Interview:

Interview mit AGATHODAIMON

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Interview

Hallo Ashtrael, schön, dass wir uns unterhalten können. Ich komme direkt zum ersten Thema: Im Oktober 2014 wurde die Auflösung der Band bekannt gegeben. Zeitmangel und Familie waren die Gründe, soweit ich weiß. Wie kam es zur erfreulichen Reaktivierung der Band?

Hallo Erik. 2014 haben wir die Band nicht beerdigt, wir haben uns damals schon gesagt: Wenn uns der Hunger wieder packt, dann schließen wir nicht aus, wieder etwas zu machen. Irgendwie war es nie beendet, Sathonys und ich hatten weiterhin Kontakt. Und jetzt war der Punkt da, an dem Sathonys und ich gesprochen haben und meinten, die Band wieder an den Start bringen zu müssen.

Ich habe Euer 1998er Album "Blacken the Angel" im CD-Regal stehen. Der Stil von AGATHODAIMON hat sich etwas gewandelt. Was ist der Hauptunterschied im Stil?

Der Stil ist von Album zu Album immer wieder unterschiedlich. Wir hatten einige Mitgliederwechsel, und in unserem Falle brachte das ständig neue Einflüsse in die Band. Ein großer Unterschied im Stil besteht darin, dass er immer moderner geworden ist. Die neuen Mitglieder haben den Altersdurchschnitt bei AGATHODAIMON ein bisschen nach unten gezogen. Der Stil heutzutage ist nicht so oldschoolig wie bei "Blacken The Angel. Ich war zum Anfang noch nicht dabei, aber ich glaube auch nicht, dass es früher der Anspruch war, True Black Metal zu machen. Der Stil hat sich auf jeden Fall im Laufe der Zeit sehr weiterentwickelt.

Wie würdest Du Eure Musik beschreiben, und kann man sie einem Stil zuordnen?

Muss man das einem bestimmten Stil zuordnen? (lacht) AGATHODAIMON wurde, so glaube ich zumindest, etwas fälschlicherweise in die Black Metal-Ecke gestellt. Ich würde es als Dark Metal bezeichnen, wenn es diesen Stil tatsächlich geben sollte. Dark und Metal, das passt ganz gut. Wir machen düsteren Metal, der aber nicht nur in die Death- oder Black-Richtung geht. Wenn wir Bock auf einen Klassik-Song oder eine Ballade haben, dann machen wir das auch. Wir haben da gar keine Grenzen.

Ich glaube auch, dass sehr oft Musik dann interessant wird, wenn sie an Grenzen eines Genres geht und an ihnen kratzt. Und gar nichts bedienen muss.

Auf jeden Fall, ja.

Die neue Scheibe "The Seven" wird am 18.03.2022 veröffentlicht. Ihr zeigt uns Hörern auf dem neuen Longplayer eine große Bandbreite: "Kyrie / Gloria" hat z.B. Death Metal- und Doom-Einflüsse. Die Single "Ain't Death Grand" können wir bereits etwas länger hören, Ihr habt sie samt Video veröffentlicht. Ist das ein typischer Song für "The Seven"?

Ja ganz genau. "Ain`t Death Grand" und der letzte Song des Albums, "The Divine", sind so etwas wie der Puls, der durch das Album durchpocht. Sie beschreiben die Musik derzeit ganz gut. Die Scheibe ist insgesamt Death-lastig und hat viel Bombastisches, zum Beispiel durch die Streicher und die Keys.

Ich musste übrigens beim Song "Ghosts Of Greet" zwischenzeitig an ENSLAVED denken.

Das passt wahrscheinlich ganz gut.

"The Seven" – Was hat es mit dem Albumtitel auf sich? Es ist eine symbolträchtige Zahl.

"The Seven" ist ein kleines Konzeptalbum. Wir wollten schon immer ein Konzeptalbum herausbringen und haben uns dazu entschieden, die sieben Todsünden zu thematisieren. Das sieht man auch bei dem Artwork, welches auf die Songs abgestimmt ist. Das haben wir mit CREDO abgesprochen, die das Artwork für uns gemacht haben. Jede Sünde hat ein eigenes Artwork und gehört zu einem Song.

Es gibt neue Musiker in den Reihen, und Ihr hattet sozusagen Bandpause, läuft schon alles rund?

Ja es läuft rund. Wir kommen aus ziemlich unterschiedlichen Ecken, und zwar aus Mainz, Darmstadt, Würzburg, Landshut und Saarbrücken. Wir treffen uns also nicht so sehr oft, und vieles läuft über Skype und so. Vor Konzerten und Studioterminen treffen wir uns im Proberaum. Dann nehmen wir uns Zeit und spielen unser Zeug, Essen und Trinken was. Das harmoniert gut und hat etwas von einem eingefleischten Kollektiv. Das war uns schon immer wichtig, auch schon früher. Man muss sich gut verstehen. Es gibt sicherlich auch Leute, die das nicht so sehen, aber bei uns steht das durchaus im Fokus.

Schön, Thr habt also keine schnöde Geschäftsbeziehung und gebt die Lederjacke an der Garderobe ab und fahrt dann einzeln zum nächsten Auftritt oder Termin.

Gibt’s alles, aber nicht bei uns. (lacht)

Du hast bei den Aufnahmen zum neuen Album Verstärkung in Form von Gastauftritten erhalten. Zum einen vom Frontmann der französischen Deathgrind-Band BENIGHTED, Julien Truchan, und zum anderen von eurem ehemaligen Sänger Vlad Dracul. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?

Wir waren im „Kohlekeller“ zu Aufnahmen, und es hieß an einem Tag: heute kommt der Julien von BENIGHTED vorbei zum Mikrofon-Test. Da meinten wir: Cool da kann er direkt Gastgesang machen. Es kam also aus Zufall zustande. Er hatte direkt Bock drauf und kam ins Studio, und wir hatten direkt eine gute Connection, und es hat Spaß gemacht. Am 15.03.2022 kam unser neues Video raus, da hat er auch mitgewirkt. Und mit Vlad Dracul besteht von Sathonys Seite immer noch Kontakt.

Ihr konntet vergangenes Jahr live spielen, auf dem Coastrock-Festival. Wie war es, wieder die Bühne zu rocken?

Ja, das war megageil, endlich nochmal live zu spielen. Irgendwann stehst Du dann Backstage und gehst die Stufen zur Bühne hoch, und Du merkst, wie geil das eigentlich ist, wieder zu spielen. Da haben wir so richtig Blut geleckt.

Ist für 2022 eine Tour geplant?

Jein. Je nachdem, wie sich das auf diesem tollen Planeten entwickelt mit Pandemie und Krieg, könnte das demnächst wieder im normalen Rahmen möglich sein. Wir haben im April drei Shows geplant und im Sommer und im Herbst je ein Festival. Wir spielen mit PRIMORDIAL in Bukarest. Wir denken auch über eine Südamerika-Tour nach. Das ist aber noch Zukunftsmusik. Die Pandemie hat da viel durcheinandergebracht, und es ist auch für Veranstalter schwierig, das alles zu wuppen. Vielleicht können wir 2023 auch wieder ganz normal touren.

Du sagst es, seit langer Zeit läuft Corona-bedingt auf der ganzen Welt vieles anders. Ein Gedankenspiel: Wenn du für Freunde einen Sampler als Soundtrack der letzten zwei Jahre zusammenstellst, was muss unbedingt rein?

Oh je, das will bestimmt keiner hören. Tja sind es nun Songs, die ich in der Zeit gerne gehört habe oder ein spezieller Soundtrack zur Apokalypse. Tatsächlich habe ich viel Klassik gehört. Gerne auch "Tanz Der Vampire" und so Musical-Kram. JOURNEY auf jeden Fall, oft ist Classic Rock im Player rauf- und runtergelaufen. Aktuell mag ich "Zeit" vom RAMMSTEIN gerne, RAMMSTEIN ist eine großartige Band. Bei mir sind verschiedene Spielarten vertreten, und es gibt ein buntes Potpourri, außer Techno und Heimatmelodie.

Wie sind die musikalischen Einflüsse auf Eure Band?

Uns beeinflusst eigentlich alles. Aber die Sachen, die wir tagtäglich in unserer Playlist hören, sind keine Haupteinflüsse, sonst würden wir wohl nach KING DIAMOND, MERCYFUL FATE, FAITH NO MORE und DANZIG klingen. Ich persönlich eifere keinem bestimmten Musiker nach, wobei man natürlich inspiriert wird von Bands wie zum Beispiel von BEHEMOTH. Nergal ist ein sehr charismatischer Frontmann. Bei unserer Musik trifft sehr vieles aufeinander.

Hast Du heiße Tipps für unsere Leser, in welche Platten man unbedingt reinhören muss (außer in die neue AGATHODAIMON natürlich)?

Ja, die sollte man auf jeden Fall hören. Bald kommt die neue THE SPIRIT raus, die erste Single ist schon mal geil. DARK FUNERAL sollte man sich bestimmt auch nicht entgehen lassen. Und natürlich WATAIN, die sind großartig, die Jungs. Aber ich bin gar nicht so up to date.

Vielen Dank für das Interview, Ashtrael! Und viel Erfolg mit der neuen Platte!

Sehr gerne, Ciao.



Review:

Scandinavian Thunder

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Das zweite Album der Schweden (Vorsicht: "Scandinavian Thunder", nicht "Leather", gell?) geht gleich beim Opener "5 Day Blues (2 Days Boogie)" mit Punk-Attitüde in die Vollen, um mit "Overload" den Druck zu halten, aber mehr auf Speed-Hardrock zu verlagern. Und das sind auch schon die Haupt-Zutaten, bei denen man als Rock'n'Roll-Fan einfach nicht still sitzen bleiben kann. Es grüßen eindeutig MOTÖRHEAD, aber auch die HELLACOPTERS und natürlich TURBONEGRO. Aufgenommen und gemischt wurde das Album von Tomas Skogsberg, der in der Vergangenheit auch schon für erwähnte THE HELLACOPTERS, GLUECIFER, ENTOMBED und die BACKYARD BABIES an den Reglern saß. Die Refrains laden zum Mitsingen ein, die klassisch und einfach gestrickten Songs tun ihr Übriges: Bandshirt, Röhrenjeans und Chucks angezogen, Mucke an, Bierdose auf – Party! Wo THE ASSTEREOIDIOTS nach ihrer Auflösung eine schmerzliche Lücke hinterlassen haben, kann das Trio nun anknüpfen und uneingeschränkt allen Fans empfohlen werden. Schicke, lustige Videos kann die Band auch noch vorweisen, jetzt müssen sie eigentlich nur noch schnellstens für Liveshows nach Süddeutschland kommen. Erhältlich ist die Scheibe als CD (das Cover sieht schon mal geil aus, das Booklet gibt sicher auch noch einiges her), Vinyl und MP3-Download. Ich bin restlos begeistert!

 

Scandinavian Thunder


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Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 34:19 ()
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Omnipresence Of Rat Race (Re-Release)

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„Omnipresence Of Rat Race“ erschien erstmals 2013 in kastrierter Form auf MFL-Records. Die neue Version enthält erstmals sieben Songs, von denen zwei 2014 auf der selbstveröffentlichten „Post Factum“-EP rauskamen. Außerdem ist „Zone Of Alienation“, ein mehr als zehnminütiges Opus, komplett neu aufgenommen, als Bonustrack enthalten. Stilistisch gehören die Russen mit dem merkwürdigen Namen in den Doom-Death. Dabei sind sie allerdings nicht so sehr für Smoothie-Deather aus der SWALLOW THE SUN- und SATURNUS-Schublade geeignet. Sie gehen dreckiger zu Werke, zielen damit eher in die OPHIS-, EVOKEN- oder MOURNFUL CONGREGATION-Richtung. Die Ansätze erinnern an ganz alte MY DYING BRIDE ohne Violine. Säckeweise Dreck und eine sehr dunkle Stimmung kommen nicht von ungefähr, denn die Band aus Jaroslawl, Russland mischt Doom und Death mit Sludge und klagt musikalisch an: die Gesellschaft, die gesichtslose Masse, die Grausamkeit der Welt, Krieg, Terrorismus, Korruption. Ein blindes Rattenrennen, dem dieses Album wenigstens einen kleinen Sinn gibt. Dabei ist vieles schwer zu ertragen, im Sinne der fiesen Atmosphäre. Manches überrascht - wie die russischen Einspieler - und gibt einen Hinweis, an wen die Kritik auch gerichtet sein mag. Der immer noch sehr basische Sound trägt sein Scherflein dazu bei, dass die sägend-schleppenden Riffs, die hingehauchten Grunzer und die brutalen Songs nicht an Wirkung verlieren. Gutes Album mit einem herausragenden „Wintry Day“ und dem spannenden, neuen „Zone Of Alienation“! Eine Veröffentlichung, die aber auch starke Nerven erfordert.

 

Omnipresence Of Rat Race (Re-Release)


Cover - Omnipresence Of Rat Race (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 69:22 ()
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HALTER

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Vultures

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Nein, keine neue DOZER! Es ist Recycling. Aber besser als so vieles andere im Stoner-Land. Denn diese EP kam quasi bereits 2004/05 zustande, als die Band in den Rockhouse Studios zu Borlänge, Schweden diese sechs Songs als Pre-Production-Demos für das vierte DOZER-Album „Through The Eyes Of Heathens“ nutzten. Nun kommen sie also erstmals raus – natürlich auf Vinyl und als CD-Digipak. Dazu gesellt sich der „Special Bonus Track“, eine Cover-Version des SUNRIDE-Klassikers „Vinegar Fly“, bisher ebenfalls unveröffentlicht. Und so ist „Vultures“ mal wieder ein Kleinod des Stoner-Metals. Oder besser ein Bulldozer. In einem Genre, das Bands irgendwie und natürlich begrenzt, sind DOZER ein Unikum. Sie haben so viel Dampf wie eine Death Metal-Band, können aber dabei ein Rosa-Shirt anziehen und müssen auch nicht unbedingt eine durchziehen. Will sagen: Obwohl die Band metertief im Stoner-Kiffer-Rock verwurzelt ist, kann sie so viel mehr. Unter anderem Hits schreiben. Wie den hymnenhaften Opener „The Blood Is Cold“ oder „The Impostor“. Während andere Stoner-Bands nach ein oder fünf Tüten ein Konzert spielen, und ihre Fans danach alle Gummibärchen mampfen und mächtig lachen, tanzen Besucher eines DOZER-Konzerts wie die Wilden und wundern sich anschließend fröhlich grinsend, dass kein Stein mehr auf dem anderen ruht. So ähnlich wirkt auch diese EP. Kolossal.

 

Vultures


Cover - Vultures Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 30:57 ()
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Impera

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Schon während dem gefälligen Intro fragt man sich - ist das tatsächlich GHOST oder doch eher BON JOVI? Und der Opener "Kaisarion" verstärkt diesen ersten Eindruck. Geboten wird melodiöser Hard Rock, der bereits bei der zweiten Nummer "Spillways" nach dem Knopf zum Öffnen des Cabrioverdecks suchen lässt. Geheimnisvoll, düster oder gar "kathedral" klingt, zumindest der Anfang von GHOSTs sechstem Streich "Impera", nun wirklich nicht. Das wird bei dem starken "Call Me Little Sunshine" besser oder sagen wir vertrauter. Im Verlauf werden weitere bewusst typische und polarisierende Merkmale, oder Unebenheiten, eingewoben, um die Marke GHOST erkennbar zu halten. "Twenties" und mit Abstrichen das getragene, episch endende "Respite On The Spitalfields", sind hier zu nennen.
 
Die Refrains bzw. die Songs sind meist simpel im Aufbau, aber die Präsentation und der Ausbau der Nummern ist detailliert, hingebungsvoll und opulent. Das ist alles mit großem Können gemacht. Würden wir die Tracks aber auf ihre Essenz, ihre Komplexität prüfen und Tobias Forges Gesangsleistung bewerten, so wäre es Durchschnitt, wenn nicht sogar darunter. Umso mehr darf man den Hut ziehen vor der Kunst, dies so geschmeidig, funktionell und griffig anzubieten. Und alles, dieser massenkompatible Rock, verpackt in einem diametral verlaufenden Image, Artwork und Bühnenshow - großartig!
 
"Impera" ist ein unterhaltsames und irgendwie auch gerade wegen seiner Simplizität starkes Album geworden. GHOST hat seine Nische nicht gefunden, sondern aus mehreren bekannten Zutaten eine neue kreiert, und das überragend gut.
 
 
 

Impera


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Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 46:46 ()
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Call Down The Sun

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Die Däninnen KONVENT legen mit ihrem zweiten finsteren Longplayer alles in Schutt und Asche!

KONVENT hauten bereits 2017 ein Demo raus, 2020 machten sie mit ihrem Debüt „Puritan Masochism“ von sich reden. Ich hatte vor der neuen Veröffentlichung durchaus hohe Erwartungen, die nun letztendlich noch übertroffen werden. Wer auf Death Doom Metal steht, sollte jetzt die Ohren spitzen: die Ladies aus Kopenhagen rocken wie Sau! KONVENT kredenzen auf „Call Down The Sun“ Midtempo-Stampfer und schleppende Riffmonster. Genretypisch tief gestimmte Gitarren produzieren unerbittliche Riffwände, die dem geschätzten Auditorium die Schädeldecke zermalmen und die Fontanellen zum Platzen bringen. Hier ist alles bis in die letzte Pore angepisst wütend. Besonders sticht die animalisch-bestialisch growlende Sängerin Rikke Emilie List hervor.

Zu Beginn des Openers „Into The Distance“ läutet die Glocke zum bitteren Totentanz, und der Höllenschlund öffnet sich. „Sand Is King” ist eine herrliche tonnenschwer erdrückende Granate mit coolem Basssound. In „In The Soon“ spielt die Band mit Dissonanzen, und „Grains“ kommt melodiös mit geschwärzten Leadgitarren daher. „Fatamorgana” beinhaltet eine schöne Gitarrenmelodie, und „Never Rest“ zeigt hypnotische Monotonie. „Harena“ überrascht als letzter Track mit einer anderen Stimmung, einem Violinen- und Cello-Gastspiel und Samples. Der episch-melancholische Song setzt einen guten Schlusspunkt auf „Call Down The Sun“. KONVENT haben auf ihrem zweiten Album ihren Sound weiter ausgefeilt und in Sachen Härte eine ordentliche Schippe zugelegt. Lasse Ballade aus Schweden hat die Platte aufgenommen und gemixt, während sich Brad Boatright (Audiosiege Studios) um das wuchtige Mastering kümmerte.

Dem Ganzen wohnt etwas Magisches inne, und das Material dürfte auch live gut knallen!

 

Call Down The Sun


Cover - Call Down The Sun Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 50:23 ()
Label:
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Band:

KONVENT

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The War To End All Wars

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Ich muss gestehen, dass es mir angesichts der Ereignisse, die die Welt aktuell erschüttern, nicht leicht fällt, ein objektives Review über eine Platte zu schreiben, die den Ersten Weltkrieg zum Thema hat. Als ich die Platte zum ersten Mal hörte, dachte ich noch, dass die Menschheit nach ca. 100 Jahren und einem weiteren Weltkrieg ein wenig dazugelernt hätte. Doch prompt entscheidet sich wieder ein mächtig(er) Irrer dazu, Bomben und Raketen auf Zivilisten zu feuern und mit rücksichtsloser Kriegspolitik seine Ziele durchzusetzen.

Nehmen wir „The War To End All Wars” als weitere Warnung, wozu der Mensch fähig sein kann. Eingerahmt in das überlange Intro „Sarajevo“ und den heroischen Rausschmeisser „Versailles“, werden weitere herausragende Ereignisse und Einzelpersonen im typischen SABATON-Stil beschrieben und dargestellt. Das trieft natürlich vor Pathos und lässt die in Interviews zu vernehmende Antikriegshaltung durchaus missen. Inhaltlich sind diese Songs nicht chronologisch, da sonst das Album musikalisch nicht funktioniert hätte.

SABATON machen es allen recht einfach: Ihre Fans werden die eingängigen Power-Hymnen lieben und die mächtigen Refrains nach einem Durchlauf schon begeistert mitbrüllen. Gegner werden genau das wieder kritisieren. Persönlich hatte ich ja immer schon Spaß an den schwedischen Kriegshymnen, die dieses Mal wieder etwas mehr Dampf auf den Klampfen haben als zuletzt, und so fühlt man sich beim Opener „Stormtroopers“ tatsächlich zu „Coat Of Arms“-Zeiten zurückversetzt. Allerdings übertreiben es SABATON dann mitunter mit ihren gut gemeinten Zitaten. Dass „Dreadnought“ von CRIMSON GLORY „inspiriert“ ist, hat Joakim in Interviews ja schon erwähnt. Dass es allerdings haarscharf an einem „In Dark Places“- Cover vorbeischrammt, erwähnte er nicht. „Soldier Of Heaven“ klingt in seiner ungewohnten Poppigkeit wie einer der Dance Metal-Tracks von BATTLE BEAST („Touch In The Night“ anyone?). Und das zugegeben sehr emotionale „Christmas Truce“ atmet aus jeder Pore den Geist von SAVATAGE. Das ist Pathos Galore. Aber wenn jemand in Schützengräben an Weihnachten Fussball spielen darf, dann sind es SABATON. Noch mehr Spaß habe ich allerdings an den etwas metallischeren Stücken wie dem flotten „Hellfighters“, dem fast schon etwas lustigen (wenn man das in diesem Zusammenhang überhaupt sagen kann… schaut euch das Video an) „The Unkillable Soldier“ oder mit dem einfach schweinecoolen „Lady Of The Dark“.

„The War To End All War” wird SABATONs Status definitiv zementieren, wenn nicht sogar ausbauen. Die Band ist in den großen Hallen angekommen und wird diese sicher nicht kampflos (höhö!) wieder aufgeben. Der Fan bekommt, was er erwartet, und trotzdem sorgen kleine Experimente dafür, dass es (noch) nicht langweilig wird. Die Gefahr der kreativen Sackgasse sehe ich aber durchaus, und ich bin gespannt, wie SABATON dies zu lösen gedenken. Nüchtern betrachtet ist „The War To End All Wars“ ein ultraeingängiges, zeitgemäßes Power Metal-Album, welches man so erstmal hinbekommen muss, im Vergleich zum bisherigen Output SABATONs die letzten Alben auf die Plätze verweist und sich qualitativ zwischen „Coat Of Arms“ und „Carolus Rex“ einsortiert. „The Art Of War“ hingegen ist und bleibt die Sternstunde der Schweden.

 

The War To End All Wars


Cover - The War To End All Wars Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:33 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

TITAN (France)

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