Review: (Running Through) A Western Nightmare
Die VOODOO COWBOYS sind eine noch junge Band aus dem Ruhrgebiet, welche seit einiger Zeit mit ihrem rotzigen Rock ‘n‘ Roll die Ecke rund um Bochum regelmäßig mit Live-Shows versorgt und nun mit „(Running Through) A Western Nightmare“ ihre erste EP veröffentlicht hat. Die wichtige Frage: Taugt das was?
Grundsätzlich gilt es das zunächst erstmal völlig zu bejahen – die Songs wechseln stilistisch zwischen Mid-Tempo Rock ‘n‘ Roll („Western Nightmare“) und punkigem Rotz-Rock im Dive-Bar-Stil („Rapid Winds“). Dabei geht es meist musikalisch recht simpel zu: Die Drum-Pattern überschlagen sich nicht mit Komplexität, die Riffs und Bass-Lines supporten in der Regel recht dominant die Vocals. Allerdings wird dies so konsequent fortgeführt, dass die ganze EP ihren kaum wegzudiskutierenden Mitgeh-Faktor hat, der die Musik sympathisch-lebendig macht.
Allerdings muss ich an dieser Stelle anmerken, dass man der Band klar anhört, dass es ihre erste EP ist. Die Aufnahmen sind in Ordnung – nicht mehr und nicht weniger. Kennt man die Musik nun Live und weiß wie sie eigentlich klingen soll kann man das vielleicht etwas anders bewerten – aber das, was da auf dem Silberling gepresst ist schreit nahezu nach einer besseren Aufnahme und Mixing.
Meine Empfehlung wäre daher: Nach dem Kauf der EP, folgt den Jungs am besten mal auf Facebook, sucht euch eine Show in eurer Nähe raus, hört euch das Material live an und tut euch dabei am besten ein Bierchen ins System (schließlich sind wir hier im Ruhrgebiet). Denn die VOODOO COWBOYS haben für mich definitiv ihren besonderen Charme als Live-Band – aber „(Running Through) A Western Nighmare“ ist halt auch ein guter Start.
(Running Through) A Western Nightmare
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
5
Länge:
20:13 ()
Label:
Vertrieb:
PERZONAL WAR gehören seit nunmehr fast 20 Jahre zur Szene (ihre beiden tollen Demos stammen aus 1996 bzw. 1998) und haben sich mit Alben wie „Different But The Same“ und „Faces“ ein bemerkenswertes Standing bei Fans und Kritikern erspielt. Auch Album Nummer 8 wird dies untermauern. Die thrashigen Elemente - vor allem die geilen Riffs und der Hetfield’sche Gesang von Matthias Zimmer – bilden weiterhin die Grundlage, die seit Jahren zu Beobachtende dezente Hinwendung zum Power Metal steht der Band zusätzlich ungemein gut. Das man aber dazu noch mit einem abwechslungsreichen, ausgefeilten Songwriting und kritisch Themen aufwarten kann hebt auch wieder „The Last Sunset“ deutlich über den Durchschnitt. Der Opener „Salvation“ ist ein erstklassiger Up-Tempo-Ohrwurm (bei welchem auch an den genau richtigen Stellen das Tempo mal rausgenommen werden) und auch das direkt darauf folgende „Speed Of Time“ überzeugt (mit tollem Refrain übrigens). „Metalizer“ läßt dann die Bay-Area-Wurzeln am deutlichsten zu Tage treten, das ruhigere „What Would You Say?" gibt Zeit zum Durchatmen. Und auch wenn nicht jede Nummer zum Überflieger taugt, Füllmaterial gibt es auf „The Last Sunset“ gar nicht. Und so bleibt es dabei – PERZONAL WAR sind nicht in der Lage ein schwaches Album abzuliefern, auch „The Last Sunset“ dürfte Fans und Freunde thrashiger Klänge überzeugen. Also was noch? Tja Mensch, da müßte für das Troisdorfer Quartett doch auch endlich mal mehr wie ein Achtungserfolg drin sein.
The Last Sunrise
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
43:22 ()
Label:
Vertrieb:
Eins ist schon mal sicher - auf diesem Album sind seit Coverdales Rückkehr mit WHITESNAKE die mit Abstand besten Songs enthalten. Auf "The Purple Album" findet man, wie der Titel schon vermuten lässt, ausschließlich DEEP PURPLE Songs aus der Mk3-Phase. Warum auch nicht? Hat Schlangenkopf David doch immer wieder mal gerne auch alte WHITESNAKE-Nummern in neuen Versionen auf Platte gepresst.
Eröffnet wird das Album mit "Burn", dem wohl besten Song dieser Purple-Ära, der nach wie vor vollkommen rockt und nur eine Spur verändert wurde. Wobei hier noch zu erwähnen ist, dass bis auf zwei Nummern das gesamte "Burn"-Album in der neuen "WHITESNAKE" steckt. Aber auch Songs aus der zweiten Reihe, wie das groovende, heavy aufgepimpte "Love Child", können in dem neuen Gewand überzeugen. Das Songwriting ist wie eingangs erwähnt über jeden Zweifel erhaben. Hier punktet aber auch der modernere, teils druckvollere Sound. Nehmen wir die gekonnten, bereichernden und akzentuierten Veränderungen im Arrangement noch hinzu, so kommt ein rundum gelungenes Release heraus.
Ich wiederhole mich: "The Purple Album" ist das beste WHITESNAKE-Album in diesem Jahrtausend.
The Purple Album
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
13
Länge:
68:25 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Standing At Your Own Grave
Auch im beschaulichen Schweizer Städtchen Aarau lässt es sich vorzüglich rocken. Das beweisen THE VIBES nun schon seit 13 Jahren. Das Trio hat sich dreckigem Hard Rock mit Southern-Einschlag verschrieben, und gerade eben konnte es den Release des vierten Albums „Standing At Your Own Grave“ feiern.
Schon die Songtitel lassen erahnen, dass hier nicht mit Rock 'n' Roll-Klischees gegeizt wird: „Pussy Lover“, „Liquor Store Blues“, „Lone Gunman“, „Time To Live, Time Do Die“ – hier wird wirklich nichts ausgelassen. Auch musikalisch erfinden die VIBES das Rad nicht neu. Müssen sie ja aber auch gar nicht, wollen Sie ziemlich sicher auch nicht, und macht ja auch überhaupt nichts. Vor allem nicht, weil die Songs durchgehend Spaß machen. Das Spektrum reicht dabei von schnellen Nummern, wie „Pussy Lover“, „Feast Of Flesh“ oder „Liquor Store Blues“, über groovendes Mid-Tempo, wie in „No 6 Butcher Street Pub“, dem trocken stampfenden „Shout It Loud“ oder dem durch Blues-Harp verstärkten „Half God“, das swingende „Pocket Liberty“ und den ruhigen, düsteren Titelsong bis hin zur fast komplett akustischen Western-Ballade „Lone Gunman“. Im Hintergrund gesellt sich auch immer mal wieder eine Orgel dazu und setzt bluesige Akzente. Die Songs sind simpel gestrickt und kommen schnell zum Punkt, dabei gelingt es den VIBES immer wieder, melodische Ohrwurm-Refrains abzuliefern. Angenehmerweise wurde bei der Produktion nicht auf Hochglanz gesetzt, stattdessen gibt es schön abgehangene, dreckige Gitarren und rohe Drums zu hören.
Ein gelungenes Album also, das ordentlich rockt und rotzt, dabei aber auch durch seine Vielseitigkeit überzeugt und trotz der US-amerikanischen Prägung erstaunlich authentisch wirkt.
Standing At Your Own Grave
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
14
Länge:
59:17 ()
Label:
Vertrieb:
Review: There Is Nothing Left To Lose (Re-Release)
„There Is Nothing Left To Lose”, das dritte, 1999 veröffentlichte Album der FOO FIGHTERS eröffnet mit „Stacked Actors” in bester Spät-NIRVANA-Manier – roh, sperrig, hart, riff-dominiert. Und täuscht den geneigten Hörer dabei doch etwas vor, was nachfolgend nicht kommt. Ende der 90er waren die FOO FIGHTERS schon richtig wer im Music-Biz – und dementsprechend auch schon etwas gen Mainstream gepolt. „There Is Nothing Left To Lose” kommt dann auch eine ganze Ecke ruhiger, melodischer, ja poppiger daher als die ersten beiden Werke. Und auch wenn die Hitdichte im direkten Vergleich zum Vorgänger „The Colour And The Shape“ nicht ganz so groß ist, alleine den bedächtigen Nummer-1-Ohrwurm „Learn To Fly“ sollte ein jedweder kennen. Mit dem locker-punkigen „Breakout“, der einfühlsamen Ballade „Aurora“ oder dem auf Hit getrimmten melodischen laut-leise-Track „Headwires“ gibt es starke Songs. Dazwischen klingt für jene, die schon die ersten beiden FOO FIGHTERS-Alben intus haben nicht alles zwingend, aber immer noch gut. Wie schon bei den ersten beiden Alben bietet der letzte Song des Albums „M.I.A.“ wieder großes Kino - den darf man getrost anchecken. Aber auch hier gilt – 11 Songs, 44 Minuten auf schwarze Scheibletten ist übertrieben. Dafür hätte man sich eher eine Klappcover und mehr Infos, respektive Texte gegönnt.
„There Is Nothing Left To Lose” dürfte auf Grund seiner eher gemäßigteren Ausrichtung ein richtiges Einsteigeralbum in das Werk von Dave Grohl & Co. sein – wurde 2001 mit einem Grammy als bestes Rockalbum ausgezeichnet - und damit eine weitere Pflichtlektüre im FOO FIGHTERS-Universum.
LP 1
1. Stacked Actors
2. Breakout
3. Learn To Fly
4. Gimme Stitches
5. Generator
6. Aurora
LP 2
1. Live-In Skin
2. Next Year
3. Headwires
4. Ain't It The Life
5. M.I.A.
There Is Nothing Left To Lose (Re-Release)
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
43:26 ()
Label:
Vertrieb:
Review: The Dreaming City
STARBORN sind eine junge Band aus England, der man ihre Herkunft nun nicht gerade anhört. Denn diese Art von speedigem, kitschfreiem Power Metal ist auf der Insel nun nicht gerade angesagt. Kommt mir jetzt bitte nicht mit DRAGONFORCE, denn STARBORN klingen ganz anders. Da fallen mir eher diverse US Vertreter wie DESTINY'S END, NEW EDEN, ONWARD oder CRESCENT SHIELD ein. STARBORN sind melodisch ohne jedoch zu sehr auf Eingängigkeit bedacht zu sein. Das ist reiner Power Metal ohne Keyboards, Orchestrierungen, Chöre oder sonstigem Beiwerk. Hier gibt es Metal pur, unverfälscht und vor allem zeitlos. Denn obwohl das hier klassischer Stoff ist, werden nicht nur die 80er zitiert, sondern man steht mit beiden Beinen im Jahr 2015. Sänger Bruce Turnbull gefällt mit einem klaren und kraftvollen Organ und seine Hintermannschaft lässt es ordentlich rauchen. „The Dreaming City“ ist zwar als E.P. konzipiert, durch den abschließenden, fast viertel-stündigen Titeltrack kommt man durchaus auf Albumlänge. In Zeiten wo Alben nicht authentisch genug nach den frühen 80ern klingen können, bieten STARBORN eine frische Alternative. Man höre in die Speed Nummer „Carnival of Shadows“ oder den epischen Opener „Triumphant Resolve“.
The Dreaming City
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
5
Länge:
34:15 ()
Label:
Vertrieb:
Seit dem letzten Output von Shredmeister Chris Impellitteri sind nun auch schon wieder knapp sechs Jahre vergangen. Was einerseits damit zusammenhängen mag, dass sein Sänger Rob Rock mit DRIVER aktiv war und auch Impellitteri selbst mit ANIMETAL USA nicht gerade untätig zuhause saß. Die Vollgasattitüde von ANIMETAL USA hat Chris für den neuen IMPELLITTERI Output genauso übernommen, wie auch deren Schlagzeuger John Dette (war als Liveaushilfe schon überall u.A. bei SLAYER, TESTAMENT, ICED EARTH oder ANTHRAX). Am Bass ist immer noch James Amelio Pulli zu hören, welcher nun auch schon seit 1992 die tiefen Seiten bedient. VENOM bietet zwar klassischen IMPELLITTERI Stoff, selbiger wurde aber einem Härte- und Geschwindigkeitslift unterzogen und so geht es über weite Strecken doch recht doublebasslastig zur Sache. Was IMPELLITTERI von vielen anderen Bands mit tollen Instrumentalisten unterscheidet ist die Tatsache, dass man die Frickelorgien sehr kurz hält und den Song in den Vordergrund stellt. Dazu kommen noch Rock's sehr eingängige Vocalarrangements, welche sich sofort im Kleinhirn festsetzen. Die Songs sind knackig kurz und kommen super auf den Punkt. Bieten also keinen Platz für Langeweile. Der Haken dabei ist, dass das Album mit 36 Minuten fast schon ein wenig frech kurz ist. Fairerweise muss man aber sagen, dass die meisten Versionen zwei Bonustracks aufbieten (die mir allerdings nicht vorliegen). Natürlich drängen sich bei IMPELLITTERI die Malmsteen Vergleiche auf. Aber auch ohne rosarote Fanbrille muss man sagen, dass IMPELLITTERI sowohl bei den Songs als auch technisch und vor allem beim Sound die Nase vorne haben. Traditionell veranlagte Metalheads, die auf feurige Soli und eine der besten Stimmen im Metal stehen, sollen mal in „Venom“, „We Own The Night“ und „Jehova“ 'reinhören. Sollte sich lohnen. Und wenn jetzt endlich mal eine Europatour kommt, bin ich gänzlich happy.
Venom
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
36:3 ()
Label:
Vertrieb:
DISSECTOR aus Russland bieten einen cleveren Mix aus alter Göteburg-Schule (frühe IN FLAMES bzw. DARK TRANQUILLITY) mit eher brachialem Stockholm-Sound (DISMEMBER, UNLEASHED) und finnischen Melancho-Anteilen (uralte SENTENCED und AMORPHIS). Das passt wunderbar zusammen und so kommen trotz des harschen Gesangs auch die Melodien nicht zu kurz. DISSECTOR können es thrashig-flott wie in „Sinking in Disgrace“, nur um im folgenden „Delicately Yours“ einige Gänge runterzuschalten („Dreaming In Red“ anyone?). Das ist zwar nicht neu, in dieser Zusammensetzung aber auch nicht alltäglich und vor allem ist es schlicht gut gemacht. Man verzettelt sich nicht und kommt gut auf den Punkt. Die zwanzig-jährige Erfahrung hört man den Herren also durchaus an. Man merkt, dass DISSECTOR die Abwechslung sehr wichtig war, und trotz der vielen unterschiedlichen Stimmungen wirkt das Album wie aus einem Guss. Da passt sogar eine im besten Wortsinne „poppige“ Nummer wie „Hide Away“ super ins Bild. Anhänger von zeitlosem, melodischem Death Metal, die nicht auf der Suche nach neuen Geschwindigkeits- und Brutalitätsrekorden sind, sollten „Grey Anguish“ ein Ohr leihen.
Grey Anguish
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
43:13 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten