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Boombox

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FOZZY bieten auch auf ihrem neuen Album „Boombox“ massenkompatiblen US-Radio-Metal mit viel Melodie und tollem Gesang - die stimmlichen Ähnlichkeiten des ehemaligen Wrestlers Chris Jericho zum guten OZZY kann FOZZY nicht verleugnen. Am besten ist dies nachzuvollziehen am Album-Highlight „Purifier“, das sich auch auf jedem der letzten Alben des Madman gut gemacht hätte. Als Hinhörer seien noch die gute Halbballade „Army Of One“, die beiden bereits bekannten Singles „Sane“ (harter Opener, zu dem Chris auch in den Ring steigen könnte) und „Nowhere To Run“ (Pop-Rock der besseren Sorte) oder das mit starken Riffs punktende „Omen“ genannt. Das FRANKIE GOES TO HOLLYWOOD-Cover „Relax” bleibt bis auf hart unterlegte Gitarren am Original - da kann man nicht viel falsch machen. Das neue Album kommt so als gelungene Mixtur aus SHINEDOWN und FIVE FINGER DEATH PUNCH daher und dürfte in den Staaten abgehen wie Omas Katze beim Milchausschank. Nicht richtig hart, aber eingängig und gut.

 

Boombox


Cover - Boombox Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 46:18 ()
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The Offering

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Die US-Boys LORDS OF THE TRIDENT existieren seit 2005 und veröffentlichen mit "The Offering" Album Nummer sieben. Das Quintett bietet auf dem Longplayer Power Metal der Marke OMEN, DRAGONFORCE, frühe BLIND GUARDIAN und POWERWOLF. Letztgenannte finden auch Erwähnung, da die Stimme von Fang VonWrathenstein Ähnlichkeit zu Attila Dorn (POWERWOLF) aufweist.
 
Die Herren des Dreizacks treten ordentlich auf's Gaspedal, halten dabei aber immer Kontakt zum Song und seiner Erzählung. Gerade die oft episch anmutenden Refrains thronen in den Nummern und adeln den zuweilen dynamischen, druckvoll vorgetragenen Metal. "Legend", zu Beginn hart marschierend, wird im Songkern mit Chor kämpferisch, heroisch und festlich. "Carry The Weight" bietet einen hingebungsvoll vorgetragenen, wehmütigen Kern, der mich an frühe OMEN denken lässt, und allein dieser Vergleich darf als Auszeichnung verstanden werden. Auch handwerklich weiß der Longplayer zu gefallen. Die Rhythmusfraktion bildet das Rückgrat und gibt das Tempo vor, während die Gitarre ebenso wie der Gesang Tiefe und viel Gefühl in die Songs transportieren. Das abschließende, dunkel getragene "Heart Of Ashes" ist dramatisch schön und eine Metalhymne zum Niederknien.
 
Ein Album, das große Refrains und Melodien bietet, intensiv und leidenschaftlich ist, gleichwohl immer heavy bleibt und von Anfang bis Ende seine Qualität hält. LORDS OF THE TRIDENT blenden mit blankgeputztem Stahl die Augen ihrer Feinde und sollten auf den zukünftigen Schlachtfeldern der Metal Heroen gefürchtet und geehrt werden.
 
 

The Offering


Cover - The Offering Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 59:45 ()
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Taming The Hurricane

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Eine wärmende Orgel eröffnet das Album ("Triumph Of The Will"), und bereits ab hier wird dem geneigten Rock-Hörer klar, SAFFIRE bieten Classic Rock der erdigen Art an. RAINBOW, MSG und AXEL RUDI PELL geben ganz gut die Richtung des Kollektivs vor. Sänger Tobias Jansson frontet souverän mit einer kräftigen Stimme, die farblich zwischen Graham Bonnet und Gary Barden angesiedelt ist. "Taming The Hurricane" ist das vierte Album der Schweden, das diesmal nicht ganz ohne Probleme entstand. So verabschiedete sich - überraschend - der langjährige Schlagzeuger aus dem Bandgefüge. Diese Position konnte sie adäquat ersetzen und startet nun frisch gestärkt aus der Krise mit neuem Longplayer.
 
"Mr.Justfied" ist ein mitreißender Rocker, der, zwischen Gitarre und Orgel angetrieben, mächtig Erde aufwirbelt. Und wer bei dem epischen "Read Between The Lies" nicht an den frühen DIO denken muss, hat in der "Old School" nicht aufgepasst. "Silver Eyes" schwankt zwischen Groove und Melancholie und punktet mit einem leidenschaftlichen Mittelteil. "Taming The Hurricane" ist ein Classic Rock-Album, das aus den frühen 80ern stammen könnte. Die Orgel ist mindestens genauso präsent wie die Gitarre; die Songs offenbaren ihren Charme nicht beim ersten Date. Dafür darf beim dritten dann auch die Post abgehen. Ich hatte SAFFIRE nicht auf dem Schirm und bin dankbar dafür, die Schweden ab jetzt darüber flimmern zu sehen. Anhänger von klassischem Hard Rock können hier blind zugreifen.
 
 
 

Taming The Hurricane


Cover - Taming The Hurricane Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:22 ()
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Fierce Bliss

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HEART habe ich bereits Ende der 80er aus den Augen verloren – ihre Klassiker aber immer wieder gerne aufgelegt. Über ANN WILSON – die stimmgewaltige Frontfrau am Mikro von HEART – hat man gelegentlich etwas gelesen, eventuell auch mal nebenbei gehört. Aber das Material war wohl nicht so, dass es bis zu mir vordrang. 2022 ist das nun anders. Das dritte Soloalbum von ANN WILSON bietet erstmals einiges an Eigenkompositionen (die ersten beiden waren Cover-Alben) und spannt gekonnt den Bogen zu den erfolgreichen Tagen ihrer Stammband.
So weckt bereits der klasse Opener „Greed“ das Gefühl der 80er; ein toller Rocksong voller Kraft und Melodie – ein Ohrwurm obendrauf. Die folgenden beiden Songs „Black Wing“ und „Bridge Of Sighs“ (letzteres ein ROBIN TROWER-Cover mit Kenny Wayne Shepherd an der Gitarre) nehmen das Tempo raus, gehen aber als hart-stampfender Bluesrock durch Ziel und lassen vermuten, dass sich die gute ANN des Öfteren auch mal LED ZEPPELIN zu Gemüte führt. Das QUEEN-Cover „Love Of My Life” (feat. Country-Superstar und EAGLES-Bandmitglied Vince Gill) ist gut – aber kommt (natürlich) nicht an das Original ran; dafür kann der EURYTHMICS-Klassiker „Missionary Man” als tougher Bluesrock mit Gospelchor und Gitarrensolo von Kenny Wayne Shepard voll punkten. Ähnlich „Gladiator“ und „Angel’s Blues“, welche aus Sessions mit Warren Haynes stammen (GOV’T MULE) und eine gelungene Mixtur aus härterem Blues und rockig-poppiger Eingängigkeit präsentieren – inklusive genialer Gitarrensoli. Vor allem das fast sechsminütige „Gladiator“ mit seinem schwermütigen Ansatz und seiner psychedelic-hypnotischen Wirkung hat die Dauerrotation verdient. Mit „Forget Her“ (im Original von JEFF BUCKLEY) gibt es auch die obligatorische, hier sehr gelungene, Ballade. „Fierce Bliss“ – was so viel bedeutet wie „Wilde Glückseligkeit“ – dürfte der einschlägigen Gemeinde unheimlich gut munden. So leidenschaftlich gut darf ANN WILSON gerne weitermachen.
Ach ja: Das Cover von YES- und ASIA-Cover-Ikone Roger Dean (mit tollem Schriftzug) kann man durchaus auch noch als zusätzlichen Pluspunkt verbuchen.

 

Fierce Bliss


Cover - Fierce Bliss Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 52:36 ()
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Acedia

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CONTRAST ist eine erfahrene Melodic Black Death-Band aus Frankfurt. Und die parliert deutsche Texte. Soweit, so auch ein bisschen ungewöhnlich. Ende des Jahres 2021 sollte das vierte Studioalbum „Acedia“ bereits rauskommen, wobei die Band schon seit 2007 besteht und auch das Album schon seit Februar 2020 fertig ist. Das passierte in den „Ghost City Recordings“-Studios mit Nikita Kamprad (DER WEG EINER FREIHEIT). Ohne Live-Konzerte wollten die Jungs das Album aber auch noch nicht veröffentlichen. Was sie aber wollen: ihren von „Melodic Death Metal“ gekennzeichneten Stil um einen Schuss „Post Black Metal“ erweitern. Und damit ist vieles gesagt. Die CONTRAST-Basis ist weiterhin moderner Death Metal, nicht corig und insofern gut zu hören. Genauso wie eingängige Refrains, wobei sich insbesondere die variable Stimme enorm vom faden Einheitsbrei des Metalcore abhebt. Apropos Variabilität: Die Band beherrscht gekonnt alle Stimmungsfarben: Melancholische postige Zwischenspiele wie „Verzweiflung“, energischen Melodic Death Metal, aggressiven Death, garstigen Black Metal - oder alles zusammen. Und wie gut sie das spielen - toll. Zwei potentielle Probleme: Sitzen sie so zwischen allen Stühlen? Und es fehlt trotz guter Songs der echte Hit. Oder hör‘ ich das nur nicht?„Acedia“ erscheint ausschließlich auf Vinyl und digital und bietet ziemlich viel, was mit dem Titel der Scheibe im Kontrast steht: Ekel, Langeweile, Trägheit, Mutlosigkeit und Überdruss müsst Ihr woanders suchen. Weitere Informationen bekommt Ihr hier.

 

Acedia


Cover - Acedia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 40:25 ()
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CONTRAST

(Underdog)
Underdog
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Voices

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Wer sich wenig originell A nennt, muss auch B sagen. Also: SCHIZOPHRENIA gehen mit genauso viel Verve an die Sache heran wie weiland SEPULTURA, als noch kein Bongo-Bongo angesagt war. Will sagen: In fünf Songs zerlegen sie alles um sie herum. Kurz und klein bringt Glück hinein - zumindest in die Seele, die dem Thrash (okay, mit ein bisschen Death) zugewandt ist. Das eröffnende „Structures Of Death“ macht weder Gefangene noch Pausen, die folgt erst im Intro von „Perpetual Perdition“. Aber auch hier ist die „Ruhe“ schnell vorbei; die Herren aus Antwerpen holzen mit Tempo am Kanal entlang und erinnern so ein wenig an LEGION OF THE DAMNED (und alles, woran die LEGION erinnert). Zeit zum Luftholen bleibt also keine. Nie nicht. Ihr müsst also wissen, was Ihr wollt: 20 Minuten Birne, Bühne und alles davor rasieren und richtig anachronistischen Spaß haben und ab und zu laut schreien oder euch hinter eurer Nickelbrille verstecken und beim Hipster-Friseur darüber sinnieren, dass diese Schizos ja eh nur alles kopieren und keine Innovation ins Genre bringen? Fuck them, uuuuuh, aaaaahhhhhhh! Ach so: die Scheibe kam bereits Anfang 2020 raus, jetzt hat sich Redefining Darkness die Rechte gesichert und veröffentlicht das energische Ding in einer limitierten und exklusiven „North American Edition“ (8200 Stück, handnummeriert) noch mal. Lohnt!

 

Voices


Cover - Voices Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 20:1 ()
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SCHIZOPHRENIA (BEL)

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Shattering Reflection

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Endlich gibt es neues Futter für alle Fans des gepflegten Heavy Metals – EVIL INVADERS zeigen auch nach fünf Jahren, dass sie nichts verlernt haben. „Shattering Reflection“ präsentiert die Band in Hochform, und Fans von METAL CHURCH, JUDAS PRIEST und RAZOR können schon jetzt die Geldbörse zücken. EVIL INVADERS agieren zwar noch teilweise in Speed Metal-Gefilden, aber nehmen sich geschwindigkeitstechnisch auch immer öfter zurück, was ihnen gut zu Gesicht steht. Ein Song wie „In Deepest Black“ erinnert an Großtaten von METAL CHURCH und ist einfach nur eine kraftvolle Metal-Hymne, die man einfach mögen muss.

„Eternal Darkness“ peitscht das Album nach vorne, aber es wird nie der rote Faden verloren, und somit fühlt sich der Hörer bestens abgeholt. Besonders der gute Sound betont die melodische Ausrichtung des Albums und macht so manches technische Schmankerl gut hörbar. „Shattering Reflections“ nimmt den Hörer mit auf eine Berg- und Talfahrt, was besonders die unterschiedlichen Geschwindigkeiten angeht. „Hissing In Crescendo“ hätte auch auf dem Vorgängeralbum stehen können und macht Druck ohne Ende. Besonders dieses Wechselbad der Geschwindigkeiten und Gefühle macht die Platte spannend, und man ist beim ersten Durchlauf immer wieder von den Kehrtwendungen überrascht. EVIL INVADERS zeigen auf „Shatterng Reflection“, dass man als Metal-Band nicht nur Vollgas geben muss, sondern gleichzeitig auch eine erschreckende Hitdichte vorweisen kann - dies kann wahrlich nicht jede Speed Metal-Kapelle von sich behaupten. Ok, mit einem Sänger wie Joe sind Hits sowieso vorprogrammiert - der Junge kann von hart bis zart wirklich alles bedienen, und langsam ebnet sich der Weg zum Metal-Olymp. Tolle gesangliche Leistung!

Fasst man zusammen, so agieren die EVIL INVADERS auf dem Album zielgerichteter, reifer und ein klein wenig angepasster als auf dem Vorgängeralbum, welches noch einige Filler verzeichnen konnte. Diese sind auf dem neuen Werk Fehlanzeige, und somit kann ich nur jedem Metal-Fan ans Herz legen, „Shattering Reflections“ anzutesten. Guter Stoff!

 

Shattering Reflection


Cover - Shattering Reflection Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:50 ()
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Ton Steine Sterben

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Musik wie ein deftiger Handkäse.

Allerdings mischt hier keine hessische Handkäserei Magerquark und Natron zusammen und würzt mit Kümmel! Es handelt sich nämlich um die Frankfurter Groove Metal-Kombo, die im Kochtopf Zutaten wie LAMB OF GOD, EXODUS, SCHWEISSER, HEAVEN SHALL BURN und PANTERA köchelt: Metal, Core und Thrash gewürzt mit einer guten Prise Riff-Gitarren.

MEIN KOPF IST EIN BRUTALER ORT gibt’s seit 2012, und sie haben nach „Brutalin“ und „Selbstmitleitkultur“ ihren dritten Longplayer am Start. Die Jungs tragen die Songs auf Deutsch vor; das bietet verstärkt die Chance, die Texte in den Fokus zu nehmen. „Die Songs versuchen“, so heißt es im Infotext, „einen Leuchtturm im Nebel der Halbwahrheiten zu finden, in einer Welt, die sich immer schneller verändert und gleichzeitig stehen bleibt“. Puh, das müffelt sehr nach Pathos! Auf der anderen Seite ist es schön zu sehen, dass sich dich Band Mühe mit ihren Texten gibt und in dieser Hinsicht nicht stumpf agiert.

Die Band vom Main legt mit „In Wahrheit“ los und verteilt direkt ordentlich geharnischte Arschtritte. Patrick Schuch und Christian Schmidt brüllen um die Wette, und das Konzept mit zwei Shoutern geht voll auf! Auch zum Titeltrack „Ton Steine Sterben“ und zu „Die Gute Tat“ lässt sich gut rempeln. Bei „Leuchtturm“ wird grobschlächtig gedoomt, das passt gut rein und schafft Abwechslung. „Männer In Booten“ hat einen super Text und handelt von Anspruch und Wirklichkeit des Lebensstils und der Flüchtlingssituation im Mittelmeer. Der Track ist ebenfalls auf dem bereits am 01. April 2022 erschienenen Sampler "Most Wanted: Peace" vertreten. Der Erlös aus dem Verkauf des Samplers wird übrigens an hilfsbedürftige Kinder in der Ukraine gespendet. Eine feine Aktion! Der liebreizend ruppige Sound entfacht seine Wirkung, und der starke Song bleibt im Ohr. „Es Bricht Der Stolz“ ist aus ähnlichem Holz geschnitzt. Das Album endet mit einem überraschenden Song mit dem Namen „Zahltag ́21“: Gemeinsam mit Mr. Kew wird gerappt, und der Band gelingt es so, noch eine andere Note reinzubringen. Der Sound der Platte ist kräftig und fett; produziert wurde vom Dänen Tue Madsen (Antfarm Studios).

MEIN KOPF IST EIN BRUTALER ORT wuchten Song für Song schwere Riffwalzen empor. Nicht jeder Song ist ein wahres Highlight, aber wir haben es mit einer klasse Platte zu tun, die am 22. April 2022 bei Metalville Records erscheint. „Ton Steine Sterben“ groovt und ist cholerisch-wütend.

 

Ton Steine Sterben


Cover - Ton Steine Sterben Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 51:29 ()
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