Review: A Séance Of Dark Delusions
In die Post-Apokalypse entführt das britische Instrumental-Duo NORDIC GIANTS. "A Seance Of Dark Delusions" heißt die Scheibe - bestehend aus einem breiten Teppich Keyboard und akzentuierten Drums. Leichte Musik für den Hintergrund spielen NORDIC GIANTS dennoch nicht. Als ziemlich düster und anstrengend entpuppt sich das Album mit seinem femininen Gesang und männlichen Sprech-Passagen. Der passende Backround für einen Endzeitstreifen, vielleicht. Und solchen haben die Briten zu dem Stück "Rapture" sogar gedreht.
Mir persönlich ist das Ganze zu ruhig, zu minimalistisch und zu spährisch. Drum-Parts sind hier sehr spärlich gesäht, dafür wird es beizeitem fast sogar poppig. Somit währe das Werk für Fans von ENYA, SIGUR ROS und träumerischer Stille mit Frauengesang aus düsteren Wolken von Interesse.
A Séance Of Dark Delusions
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
09
Länge:
42:49 ()
Label:
Vertrieb:
Review: The Comfort Of Loss And Dust
Nicht etwas aus der deutschen Hauptstadt kommen COLD IN BERLIN - sondern aus London. Viel wärmer ist es da auch nicht. "The Comfort Of Loss & Dust" ist schon das zweite Album der Band, die sich stilistisch sehr schwer einordnen lässt. Post Punk ist hier sicher ein Begriff, aber auch Doom Metal und Psychedelic Rock finden sich bei COLD IN BERLIN wieder. Minimalistisch, dann wieder erhaben und dröhnend ist die Instrumentierung hier und zieht einen in einem psychedelischen Strudel in die Dekadenz. Für großen Wiedererkennungswert sorgt überdies Sängerin Maya, die mit ihrem durchaus gewöhnungsbedürftigen Organ gut zu dem avantgardistischen Garagen-Sound der Band passt. Als ausgesprochen variabel erweist sich Maya - bewegt sich zwischen Quietschen und Knarzen, sowie 70'er Jahre Rock-Gesang.
Gerade "The Bell" und "Dopamine" zeugen wohl von einigem Können - Eine doomige Instrumentierung passt hier gut zu den schrägen Vocals. Sehr stimmungsvoll und düster-doomig gibt sich auch "Pray For Us" mit seinem mystischen Männerchor im Hintergrund. Das ruhigere "Ghosts" präsentiert die Band wieder von einer ganz anderen - aber auch langweiligeren Seite. "She Walks", "Sinner" und "Natural Order" geben sich dafür recht solide.
Eine schöne post-punk-avandgardeistische Scheibe ist "The Compfort Of Loss & Dust" geworden. Mit Sicherheit nichts für jeder Mann und jede Stimmungslage, aber wohl ein gelungenes, kunstvolles Stück Musik voller Authentisität und Gefühl. Der Blues der Neuzeit?
Anspieltipps sind "Dopamine" und "Pray For Us".
The Comfort Of Loss And Dust
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
48:5 ()
Label:
Vertrieb:
Aus Trondheim kommen KATECHON, die mit "Coronation" nach ihrem Debüt "Man, God, Giant" (2013) ihre zweite Langrille auf den Markt bringen. Geboten wird hier - wie auch schon auf dem Vorgänger - eine düstere Mixtur aus Black Metal und Death Metal. Hier gibt es Momente puren Chaos, wo alles einfach nur wild und laut ist, um in dem nächsten Moment okkult-spirituelle Töne einzuschlagen und den Hörer in ein seichtes Wabbern zu hüllen. "Noble Man" ist ein hervorragendes Beispiel für dieses stetige Auf- und Ab. "Days In Delirium" erweist sich mit ziemlich kranken Vocals und einem seichten Beginn als ein sehr abenteuerliches Stück mit vielen neuartigen Ideen, bevor es mit "Shroud Of Death" wieder ganz old-school weitergeht.
KATECHON wissen gekonnt Altes mit Neuem zu kombinieren und nicht in dem in den 90er Jahren aufgeschütteten Einheitsbrei zu versinken. Für Freunde extremer Metal-Klänge.
Coronation
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
09
Länge:
34:46 ()
Label:
Vertrieb:
Eins steht schon mal fest Kinder: Mit dieser Platte bekommt ihre eure Eltern klein. We Butter The Bread With Butter (WBTBWB) aus Berlin vereinen Extreme wie Metal beziehungsweise Deathcore mit Techno und Dubstep. Trotz der Härte und dem ganzen Gebrüll und Gekreisch haben die Songs einen hohen Wiedererkennungswert - ja, man kann tatsächlich das Wort Hits in den Mund nehmen. Viele Refrains sind mit klebrig süßen Refrains ausgestattet, die die Generation U25 zum Schmelzen bringen. »Berlin Berlin!« ist eine coole Tanznummer mit pompösen Keyboards. Das Nachfolgende »Bang Bang Bang« klingt eher wie ein metallisierter Hiphop-Song, der stark durch den Schwermetal-Fleischwolf gedreht wurde. Dabei geht hier Sänger Paul Bartzsch das gesamte Spektrum des extremen Gesangs durch. Hier kann man sich förmlich die mit den Augen rollenden Eltern vorstellen, die dieses Getöse aus dem Kinderzimmer ertragen müssen.
Das man die Band nicht all allzu ernst nehmen sollte zeigt zum Beispiel »Rockstar«, das von dem »schweren Leben« eines selbigen handelt.
Fazit: »Wieder Geil!« ist ein Album, das durch den wilden Stilmix sehr viel Spaß macht und zum abfeiern einlädt. Traditionelle Metalhörer werden allerdings eher Brechreiz bekommen. Die »Kids« werden es aber lieben.
Wieder Geil!
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
36:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Aria Of Vernal Tombs
Mediaval-/Melodic Black Metal spielen OBSEQUIAE aus Minneapolis in den Vereinigten Staaten. „Aria Of Vernal Tombs“ ist des Trios zweites Album – nach dem 2011 veröffentlichten „Suspended In The Brume Of Eos“. Der stil ist klar: OBSEQUIAE spielen mittelalterlichen Black Folk-Metal, mit rauem Gesang und hübschen Melodien – die sich vor allem in den fast anmutigen Lead-Melodien und Harfenspiel breit machen. Gerade letztes sorgt dabei für ein ordentliches „mediaval“-Flair.
Sieben Songs und vier akustische Interludes gibt es hier, mit düsterer, mittelalterlichen Atmosphäre und eher britischem denn amerikanischen Einschlag. Schon der Opener „Autumnal Pyre“ überzeugt mit ohrwurmlastigen Melodien. Dieses Niveau wird weitgehend auf der Scheibe gehalten und durch kurze Interludes aufgelockert. „Orphic Rites Of The Mystic“ liefert zum Schluss ein eingängig wie düsteres Finale mit starkem Gitarrenspiel. Fans von Bands wie WINTERFYLLETH, FOREFATHER, EMPYRIUM und SAOR sollten hier mal reinhören!
Aria Of Vernal Tombs
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
44:16 ()
Label:
Vertrieb:
ISVIND sind längst kein Geheimtipp mehr, konnten die Norweger schon mit ihrer letzten Full-Length Veröffentlichung „Daumyra“ (2013) ordentlich punkten.
ISVIND spielen Black Metal, wie er nur aus dem finsteren Norden kommen kann: Roh und von einer eisigen Kälte beseelt, die einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Hier gibt es Riffs, die bei einem jeden Fan der letzten Black Metal-Dekade freudiges Schauern auslösen: ISVIND gehen ohne viel Schnick-Schnack zu Werke und beschränken sich auf die Essenz des nordischen Black Metal.
„Gud“ heißt das bisher dritte Werk nach der isvind’schen Wiederkehr (2011). Grym und Frostbitten sind die Herren geblieben, doch einige Neuerungen haben sich bei „Gud“ dann doch eingeschlichen. ISVIND zeigen sich hier von ihrer (bisher) variabelsten Seite und konnten ihr wohl abwechslungsreichstes Album aufnehmen.
So suggeriert einem schon der geniale Opener „Flommen“ das ISVIND mehr als nur Geschredder können – kommt hier weiblicher Gesang doch wunderbar unkitschig zu Einsatz. Immer öfter hat man es hier mit unerwarteten Breaks, kranken Melodien („DaRen“) Tempi- und Taktwechseln zu tun. Auch verzweifelte Frauenstimmen und lange Instrumental-Intros muss man hier nicht missen – ebenso wenig wie klassische, Tempo-dominierte ISVIND-Stücke („Giften“).
Gegen Ende von „Ordet“, beim Opener, „Hyrden“ und auch sonst an genug Stellen: Gänsehaut. ISVIND wissen, wie man Black Metal spielt und müssen sich vor den gängigen Genre-Klassikern nicht verstecken. Gud gemacht!
Gud
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
09
Länge:
45:36 ()
Label:
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Es gibt so viele Folk- und Pagan Metal-Bands. Als erstes denkt man da natürlich an Vertreter wie KORPIKLAANI und ELUVEITIE, doch auch im Black Metal erhalten folkige Melodien gerne Einzug. Eine Band, die diesen Stil seit Mitte der Neunziger spielt und prägt sind die lettischen SKYFORGER. Lettische Mythen und Historische Schlachten werden hier in ein folkisch angehauchtes Pagan/Black Metal-Gewand gehüllt. Die metallischen Wurzeln wurden dabei nie vernachlässigt, das Full-Folk-Album „Zobena Dziesma“ (2003) einmal außer Acht gelassen.
So täuscht das folklorige Intro „Ei skīja, skīja“ („Oh Rise, Rise“): SKYFORGER machen mit „Senprūsija“ („Old Prussia“) genau da weiter, wo sie vor fünf Jahren mit „Kurbads“ aufgehört haben: Sehr schwärzlichen, aggressiven Pagan Metal gibt es hier – in druckvoller Produktion und mit archaisch folkigem Touch. Tatsächlich wird das im Titelsong aufgebrachte Tempo auf ganzer Strecke gehalten. „Tagad vai nekad“ („Now Or Never“) glänzt mit einem wunderbar prägnanten Refrain und großem Abwechslungsreichtum. Auf der zweiten Hälfte des Albums wird es mit Stücken wie „Divi brāļi“ („Two Brothers“) oder dem mystischen Instrumental „Rituāls“ folkiger während „Zem Lietuvas karogiem“, während „Under Lithuanian Banners“ zu guter Letzt noch einmal ordentlich Gas gibt.
Inhaltlich befasst sich das Konzeptwerk mit den frühen Preußen, der dritten baltischen Nation (neben den Letten und Lithauern). Das Coverartwork spiegelt dabei wieder, das von denen bis auf ein paar Knochen, Artefakte und Finsternis nicht viel geblieben ist – mit den deutschen Preußen (man erinnere sich an Kaiser Wilhelm) hatte diese Nation – wie SKYFORGER betonen – nicht viel gemeinsam.
Ein stimmiges Black- Pagan-Werk ist „Senprūsija“ geworden, das die Diskographie von SKYFORGER gebührend fortsetzt und mit Sicherheit bei Fans von Bands wie CELTACHOR und WINTERFYLLETH Gefallen finden wird.
Senprūsija
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
58:11 ()
Label:
Vertrieb:
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