Review:

Pop Obskura

()

Norwegen ist nicht nur in Sachen (Black) Metal ganz weit vorne mit dabei, auch in anderen Genres hat das kleine Land eine große Palette interessanter, guter Künstler zu bieten. THE LOW FREQUENCY IN STEREO erweitert das eigene Wissen um den norwegischen Künsterkosmos um einen weiteren Namen, die Band legt dabei mit "Peop Obskura" schon ihr fünftes Album vor. Auf dem gibt es eine interessante Mischung aus Indierock, poppigen Klängen und Postrock-Einschüben, manchmal wird das Ganze noch um psychedelische Zutaten angereichert. Verpackt in vielschichtige und abwechslungsreiche Songs, macht die Platte gute Laune und sorgt für viel Spaß beim Hörer. MOTORPSYCHO-Produzent Jorgen Traen hat für eine warme, druckvolle Produktion gesorgt, die "Pop Obkcura" bestens zu Gesicht steht. So ist die Platte der Norweger eine rundum gelungene Sache, mit der sich beschwingte, leichte Abende bestens untermalen lassen.

Pop Obskura


Cover - Pop Obskura Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 41:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Buried Beneath White Noise

()

Die selbst betitelte 7“-EP von 2012 war ein gelungener Appetitanreger für ein vollständiges Album der Krachgenossen aus Philadelphia um Frontfrau Deborah Cohen. Doch mit einem Album ist es erstmal Essig, stattdessen erfreuen wir uns an einer weiteren EP. „Buried Beneath White Noise“ führt den eingeschlagenen Kurs konsequent fort und ist sogar noch etwas zugänglicher und eingängiger als der Vorgänger. COP PROBLEM beherrschen die Kunst, einerseits aggressiven, energischen Punk/Hardcore zu fabrizieren, andererseits sind sie dabei einigermaßen vertrackt und „progressiv“ und langweilen nicht mit dem ewig gleichen sozialistischen Einheitsriff. Wer es gerne in die Fresse und trotzdem musikalisch mag, sollte sich Schlagschrauber wie „From Within“ oder „American Spring“ unbedingt reinziehen. So, und nun muss aber dringend ein Album dieses viel versprechenden Quartetts her!

Buried Beneath White Noise


Cover - Buried Beneath White Noise Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 10:14 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Thy Will

()

Vor BOYSETSFIRE-Cheffe Nathan Grey sollte jeder Musiker und Fan den Hut ziehen, hat doch kaum jemand eine Szene so geprägt wie der sympathische Ami, ohne dabei zu massenkompatibel zu werden. I AM HERESY ist sein ungestümes Nebenprojekt, mit dessen Debüt er bei Kollegin Steffi einen guten Eindruck hinterlassen konnte. "Thy Will" zeigt ihn und seine Mitstreiter etwas gereifter, die Songs sind etwas weniger chaotisch und das Album dadurch homogener. Bösartig und aggressiv ist die Chose aber immer noch, selbst in Songs mit catchy Refrains ballern I AM HERESY mächtig ("Throw Wide The Gates"). "Year Zero In The Temple Of Fire" würde wohl selbst Schwarzwurzel-Experte Dennis für einen DARKTHRONE-Ableger halten, während "March Of The Black Earth" einfach mal der Hit der Platte geworden ist und BOYSETSFIRE-meets-Black Metal zum Besten gibt. "Thy Will" ist keine einfache Platte und dürfte den einen oder anderen BOYSETSFIRE-Fan erschrecken, aber wer ein Faible für heftige, dezent schwarzmetallische Musik hat, ist hier genau richtig. Ein schönes Beispiel für eine Band, die sich nach dem Debüt die Hörner abstößt, ohne zu soft zu werden. Weniger roh, dafür krafvoller und brachialer, kann "Thy Will" überzeugen.

Thy Will


Cover - Thy Will Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 41:14 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Memento

()

Mit "Memento" ist READY, SET, FALL ein schönes Album gelungen, dem die Spielfreude aus jeder Pore tropft: die Band schafft es, in den 13 Songs so viele gute Ideen unterzubringen und gleichzeitig so klar Genre-Grenzen zu ignorieren, dass Erinnerungen an die guten alten SOILWORK-Tage wach werden. Denn was war "Natural Born Chaos" denn mehr als das Ergebnis eines entfesselten Songwritingprozesses, bei dem eine Band alle Ideen verwurstet hat, auf die sie Bock hat? Genauso verhält es sich mit "Memento", was im Ergebnis eine durchgehend gelungene Metalplatte ergibt, die für SOILWORK-Fans ebenso interessant ist wie für Anhänger von FIVE FINGER DEATH PUNCH oder KILLSWITCH ENGAGE. Die Songs kommen auf den Punkt und stecken voller Ideen, ohne dass "Memento" zu heterogen ausgefallen ist. Mit Shouter Christopher ist zudem jemand mit Wiedererkennungswert in den Reihen der Band zu finden, der sowohl harte, kraftvolle wie auch clean gesungene Passagen problemlos meistert. Seine Kollegen kommen dank der rauhen und nicht überproduzierten Produktion ebenfalls gut zur Geltung und steuern viele Ideen zum READY, SET, FALL-Sound bei, was Song wie das erstklassige "Skyscrapers" oder das knackige "Buried Alive" zeigen. "Honor" zeigt dann die melodisch-eingängige Seite der Band auf und wird sich schnell im Ohr des Hörers festsetzen. "Memento" ist eine gelungene Metalplatte, mit der sich READY, SET, FALL hoffentlich schnell einen Namen werden machen können, verdient hätten sie es!

Memento


Cover - Memento Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 41:8 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Our Love Becomes A Funeral Pyre

()

Wer bei dem Albumtitel irgendwie an THE DOORS denkt, liegt goldrichtig, doch mit Jim Morrison und Co. haben MARCH 15 allerhöchstens den Drogenkonsum gemein. Wer dann noch liest, dass Sami Albert „Witchfinder“ Hynninen, seines Zeichens finnische Doom-Koryphäe (REVEREND BIZARRE, THE PURITAN, OPIUM WARLORDS, SPIRITUS MORTIS, etc.), hinter diesem Projekt steht, wird erneut auf die falsche Fährte gelockt, denn Doom ist hier rein gar nichts. „Our Love Becomes A Funeral Pyre“ ist eine Zusammenstellung aus der selbst betitelten 2004er EP und drei jüngeren Songs aus den Jahren 2010 und 2013 und strapaziert die Nerven bis zum Synapsenorgasmus. Nix Metal, nix Rock, sondern fiesester Noise wabert dem Hörer entgegen, stets monoton, fiepend, brummend und wie irgendeine elektrische Störung klingend. Hinzu kommen bis zur Unkenntlichkeit verzerrte Spoken Words, die nur noch rudimentär als solche erkennbar sind. Die fünf Stücke mögen (was auch immer für) ein Konzept haben, vielleicht auch eine musikalische Vision, aber für den Normalhörer (auch extremer Spielarten!) ist diese Scheibe zum zehnjährigen Bestehen der erwähnten EP unerträglich. Da hat es Witchfinders Kollege Kimi Kärki mit seiner großartigen E-MUSIKGRUPPE LUX OHR um Welten schlüssiger, atmosphärischer und weniger anstrengend gehandhabt. Und würde die (nur auf Vinyl in 315 Kopien erhältliche) Scheibe nicht beim superben finnischen Label Svart Records erscheinen, und hätte sie nicht den erwähnten personellen Hintergrund, weshalb sie vielleicht den einen oder anderen Fan anspricht, wäre sie hier auch kein Thema.

Our Love Becomes A Funeral Pyre


Cover - Our Love Becomes A Funeral Pyre Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 38:44 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

De La Tierra

()

Wenn ein (Ex-) Mitglied einer einstmals wegweisenden Band irgendwann mit etwas Eigenem an den Start geht, wird immer gehofft, dass in dieser neuen Formation die alten Glanzzeiten der (Ex-) Hauptband neu aufleben – so geschehen etwa bei Bruce Dickinson, Rob Halford oder John Arch. Im Fall von Andreas Kisser, seines Zeichens amtierender SEPULTURA-Gitarrist seit Mitte der 80er Jahre, gibt es diesbezüglich eine klare Absage. Mit seinen drei Flügelmännern Alex González (Drums), Andrés Giménez (Gitarre, Gesang) und Flavio Cianciarullo (Bass) besinnt er sich auf den groovigen Stil der späteren SEPULTURA seit den mittleren 90er Jahren, was mit Volldampf nach hinten losgeht, da seine Hauptband nach „Roots“ nichts Erwähnenswertes mehr veröffentlicht hat und er als Songwriter und „Macher“ leider kein Max Cavalera ist. Vergleicht man „De La Tierra“, das selbst betitelte Debütalbum des 2012 gegründeten Ensembles, mit den Ergüssen von SOULFLY, stuhlt es leider ziemlich ab: Songs wie „Somos Uno“, „San Asesino“, „Maldita Historia“ oder „Chaman De Manaus“ reißen mit ihrem dahinplätschernden Midtempo, dem ausdruckslosen Gesang und dem bis zur Verwesung recycelten „Roots Bloody Roots“-Riff niemanden vom Hocker. Lediglich das etwas flottere „Rostros“ fällt positiv aus dem Rahmen, was jedoch nichts daran ändert, dass „De La Tierra“ ein mäßiger, langweiliger Einstand ist. Ich stelle mir da die berechtigte Frage, warum Herr Kisser ausgerechnet hier urplötzlich genau jene Weltklasse abliefern sollte, die SEPULTURA seit über eineinhalb Dekaden fehlt?! Die Antwort liegt auf der Hand…

De La Tierra


Cover - De La Tierra Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 39:7 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Whorecraft

()

by Gast
Auf den ungehaltenen Namen „Whorecraft“ (einer Fantasy-Porno-Serie Dez Ballards entlehnt) hört das neue Machtwerk der tschechischen Grindcore-Elite ISACAARUM.

Pornöses Wortspiel wird von den Tschechen nach wie vor beherrscht, Songtitel wie „Spermafrost“, „Revulver“ oder „Cum Together“ zeigen ohne Täuschung wo es lang geht: Porngrind extreme, ein mehr als siebenfacher Arsch-F**k. Die allgegenwärtigeThematik des Analverkehrs und obskurerer Praktiken jedoch einmal außer Acht gelassen, kommt man nicht daran vorbei, der Band doch eine enorme Größe und musikalische Reife zuzuschreiben. (Bei den Lyrics, wer hätte das gedacht). Aus musikalischer Sicht bieten die Tschechen nämlich weitaus mehr als shit: Den Kern des Ganzen bildet ganz klar Grindcore, der auch gern mal in rohen Death Metal („Felch Me“) oder gar Black Metal („Publik Enema“) abzudriften vermag. Tatsächlich arbeiten ISACAARUM mit großartigen Gitarren-Melodien und schönen instrumentalen Einsprengseln, die die gnadenlose Härte gekonnt auflockern. Auch die Spielgeschwindigkeit variiert hier von Hochgeschwindigkeitsnummern wie „Felch Me“ oder „Born For Porn“ reicht die Spanne hier bis zu groovenden MG-Walzern wie „Queef Corps“. Die beiden abschließenden Nummern glänzen durch eine kurzzeitige Rückbesinnung auf die deutsche Sprache „Twat Machine Gun“ und den verstärkten Einsatz von Sprachsamplern „Cum In“.

Insgesamt gesehen haben die Porn-Grinder somit zumindest musikalisch alles richtig gemacht. Über Texte lässt sich ja tatsächlich streiten – Partytauglich ist „Whorecraft“ allemal und macht wirklich Laune, glänzt es doch nicht zuletzt durch seine druckvolle Produktion und eine leichte Zugänglichkeit.

Daumen hoch!

Whorecraft


Cover - Whorecraft Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 30:50 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Awakening

()

by Gast
Dunkle Wälder gibt es viele und nahezu überall (DARK FOREST aus Canada, Norwegen, Schweden), meist jedoch allerdings im Black Metal-Bereich. Melodiöser Heavy Metal aus Großbritannien erwartet uns dem zugegen auf „The Awakening“ – Dem dritten Full-Length-Werk der seit 2004 musizierenden Briten.

„Die Erwachung“, die Erleuchtung, einen bahnbrechenden Stilwandel gab es im Hause DARK FOREST trotz zweifachen Line-Up-Wechsels (am Mikro und an der Gitarre) nicht, die Briten sind ihrer Mischung aus melodischem Heavy Metal, Power und epischem Folk treu geblieben. Ausladene, schrille Gitarren Soli reihen sich an getragene Riffs, hoher Kreisch-Gesang an hymnenhafte Refrains.

Hymnisch, melodisch und gar ein wenig düster kommen der Opener und das äußerst starke „Penda’s Fen“, sowie „The Last Season“ daher, während „Sacred Signs“ und „Rise Like Lions“ eher in die Heavy-Schiene schlagen. In „Turning Of The Tides“ und der Rausschmeißer-Hymne „Sons Of England“ treibt es die Jungs gar in den NWoBHM-Bereich. Gerade letztgenanntes glänzt durch eine wunderbare Gitarrenarbeit. Gedoppeltes Gitarrenspiel á la IRON MAIDEN trifft hier auf düstere Kirchenglocken-Sampler und zarten Vogelgesang …

Anspieltipps: „Penda’s Fen“ und „Sons Of England“.

The Awakening


Cover - The Awakening Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 53:38 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

No Place For Disgrace – 2014

()

Wenn Bands meinen ihre Klassiker neu aufnehmen zu müssen, dann geht das ja meist in die Hose (siehe die beratungsresistenten MANOWAR), und als FLOTSAM & JETSAM verlauten ließen, dass sie gedenken ihrem Zweitwerk „No Place For Disgrace“ eine zweite Runde gönnen zu wollen, war erstmal Skepsis angesagt. Die Urversion dieses Albums ist immerhin eines der besten Speed Metal Alben aller Zeiten. In meinen Ohren sogar einen Tick stärker als das vielbeachtete Debut der Jungs aus Phoenix. Braucht man es aber 26 Jahre später noch einmal? Ja, verdammt nochmal! FLOTSAM & JETSAM haben das unglaubliche Kunststück geschafft „No Place For Disgrace“ in die Jetztzeit zu retten ohne den ursprünglichen Spirit zu zerstören. Es gibt keine „künstlerisch, ach so wertvollen Sperenzchen“, denn musikalisch war das Werk immer schon perfekt und die Band hat dies erkannt. Und so wurde nur etwas Staub weggeblasen und der vorhandene Schatz aufpoliert, auf dass er in neuem Glanz erstrahlen kann. Die etwas verwaschene Produktion des Originals wich einem klareren und transparenten Sound, welcher den harten, meist recht flotten und doch immer melodischen Songs perfekt zu Gesicht steht. FLOTSAM & JETSAM schaffen es schon im Opener und Titelstück „No Place For Disgrace“ knallhartes Highspeed Riffing mit einem der schönsten Melodybreaks in der Speed / Thrash Historie zu verbinden. Muss man gehört haben. Erik A.Ks. Gesang liegt zwar eine Spur tiefer als anno dunnemals, ist aber auch etwas kraftvoller und sicherer geworden. Selbst das ELTON JOHN-Cover „Saturday Night's Allright For Fighting“ macht mächtig Laune und fügt sich als kleiner Exot gut ins Gesamtbild ein. Abrissbirnen wie das unverwüstliche „I Live You Die“ kann man kaum besser machen. Speed Metal in Formvollendung. Was soll ich sagen: Für nachgewachsene Traditionsbanger mit Hang zum Speed / Thrash, die das Original nicht kennen, eine absolute Pflichtveranstaltung. Und für die alten Säcke ist es eine gute Gelegenheit, dem alten Vinyl mal eine Pause zu gönnen. Ich freu mich jetzt wie ein kleines Kind auf die „No Place For Disgrace-Show“ auf dem nächsten KIT.

No Place For Disgrace – 2014


Cover - No Place For Disgrace – 2014 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 59:12 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Thrive

()

Als ich las, dass auf Frontiers eine neue ANGELICA Scheibe herauskommen wird, dachte ich sofort an die Amis, welche so einige gelungene AOR Scheibchen unters Plüschvolk geworfen hatten und zeitweise auch Monsterröhre Rob Rock am Mikro hatten. Dann die Enttäuschung: Denn hier handelt sich eben nicht um die Amis, sondern um die Schwedin Angelica Rylin, welche normalerweise in Diensten der Gothic Metal Formation THE MURDER OF MY SWEET steht, und selbige gingen bis dato ziemlich spurlos an mir vorüber, da eher ziemlich gesichtslos. Der Enttäuschung folgte die Überraschung, denn von Gothic Metal ist hier gar nichts zu hören, stattdessen regiert hookstrotzender 80er AOR das Klangbild. Freunde früher VIXEN oder FIONA dürften vor Freude aufjaulen, denn „Thrive“ tönt noch um einiges zwingender als die Werke von Labelkollegin ISSA. Songs wie „I Am Strong“ oder „Nothing Else You Can Break“ sind Ohrwürmer par excellance. Daniel Flores verpasste den Songs bei aller 80er-Verliebtheit dazu einen druckvollen und zeitgemäßen Sound. Egal ob balladesk wie in „Lovers In Paradise“ oder eher rockig wie in „Rain On My Parade“, Angelica trifft den richtigen Ton und versteht es klassischen AOR Stoff aktuell aufzubereiten. Melodic Nasen sollten hier definitiv reinhören.

Thrive


Cover - Thrive Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:6 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - deutsch