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Dead End Kings

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KATATONIA gehören zu den Bands, die mir fast schon unheimlich sind, denn seit über 20 Jahren, also einem Zeitraum, in dem andere Kapellen gleich mehrere Böcke schießen, haben die Schweden noch keine einzige schwache Scheibe abgeliefert, ganz im Gegenteil. Und hier reiht sich auch Album Nummer Neun nahtlos ein. Um das Fazit gleich vorwegzunehmen: „Dead End Kings“ erreicht zwar nicht ganz das überragende Niveau von „Last Fair Deal Gone Down“ oder „The Great Cold Distance“, kann aber mit dem saustarken Vorgänger „Night Is The New Day“ mindestens gleichziehen. Die Kompositionen sind insgesamt etwas schwerer zugänglich ausgefallen; echte „Hits“, die sofort im Ohr kleben bleiben, bietet „Dead Ende Kings“ nicht – am Nächsten dran sind noch die komplett unterhäutig arbeitenden Hymnen „The Racing Heart“ und „Buildings“ (Oberhammer!) sowie das gewohnt geschickt mit leisem Mittelteil und Refrain-Eruptionen spielende „First Prayer“. Dass es KATATONIA dem Hörer nicht allzu einfach mit simpler Eingängigkeit machen, zeigt einmal mehr Wirkung, denn das Album wird auch nach dem zwanzigsten Durchlauf nicht langweilig und gibt erst nach und nach die wahren Qualitäten von Stücken wie dem Opener „The Parting“, dem relaxten „The One You Are Looking For Is Not Here“, der Rundum-Gänsehautnummer „Undo You“ oder dem bombastischen, abschließenden Titelsong preis. Mit einem erstklassigen Werk wie „Dead End Kings“ müssen die Jungs zu keiner Sekunde um ihren hohen Status im Kreis der depressiven, düsteren Bands fürchten. Und die Goten dürfen sich hier gerne wieder ´ne Scheibe abschneiden!

Dead End Kings


Cover - Dead End Kings Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:40 ()
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Rise Up

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Das AOR/Melodic Rock Dreigestirn von W.E.T. beehrt uns mit einem zweiten Longplayer. Das Debüt sorgte für schnurrendes Wohlwollen bei der Hörerschaft und schürte die Hoffnung und Erwartung auf ein weiteres Leckerli. Was soll auch schon schiefgehen, handelt es sich doch um die Speerspitze der "jungen" Garde of AOR sprich: WORK OF ART`s Robert Sall, ECLIPSE Mastermind Erik Martensson und TALISMAN Sänger/Leader Jeff Scott Soto sind Kern der Truppe. Und so überrascht es nicht, dass mich schon die Eröffnungsnummer rockig einlullt und mein Gehör und Melodic Rock-Herz in Besitz nimmt. "Walk Away" stampft bedrohlich zum Zucker-Refrain inklusive Chören und Keyboard. Nummer zwei punktet bei mir zu 100%, das Teil rockt, wo es hart sein muss, hat Melodie, wo es weich sein muss und einfach einen klasse Refrain. Dass hohe Level des ersten Drittels der Scheibe kann im weiteren Verlauf nicht mehr ganz gehalten werden. Da schleichen sich routinierte, absehbare Nümmerchen auf die Scheibe. "On The Run" kann hier noch herausragen oder auch "Shot" mit seiner pumpenden Melancholie, aber auf Strecke bleiben die Überraschungen aus.

SURVIVOR, BAD ENGLISCH und JOURNEY- die üblichen Verdächtigen - standen Pate bei dem Album. Frisches Blut wird nicht in den in die Jahre gekommenen AOR-Körper gepumpt. Und die drei hätten das drauf, wollten aber wohl auf Nummer sicher gehen. Geklappt - wer was mit dem Genre am Hut hat, muss "Rise Up" antesten. Ein paar Songs auf dem Album sind unverzichtbar für den Melodic Rock-Fan und rechtfertigen, wenn auch knapp, meinen TIPP.

Ein Satz noch zum Cover (ich kann nicht anders): GOTTHARD, FAIR WARNING und auch PRIMAL FEAR haben ähnliche "geflügelte" Motive als Cover, noch dazu sind es bei den erstgenannten die aktuellen Werke. Warum man nach dem starken Cover des Debüts nun auch so ein Vögelchen als visuellen Anreiz ausgewählt hat, ist mir ein Rätsel. Ich dachte immer, die Plattenindustrie will Anreize contra Downloads schaffen. Das dies so gelingen soll, darf bezweifelt werden.

Rise Up


Cover - Rise Up Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:51 ()
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Band:

W.E.T.

KEINE BIO! www
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Welcome Farewell

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VREID haben die Kollegen Otto und mk schon lange für sich gewinnen können, mit „Welcome Farewell” müssen sie einmal mehr zeigen, was in ihnen steckt. Wieder in Eigenregie im eigenen Studio aufgenommen, kann der neue Streich der Norweger direkt beim ersten Hören überzeugen und dürfte den Kollegen sicher gefallen. VREID haben an ihrer Grundausrichtung natürlich nichts geändert, dafür haben sie ja auch keinen Grund. Mittlerweile wissen sie, wie sie einen packenden Black’n’Roll-Song schreiben können und erweitern das Ganze immer wieder um die von Kollege Otto angesprochenen hymnenhaften Parts („Welcome Farewell“). Die Gitarren sind immer noch saugeil und können von Rock-Riffs bis hin zu bösem Black/ Thrash alles zocken; Shouter Sture setzt derweil mit seiner Röhre Akzente und sorgt zusammen mit dem Songwriting und den Gitarren für den hohen Wiedererkennungswert der VREID-Songs. Qualitativ sind alle Songs von „Welcome Farewell“ auf dem gleichen Niveau und auch von der Atmosphäre her ist die Chose sehr homogen. Das überlange „Sights Of Old“, der Titelsong oder das an WINDIR erinnernde „Way Of The Serpent“ sind hier nur drei willkürlich ruasgepickte Songs, der Rest von „Welcome Farewell“ ist ihnen ebenbürtig. VREID machen auch bei ihrem sechsten Album alles richtig und werden ihren Siegeszug so weiter fortsetzen können. Skal!

Welcome Farewell


Cover - Welcome Farewell Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 42:36 ()
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Vertrieb:
Interview:

Korpiklaani

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InterviewJarkko, heute ist das letzte Konzert des ersten Abschnitts eurer "Manala Tour". Wie lief es bisher?


Wir haben in Deutschland angefangen und hören dort auch wieder auf, es war eine schöne Rundreise durch Europa. Wir waren nach längerer Pause wieder in England und das allererste Mal in Irland. Das war cool und hat Spaß gemacht. Abgesehen von Autounfällen und defekten Bussen war die Tour also okay…



Ihr spielt sehr oft in Deutschland. Was macht Deutschland für euch so attraktiv?


Ich glaube, es ist andersrum: Die Deutschen finden uns so attraktiv. Zuerst waren wir auf diesen Paket-Touren wie Paganfest oder Heidenfest und die konzentrieren sich irgendwie auf Deutschland oder Österreich, also die deutschsprachigen Länder in Europa. Und jetzt machen wir unsere eigene Headliner-Tour und vermeiden die Gegenden, wo wir eh schon vorher waren.



Eure Musik setzt Elemente des Humppa ein, was ja die finnische Variante des Foxtrott ist…


Genau genommen ist es ein deutscher Musikstil. Fakt ist, dass ein finnischer Radio-Journalist in den 1950er-Jahren oder so in München eine Blaskapelle hörte und einen der Einheimischen fragte, was das sei. Und die Antwort war: „Wir nennen es Humba, humbaTätärä“. Bands wie Eläkeläiset verkaufen es nun wieder an die Deutschen zurück.



Dieses „HumbahumbaTätärä“ ist bei jungen Musikfans in Deutschland nicht sonderlich populär. Eure Musik, dieser Mix aus Metal und Humppa, ist es dagegen schon.


Eigentlich haben wir mit Humppa nichts mehr zu tun, zumindest auf den letzten drei oder vier Alben.



Ihr werdet aber weiter in diese Schublade gesteckt…


Ja, kann schon sein. Die Leute haben halt ihre eigene Meinung, und ich kann nicht von ihnen verlangen, ihre Meinung zu ändern. Du kriegst ein Etikett verpasst und hast das für den Rest deines Lebens.



Ihr habt mittlerweile eine ganze Reihe von Alben veröffentlicht und wart auf vielen Tourneen, die Leute kennen euch. Euer Sound und eure Musik haben sich in all den Jahren nicht stark verändert, bleibt ihr eurem Stil also bewusst treu?


Wenn man das erste und das neueste Album direkt mit einander vergleicht, dann bemerkt man einen riesigen Unterschied. Aber es gab nie einen großen Sprung von einem Album zum nächsten. Für die, die uns seit vielen Jahren folgen, mag es so wirken, als hätten wir unsere Musik kaum verändert. Aber meiner Ansicht nach gibt es eine ganz klare Entwicklung vom ersten Album bis zum neuesten.



War es eine bewusste Entscheidung von euch, den Stil nur marginal zu verändern?


Wir haben uns weder so noch so entschieden. Es war eher genau andersrum, denn wir haben bei jedem Album versucht, das zum jeweiligen Zeitpunkt bestmögliche Album zu produzieren. Das Ergebnis war, dass wir meiner Meinung nach mit jedem Album besser wurden. Ich kann mir heute noch unseren Back-Katalog ansehen und fühlen, dass das für jedes einzelne Album zutrifft. Es war ein natürlicher Fortschritt, in jedem Punkt besser zu werden.



Wie funktioniert das Songwriting bei KORPIKLAANI?


Jonne [Järvelä] ist der Haupt-Songwriter, er schreibt den größten Teil der Musik. Auch der Geigenspieler, wer immer das zur jeweiligen Zeit war, hat einige Ideen zum Arrangement beigesteuert. Ein paar Winzigkeiten werden im Studio noch geschrieben, aber das meiste kommt vorher von Jonne. Ich habe auch früher ein paar Songs geschrieben, auf den letzten Alben aber nicht mehr. Wir haben es nie geschafft, uns zu treffen und Songs zu schreiben. Stattdessen schicken wir immer fertige oder halbfertige Demos herum. Meistens haben wir mehr Songs fertig als wir brauchen, wenn wir ins Studio gehen.



Wie wichtig sind euch die Texte? Wollt ihr, dass euch die Leute verstehen? Denn die meisten Songs sind ja auf Finnisch, was viele Fans nicht so gut verstehen wie Englisch…


Schon, aber wenn man sich das Album gekauft hätte, dann hätte man auch die englischen Übersetzungen erhalten. Aber wenn man es aus dem Internet downloadet…


Das hilft aber den Leuten nicht, die einen Streaming-Dienst wie Spotify nutzen oder sie legal bei Amazon oder iTunes kaufen… auch live spielt ihr ja überwiegend Songs auf Finnisch.


Unsere letzten Alben waren auf Finnisch, das war auch eine natürliche Entwicklung, denn ursprünglich wollten wir immer schon unsere Songs auf Finnisch machen. Aber Jonne mochte die Texte zuerst nicht und fand es leichter, gut klingende Texte auf Englisch zu schreiben. Mit dem dritten Album bekamen wir dann diese schönen, poetischen Texte auf Alt-Finnisch von einem Freund, und dann wurden es mehr und mehr finnische Texte. Danach haben auch andere Leute uns Texte angeboten und Jonne hat schließlich gemerkt, wie er sowas selber schreiben kann. Jetzt sind wir sehr zufrieden mit unseren Texten.



Ist Finnisch leicht zu singen?


Das kann ich nicht sagen, denn Finnisch ist meine Muttersprache. (lacht) Finnisch ist ein bisschen kompliziert, denn wir haben sehr lange Wörter. Das macht es etwas schwieriger, sie in Textzeilen zu packen. Manche Dinge kann man auf Finnisch in ein oder zwei Wörtern sagen, und auf Englisch bräuchte man dafür zwei oder drei Sätze.



Woher kommt die Inspiration für neue Songs? In der Vorstellung vieler Fans inspiriert euch die Natur, stimmt dieses Bild?


Inspiration kann von überall her kommen. Jonne nimmt sehr viel von seiner Umgebung auf, zum Beispiel von der Natur. Ich weiß aber auch, dass er zu neuen Songs inspiriert wird, wenn er sich ein neues Instrument kauft. Während er versucht, es spielen zu lernen, schreibt er nebenbei ein neues Lied. Ich selber weiß nicht, woher meine Inspiration kommt, ich spiele einfach Gitarre und manchmal entsteht dabei etwas.



Du hast bereits über die Entwicklung der Band gesprochen. Wie geht es weiter, wo siehst du die Band in fünf oder 10 Jahren?


Wir wollen unser Publikum erweitern. Wir werden ja als Folk Metal bezeichnet, aber wenn man uns mit anderen Folk Metal-Bands vergleicht, sind wir weniger Metal-lastig. Wir könnten also alle möglichen Festivals spielen, haben wir auch bereits, es müssen nicht unbedingt Metal-Festivals sein. Wie vorher schon gesagt, wenn man erst mal in eine Schublade gesteckt wurde, limitiert es dich, verwehrt dir Möglichkeiten.



Wollt ihr in Finnland auch euer Publikum erweitern? Ihr hattet ja in eurer Heimat lange Zeit Probleme, einen ähnlich populären Status zu erreichen wie außerhalb.


Es war für uns lange sehr schwer in Finnland, aber in den letzten zwei oder drei Jahren hat sich das geändert. Wenn wir vor sechs Jahren in Finnland spielten, wussten wir nicht ob sechs oder 16 Leute kommen. Aber jetzt läuft es besser, jetzt macht es Spaß. Ich erinnere mich an eine besondere Show, eine Art Wendepunkt. Wir spielten irgendwo im Osten Finnlands, wo wir noch nie waren, nicht mal in der Region, und wir dachten, dass es halt so laufen würde wie immer: Sechs Betrunkene und ein dreibeiniger Hund im Publikum – doch der Laden war randvoll, 300 Leute in einem kleinen Club. Von da an wurde es besser.



Also haben die Finnen vom Rest Europas gelernt, was KORPIKLAANI angeht?



Ich erinnere mich an die 90er-Jahre, als STRATOVARIUS bereits sehr bekannt waren und in den größeren Hallen rund um die Welt spielten. Und in Finnland spielten sind in meinem Stamm-Club vor vielleicht 50 Leuten. Und keiner hat wirklich zugehört. Also scheint das in Finnland normal zu sein…



Wie wollt ihr denn nun euer Publikum erweitern? Vielleicht, indem ihr mit einer bestimmten Band tourt, gibt es da etwas?


Ich weiß nicht… bei einer Tour muss man so vieles beachten. Klar gibt es Bands, die mehr Publikum anziehen. Aber wenn man dann am Ende schlecht behandelt wird, lohnt es sich nicht. Ich denke, es geht in diese Richtung, wenn wir Ende des Jahres mit SUBWAY TO SALLY touren. Das ist schon ein anderes Publikum, das wir dann erreichen.



Letzte Frage: Was erwartest du vom Konzert heute Abend?


Betrunkene Deutsche. Es ist Samstag! (lacht)




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Eruption

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Kernigen Alternative Rock bieten uns NUMP auf ihrem dritten Album "Eruption", der Titel paßt hier recht treffend - metallische Riffs und stellenweise auch screamige Vocals sorgen mitunter für viel Modern Metal-Ambiente, manch einer würde wohl gar Nu Metal sagen, aber das ist es insgesamt stilistisch absolut nicht so. Genauso wenig wie etwa Progmetal (wie so manche Kollegen meinten) hier zutreffend ist, trotz allerlei Breaks und Rhythmuswechsel liegt die Betonung doch trotz auch aller technischer Reife der Musiker auf tiefen Emotionen, die stets im melodischen Gesamtkontext den Hörer mitunter durch mehrere Ebenen in den Tracks führt, mal etwas komplexer, dann recht aggressiv aber vor allem auch eingängig und mit viel Tiefe.

Die Produktion von "Eruption" ist ebenfalls fett, sehr satt gehalten mit einem ausgefeilten Soundgerüst, das hat internationale Klasse (im Gegensatz zu dem etwas billig wirkenden Coverartwork), die Musik wirkt bisweilen zwar sehr amerikanisch, aber keinesfalls mainstreamig orientiert. Diese klasse Band muß dann wohl aus überm Teich stammen. Doch nein, weit gefehlt, denn tatsächlich kommen die Musiker aus dem heimischen Würzburg. Vor allem dieser Hammersänger Christian Seynstahl klingt keinesfalls wie ein „Franke“ nicht der geringste Akzent ist auszumachen, sein Timbre setzt er facettenreich und sehr vielseitig ein. Dabei dominiert rauer Klargesang, der mit sanfteren Passagen, Shouts, mal flüstern dann wieder krächzend sowie auch mal markanten Growls packend kombiniert wird.

Die Scheibe startet mit einem etwas in die Irre führenden flächigen Tasten-Intro aber dann geht es voll ab den metallische Stakkatoriffs und runtergestimme Gitarren lassen „Reborn“ aus den Boxen klingen, ei schön melancholischer Refrain rundet den Song perfekt ab. Mir fallen da gleich solche Spitzenkapellen des Genres wie etwa SYSTEM OF A DOWN, INCUBUS, AUDIOSLAVE ein und ohne Witz NUMP können mit diesen Bands insgesamt locker mithalten. Nun zumindest ein Label scheint diese Qualitäten jetzt auch erkannt zu haben, denn „Eruption“ ist jetzt die erste nicht selbstproduzierte Scheibe der vier Franken geworden. Aktuell ist man als Quartett unterwegs, da der zweite Gitarrist Sebastian jetzt nicht mehr dabei ist.

Die Band macht also keinen zu geraden Alternative, es gibt schon die berühmten Ecken und Kanten und songs jenseits der Drei-Minuten-Fuffzich. Auch „Yin Vs.Yang“ mit eher screamig-geprägten Vocals spielt mit Laut-Leise Dynamiken perfekt. „Your Lips“ ist ebenfalls einer der stärksten Songs, schöne Hook und hinten raus verdichtet sich der Track nochmal völlig anders. Der Titeltrack startet dampfwalzenartig dann etwas sphärisch ist aber mit fast sieben Minuten nur einen Tick zu lang geraten, obwohl die weitgezogenen Vocals wie auch die mehrstimmigen Backings sehr gelungen sind, könnte man ruhig öfter so machen. Nach ca. 5 Minuten gibt es einen cool-jazzigen Part mit chilligen Gitarrenpart, klasse gemacht mit einervöllig anderen Facette der Band.

Die Gitarrenwände und der abwechslungsreiche Gesang sorgen als Grundmuster in fast allen Titeln für viel Energie in Verbindung mit gezielten Tempiwechsel, das ein oder andere Gitarrensolo entsteht nie den Eindruck eines zu Schablonehaften Songwritings sondern es geht Abwechslungsreich zu. Mitunter übertreibt man es mit den Growls. Mein Favorit ist das mit U2-artigen Gitarrenlicks startende „A Cover Up For Your Soul“. Der Schluss mit „Infiltrate Me” der einzige etwas balladesk angelegte Song, der es am Anfang etwa ruhiger mit betonten Keyboardparts angehen läßt und sich dann furios hochschaukelt mit wahnsinns Gitarrensolo von Thorsten Geschwandtner um dann ganz auszuklingen, zeigt NUMP in absoluter Höchstform. Nur weil es unter den 10 Tracks auch ein zwei Durchschnittsnummern (u.a. „Your Way Out“) gibt, reicht es nicht ganz zum Tipp aber diese „Eruption“ ist insgesamt trotzdem ein echt starkes Stück Musik auf internationalem Niveau geworden.

Eruption


Cover - Eruption Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:55 ()
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To Beast Or Not To Beast

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Schon beim Anblick des Albumtitels „To Beast Or Not To Beast“ ist klar, dass diese Platte nur einen Urheber haben kann: den berühmten Ausspruch aus Shakespeares „Hamlet“ auf die Monsterschiene zu bringen – das müssen LORDI sein. Passend dazu ist auch das Cover gehalten, das ebenfalls augenzwinkernd auf den Klassiker anspielt. Nach dem tragischen Tod von Drummer Otus meldet sich das Quintett also nun zurück. Mit „We´re Not Bad For The Kids (We´re Worse)“ als Opener haben sich die finnischen Monster leider etwas vergriffen, denn dem Song mangelt es an Eingängigkeit, weswegen er leider ohne nennenswert Eindruck zu hinterlassen an einem vorbeirauscht. Die beiden nachfolgenden Tracks „I Luv Ugly“ und „The Riff“ macht sich glücklicherweise schon deutlich besser und zeigen, dass LORDI nach wie vor im Stande sind, partytauglichen Hard Rock abzuliefern. Den Höhepunkt des Albums jedoch stellt eindeutig das hymnische „Something Wicked This Way Comes“, dessen Melodie sich sofort im Ohr festsetzt. Leider geht es danach direkt zum Tiefpunkt von „To Beast Or Not To Beast“: „I´m The Best“ kann man auch mit viel gutem Willen nicht gerade als LORDIsche Glanzleistung bezeichnen und die beständigen Wiederholungen des auf ein absolutes Minimum begrenzten Texts zerren bereits nach kurzer Zeit ausgesprochen an den Nerven. Nach diesem Ausrutscher fängt sich die Band allerdings wieder und lässt bei „Horrifiction“, „Candy For The Cannibal“ und „Sincerely With Love“ ihre Stärke, die Mischung aus rau-kehligem Monstergesang und dennoch eingängigem Refrain, spielen. Das Album schließt mit dem Live-Drum-Solo „SCG6 Otus Drum Clinic“, einer Hommage an den verstorbenen Otus. Fazit: noch mehr Songs des Kalibers von „Something Wicked This Way Comes“ wären schön gewesen, aber auch so stellt „To Beast Or Not To Beast“ ein nettes Häppchen für Monster Rock-Freunde und Geisterbahnfans dar.

To Beast Or Not To Beast


Cover - To Beast Or Not To Beast Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:13 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

On High Wings We Fly

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STEEL ENGRAVED haben mit „On High Wings We Fly“ ihr zweites Album am Start (2009 gab es das Debüt „Stage Of Siege“) und ließen die Mixtur aus Teutonen-Speed-Metal und melodischen US Power Metal (mit Hang zum Orchestralen) von Geoff Thorpe (VICIOUS RUMORS) produzieren; was auch für einen amtlichen Sound sorgte. Anspieltipps: die 80er-Priest-Hommage „Steeler“ und der Hochgeschwindigkeits-Ohrwurm „Godspeed“ der zeigt, was STEEL ENGRAVED drauf haben. Leider geht das nicht immer so. Die für den Bombast zuständigen Keyboards haben sich zeitweise in den Vordergrund gespielt, die kräftige (gute) Stimme von Marco Schober ist variabel, die Screams funken aber nicht immer. Die Ballade „Forever Lost“ darf man bedenkenlos unter der Rubik „unnötig“ einsortieren. Das gibt Abzüge in einer ansonsten flotten Scheibe die ihre Momente hat. STEEL ENGRAVED und „On High Wings We Fly“ bietet Mucke in guter Qualität, bei welcher Power-Speed-Genre-Affinados mal reinschnuppern dürfen; Luft nach oben haben sie aber auch noch.

On High Wings We Fly


Cover - On High Wings We Fly Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:13 ()
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Steel Engraved

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Straight

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Ganze sechs Jahre hat sich die Wuppertaler Progressive-Hoffnung Zeit gelassen, den Nachfolger ihres saustarken, wenn auch etwas kurz geratenen Debütalbums „Reverse Feng-Shui Audio Guide“ in trockene Tücher zu bekommen. Gemäß einem alten Werbespot für Schokolade hat die Band in dieser Zeit anscheinend alle Ressourcen in die Musik gesteckt (unter Anderem konnte Gitarrist Adrian Weiss sein exquisites Solo-Debüt „Big Time“ fertig stellen) und keine in diverse Line-Up-Spielchen und Reibereien; lediglich Sänger Andreas Lohse nahm vor einigen Jahren seinen Hut und wurde durch Sebastian Wischermann ersetzt, der dem Sound von FORCES AT WORK sogar noch weitere Facetten hinzufügt, da er merklich variabler klingt als sein Vorgänger, durch seine MESHUGGAH- und PANTERA-Vorlieben aber ordentlich Power mitbringt und auch an gelegentlichem Klargesang alles andere als scheitert. Kompositorisch ist sich das Quintett treu geblieben und hat seinen Stil weiter verfeinert, was „Straight“ dann auch umgehend und erwartungsgemäß zur bislang ausgereiftesten Veröffentlichung der Band macht. Die brutalen, fast schon Neo-Thrash und Hard-/Metalcore streifenden Eruptionen sind noch besser mit den jazzigen und vertrackten Parts verzahnt, und die Breaks sitzen wie Popo auf Eimer. Was die Jungs dabei wie gehabt nicht aus den Augen verlieren, sind die Songdienlichkeit und Eingängigkeit, die auch „Straight“ niemals zur anstrengenden Frickel- und Technikorgie verkommen lassen. Hört man sich den mit einem Erstliga-Refrain gesegneten Opener „The Mind Slavery“, das unglaublich dynamische „Logic Dead“, das überragende Prog-Feuerwerk „Keep Marchin´“, die abgedrehten Stampfer „Colours“ und „Dharma“ oder das genial konstruierte „Sickness“ an (die hier nur die Highlights darstellen), dann kann es keine zwei Meinungen geben: „Straight“ ist ein Meisterwerk, das auch nach 20-maligem Hören nicht langweilig wird und selbst dann noch Details offenbart, die man vorher gar nicht wahrgenommen hatte. Mit ihrer ersten „Langspielplatte“ qualifizieren sich FORCES AT WORK endgültig für die Genre-Oberliga!

Straight


Cover - Straight Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 53:41 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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