Das achte reguläre Studioalbum seid der Bandgründung 1993 von JIMMY EAT WORLD liegt in meinem CD-Player: „Damage“ nennt es sich und nach den großen Erfolgen zum Jahrtausendwechsel, als die Mannen um Sänger/Gitarrist Jim Adkins jahrelang die Vorreiter und Mitbegründer Emo-Rockwelle waren, will es die Band jetzt anscheinend noch mal richtig wissen.
Im Nachhinein war meine damalige Kritik an „Futures“ (2004) wohl etwas (zu) hart aber im Grunde haben alle Alben danach die Grundtendenz schon bestätigt, an die Kracher „Clarity“ und „Bleed American“ kam die Band nie mehr heran. Klar, die Nachfolger waren auch nie ganz so schlecht aber insbesondere mit dem letzten Werk „Invented“ mit seltsamen Beats und zu vielen dudeligen Tralala Songs konnte mich die Band eher nicht überzeugen sondern unterstrich, dass die künstlerisch besten Zeiten schlichtweg vorbei zu sein schienen.
Egal, neue Scheibe, neues Glück, jetzt einfach nochmal alles auf Null. Die aktuelle Scheibe der Amis bietet wieder den gewohnten Collegerock der Anfangstage allerdings noch etwas glatter und poprockiger als bei den erwähnten Highlights. Der Sound ist natürlich noch genauso handzahm wie früher, die Refrains gehen sofort ins Ohr, die Grundvibes extrem fröhlich und positiv gehalten - typisch JIMMY EAT WORLD eben. Mann muß sich selbst als Ur-Fan aber erst wieder etwas in diese „einfache“ Musik wieder etwas hineinhören und nach den ersten vier/fünf Durchläufen kann man den Herren bescheinigen als Soundtrack für den angekommenen Sommer 2013 taugt die Mehrzahl der Songs durchaus. Es gibt sie wieder die typisch mainstreamigigen Songs, nur im Radio habe ich ehrlich schon lange keinen mehr davon gehört tja ne Lobby bei den (jungen) Redakteuren braucht man da schon. Weiterhin muß man vielen Sachen hier den Stempel „ja zwar net schlecht“, zu beliebig, austauschbar und ja auch mittelmäßig aufdrücken. Solch extrem leichtfüssigen Gitarrenpop machen im überfluteten Musikangebot von Heute einfach zu viele Kapellen genauso gut oder schlecht, je nach Betrachtungsweise.
Dass gewisse Extra, mit dem sich JEW zu ihren Hochzeiten vom Rest abgegrenzt haben, Songs mit einer gewissen Tiefe zu machen wird auf „Damage“ zu selten konsequent durchgezogen. Die erste Single "I Will Steal You Back" (sogar mit einem schönen Gitarrensolo) erfüllt dieses Kriterien, nicht zu platt sondern schön gitarrenbetont mit einer gewissen Melancholie beim Refrain, ja das hat was von dem Charme der alten Zeiten. Auch der Opener "Appreciation" rockt da ganz gut, genauso wie der der Titelsong der aber schon etwas zahmer daherkommt, die Hookline ist wirklich stark. Ich hätte mir mehr solche Sachen oder auch wie „How'd You Have Me" gewünscht, kraftvoll und nach vorne abgehend. Auch das mitreisende "No, Never" geht in diese „sattere“ Richtung mit relativ viel Biss. Zwischendurch gibt’s für meinen Geschmack einfach nur halbgare austauschbar halt einfach nur netter Akustikgitarren-Pop, mal sehr balladesk. „Please Say No“ geht so aber bei bei „Bybylove“ schlafen mir ehrlich gesagt etwas die Füße ein. Insgesamt sind von den 10 Tracks (bei nur knapp 40 Minuten Spielzeit für die hart verdienten Euronen auch grundsätzlich etwas dünne) des Albums nur die Hälfte voll überzeugend, der Rest bietet zwar keine echten Totalausfälle (obwohl „Lean“ und das schunkelig, biedere „Book of Love gerade noch so mittelmäßig sind) aber halt viel Füllmaterial und Tracks, die zwar gute Ansätze haben aber dann nur halbherzig fertig komponiert wirken. Wie gesagt der Begriff „ja ganz nett .. “ paßt hier vielfach perfekt. Nur kann dies für eine Band wie JEW der Anspruch sein? Ich denke doch eher nicht. Die Produktion von QUEENS OF THE STONE AGE-Mastermind Alain Johannes hat den Songs ebenfalls nicht den Hauch einer Kante übrig gelassen und leider keinerlei Überraschungseffekt durchschlüpfen lassen – schade eigentlich, denke die Band hätte mehr drauf. Wer über dass alles hinweg sieht (wie wahrscheinlich viele Fans) und auf unbeschwert-schlichten Sommer-Rock-Pop abfährt, dürfte mit „Damage“ glücklich werden.
Damage
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
38:4 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Stepping Down The Glory Road (6-CD)
Zum 40-ten der schottischen Folk-Rock-Band RUNRIG setzt ihr ehemaliges Label Chrysalis den Rhythmus der fast schon jährlichen RUNRIG-Best-of-Veröffentlichungen fort. Und auch wenn man die regulären Alben (5 Studio- und 2 Livealben) um Extended Versions, Livemitschnitte sowie Singles und EPs ergänzt hat, so ist die Box vor allem für Neueinstiger und jene interessant, welche erst ein, zwei Alben der Band im Regal haben. Will meinen, es ist ein Auszug aus der Diskografie, es sind starke Alben, aber es ist auch die x-te Veröffentlichung.
So firmiert die 6-CD-Box von RUNRIG richtigerweise auch unter „Stepping Down The Glory Road (The Chrysalis Years 1988 – 1996)“ samt gut gemachten Booklet, inklusive Linernotes von Iain MacDonald und kleiner Diskografie. Die Band von der Insel Skye steht dabei für rockige, aber auch oft eher ruhige Folk-Rock-Songs, mit Mitsing-Charakter und starker Hinwendung zum Gaelisch-Keltischen. Alle hier dargebrachten Song wurden von Donnie Munro eingesungen, der bis 1997 am Mikro stand und für die erfolgreichste Zeit von RUNRIG steht.
Der Anfang macht mit „The Cutter And The Clan“ ein Album das nur so vor Ohrwürmern strotzt („Alba“, „Pride Of The Summer“ und „Hearts Of Golden Glory“ seien da mal für uneingeweihte genannt). Hymnen auf Natur und Schottland die Fernweh erzeugen und nach Whiskey schreiben. Leider etwas im typischen 80er-Sound gehalten, was den tollen Songs etwas die Atmosphäre und Schlagkraft nimmt. Als Live-Version ist hier auch die inoffizielle schottische Nationalhymne „Loch Lomond“ als Bonus enthalten. „Searchlight“ ist ein (fast) genauso starker Nachfolger, mit leichtem Hang zum Mainstream und einem nicht ganz so ausgeglichenen Songwriting. Trotzdem erzeugen „Tir A Mhurain“ und „Siol Ghoraidh“ wohlige Schauer, lassen „Tear Down The Walls“ und „Only The Brave“ die rockige Seite raus. „The Big Wheel“ ist dann schon ein fast zu verträumtes Album. RUNRIG habe hier mit „Abhainn An T-Sluaigh“ einen Überhit am Start, aber zum ersten Mal scheint der Band bei den ruhigeren Songs die Ideen auszugehen. Schön, aber mit geringerer Halbwertzeit als man es gewöhnt war. Bei „Amazing Things“ setzen RUNRIG ihrer epischen Ausrichtung die Krone auf und kommen wieder etwas lauter daher wie zu “The Big Wheel”-Zeiten. Ein Versuch die Kurve gen Vergangenheit zu kriegen. Songs wie „Canada“ und „Ard (High)” tun dies auch. Über die komplette Spielzeit betrachtet, liefern RUNRIG aber auch hier einige Filler. Also dann mal anders: der Nachfolger „Mara“ wurde als Konzeptalbum angelegt, RUNRIG probieren einiges aus, kommen aber irgendwie nicht voll in die Gänge. Dem Album fehlt trotz seiner Momente die Spannung und plätschert im Vergleich zu den Vorgängerwerken etwas dahin. Pop und viel Keyboard stehen m.E. den Schotten hier nicht so gut. „Mara“ ist das schwächste Album der Kompilation und folgerichtig auch schon ein Ausblick auf den bevorstehenden Ausstieg von Sänger Donnie Munro. Die letzte CD zeigt mit den EPs „Rhythm Of My Heart“ und „The Greatest Flames“ sowie dem Live-Album „Once In A Lifetime“ (1988) dann eine (oder die) Stärke von RUNRIG – Live!
CD I – The Cutter And The Clan
1. Alba
2. The Cutter
3. Hearts Of Olden Glory
4. Pride Of The Summer
5. Worker For The Wind
6. Rocket To The Moon
7. The Only Rose
8. Protect And Survive
9. Our Earth Was Once Green
10. An Ubhal As Airde (The Highest Apple)
11. Protect And Survive (Extended Studio Version)
12. Protect And Survive (Live)
13. Hearts Of Olden Glory (Live)
14. Chi M'In Tir (I See The Land)
15. The Times They Are A Changin'
16. This Time Of Year
17. Pride Of The Summer (Live)
18. Loch Lomond (Live)
19. Harvest Moon (Live)
CD II – Searchlight
1. News From Heaven
2. Every River
3. City Of Lights
4. Eirinn
5. Tir A Mhurain
6. World Appeal
7. Tear Down These Walls
8. Only The Brave
9. Siol Ghoraidh
10. That Final Mile
11. Small Town
12. Precious Years
13. Stepping Down The Glory Road
14. Harvest Moon
15. Satellite Flood
16. The Apple Came Down
17. Hearthammer (Edit)
18. Solus Na Madainn (The Morning Light)
CD III – The Big Wheel
1. Headlights
2. Healer In Your Heart
3. Abhainn An T-Sluaigh
4. Always The Winner
5. This Beautiful Pain
6. An Cuibhle Mor / The Big Wheel
7. Edge Of The World
8. Hearthammer
9. I'll Keep Coming Home
10. Flower Of The West
11. Ravenscraig
12. Chi Mi'n Geamhradh
13. April Come She Will
14. Saints Of The Soil
15. An T-Iasgair (The Fisherman)
16. Suilven
CD IV – Amazing Things
1. The Fisherman (An T-Iasgair)
2. Morning Tide
3. Amazing Things
4. Wonderful
5. The Greatest Flame
6. Move A Mountain
7. Pog Aon Oidche Earraich (One Kiss One Spring Evening)
8. Dream Fields
9. Song Of The Earth
10. Forever Eyes Of Blue
11. Sraidean Na Roinn Eorpa (Streets Of Europe)
12. Canada
13. Ard (High)
14. On The Edge
15. This Time Of Year (Second Version)
CD V – Mara
1. Wonderful (Live)
2. Dream Fields (Live)
3. I'll Keep Coming Home (Live)
4. Day In A Boat
5. Nothing But The Sun
6. The Mighty Atlantic/Mara Theme (Orchestral Mix – feat. The Royal Scottish National Orchestra)
7. Things That Are
8. Road And The River
9. Meadhan Oidhche Air An Acairseid
10. The Wedding
11. The Dancing Floor
12. Thairis Air A Ghleann
13. Lighthouse
14. Amazing Things (Remix)
15. That Other Landscape
CD VI – Rhythm Of My Heart (EP), The Greatest Flames (EP), Once In A Lifetime (Live)
1. Rhythm Of My Heart
2. The Mighty Atlantic / Mara Theme (Longer Orchestral Mix – feat. The Royal Scottish National Orchestra)
3. Canada (Live)
4. Cum Ur N'Aire
5. Cadal Chadian Mi
6. The Greatest Flame (1996 Remix)
7. Protect And Survive (Acoustic Medley) (Live)
8. Siol Ghoraidh / Thairis Air A Ghleann (Chorus) (Live)
9. Hearthammer (Live)
10. Always The Winner (Live)
11. Abhainn An T-Sluaigh (Live)
12. Dance Called America (Live)
13. Going Home (Live)
14. Cnoc Na Feille (Live)
15. Nightfall On Marsco / 'S Tu Mo Leannan (Live)
Stepping Down The Glory Road (6-CD)
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
98
Länge:
442:0 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten