und mit Zug nach vorne aus den Boxen. Mächtige vorantreibende Riffwalzen wie u.a. „Break Up“ treffen auf eher abgesetztere Geschichten wie „The One“. „Cover Your Emotion“ ist der Song mit dem melodischsten Refrain (mitunter zweitstimmig) klingt etwas grungig (was mir gut gefällt) ansonsten wird stimmlich manchmal etwas zu gezogen gearbeitet. Wie gesagt ist schon noch etwas verbesserungswürdig, mehr auf den Punkt zu singen und etwas griffigere Refrains ausbilden statt vielfach darum rum zu singen. Die Vocals erinnern mich vielfach etwas an Ian Astbory von THE CULT (u.a. „She Sells Sanctury“). „He“ wartet mit Stonerfeeling auf aber nicht zu trocken und die rein akustische Version im Gegensatz zu dem sich langsam steigernden „Tear It down“ ist sehr gelungen geworden, zukünftig bitte so etwas noch mehr mit einbauen. Un dann immer wieder diese schönen Gitarrenolos ohne jeden Frickelnervfaktor, einfach gut gemacht.

Abschließend kann man THE CURVING PATH nur ein gutes Zeugnis ausstellen, musikalisch Retro aber im modernen Ambiente - Einstand gelungen und auch das Coverartwork paßt irgendwie bestens zur Musik. Die Grundausrichtung steht jedenfalls, die handwerklichen Fähigkeiten sind schon recht weit gereift, jetzt geht es um den nächsten (Fort)Schritt und um weitere Verfeinerungen.

Tear It Down


Cover - Tear It Down Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 40:3 ()
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Between Glory And Despair

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ICONS OF BRUTALITY sind die Spielwiese einiger holländischer Musiker (u.a. von ABSORBED, GRINDMINDED), die hier dem guten alten Death Metal frönen wollen. Also schön ein paar Metalabende mit BOLT THROWER, VADER und der ganzen Schweden-Baggage gemacht und ab dafür. „Between Glory And Despair“ ist dann auch die erwartete Hommage an die eigenen Helden des Death Metals. Schön mit Sunlight-Sound ausgestattet, schön schnell gespielt und schön simpel gehalten. Ist alles nix neues und von Innovation so weit entfernt wie nur was, macht aber durchaus Laune, auch wenn sich in den neun Songs kein echter Hit findet. Dafür ist „Between Glory And Despair“ auf durchgehend hohem Niveau angesiedelt und die perfekte Untermalung für den nächsten Abend mit Metal und Bier. Mehr wollen ICONS OF BRUTALITY nicht, weder für sich noch für potentielle Fans, also alles richtig gemacht.

Between Glory And Despair


Cover - Between Glory And Despair Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 31:0 ()
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Unborn

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Chris Barnes hatte vor dem „Unborn“-Vorgänger „Undead“ ja beinahe die komplette SIX FEET UNDER-Besetzung geändert, was dem Sound der Band erkennbar gut getan hatte. Vor „Unborn“ gab’s dann eine erneute Umbesetzung, Ola Englund (SCARPOINT) stieß zur Band dazu und ersetzte Rob Arnold, wobei der weiterhin beim Songwriting beteiligt war. So klingt „Unborn“ dann auch nach der konsequenten Fortführung von „Undead“. In Anbetracht dessen, dass beide Scheiben im Abstand von gerade mal einem Jahr erscheinen, ist das noch weniger überraschend. Schon beim Opener „Neuro Osmonis“ fällt die dynamische Gitarrenarbeit auf, die so bislang bei SIX FEET UNDER lange nicht mehr zu hören war. Scheinbar hat Steve Swanson durch die Zusammenarbeit mit Ola Englund wieder Bock auf neue Ideen bekommen. Das zeigt sich auch in den folgenden Songs, die Gitarrenarbeit ist insgesamt frischer und facettenreicher als in den älteren SIX FEET UNDER-Werken. Zwar schient Chris Barnes immer noch dem Daumen auf den Songwriting zu haben, aber seinen Kollegen zumindest mehr Spielraum zu lassen – langweilige, schleppende Kiffermetal-Songs finden sich auf „Unborn“ nicht. Die zweite große Überraschung ist die Gesangsleistung von Mr. Barnes himself; so kraftvoll klang er schon lange nicht mehr. Zwar ist nicht alles auf „Unborn“ gelungen, heftige Nummern Marke „The Sinister Craving“ oder das als Hommage an die eigene Vergangenheit zu verstehende „Zombie Blood Curse“ machen ebenso viel Spaß wie das Blast-lastige „Alive To Kill You“. SIX FEET UNDER haben mit „Unborn“ ein überraschend vielseitiges Album geschrieben, das die Band auf dem richtigen Weg zeigt. Chris Barnes hat gut daran getan, der Band frisches Blut zukommen zu lassen und den auf „Undead“ eingeschlagenen Weg weiter zu gehen.

Unborn


Cover - Unborn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 36:1 ()
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Master Of Confusion

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GAMMA RAY haben mit „Master Of Confusion“ ein lustiges Ding auf den Markt geworfen – eine EP mit fast einer Stunde Laufzeit, davon allerdings nur 2 neue Titel für Ende 2013 geplanten Albums – der Rest besteht aus 2 Coverversionen („Death Or Glory“ von der Band (!!) HOLOCAUST sowie „Lost Angels“ von SWEET) sowie 6 weiteren Titeln der „Skeletons“ Live Blu-Ray aus Bochum.

Den Anfang machen jedoch die neuen Titel – mit gemischtem Eindruck. So ist der Opener „Empire Of The Undead“ eine richtig steil nach vorne gehende, High-Tempo Metal-Nummer die durchaus zum Mitgehen animiert und gerade durch die schnellen Double-Bass Nummern mit den einfachen, eingängigen Riffs an eine Mischung aus MOTÖRHEAD und JUDAS PRIEST erinnert – aber natürlich immer noch (nicht zuletzt durch Frontsau Kai Hansen) natürlich trotzdem 100% (vielleicht etwas älteres, anders besetztes…) GAMMA RAY ist.
Doof nun nur: Der darauf folgende, ebenfalls brandneue Song „Master Of Confusion“ ist zwar Titelgeber der Monster-EP, dafür leider aber ziemlich unspektakulär; der Großteil des Songs besteht aus einem sich wiederholenden Drum-Pattern im Hintergrund mit viel prägnanter Vocal-Arbeit darüber, allerdings ohne besondere Akzente – oder, einfacher ausgedrückt, ziemlich „ohne Eier“. Wirklich seltsam ist aber dieses zwischendurch völlig deplatzierte Pseudo-Chor-Gedudel – verwirrend vielleicht, leider auf keine positive Weise.

Definitiv dafür wieder fett sind aber die Cover-Dinger sowie die Live-Titel: „Death And Glory“ ist klassischer NWOBHM – viel Solo-Gitarren-Gepowere, deftiges Riffing und generelle eine solide Heavy Metal Nummer die die nicht-Power-Ader der Band gut fordert. „Lost Angels“ dagegen geht eher in die Ecke „QUEEN mit Metal-Anstrich“ – und das steht der Band (sowohl dem Original als auch GAMMA RAY) wie ich finde sehr gut und macht sich daher (gerade nach dem Metal-Biest von HOLOCAUST) an dieser Stelle sehr gut. Kontrastreiche Cover-Auswahl, dafür aber eine gute Kombo – so etwas darf man ruhig öfter hören!

Bei den Live-Titeln muss man eigentlich nicht viele Worte verlieren: „The Spirit“ und „Wings Of Destiniy“ sind klassische Power-Metal-Nummern mit viel Betonung auf den Vocals und Melodie, wobei hier „Wings Of Destiny“ ziemliche Speed-Metal-Regionen erschließt. Mit dem (ungewollten, da eigentlich von einer anderen Band stammenden) Titelsong der Band („Gamma Ray“) kommt eine massiv dicke Live-Nummer auf den Tisch, „Farewell“ ist eine (ausnahmsweise mal gute, emotionsgeladene und nicht-poppige) Ballade, der Rest ist Live-Füllmaterial; da GAMMA RAY live aber durchaus einiges auf dem Kasten haben ist das nun bestimmt nicht negativ zu verstehen.

Kurzum: „Master Of Confusion“ ist einfach ein fairer Deal für Fans, da das Album nicht zum Vollpreis rausgehauen wird. Es gibt wenigstens einen coolen neuen Song, zwei scharfe Cover und eine solide Live-Auswahl von einer durchaus für Live-Shows tauglichen Band – für wenig Geld. Unter dem Aspekt: Empfehlung für Fans und vielleicht auch für all jene die es werden wollen!

Master Of Confusion


Cover - Master Of Confusion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 55:38 ()
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Poorly Formed

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Das Comeback der SWINGIN’ UTTERS 2010 habe ich glatt verpennt. Nach sieben Jahren Pause meldeten sich die Kalifornier da nämlich mit der EP „Brand New Lungs“ zurück und legten 2011 das Album „Here, Under Protest“ nach. Aber eben – dass es die Band überhaupt noch/wieder gibt, habe ich erst aufgrund des neuen Albums „Poorly Formed“ bemerkt. Und da sind sie wieder, die kurzen, knackigen, eingängigen Punk-Hymnen wie im Opener „Librarians Are Hiding Something“, die dreckig hingerotzten Country-Songs wie das programmatisch betitelte „I’m A Little Bit Country“ und der abgehalfterte Folk wie in „Greener Grass“. So weit, so gut, doch dabei wollten es die UTTERS offenbar nicht belassen. Ein großer Teil des Albums spielt sich nämlich in für die Band neuen musikalischen Gefilden ab. Songs wie „Brain“ und „Military Barbara Bilingsley“ mit ihren cleanen Gitarren und Stakkato-Riffs oder auch der Titelsong mit seinen verhallten und verwaschenen Gitarrensounds haben nicht mehr viel mit dem langjährigen Band-Sound zu tun, sondern gehen klar in die Indie-Rock-Ecke. Diese Songs sind an sich gar nicht mal übel, aber mit der Gesamtmischung tue ich mich doch etwas schwer. Und überhaupt klingen die UTTERS 2013 etwas verhalten und ungewohnt sauber. Das wilde, unberechenbare Element ihres Sounds ist offenbar verloren gegangen, und damit haben sie leider auch an Energie und Druck eingebüßt. „Poorly Formed“ ist sicherlich kein schlechtes Album, für mich aber trotzdem etwas enttäuschend, da hatte ich mehr erwartet. Werde gleich mal „Live In A Dive“ auflegen…

Poorly Formed


Cover - Poorly Formed Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 29:14 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Swingin' Utters

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