Band:

Steve Brockmann & George Andrade

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Shrine Of New Generation Slaves

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RIVERSIDE haben schon mit ihrem letzten Studiowerk „Anno Domini High Definition" (2009) endlich den wohlverdienten internationalen Durchbruch geschafft. Es war aber auch wirklich Zeit, dass die hochwertige Musik der Polen von mehr Leuten gehört und so auch in den Charts vom Käufer entsprechend gewürdigt wurde. Die Band hat sich ihre Ausnahmestellung als eine der besten und vor allem innovativsten Progartbands der letzten Jahren redlich verdient.

Jetzt kommt nach einer EP endlich der lang erwartete Nachfolger und (auch da typisch RIVERSIDE) geht titelmäßig etwas kryptisch zu: “Shrine Of New Generation Slaves” klingt vermeintlich etwas sperrig aber alles mit (Hinter)Sinn, denn die Anfangsbuchstaben ergeben das Akronym SONGS. Auch hier gibt es wieder ein inhaltliches Gesamtkonzept (die vielfach selbstgemachte Sklaverei der Menschen, die ihr Leben nicht so gestallten, wie sie es eigentlich wollen), das den berühmten roten Faden bildet. Das klasse Artwork von Travis Smith unterstützt diese Aussage ebenfalls perfekt.

Die Band schert sich ansonsten überhaupt nicht um etwaige Erwartungshaltungen durch die Vorgängerwerke, es wird stilistisch wieder eine etwas andere Richtung eingeschlagen; man hat sich u.a. deutlich vom angedeuteten Progmetal entfernt. RIVERSIDE gehen also nicht auf Nummer Sicher, sondern tun dass, auf was sie gerade Lust hatten und kreieren auf “Shrine Of New Generation Slaves” einen Mix aus erdigem Classic, Hardrock hin zu typischen Prog Rock der 70er und modernem Artrock – alles zusammen in einem Topf gut umrühren und raus kommt ein Hammeralbum.

Die Band - ist Floskeln hin oder her - spürbar gereifter, klingt jetzt vollkommen erwachsen, ist handwerklich absolut perfekt aufgestellt und kann sich erneut auf ihren Wahnsinnssänger Mariusz Duda (der sich nochmal gesteigert hat) verlassen, er bekommt diese oftmals krude Mischung aus zerbrechlicher Melancholie und erdigem Rock mit heftigeren Temperamentsausbrüchen perfekt hin.

Der energetische Opener "New Generation Slave" ist mit der härteste Track es gibt fette Riffs, die Tasten hier eher noch zurückhaltend eingesetzt aber dann grooved Song voll gut ab. Die bekannte Vorabsingle setzte noch mal einen drauf, jetzt mit fetten Hammondsounds ausgestattet bietet "Celebrity Touch" eine gelungene Hommage an Jon Lord und so klingt das Ganze auch wie DEEP PURPLE auf Prog.
Und dann wieder diese Wechsel und beinahe grenzenlose Variabilität, nichts scheit dieser Band fremd zu sein, da sticht ein luftiges Saxophonsolo gegen Ende bei "Deprived (Irretrievably Lost Imagination)" heraus, der Song hat soviel Tiefe und Melancholie zum Niederknieen und endet jazzig luftig, ambientartig mit ganz viel Chill-Out-Feeling. Oder auch "The Depth Of Self-Delusion": hier gibt’s viel Floydiges mit tollen hypnotischen Gitarrenlicks und Neoprogfeeling pur aus den 80ern. Da kommen mir nur beste Erinnerungen an MARILLIONs Klassiker „Brave“ in den Sinn, die Stimme in ihren zartesten Ausprägungen hat hier was von Morten Harket (ex-AHA), man höre nur das Kurze „Coda“. Und bei allen Wendungen oder Breaks, die Melodiebögen und Refrains bohren sich dem (Zu)hörer in die Seele die bittersüßen Ballade "We Got Used To Us" ist auch so ein Beispiel. Kaum zu glauben, dass beim "Escalator Shrine" ein Prog-(„Zwölfender“) die gleiche Kapellen zu hören ist hier wird innerhalb 12:41 in epochaler Breite von DOORS beseeltem Orgelspiel mit fetten Gitarreneinschüben und einem Hammerende mit mollig-bedrohlichen Bläsersetzen die faste wie eine Art kirchliches Requiem klingen, einen Rundumschlag vom Artrock der 70er bis hin zu unserer Zeit.

Dem Quartett ist mit dieser Platte erneut ein Meisterstück gelungen, mit diesem bislang besten Album hat man die Spitzenstellung im Proggenre mehr als nur untermauert. Da der Hörer hier nie überfordert wird, dürften nicht nur die alten Fans mal reinhören. Ich habe selten eine so mitreißend emotional-tiefgründige Platte, die aber im rechten Augeblick auch wieder richtig rockt gehört, wie “Shrine Of New Generation Slaves”. Die Scheibe ist daher ein echtes Klangerlebnis und allen Fans von Rockmusik mit Kraft und Ausdruck zugleich nur wärmstens zu empfehlen.

Shrine Of New Generation Slaves


Cover - Shrine Of New Generation Slaves Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 50:58 ()
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Back In 2066

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Für Kollege Küper ist es in seinem Review im Rock Hard unverständlich, dass ALLTHENIKO an ihrem „seltsam anmutenden“ Bandnamen festhalten. Ich fürchte dies wird sich wohl erst ändern, wenn die Jungs ihre Homebase verlassen und in die weite Welt ziehen. ALLTHENIKO ist nämlich schlicht ein Wortspiel mit dem Namen eines Winzkaffs in der Region Piemont: Oldenico. Und nachdem wir dieses Geheimnis im Stile eines Aiman Abdallah's gelüftet haben können wir uns nun der Musik zuwenden. Selbige kann nämlich auch so einiges. ALLTHENIKO bleiben sich selbst treu und so modifiziert man den auf den drei Vorgängeralben etablierten Stil nur marginal. Weiterhin bietet man eine kraftvolle Melange aus Power und Speed Metal. Auch wenn das Trio aus Italien kommt, so hat man aber auch gar nichts mit den oft hart an der Kitschgrenze agierenden Nasen zu tun, welche vornehmlich in den 90ern und frühen 2000ern zu Millionen aus Italien kamen. Vielmehr kreuzen ALLTHENIKO teutonische Einflüsse à la GRAVE DIGGER und alten RAGE mit US Helden der Marke AGENT STEEL und neueren ATTACKER. Das Ganze wird mit einem rauhen, aber hohen Gesang kombiniert, welcher perfekt zu den kraftvollen Up-Tempo Hymnen passt. Auch am knalligen Old-School Sound gibt es wenig zu mäkeln. Wer also auf traditionellen speedigen Heavy Metal steht, der macht bei ALLTHENIKO nix falsch. Nackenmuskelkater-Garantie.

Back In 2066


Cover - Back In 2066 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:24 ()
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Second Opinion

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INSANITY ALERT die Zweite. Nach „First Diagnosis“ legen die Durchgeknallten jetzt mit „Second Opinion“ nach. Und eigentlich dürfte es hier keine zwei Meinungen geben, denn INSANITY ALERT holzen in knapp 10 Minuten 6 kurze Thrash / Crossover Eruptionen runter, dass es eine wahre Freude ist. Das Songmaterial wurde im Vergleich mit „First Diagnosis“ noch einmal gestrafft, was zur Folge hat, dass sich auf „Second Opinion“ keine überflüssige Note befindet. Wer also frühe NUCLEAR ASSAULT, SUICIDAL TENDENCIES oder auch MUNICIPAL WASTE zu seinen Faves zählt, der wird zu genial betitelten Songs wie „Slimer's Revenge“, „Arac Attack“ oder „March Of Mentally Ill“ mit Freuden durch die Bude hüpfen und selbige zerlegen. INSANITY ALERT schaffen es, ihren kurzen und heftigen Kloppern immer das Mindestmaß an Melodie mitzugeben, so dass sich alle Songs sofort in den Gehörgängen festbeißen. Da auch der Sound professionelles Niveau hat, kann ich „Second Opinion“ guten Gewissens allen Thrashern empfehlen. Würde mich nicht wundern, wenn die nächste Veröffentlichung bei einem Label wäre.

Second Opinion


Cover - Second Opinion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 9:15 ()
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Seven Billion And A Nameless Somebody

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Ein sehr trauriges und nachdenkliches Album präsentieren uns FIRE ON DAWSON. Eingebettet in modernen und groovigen Prog Rock umgibt sämtliche Kompositionen eine melancholische Grundstimmung. Das Album ist jedoch nicht bedingungslos depressiv, hier und da blitzt auch ein akustischer Hoffnungsschimmer auf. FIRE ON DAWSON versehen ihre Songs immer wieder mit gekonnten Breaks und vielen Tempiwechseln. Da kann ein eigentlich harter Song, wie „God Of The Lost“ schon mal in einen chilligen Jazzpart münden, nur um danach wieder kräftig los zu rocken. FIRE ON DAWSON haben durch die Herkunft ihres Frontmannes Ankur Batra eine ziemliche Affinität zu Indien. So bereiste und betourte man Indien schon mehrmals. Auch „Seven Billion And A Nameles Nobody“ ist zu Teilen während eines solches Trips entstanden und viele Eindrücke aus dieser Zeit finden sich in diesem Album wieder. Allerdings schlagen sich diese Eindrücke eher textlich denn musikalisch nieder...Sitarklänge sucht man vergeblich. Nichtsdestotrotz haben FIRE ON DAWSON ein sehr eigenständiges Werk geschaffen, das sich Vergleichen mit anderen Künstlern entzieht. Als grobe Orientierungshilfe könnte man höchstens eine Combo wie DEAD SOUL TRIBE heranziehen. Alles in allem ein interessantes Album, in das man eintauchen und sich verlieren kann.

Seven Billion And A Nameless Somebody


Cover - Seven Billion And A Nameless Somebody Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:36 ()
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Fire On Dawson

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Alltheniko

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Veneración Del Fuego

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Wer an einem ordentlichen Metal-Stammtisch nach dem Genuss von zwölf Gerstensäften mindestens zehn Metalbands aus Peru aufzählen kann, wird vermutlich für den totalen Nerd gehalten. Aber weil man nur wenige bis gar keine Truppen von dort kennt, heißt das ja nicht, dass es auch keine gibt: REINO ERMITANO wurden 2001 in Lima gegründet und zelebrieren auf ihrem inzwischen vierten Album einen grundsätzlich gelungenen Stoner/Doom-Cocktail, der (natürlicherweise) der alten BLACK-SABBATH-Schule entspringt, aber deutlich kauziger und uneingängiger daherkommt. Wer jetzt Truppen wie REVEREND BIZARRE, SAINT VITUS oder PENTAGRAM im Sinn hat, liegt nicht falsch, wobei REINO ERMITANO noch schwerer zugänglich sind und in ihren Songs nicht ganz auf den Punkt kommen. Großen Anteil daran hat auch Sängerin Tania Duarte, deren angenehm kraftvoll-weiblicher Gesang zwar passend mit dem Stil der Band einher geht, jedoch auch eine hohe Monotonie mitbringt, die das recht eintönige Songwriting noch verstärkt. Bevor das alles zu negativ klingt, muss man sagen, dass sich Fans der oben genannten Referenzen nicht abschrecken lassen sollten, diesem exotischen Quartett eine Chance zu geben, zumal sich auf dem Album mit „Sobre Las Ruinas“, „Soy El Lobo“ (saucooler Anfang!) oder „Sangre India“ (mit folkigen Akustik-Parts) einige sehr hörenswerte Momente befinden. „Veneración Del Fuego“ ist sicher keine schlechte Scheibe, aber über die gesamte Spielzeit etwas schwerfällig und eine Angelegenheit ausschließlich für Genre-Fans.

Veneración Del Fuego


Cover - Veneración Del Fuego Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 66:45 ()
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The Living Infinite

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Peter Wichers nicht mehr mit dabei, das letzte Album nur so semi-spannend – und dann wollen Björn „Speed“ Strid mit einem Doppelalbum allen beweisen, das noch Leben in SOILWORK steckt? Spinnen die? Wer sich an „The Living Infinite“ wagt, wird schnell überzeugt sein und den Schweden zu Mut und Chuzpe gratulieren: die 20 Songs wirken wie aus einem Guss, sind gleichzeitig vielfältig und homogen. SOILWORK zeigen sich von ihrer besten Seite und haben ein facettenreiches Werk geschrieben, das keine Füller aufweist und von knackigen Songs (wie dem Opener „Spectrum Of Eternity“) bis zum experimentellen „The Windswept Mercy“ viel zu bieten hat. Björn Strid liefert eine seiner besten Leistungen ever ab; nicht nur als Sänger, sondern auch als Songschreiber, hat er es doch geschafft, seine Gesangslinien so gut zu arrangieren wie seit „Natural Born Chaos“-Zeiten nicht mehr. In der Gitarrenfraktion wird Wichers’ Weggang nicht gespürt, die Lücke schließt David Andersson souverän. Schlussendlich darf die Tatsache, dass sich bei 20 Songs kein Ausfall befindet, nicht unterschätzt werden – andere Bands nehmen so viele Songs für ein Album auf, nur um dann die Hälfte zu verwerfen, währen SOILWORK für „The Living Infinite“ auf durchweg erstklassige Stücke zurückgreifen konnten. So gibt’s richtig value for money und mehr als 80 Minuten erstklassigen Schwedentod. Das ist nicht einfach nur eine neue Scheibe, „The Living Infinite“ ist ein deutliches Lebenszeichen und der Beweis, dass mit SOILWORK wieder zu rechnen ist.

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Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 84:21 ()
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Pinnacle Of Bedlam

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SUFFOCATION haben sich für den „Blood Oath”-Nachfolger „Pinnacle Of Bedlam“ vier Jahre Zeit gelassen, wie immer sind die Amis da nicht die Schnellsten gewesen. Mit Dave Culross (HATE PLOW, ex-MALEVOLENT CREATION) gab es dabei einen Rückkehrer an die Drums zu vermelden, wovon sich die Band aber nicht hat beeinflussen lassen – Dave Culross hat sein Spiel dem SUFFOCATION-Stil angepasst und nicht umgekehrt. Wie gehabt gibt es gut 40 Minuten lang technischen Death Metal zu hören, der von den verspielten Riffs und der unbändigen Aggressivität lebt. Es ist kein Wunder, dass SUFFOCATION für viele Nachwuchsbands ein großer Einfluss sind, kriegen doch nur wenige Bands die Verbindung von technischem Anspruch, Brutalität und gutem Songwriting so gut hin wie sie. „Eminent Wrath“ oder „My Demise“ sind erstklassige Death Metal-Nummern, die 100% nach SUFFOCATION klingen, da gibt es kein Wenn und kein Aber. Auch wenn sie sich viel Zeit zwischen ihren Alben lassen, werden die Jungs nie altbacken klingen, dafür ist ihr Death Metal einfach zu zeitlos. Brutal und gut wie immer, das wird auch die nächste Dekade so bleiben. „Pinnacle Of Bedlam“ ist ein starkes Death Metal-Album, das den Jungspunden klar die Grenzen aufzeigt.

Pinnacle Of Bedlam


Cover - Pinnacle Of Bedlam Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 38:17 ()
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