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Helms Alee

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Das Buch Der Toten Kinder

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METAL-INSIDE.de GEWINNSPIEL (März 2014): In Kürze werdet ihr auch die Möglichkeit haben, "Das Buch Der Toten Kinder" in Edition mit Hörbuch bei uns zu gewinnen. Bleibt also gespannt und folgt uns hier, auf Facebook oder Twitter!


Ich weiß wirklich nicht wie zur Hölle ich dieses Review nun beginnen soll - großartiger Start für einen Text, nicht wahr? Ich muss daher als Vorwort sagen: Der folgende Text ist höchst subjektiv, noch subjektiver als sonst!, und läuft Gefahr den Gegenstand des Reviews, den Bildband "Das Buch Der Toten Kinder", nicht so zu beschreiben wie er es verdient hat.



"Das Buch Der Toten Kinder" ist der mittlerweile zweite Bildband von Alexander Kaschte, Sänger, Frontmann und kreativer Kopf hinter den Projekten SAMSAS TRAUM und WEENA MORLOCH. Das Buch, welches in limitierter Auflage exklusiv beim Insektenhaus-Verlag in einer 24x24cm großen, 80 Seiten starken Auflage erscheint, erhält Illustrationen von Anastasia Kaschte, der Frau von Alexander Kaschte. Anastasia selber hat bereits Illustrationen für Ausgaben von Literatur-Klassikern wie Goethes "Faust", "Das Bildnis des Dorian Gray" von Oscar Wilde oder - und das ist die schönste Überleitung - auch Franz Kafkas "Schloss" erstellt.



Denn sowohl die Geschichte, inhaltlich wie aus Sicht des Autors, lassen sich einfach am besten mit dem Begriff kafkaesk betiteln. Nicht, dass das bei SAMSAS TRAUM groß verwunderlich wäre - aber wenn ich ein Werk von Kafka in eine Bildform bringen müsste, vorzüglich "Die Verwandlung" oder "Die Strafkolonie", dann täte ich es wohl wie es bei "Das Buch Der Toten Kinder" in morbider Eleganz gemacht wurde - nur das dieses natürlich seine ganz eigene Geschichte hat.



Es erzählt nämlich die Geschichte des jungen Sanjuscha, ein Junge der nach einem Sturz von einem Baum in den Armen seiner Eltern und dem Beisein eines Pfaffen stirbt. Die Geschichte beginnt jedoch wirklich erst nach dem Tod, erzählt in Sonetten wie Fließtext; im Sterben liegend erscheint ihm ein schwarzer Hund, ein mystisches Reittier, welcher Sanjok mit auf eine Reise nehmen wird - eine Reise durch den Tod von 12 anderen Kindern, Geschichten von denen man sonst nur "Am Rande der Tageszeitung liest".



Die einzelnen Geschichten sind, das kann und will ich gar nicht anders ausdrücken, hammerhart und verstörend. Ob es der flammende Tod der kleinen Anne oder die (freiwillige?) Reise zum Schlachthof von Tim ist, jeweils mit angedeuteten Hintergrundgeschichten von Misshandlungen oder einfach den Umständen - jede einzelne der Geschichten übertrifft sich gegenseitig an depressive-düsterem Charakter. Zwischendurch wird Sanjoks Reise, physisch wie emotional, beschrieben. Die Geschichte nimmt in der Mitte eine starke Wendung und ändert sowohl den Inhalt als auch den Zeichenstil - in welche Richtung und mit welcher Facon, geschweige denn mit welcher grafischen Überleitung, dass mag ich nicht verraten. Nur so viel: Nach erwähnter Überleitung ist der zweite Teil fröhlicher, aber immer noch wirsch, er ändert die Geschichte, ist aber definitiv ein starker Bruch, welcher auch den ersten Teil alleine stehen lassen könnte - auch wenn es nicht so gedacht ist.



Jede Seite ist einzeln mit einem vollformatigen Bild versehen; der Zeichenstil hier wird jenen bekannt vorkommen die das Album "Anleitung Zum Todsein" ihr Eigen nennen - jede Zeichnung aus dem Booklet findet sich im "Buch Der Toten Kinder" wieder. Die Bilder sind in einem Aquarellfarben gemalt, mit groben, unruhigen Pinselstrichen und grundsätzlich so verstörend wie schön anzusehen. Jedes einzelne Bild transportiert eine Atmosphäre die den Tod stilisiert, aber auf keinen Falle beschönigt - und dennoch den Leser fesselt. Ich glaube allerdings, dafür muss man auch SAMSAS TRAUM-Fan sein. Oder zu mindestens mit Sachen wie Bildern von Zdzisław Beksiński und ähnlichen Vertretern etwas anfangen können.


In einer Sonderedition ist eine einfache, schwarze CD beigelegt welche die Geschichte als Hörbuch erzählt, gelesen vom Autor selber und unterlegt von, vorsichtig gesagt, erschreckend passenden WEENA MORLOCH-Noise-Klängen, über 45 Minuten. Auf Grund eben dieser sehr passenden Darstellung kann ich jedem vor allem die Hörbuch-Variante ans Herz legen.



Eine Frage bleibt jedoch offen: Was, um alles in der Welt, soll ein Buch über tote Kinder? Über Kinderselbstmord? Mit Illustrationen davon? Und hiermit wären wir beim schwierigen Teil der Übung: Dem Fazit.

Alexander Kaschte selber liefert im Nachwort mitunter etwas unbestimmte Erklärungsansätze welche ich soweit, auf Grund von Bezügen auf den Inhalt, nicht direkt aufgreifen will und deswegen mal nur meine persönlichen Eindrücke zusammenfassen will.

"Das Buch Der Toten Kinder" ist ein einzigartiges Sammlerstück für Fans erwähnter Richtungen - egal ob Kafka oder SAMSAS TRAUM - welches viel Spielraum für Interpretationen und detailverliebtes Lesen wie Hören zulässt, vorausgesetzt man ist Bereit sich die Zeit zu nehmen. Ich selber bin seit Jahren Fan von SAMSAS TRAUM, war selber aber von der Morbidität und kranker Art und Weise des Buches überrascht und bin auch heilfroh, dass es ein Nachwort mit Erklärungsansätzen gibt. Wenn man aber alles zusammen nimmt - der einzigartige Stil, die schönen, wenngleich thematisch unbarmherzigen Illustrationen, die hochwertige Aufmachung und nicht zuletzt der Stilbruch und die Wendung - dann ist "Das Buch Der Toten Kinder" für die erwähnte Zielgruppe ein großartiger Tipp, für den Gelegenheitshörer dafür umso weniger.


Ihr könnt "Das Buch Der Toten Kinder" im Online-Shop des ++Insekten+Haus++-Verlages wahlweise mit (29.95 EUR) oder ohne Hörbuch (24.95 EUR) kaufen - in limitierter, nummerierter Auflage.

Das Buch Der Toten Kinder


Cover - Das Buch Der Toten Kinder Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 1
Länge: 45:0 ()
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Band:

Alexander Kaschte

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Gettin' Dizzy

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Die Masse an Retro-Bands in den letzten Jahren ist eminent - ob einfach unglaublich stark und frisch wie bei BLUES PILLS oder eher mau wie bei dem neuntausendsten, leider nicht gelungenen 80ger-Thrash-Aufguss, die Faszination an den Ursprüngen der Musikgenres hört scheinbar nicht auf. Und genau hier kommen COOGANS BLUFF ins Spiel - mit "Gettin' Dizzy" bereits mit dem 4. Studioalbum.

Glücklicherweise fallen COOGANS BLUFF in die Kategorie des guten Retro-Charmes: Nicht nur das Cover der kleinen EP die mir vorliegt erinnert bereits an den Charme einer großen 180g LP inkl. A- und B-Seiten-Beschriftung (die es übrigens auch zu erwerben gibt), sondern auch bereits die ersten Töne der Truppe versetzen zurück in das Ende der 60ger.

Zwischen psychedelischen Instrumental Jams mit angezupften Bluesrock-Gitarrenlicks über treibende Bass-Lines mit dazu eingestreuten jazzigen Saxophonen ("Ellen James Society" oder dem 10-Minuten-Epos "Too Late") wird auch im Rock 'n' Roll mit entsprechenden Hooks ("Money & Mess") gewildert, teilweise ebenfalls wieder mit sehr gekonntem Sax-Einsatz und mit unter auch mit Allüren an 70er-Doom Marke BLACK SABBATH ("Gettin' Dizzy"). Oder lieber Südstaaten-Bruegrass mit "Things I Could Do"? Okay, der Louisiana-Akzent könnte besser sein - aber COOGNANS BLUFF kommen ja auch aus Deutschland.


"Gettin' Dizzy" ist eine sehr vielseitige, spannende Platte die es schafft (ähnlich wie die bereits erwähnten BLUES PILLS) in der Retro-Welle nicht nur mit zu schwimmen, sondern authentisch und musikalisch hochwertig ihr eigenes Ding durchzuziehen. Gerade letzteres sorgt nicht immer für volle Begeisterung ("Chicago" bricht den Stil, für mich leider mehr schlecht als recht), im Großen und Ganzen ist "Gettin' Dizzy" aber definitiv ein großer Tipp für Leute die Spaß an einer wilden Mischung aus Rock, Psychedelic, Rock 'n' Roll und ein winziges bisschen Doom in Schlaghosen in einem 1964er Coupe De Ville haben. Und jedenfalls das zur Musik passende Auto fand ich persönlich ja schon immer großartig...

Gettin' Dizzy


Cover - Gettin' Dizzy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 40:59 ()
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By The Black Sea

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„25% of all men will die because of stubborness“ - „No, we won't!“ So lautet eines der schönsten Memes der letzten Zeit. Daniel Brennare und seine Mitstreiter von LAKE OF TEARS gehören nicht nur zu diesen 25%, nein, sie gießen ihre Sturköpfigkeit auch noch in Musik. Das führte dazu, dass sie in Deutschland, England, ja selbst in ihrer Heimat Schweden oft übergangen werden. „Solide Liveband, geile Alben – aber was machen die denn eigentlich?“ fragt man sich dort, wo es wichtiger ist, dass man Musik auch kategorisieren kann. Aber für Doom hatten sie schon immer zu viele Melodien, von den Growls des Death Metal haben sie sich früh gelöst. Dür Dark Metal waren sie zu langsam und zu rockig – und dann kamen sie in den ehemaligen Ostblock, und da war all das ganz egal. Wer ausverkaufte 3.000er-Hallen sehen will, der fährt mit LAKE OF TEARS nach Rußland, Polen oder Rumänien. Dort in Bukarest hat die Band ein Greatest-Hits-Set gespielt, und das für diese Livescheibe mitschneiden lassen. Und wie die Rumänen auf den Midtempo-Gitarrenteppichen abgehen! Gerade bei „Illwill“ hört man trotz des dichten Sounds von LAKE OF TEARS noch, wie das Publikum mitsingt und „Hey, hey“ ruft. Diese Live-Scheibe ist eine Werkschau der unglaublich guten Alben, die Brennare mit seinen Dauer-Sidekicks Mikael Larsson am Bass und Johan Oudhuis hinterm Schlagzeug über die Jahre veröffentlicht hat – und als Zuckerle gibt es „Forever Autumn“ oben drauf. „By The Black Sea“ erscheint im Digitalvertrieb nur als Musik, auf Datenträger wird es mit 2 DVDs und einer zusätlichen CD wertig verpackt.

By The Black Sea


Cover - By The Black Sea Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 74:0 ()
Label:
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Band:

Gazpacho

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Immortal Legacy

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HIRAX, die amerikanische Thrash-Formation um Frontmann Kanton W. de Pena ist so eine Band mit lebhafter Geschichte. 1984 gegründet, 1989 aufgelöst, 2000 neu gegründet, seit letzterem Datum drei Alben veröffentlicht und in dieser Zeit die Besetzung diverse Male geändert. Wenn ich ehrlich bin: Keine all zu großartigen Voraussetzungen ein hohes Niveau auf dem internationalen Markt des Thrash-Metal zu halten. Bezüglich der Besetzung ist das aktuelle Setup zwischen 2006 und 2011 so zusammen gekommen und damit meiner Meinung nach nicht wirklich dafür geeignet, die Vorgänger als Maßstab zu nehmen. Was erwartet uns also auf der aktuellen Pressung "Immortal Legacy"?

Musikalisch zocken HIRAX eine an sich angenehme Mixtur aus wirklich simplen Heavy-Riffs mit oldschooligem, dennoch nicht zu ranzig klingendem Sound und einigen schicken Highspeed-Soli - hat etwas von ranziger Thrash-Club-Atmosphäre gepaart mit absolutem Understatement was das Können der Jungs angeht, ein wenig wie wenn man die alte MEGADETH in einen Schuppen stecken würde in dem sich S.A. ADAMS wohlfühlen würden. Ich bin nicht so ganz sicher, ob das das Bild ist was HIRAX von sich sehen wollen - für mich trifft es aber den Nagel auf den Kopf.

Prägnant sind dabei auch die Lead-Vocals von Kanton W. de Pena die ein wenig an TESTAMENT (oder, wer etwas aktueller dabei ist, OVERKILL) erinnert und dann wiederum den so angenehm-bodenständigen Gitarrensound aufmischt. Teilweise geht es dabei eher ins klassische (stimmlich wie musikalische) Thrash-Geballere mit stumpfem, aber sehr mitgröhlbarem Chorus kurz vorm Solo ("Immortal Legacy", "Violence Of Action"), teilweise Mid-Tempo mit sehr klaren Vocals "Victims Of The Dead".

Erwähnenswert: Saucooles 1 Minute 26 Bass-Solo-Intermezzo bei "Atlantis (Journey To Atlantis)".


Fazit: HIRAX' "Immortal Legacy" wird bei mir nicht umbedingt immortal werden. Ich habe zwar (und das heißt erst mal etwas positives) "Immortal Legacy" in den letzten Wochen mal nüchtern betrachtet verdammt oft gehört (und das freiwillig!), das Review ist auch nicht gerade kurz (und ebendieses Fazit habe ich, da es der Band nicht gerecht wurde, ca. 5x abgeändert), dennoch will kein Funke überspringen der mich direkt in unbeständige Liebe verfallen, Tourkarten suchen und einen Patch auf meine Kutte (ja, ich habe sowas noch...) nähen lässt. Definitiv weit mehr als Mittelmaß, definitiv gute Musik - aber kein besonderer Tipp den man nicht verpasst haben darf. Quasi ein musikalisches Techtelmechtel - macht Spaß, wird aber keine Heirat draus.

Immortal Legacy


Cover - Immortal Legacy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 38:6 ()
Label:
Vertrieb:
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Unendlich Viele Wege

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Das Mittelalter boomt, und entsprechend werden sich auch IGNIS FATUU über gesteigerte Aufmerksamkeit für ihre jüngste Veröffentlichung „Unendlich Viele Wege“ freuen dürfen. Das Werk kommt vom Härtegrad her etwa in der Kategorie von SALTATIO MORTIS daher und zielt klar auf gesteigerte Eingängigkeit. Eine relativ große Anzahl der Tracks geht schnell ins Ohr, der Mitsingfaktor wird durch relativ simpel gehaltene Texte im Refrain erhöht, wie zum Beispiel beim relativ düster daherkommenden „Blut Geleckt“. „Mit Dem Wind“ hat eine hübsche Melodie, ebenso der rockige Opener „Glaube“. „Hyazinthen“ schielt ein wenig arg auf den Live-Mitgrölfaktor, „Der Rabe Und Der Wolf“ wandelt textlich in guter alter Mittelalter-Tradition auf den Pfaden von Fabeln und ähnlichen Erzählungen, wohingegen „Letztes Wort“ unerwartet heftig drauflos knüppelt. Die Grundausstattung ist also da und gerade die immer wieder eingestreuten weiblichen Vocals stellen eine hübsche Komponente im Gesamtklang dar, allerdings fehlt mitunter noch das gewisse Etwas, das dafür sorgt, dass einen die Songs richtig dauerhaft mitreißen. FAZIT: IGNIS FATUU haben das Rad nicht neu erfunden, aber wer soliden Mittelalter Rock mag, kommt bei „Unendlich Viele Wege“ durchaus auf seine Kosten.

Unendlich Viele Wege


Cover - Unendlich Viele Wege Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:21 ()
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Circles

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JENIX hatten bei den einschlägigen Radios mit ihrem 2011er Debüt „Kill The Silence“, und vor allem der Single „Here We Go Again“ gehörig Airplay gesammelt. Jetzt ist mit „Circles“ also das zweite Album des Quartetts aus Sachsen am Start. Der aufs Radio schielende mainstreamige Pop Rock mit Indie-Touch ordnet sich irgendwo zwischen DIE HAPPY und SILBERMOND ein, auch die Amis von PARAMORE dürfen als Referenz herhalten. Der eine oder andere Song in der hinteren Albumhälfte zeigt Tendenzen, welche an den Sound von NO DOUBT und GWEN STEFANI erinnern. Das liegt einerseits an der variablen Stimmlage von Sängerin Jenny Böttcher (die dabei meist emotional rockt, weniger säuselt), andererseits an einem gelungen abwechslungsreichen Songwriting mit professionellen Arrangements. Die Single „We Are So Young“ glänzt dabei gleich mit einer Ohrwurm-Hookline, „40 Days“ ist ein klasse Live-Jumper und das abschließende „Sorry“ kommt dann doch mit Jenny’s Balladenseite daher. Das die genannten Kompositionen allesamt sehr eingängig sind darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, das „Circle“ etwas rauer und noch energetischer ausgefallen ist als das Debüt – und das steht JENIX richtig gut. Der Fokus liegt durchaus auf Bass und Gitarre. Fazit. der Spagat zwischen Rockriffs und weichen Tönen, zwischen Punkrock und Pop gelingt JENIX mit der Ihnen eigenen Portion Authentizität überaus gut. Die „We Are So Young“-Zielgruppe darf hier bedenkenlos zugreifen.

Circles


Cover - Circles Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 36:48 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Rise And Fall Of The Clash

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Nachdem letztes Jahr das groβe THE CLASH-Box-Set erschienen ist, können sich die Fans jetzt über ein weiteres Sammlerstück in Form dieser DVD freuen. „The Rise And Fall Of The Clash“ ist ein Dokumentarfilm, der vor allem auf Interviews mit Leuten aus dem direkten Umfeld der Band basiert. Mick Jones selbst kommt zu Wort, ebenso auch die Ex-Frau von Paul Simonon, spätere Band-Mitglieder, der ehemalige Bodyguard der Band und andere Zeitzeugen, wie Musiker und Musikjournalisten, die mir zwar nicht bekannt sind, aber viel Spannendes zu erzählen haben. Teilweise werden auch Ausschnitte aus Telefoninterviews unter die Bilder gelegt, so dass auch Joes Strummer an einigen Stellen im O-Ton zu hören ist. Das Bildmaterial wurde zusammengeschnitten aus Konzertaufnahmen und anderem dokumentarischen, teils noch unveröffentlichtem Material.


Der Titel des Films führt allerdings etwas in die Irre: Es geht weniger um den „Rise“ als um den „Fall“ von THE CLASH. So steht von Anfang an im Zentrum, warum die Band gescheitert ist. Es kommt weniger zur Sprache, was die Band alles erreicht hat und wie groβ die Spuren und wie wichtig die Einflüsse sind, die sie hinterlassen hat, sondern vor allem, warum sie am Ende nicht zur gröβten Rock-Band ihrer Zeit geworden und stattdessen auseinandergebrochen ist. Das unterlegt den gesamten Film mit einer eher negativen, auch etwas düsteren und melancholischen Stimmung.


Besonders eindrücklich erscheinen dabei die sich zuspitzenden Konflikte zwischen Mick Jones und Joe Strummer, die aber jedoch sympatischerweise weniger von Mick Jones selbst als von auβenstehenden Personen beschrieben werden. Jones gibt sich eher versöhnlich, indem er sagt, dass damals alles so schnell geschehen sei, dass niemand richtig bemerkte, was eigentlich passiert. Trotzdem hätte mich an dieser Stelle doch interessiert, was Joe Strummer zu all dem gesagt hätte. Ein weiterer Fokus liegt auf der zweifelhaften Rolle des CLASH-Managers Bernie Rhodes, der maβgeblich am Erfolg der Band, aber auch an deren Niedergang beteiligt war.


Schade ist, dass einige (zum Glück nur wenige) Szenen mit Musik unterlegt sind, die mit THE CLASH nichts zu tun hat und hier fehl am Platze ist. Überhaupt hätte ich mich über einen etwas geringeren Sprechanteil und mehr Musik gefreut. Besonders die Konzert-Passagen sind immer nur in extrem kurzen Ausschnitten zu sehen, und jedes Mal wünscht man sich, der Song würde einfach noch ein bisschen weiterlaufen. Auch die stellenweise etwas schlampigen deutschen Untertitel sind ein bisschen ärgerlich.


Davon abgesehen, wird einem hier aber eine interessante Dokumentation geboten, die spannende Hintergrundinformationen und tolles Archivmaterial enthält. Vor allem bekommt man aber auch groβe Lust, wieder mal die alten CLASH-Platten aufzulegen, und es wird einem bewusst, was für groβartige Musik diese Band hinterlassen hat.

The Rise And Fall Of The Clash


Cover - The Rise And Fall Of The Clash Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 1
Länge: 96:27 ()
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