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Good Morning, How Did You Live? - Vinyl

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2011 erblickte der erste Tonträger "Good Morning, How Did You Live?" der Hannoveraner Band CRYPTEX das Licht der Welt. Das ist nun zehn Jahre her, und zur Feier dieses furiosen Einstandes gibt es das Debüt erstmalig in Vinyl. Diese Jubiläumsausgabe ist wahrlich prachtvoll. Das Werk kommt in auf 500 Stück weltweit limitiertem farbigen Doppel-Vinyl, inklusive eines Bonustracks. Zusätzlich liegen jeder nummerierten und handsignierten LP ein Poster und ein kunstvolles Lyricsheet im Gatefold mit dem ikonischen Gemälde bei.
 
Schon das aufwändige und atmosphärische Cover schafft Neugierde und weckt Interesse. Und der "Inhalt" wird dem visuellen "Vorboten" gerecht, überbietet den Eindruck gar. Was die drei deutschen Musiker hier auf ihrem Debüt bieten, ist selbstbewusst, kreativ, anspruchsvoll und eigenständig, so dass man kaum glauben kann, dass dies erst Album Nummer eins ist. "Think Big" ist wohl die Herangehensweise der Musiker, die auf "Good Morning, How Did You Live?" kleine progressive Folk-Rock-Epen erschaffen. Der Gesang von Bandleader Simon Moskon ist eigenständig, erinnert in manchen Momenten an frühe STYX. Die Instrumente, die eingesetzt werden, variieren und vermitteln Atmosphäre, mal Akustik-Gitarre, Piano, mal Keyboard, Mundharmonika oder gar ein Didgeridoo. Abwechslung und Kontraste sind hier fester Bestandteil des "Hörgenusses". Die Songs schleichen, purzeln oder stampfen aus den Boxen, nie ist man sich sicher, was als nächstes kommt. Den roten Faden bilden die Folk-Roots, die allgegenwärtig spürbar sind.
 
"Hicksville" eröffnet das Album nach kurzem Intro knackig-rockig, mit Piano-Unterstützung und grooviger Rhythmik. Die ersten drei bis vier Nummern bieten Rock mit Folkanleihen oder auch mit 70er-Flair. Gegen Mitte wird die Scheibe ruhiger und etwas komplexer, eingeläutet durch das fast ganz auf Akustik-Instrumente gebettete "It´s Mine". Die softere "Gangart" wird nur durch das starke, wilde "Leviathan" und das mit fast doomig bedrohlichen Parts versehene "Most Lovable Monster" unterbrochen. Ansonsten bleiben CRYPTEX verhaltener, zuweilen ein wenig kauzig mit Trompeten-Sound ("The Big Easy"), bis das Album schließlich in die Elf-Minuten-Nummer "A Colour Called Gently" mündet, welche progressiv alles bietet, was man sich so in dem Genre darunter vorstellt.

LED ZEPPELIN, STYX, JETHRO TULL und von der Rhythmik eine Prise RUSH, aber auch viel eigene Vibes zeichnen das norddeutsche Trio aus. Ich kann dieses Album jedem Hard Rock-Fan, der fernab von ausgetretenen Pfaden gerne mal was frisches und ungewöhnliches hören möchte, nur empfehlen. CRYPTEX sind eine bemerkenswerte Band, die ihren Weg kontinuierlich und mit stetiger Entwicklung weiter verfolgt hat. Drei tolle Alben stehen bis heute (2021) zu Buche; dieses markierte den Beginn und ist in dieser Aufmachung sicher etwas ganz besonderes.
 
 

Good Morning, How Did You Live? - Vinyl


Cover - Good Morning, How Did You Live? - Vinyl Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 64:40 ()
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Kriegszittern

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Ein dreckiger energiegeladen-zermalmender Riff-Panzer greift an!

"Kriegszittern" ist eine posttraumatische Belastungsstörung; Soldaten wurden wegen ihrer Erlebnisse traumatisiert und entwickelten in der Heimat Symptome wie Panikattacken mit Schwitzen und Zittern, Flashbacks, unkontrollierten Wutausbrüchen und verloren den Glauben an die Menschlichkeit. Ein wahrlich passender Bandname. Gegründet als Duo von Schlagzeuger Faxe und Sänger/Gitarrist Eddi im Jahr 2015, zocken die Mülheimer Old School Death Metal und klingen wie der Soundtrack eines miefig-brutalen Schützengrabens, mit der Atmosphäre des schaurigen Schlachtfeld-Horrors. Primitivität und Einfachheit lautet die Divise, der Sound ist roh und ungeschliffen mit dreckigen Gitarren und dumpfem Bass.

KRIEGSZITTERN veröffentlichten bereits im Juni dieses Jahres das selbstbetitelte Compilation-Album "Kriegszittern". Die ersten zehn Tracks stammen vom Debütalbum "Yellow Cross" (2018), vier von der Demo "Stratofortress" (2019) und die drei letzten Songs sind Live-Aufnahmen. Das gesamte Material war bisher noch nicht auf CD erhältlich.

KRIEGSZITTERN liefern schwergewichtigen höhlenartiger Death Metal mit Elementen von Crust Punk und Grindcore. Das ist geradlinig, effektiv und mitten in die Fresse gefeuert. Die Musik ist riffbetont, der Gitarrensound verwaschen, das Drumming simpel und die Growls abgrundtief und zentral im Vordergrund. Vergleiche zu den 90er-Aufnahmen von BOLT THROWER, MASSACRE, AUTOPSY und BENEDICTION bieten sich an. Songs wie "Mindfield", "Yellow Cross" und „Forgotten Rituals“ bieten fette Grooves, wütendes Gebell und Düsternis und machen Spaß.

Wo KRIEGSZITTERN durchgerauscht sind, hinterlassen sie durchlöcherte Helme, Blutlachen auf dem Asphalt und den ranzigen Geruch des Todes.

 

Kriegszittern


Cover - Kriegszittern Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 56:38 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

KRIEGSZITTERN

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Alchemy Of Souls Part II

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Die Bäume wachsen auch für die LORDS OF BLACK nicht in den Himmel. Dachte ich doch, nach dem Debüt und dem großartigen Nachfolger wäre es nur eine Frage der Zeit, bis die Band um Gesangsstar Ronnie Romero an der Spitze des Genres ankommt, so muss ich heute konstatieren, dass dem nicht so ist. Eine doch relativ durchschnittliche dritte Platte und der kurzzeitige Weggang des chilenischen Vokalisten bremsten diesen Schwung ab. Jetzt veröffentlichen die spanischen Power Metaller den zweiten Teil des gelungenen "Comebacks", "Alchemy Of Souls Part II", und wir dürfen uns erneut die Frage stellen, wohin geht die Reise? Ist dieses Werk das ersehnte Referenz-Album, welches LORDS OF BLACK nun endlich zum Festival-Headliner macht?

Vorweg - das Artwork ist nicht überragend oder besonders verkaufsfördernd. Aber das ist verkraftbar, auch weil "Alchemy Of Souls Part II" dagegen inhaltlich wirklich gelungen ist. Der Spagat zwischen klassischem (Power-) Metal der Marke DIO oder ARMORED SAINT und modernen Einflüssen gelingt spielerisch. Im hymnischen "What's Become Of Us" thront eine emotionale Melodie über der Nummer; diese wird aber mit einem recht hektischen, kühlen Schlagzeug und düsteren, modernen Sounds flankiert. So wirkt dieser Track auf der einen Seite vertraut, warm und anschmiegsam und strahlt andererseits unterschwellig eine gewisse modische Kühle aus. Dieses Zusammenspiel ist anregend und liefert ein Quantum Innovation in das Genre - stark! Tony Hernandos Gitarrenarbeit schwankt zwischen gefühlvoll und beißend und wird von mir bewusst vor der wie immer überzeugenden, leidenschaftlichen Leistung von Ronnie Romero erwähnt. "Bound To You" nimmt den modern-contra-klassisch-Faden erneut auf; hier werden nahezu RAMMSTEIN-artige Industrial-Keybordsounds mit eingewoben. Aber niemals bekommen diese Elemente die Oberhand. "Alchemy Of Souls Part II" ist Power Metal par excellence. "Before That Time Can Come" ist eine pathetische, sich aufrichtende Nummer, die mit purer Kraft und Ausdruck punktet. "In A Different Light" ist bedrohlich, düster und doch enorm dynamisch und in seinen 5,5 Minuten ein kurzweiliger Wechselbalg an Song. Vielleicht ist das Album etwas zu lang geraten; 13 Songs und über eine Stunde Spielzeit sind eine Menge Material, aber - und auch das spricht für den Longplayer - Totalausfälle sind nicht zu finden.

Nun, ist das fünfte LORDS OF BLACK-Album das Überwerk, das den Anschluss an die Spitze rechtfertigt? Es ist auf Augenhöhe mit dem furiosen Bandbeginn, und es ist das reifste und ambitionierteste Werk der Spanier. Es liefert wirklich ein Stück weit Innovation in das recht angestaubte Power Metal-Genre. Aber es zählen eben oft auch andere, nicht künstlerische Faktoren, die zum Durchbruch und Welterfolg führen. Ob das ohne Wolfsmaskerade, Kunststoffpanzer oder Mitra in 2021 funktionieren kann, diese Frage wäre zu beantworten. Ich kann es nicht, meine aber, das Album rechtfertigt gleichwertigen Erfolg.

 

Alchemy Of Souls Part II


Cover - Alchemy Of Souls Part II Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 66:13 ()
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Wired

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Das Zepter, sprich der Führungsanspruch, des gediegenen Melodic Rock/AOR ist mittlerweile von amerikanische in schwedische Hände übergegangen. Und hier gehören neben WORK OF ART und H.E.A.T. eben auch ECLIPSE zur Phalanx des Genres - wobei Letztgenannte die Kernigsten und Härtesten des Trios sind. Und das unterstreicht das Stockholmer Kollektiv nun auch mit Album Nr. 9 "Wired".

Die Gesangsmelodie des energischen "Roses on your Grave" ist gelinde gesagt einfach nur brilliant. Fette Chöre und ein treibendes Schlagzeug jagen die Nummer über die Ziellinie. Die Hitdichte auf "Wired" ist immens, nahezu jede Nummer punktet mit griffigen Melodien und packenden Refrains. "Run for Cover" bietet eine sanfte Melancholie sowie markige Gitarren-Arbeit an und mündet in ein zweiminütiges emotionales und machtvolles Songfinale. Passend darf danach mit dem besinnlichen "Carved In Stone" und zwei Nummern später mit dem folkig angehauchten, in Lagerfeueratmosphäre eingetauchten "Poison Inside My Heart" durchgeatmet werden. Das Album unterhält auf höchstem Niveau; harte, schnelle Phasen werden im richtigen Moment durch gemächliche abgekühlt. "Bite the Bullet" erinnert mit einem Eddie VAN HALEN Gedächtnis-Riff an eben diesen unersetzbaren Künstler, wobei die Nummer sich gegen Mitte umbaut und geradezu episch schließt.

ECLIPSE bleiben sich treu, verändern ihre Formel nur marginal und halten ihren Kurs unbeirrt und ohne Qualität einzubüßen bei. Das wird auch weiterhin von Erfolg gekrönt sein und das absolut zu recht. Starke Band, großartiges Album!

 

 

 

Wired


Cover - Wired Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:38 ()
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Rage Of Fire - Vinyl

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Ende September erschien das bereits im Jahre 2006 auf CD veröffentlichte Soloalbum REDKEY-"Rage Of Fire" von Sänger und Produzent Thomas Rettke (ex STEELTOWER, ex HEAVEN GATE) nun auch auf Vinyl. Die seinerzeit veröffentlichte CD bekam durchaus gute Kritiken, blieb aber doch unter dem Radar vieler potenzieller Hörer. Da Metalinside mit diesem feinen Schmankerl bemustert wurde und wir das Teil angemessen rezensieren wollen, habe ich mir unseren Underground-Fachmann Fabian Zeitlinger zur Unterstützung geholt, der selbstverständlich das Album seit Erscheinen in 2006 sein Eigen nennt.

CD Review Fabi:

Nachdem 1999 bei den Wolfsburgern HEAVEN'S GATE die Energie 'raus war (ironischerweise lief deren Schwanengesang unter dem Titel "Menergy"), wurde es um einen Großteil der Band still. Einzig Gitarrist Sascha Paeth war als Produzent (u.a. KAMELOT, RHAPSODY) und als essentielles Mitglied von AVANTASIA in allem Munde. 2003 tauchten Paeth, Sänger Thomas Rettke und Bassist Robert Hunecke-Rizzo bei der Metal Oper AINA wieder auf. Es sollte aber noch weitere 3 Jahre dauern bis Rettke und Paeth wieder gemeinsame Sache machen sollten. Unter dem Banner REDKEY (= Rettke) erschien das erste Soloalbum des stimmgewaltigen Sängers. 2006 lief das Album leider bei vielen unter dem Radar. Fast 15 Jahre später gibt es nun eine zweite Chance. Erstmalig auch auf Vinyl. Wenn man mal vom ANGEL Cover "The Fortune" absieht., tritt Rettke hier als alleiniger Songwriter auf. Und er macht seine Sache ziemlich gut. Mit dem melodischen Teutonen Metal von HEAVEN'S GATE haben REDKEY indes weniger zu tun und man präsentiert sich härter und düsterer. Man kann Rettkes Vorliebe für knackigen US Metal der Marke VICIOUS RUMORS oder METAL CHURCH durchaus erkennen. Das ganze bekommt dann noch einen etwas modernernen Anstrich verpasst. In etwar vergleichbar mit dem was Geoff Thorpe und seine Mannen auf "Word Of Mouth" gemacht haben. Neben der massiven Gitarrenwand und den treibenden Drums überzeugt vor allem der Gesang des Meisters. Kraftvoll, angeraut und doch melodiös und mit viel Wiedererkennungswert ausgestattet wertet er "Rage Of Fire" nochmal deutlich auf. Mit "Rage Of Fire" ist Thomas Rettke ein klischeefreies, hartes und immer noch zeitgemäßes Heavy Metal Album gelungen, welches ein Mehr an Aufmerksamkeit verdient hat. Und auch wenn er mich für den folgenden Satz vermutlich hasst: Ich würde mich sehr freuen, wenn da noch mal was neues kommt. (Text: Fabian Zeitlinger)

Nun noch einige abschließende Worte zum Vinyl. Das Teil liegt in ansprechendem, grau-roten Splatter-Vinyl beim Händler. Die Verarbeitung des Vinyls ist makellos, und der Klang ist transparent, warm und unaufdringlich. Das Inner-Sleeve (ungefüttert) ist mit Bild und allen Texten bedruckt. Ich kann Fabi nur beipflichten: das Werk klingt auch 2021 noch überraschend zeitgemäß und modern. Ich wünsche dieser rundum (mit Ausnahme des Artworks) starken Veröffentlichung dieses Mal mehr Resonanz - verdient hat es REDKEY- "Rage of Fire".

 

Rage Of Fire - Vinyl


Cover - Rage Of Fire - Vinyl Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 51:33 ()
Label:
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Pale Horse

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Markus Winter, auch parzieller Namensgeber des Projektes WINTER, ist ein Musiker und Künstler, der mit verschiedenen Unternehmungen (u.a. Hörspiele) schon relative Erfolge einheimsen konnte. Dieser "Zuspruch" glückte ihm, allen voran im Gothic-Genre und generell in der schwarzen Szene, in deren Radius auch sein neues Album "Pale Horse" gut plaziert sein könnte. Der Reinländer bietet auf dem visuell ansprechend gestalteten Album massig Songs; darunter sind 5 Covertracks (u.a. STEVE JONES, TEARS FOR FEARS, RAMONES).
 
Opener "Dancing Into Danger" positioniert sich gekonnt zwischen Synthie-Pop und Gothic Rock. Er bietet dabei authentische 80er Jahre Vibes, was auch daran liegt, dass er von Hubert Kemmler (HUBERT K.) und Michael Cretu (ENIGMA) in eben dieser Zeit geschrieben wurde. Das eingebettete Gitarrensolo ist klasse. Der Spagat zwischen poppigen Klängen und rockigen Inhalten gelingt jedoch nicht immer. Manches Mal kommt einem der Gitarrenpart oder das Riff eher als Alibi-Veranstaltung, oder gar Fremdkörper vor. Der Gesang von Markus Winter schwankt zwischen leisen, nahezu fast gesprochenen und unterkühlten Passagen bis hin zu durchaus leidenschaftlich vorgetragenen Melodien ("Beginning Of An End"). Eben die Melodien sind zuweilen recht gefällig; auch wirkt das Werk durchaus in manchen Momenten atmosphärisch (Frauengesang, Geige etc). Leider fehlt der Scheibe aber irgendwie die Glaubwürdigkeit. "Pale Horse" ist kommerziell ausgerichtet und wirkt ein stückweit kalkuliert, ich unterstelle mal, dass Markus Winter eine Einladung zum ZDF Fernsehgarten mit Freude annehmen würde. Freunde von Gothic- und 80er Jahre Pop-Rock dürften unter den 17 Songs und 78 Minuten dennoch das ein oder andere Stück recht gelungen finden.
 
 

Pale Horse


Cover - Pale Horse Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 78:20 ()
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Band:

WINTER

KEINE BIO! www
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Knife

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Manchmal liegt unser Magazin ziemlich richtig mit den Bewertungen von Underground-Perlen und hat ein Nase für Combos, die bald den Durchbruch schaffen werden. Ein Beispiel dafür ist die Band KNIFE, die schon mit den zwei Demotapes „Black Leather Hounds“ und „Locked In“ unsere Redaktion begeistern konnte und im Nachgang auch von der restlichen Presse mit Vorschusslorbeeren überhäuft wurde. Es kam, wie es kommen musste – Dying Victims schnappten sich die Heavy-, Black-, Speed Metal-Punks, und nun erwartet den Hörer mit dem selbstbetitelten Longplayer ein Output, der die Metalwelt in Aufruhr versetzen wird. KNIFE zeigen modernen Einflüssen in den 36 Minuten permanent den Stinkefinger und ballern uns eine bewährte Mischung aus VENOM, IRON MAIDEN und MOTÖRHEAD um die Ohren, dass es nur so eine Freude ist.

KNIFE schaffen den Spagat zwischen Chaos und kontrolliertem Songwriting spielend und hauen mit „White Witch“ und „I Am The Priest“ wahre Metal-Hymen aus den Boxen, die auch nach hunderten Durchläufen nicht an Intensität verlieren dürften. Die Gitarrenarbeit kann auf „Knife“ gnadenlos überzeugen, was besonders im Song „Inside The Electric Church“ auffällt. Hier präsentieren KNIFE, wie grundehrlicher Metal im Jahr 2021 gespielt wird. Besonders die IRON MAIDEN-Einflüsse sind hier nicht von der Hand zu weisen und pushen den Song in ungeahnte Sphären. Aber auch die anderen Musiker müssen sich nicht hinter der Gitarrenarbeit verstecken, und man merkt, dass sich hinter den Pseudonymen gestandene Musiker befinden, die ihre Hausaufgaben längst erledigt haben. Gesangstechnisch konnte sich Sänger Vince Nihil nochmals steigern und giftet seine Botschaften intensiv und brachial durch die 12 Songs. KNIFE schaffen es in fast jedem Song, eine unglaubliche Atmosphäre aufkommen zu lassen, und spätestens bei der Textzeile „Obey the Knife“ in dem Song „K.N.I.F.E.“ wird sich der Hörer selbiges zu Herzen nehmen und dem Messer hörig werden.

Fassen wir es zusammen – KNIFE räumen mit dem Debütalbum komplett ab. Es ist kein Stinker auf der Scheibe zu verzeichnen, der Sound knallt und das Coverartwork ist stimmig. Also keine Kritikpunkte? Doch, sogar ein ganz großer Kritikpunkt: auf „Black Leather Hounds“ huldigten KNIFE mit einer fantastischen Version von „Feel The Knife“ der Metal-Legende EXCITER – diese Coverversion fehlt auf dem Debüt. Eigentlich eine Schande, aber warum sollte man auch einen gecoverten Klassiker auf die eigene Scheibe nehmen, wenn man selber wahre Klassiker schreibt? Fazit: KNIFE werden nicht nur bei uns abräumen und zu den Gewinnern des Jahres 2021 zählen. Viele etablierte Bands werden hier in ihre Schranken verwiesen werden. Wetten?

 

Knife


Cover - Knife Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 36:38 ()
Label:
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Review:

"The Visit - The Definitive Edition".

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"The Visit" (1991) ist, neben dem Debüt, wohl das wichtigste Album von LOREENA McKENNITT. War doch ab hier der weltweite Siegeszug der kanadischen Folk-Künstlerin nicht mehr aufzuhalten (Review:"The Visit"). Loreenas Label würdigt nun dieses bedeutsame Werk mit einer geradezu überschwänglich ausgestatteten "The Definitive Edition".
 
Hier werden 5 Silberlinge (4x CD + 1x Blue Ray-Disc) angeboten. Neben der remasterten Aufnahme des eigentlichen Albums bietet das Paket auf CD 2 zwei archivierte Live Shows (beide 1992), die als Radiosendungen ausgestrahlt worden sind. Ebenso gibt es eine unterhaltsame, aber durchaus verzichtbare Spoken Words Disc mit einem Interview von 1991 und eine Roundtable Diskussion von 2020 mit Kollegen und Beteiligten aus jener Zeit. Die vierte CD beinhaltet die Soundboard-Aufnahmen von einer Trio Live-Performances sowie einen binauralen Kopfhörer-Mix der Originalaufnahmen. Dieser binaurale Mix gibt dem Zuhörer ein Surround Feeling, wenn man den entsprechenden Kopfhörer dazu benutzt. Und last but not least gibt es eine Blue Ray-Disc, welche die Originalaufnahme in Dolby Atmos und 5.1 Surround Sound in einer hochauflösenden Stereoversion anbietet. Das alles wird ansprechend präsentiert und ist eingebettet in ein 30 Seiten starkes Büchlein mit Liner Notes zum Album und zur Tour, außerdem mit einigen persönlichen Einblicken in den Schaffensprozess nebst allen Texten mit reichlich Bildern dazu.
 
Ich für meinen Teil finde besonderen Mehrwert in den Live-Mitschnitten, die LOREENA McKENNITT ein ums andere Mal redselig und parziell gar ausgelassen fröhlich wiedergeben. Das Album "The Visit" ist über jeden Zweifel erhaben und benötigt eigentlich nicht mehr als ein Abspielgerät - ob mit "High End Performance" oder eben ein Küchenradio. Man kann sich der bezaubernden Stimme und der dichten Atmosphärer solcher Folkjuwelen wie "The Lady Of Shalott", dem Klassiker "Greensleeves" oder dem zum Sterben schönen "The Old Ways" so oder so nicht entziehen.
                                                                              
 

"The Visit - The Definitive Edition".


Cover - "The Visit - The Definitive Edition". Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9+9+19+2+14+9
Länge: 220:0 ()
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Vertrieb:

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