Da wurde diese CD schon vor über einem Jahr aufgenommen aber erst jetzt hat sich ein Label gefunden um das Stück auch unters Volk zu bringen. Und das wo doch Punk mittlerweile salonfähig geworden ist, wo selbst kleine Girlies mit einem Grinsen und Zahnlücke mit voller Überzeugung sagen „Ich hör Punk“, da stehts doch irgendwie schlecht um diese Musik. Denn irgendwie hat sich in den letzten Jahren unter Punk entweder die assige Saufprolschiene oder die VIVA tauglich Punkrockpartytmucke in den Köpfen der meisten Menschen (und leider auch der meisten Bands) festgesetzt. Aber das es doch noch gute, intelligente Bands gibt, die sich sowohl auf sinnvolle Texte verstehen als auch ihrem Instrument mehr als 2 oder 3 Riffs entlocken können zeigen ZAUNPFAHL auf eindrucksvolle Weise. Nicht nur die geografische Nähe zu den Leuten der Dritten Wahl fällt auf, auch musikalisch finden sich Parallelen, hier aber mit originelleren und lockereren Texten und softerer Musik. Hier und da ein Metal Riff, ein paar Trompeten, Rock, Punk, gute Laune, nachdenkliche Laune, Ironie, Witz, hier und da aber auch einfach nur platt und „ganz normal“, das ist in etwa die Ecke in die ich Zaunpfahl packen würde wenn ich müsste. Gefundenes Fressen also für die anspruchsvolleren Rocker mit Punkeinschlag da draußen!
Eine noch recht junge Band, mit grade mal 3 Jahre sind seit ihrer Gründung vergangen, und schon mit einem kompletten Album im Gepäck. 14 Tracks die sich nicht so einfach zusammenfassen lassen, denn stilistisch kann man höchstens den kleinsten gemeinsamen Nenner ausmachen, dieser liegt irgendwo zwischen Rock, Hardcore und Metal und jetzt seid ihr genauso schlau wie vorher! Die Songs sind alle recht simpel gestrickt, prädestiniert für den Liveeinsatz, alle gut hörbar und ohne große Ausrutscher. Aber leider auch nicht nach oben, die Band ist einfach Mittelklasse in fast jeder Hinsicht. Nichts fällt besonders positiv auf, ich finde leider auch nichts was sie von anderen Bands deutlich abhebt. Die eingängigen Melodien, die man spätestens beim zweiten Hören mitsingen kann täuschen über die ein oder andere Schwäche grade bei der singenden Fraktion, die live zwar vielleicht nicht ins Gewicht fällt, aber die auf einer CD wirklich zu vermeiden ist! Die Produktion geht für den Undergroundbereich noch in Ordnung, aber verleit der Musik nicht unbedingt sehr viel Glanz. Schade eigentlich, denn vielleicht hätte man in dieses Album einfach mehr Zeit investieren müssen um einige unnötige Fehler zu vermeiden.
Einer Band, die sich durch ihr Logo und ihre Ursprünge offen zum Hip Hop bekennt, kann man schlecht vorwerfen, sie versuchen cool zu klingen und Amilike zu wirken. Das ist hier sozusagen Berufsbild, wer also Hip Hoppigen Gesang nicht abkann wird hier Magenkrämpfe und Ohrkrebs bekommen, wer sich damit zumindest ein bisschen anfreunden kann, dem zeigen DISLOCATED STYLES wie der Hase rockt. Obwohl sie munter vor sich hin riffende Gitarren benutzen, klingen sie nicht wie ihre New Metal Kollegen sondern eher in Richtung Rock als Metal tendierend und auch eher in Richtung Hip Hop als Rock. Alles klar? Irgendwo dazwischen spielen sie also ziemlich coole Mucke, mal härter, mal verspielter, mal sehr konkret cool, mal wieder ironisch oder witzig. Der Anfang von „Possesed By Demons“ erinnert mich irgendwie fatal an Fatboy Slim, „Riders Of The Silence” ist extrem cool und „Reckoning“ rockt nur noch. Das die Sache verdammt gut produziert ist versteht sich im Hause Roadrunner sowieso. Amen und aus.
Hab ich was mit den Ohren? Kann ich nicht lesen? Betrachtet man sich die bisher erschienenen Reviews auf der Homepage der Schweizer könnte man meinen, es handele sich um ein Bomben-Demo-Album. Naja. Schlecht isses ja auch wirklich nicht: Technischer Death Metal mal wieder vermischt mit Thrash-Teilen. Soweit ok. Aber mir persönlich klingt das ganze ein bisserl zu aufgesetzt, zu frickelig, zu sperrig, zu holprig ... Und der Sound klingt für ein Demo zwar soweit in Ordnung, mehr aber auch nicht. Lediglich bei tiefen Tönen kommt das Ganze gebückt-knallig aus den Boxen. Der vermeintliche Single-Hit „Still Alive“ entpuppt sich als Achtziger-Kracher. Echt ganz witzig, irgendwie erinnert mich das Teil an BROCAS HELM - falls das noch jemandem etwas sagt...