Doooooooooooooooooooooooooooooooooooooommmmmm-Metallllllllllllllll find' ich scheißßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßße. Zumindest, wenn er derart einfallslos rüberkommt, wie von diesen Kollegen. Gar grausige Hammond-Keyboard-Klänge untergemischt, ab und an mal ein bisschen auf’s Gaspedal gedrückt (wenn die Gitarrensaiten nicht gerade stundenlang denselben Ton von sich geben), dazu abgehacktes Death-Metal-Gegrunze und Lieder mit 120 Breaks. Prima. Und wann fängt der Song endlich an? Vorteil: Man versteht mit ein bisschen Anstrengung sogar die Texte. Und man kann weggehen und verpasst nüscht. Ach: Eigentlich gibt’s die Kapelle ja gar nicht mehr. Denn nach zwei Scheiben 1994 und 95 sowie einer Sampler-Teilnahme 1998 war nix mehr zu hören., Rich von Lost Disciple ist diese Scheibe zu verdanken. Und sie enthält das gesamte künstlerische Schaffen der Amis. Supi. DAAAAAAAAAAANKE Rich, vielen DAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAANK. Nur für Die-Hard-Doomer.
Nach dem letzten, leider nur was den Qualitätslevel und nicht die Verkaufszahlen anbetraf, absoluten Megateil "Clarity" könnte man denken, es würde für JIMMY EAT WORLD schon eine ziemlich undankbare Aufgabe werden, ein "geeignetes" Nachfolgealbum herauszubringen, um den hohen Erwartungen (völlig) gerecht zu werden. Denn welche Vorgehensweisen sind am besten ... für die Band, die Fans oder den Absatz? Das bewährte Erfolgsrezept nocheinmal aufwärmen bzw. fortsetzen oder stilistisch etwas ganz anderes (Neudeutsch: Musikalische Weiterentwicklung - wenn dies in Kritiken drin steht geht’s meistens doch arg in die Hose!) oder es einfach ohne Hintergedanken laufen lassen und dann einfach sehen was dabei rauskommt? Ich denke letzteres trifft auf das brandneue Album "Bleed American" von JEW durchaus zu. Die CD ist zwar partiell schon etwas anders (nämlich härter) geraten als CLARITY trägt aber trotzdem noch die unverkennbaren Trademarks der Band: Melodischer Alternative Rock mit Gitarrensounds die u.a. ein wenig an die SMITHS/TRAVIS erinnern, eine klare Stimme und coole harmonische Songs mit einem leichten Hang zum Pop. Die JIMMY’S lassen es aber insgesamt schon etwas deftiger krachen und schrecken dabei auch nicht vor richtigen "Brachialbreitwandriffs" zurück man höre nur u.a. "The authority Song". Die Mehrzahl der 11 Songs sind dabei teilweise etwas schneller beinahe schon wütender als auf dem Vorgänger ausgefallen. Trotzdem klingt alles noch ziemlich relaxt, locker und nicht etwa aufgesetzt. Hier gibt’s keine Anbiederung an irgendwelche modernen Trends mit Pseudogeschreie, protzig/heruntergestimmte Gitarrenriffs und auch äußerlich verzichtet man auf Hosen, deren Gesäßteile bis in die Kniekehlen gehen, megacoolen Baseballcaps oder gar die gestrickte Variante des neumodischen Hutschmucks. Gleich beim Opener und gleichnamigen Titeltrack "Bleed American" legen JIMMY EAT WORLD mit ungewohnt druckvollen Gitarren richtig los und beweißen nachhaltig, daß sie auch so richtig abrocken können. Natürlich sind auch auf "Bleed American" wieder eine Reihe dieser fantastisch leichten Songs wie z.B. "My Sundown" oder "Sweetness" zu finden, die mit ihrem melancholisch/spröden Charme sich diebisch in die Gehörgänge einschleichen. Die erste Single "The Middle" wartet wiederum mit einem sehr eingängig im typischen Powerrockpop-Gewand gehaltenen Sound auf, hat sicher Mainstreamcharakter - ist trotzdem einfach klasse gemacht. Bei einem der besten Titel eines überragenden Albums "Your House" kann man auch wieder einige WEEZER-Anleihen deutlich heraushören, was aber ebenfalls nur positiv zu werten ist. Die etwas verträumt klingenden Akustikgitarren mit dem schlichten Drumming verleihen der Melodie einfach das gewisse Etwas. Die schlichte Genialität und Leichtigkeit mit der Sänger Jim Adkins und seine Mannen auf "Bleed American" dermaßen souverän zu Werke gehen sollte endgültig der Start für eine steile Kariere sein. Damit da auch gar nichts schief geht, muß ich mit allem Nachdruck zum Kauf dieser CD raten - ihr verpasst sonst was.
Mit "Trying To Kiss The Sun" stellt sich hier der Zweitling der Freisinger Artrockband RPWL vor. Schon mit ihrem im September 2000 erschienen Debütalbum "God Has Failed" ließ RPWL (über den Namen komme ich schon seit dem Debüt nicht weg!) die deutsche Artrock-Fangemeide jubeln. Auch wenn Anno 2000 alles noch sehr stark nach Pink Floyd klang - die Scheibe zeigte songwriterisches Potential, musikalisches Können und einen herausragend guten Gesang. RPWL selbst steht für die Namen der vier Gründungsmitglieder der 1997 als Pink Floyd Coverband ins Leben gerufenen Formation. Schlagzeuger Phil Paul Rissettio, Bassist Chris Postl, Gittarist Karlheinz Wallner sowie Sänger und Keyboarder Yogi Lang. Vor "Trying To Kiss The Sun" gab es einen Wechsel im Line-Up. Am Bass ist jetzt Stephan Ebner zugange; neu dazu kam Keyboarder Andreas Wernthaler. Und die Herren aus Bayern haben sich in den letzten zwei Jahren hörbar weiterentwickelt. Die Anleihen bei den Übervätern von Pink Floyd sind zwar weiterhin allerorts hörbar (und das ist auch gut so, wie beim fast neunminütigen "Home Again" und dem (meiner Meinung nach) schönstem Track der CD "Believe Me") - aber trotzdem lassen die Songs immer eine eigene Note erkennen ("I Don’t Know (What’s It’s Like)", "Trying To Kiss The Sun"). Das Album ist eine Ecke kantiger und lauter als "God Has Failed" ausgefallen - RPWL haben sich von ihren Vorbildern gelöst, ohne sie zu verleugnen. Besonderes Augenmerk hat man auf die Umsetzung der oft ausgeklügelten Song- und Klangideen gelegt, die einen immer wieder mal an die Siebziger Artrock-Glanzzeiten erinnern. Dabei gehen aber nie die wunderschön komponierten Melodien verloren, man höre sich nur mal den zum Träumen und Abheben einladenden Song "You" an. In den getragenen, perfekt arrangierten Gitarrensolis scheint man alsbald leicht in Richtung Blues abzudriften, nur um recht schnell wieder die Kurve zurück zu kriegen; das Ganze im Wechsel mit sauber abgestimmten Synthieklängen. Zusätzlich sorgen in die Songs sorgfältig eingebaute Geräusche und Klänge dafür, das man ständig neues entdeckt (auch eine Anleihe von Pink Floyd, Beispiel Song Nr. 5 "Side By Side"). RPWL beherrschen ihre Instrumente ungemein gut, dazu ist das Ganze professionell produziert und abgemischt. Aber das größte Plus der Band dürfte die Stimme von Sänger Yogi Lang sein (fast zu gut für eine deutsche Rockband), welche öfters mal deutlich an David Gilmour erinnert und den geneigten Zuhörer in ihren Bann zieht. Schwach ist keiner der zehn präsentierten Tracks. Für Artrock-Fans und Prog’ies, welche an Bands wie Pendragon, Alias Eyes und vor allem an dem letzten großartigen Output von Porcupine Tree (Lightbulb Sun) gefallen fanden, ist das reinhören in "Trying To Kiss The Sun" Pflicht. Pink Floyd Jünger können bedenkenlos zugreifen und wer den Erstling von RPWL des öfteren im Player rotieren lässt hat die Scheibe sowieso schon im Visier (und dies trotz des dämlichen Bandnamens - Sorry Jungs). Dem Rest wird’s eh’ zu ruhig sein.
Für die Schweizer Heavy/True-Metal-Combo Emerald hat sich der Traum vieler Underground-Bands erfüllt - Sie haben einen Vertrag bei einer namhaften Plattenfirma ergattert (Shark Records). Das erste zählbare Ergebnis dieser Verbindung ist die "remixed"-Wiederveröffentlichung des bereits 2001 in Eigenregie fabrizierten "Calling The Knights"-Silberlings (mit neuem Artwork plus 2 Bonustracks). Emerald präsentieren einen melodischen, episch angehauchten Heavy/True Metal dessen Ursprünge deutlich in den Mittachtzigern liegen und der sich mehr am US-Metal orientiert als an europäischen Größen Marke Stratovarius oder Hammerfall. Und der erste Eindruck ist dann schon mal ein positiver: nämlich ein gelungenes Cover (Ken Kelly: u.a. Kiss und die geilen Manowar-Teile) und eine professionell aufgemachtes Booklet. Nach dem einlegen des Rundlings in den CD-Player ertönt ein kurzes episches Intro und das hymnenhafte "Emerald Knights". Bei diesem Song fällt sofort das Organ von Shouter Jvo Julmy auf. Die hohe, kratzige Stimme wird nicht jedermanns Sache sein, fügt sich aber in die präsentierten Songs gut ein - und erscheint nach wenigen Durchläufen unverzichtbar zum Sound von Emerald dazuzugehören. Mit der Coverversion von "Medieval Steel" (von gleichnamiger Band aus dem Jahre 1984) beweisen Emerald ein gutes Händchen. Der Song passt problemlos zu den anderen Stücken der Scheibe. Dabei war den Jungs mit Sicherheit bewusst, das ihre Eigenkompositionen im Vergleich zu diesem herausragenden Song naturgemäß etwas abfallen. Das sie den Song trotzdem draufgepackt haben ist aller Ehren wert. Als weitere Anspieltipps sind das eingängige "Hard To Be True" und das eher als Stampfer ausgelegte "Shadowknight" zu nennen; die beiden Songs zeigen Emerald von einer Seite, die den Vergleich zur internationalen Konkurrenz nicht zu scheuen brauchen. Die obligatorische Ballade "You Belong To Me" ist ein Schwachpunkt der Scheibe. Obwohl Sänger Jvo Julmy ein Organ hat, das auch ruhigere Passagen gut rüberbringt, ist der Song an sich doch etwas zu belanglos und ohne Überraschungen gestaltet - (nicht wirklich muss auf jedem Rockalbum eine Ballade sein). Das folgende achteinhalbminütige "Across The Sea" kommt dann als Höhepunkt von "Calling The Knights" (natürlich nach "Medieval Steel") noch mal mit voller atmosphärischer Wucht, guter Gitarrenarbeit und einer toller Melodie daher. Von den beiden zusätzlich auf das Ende der Neuveröffentlichung gepackten Bonustracks (vom selbstproduzierten Erstling "Rebels Of Our Time") kann vor allem der Track "I Will Remember" überzeugen und hält das Niveau der neueren Kompositionen. Neben Sänger Jvo Julmy besteht die Formation der Freiburger Band noch aus Keyboarder Thomas Vaucher (der sich meist wohltuend im Hintergrund hält) sowie Gitarrist Michael Vaucher und Bassisten Stephan Kaufmann. Der bei Emerald schon zur Tradition gehörende ständige Wechsel im Line-Up scheint auch noch nicht beendet zu sein. Im Booklet ist noch Stefan Neuhaus als Mann hinter der Schießbude geführt - andere Quellen nennen hier bereits Andy Bächler als Schlagzeuger. Als Wermutstropfen ist noch anzumerken, das der Sound der Scheibe leider doch etwas trocken geraten ist (trotz Remix ! ) und das klingt ebenfalls verdächtig nach den gelobten achtziger Jahren. Nichtsdestotrotz haben Emerald eine Scheibe hingelegt, an der Fans melodiösen Heavy bzw. True Metals mit einem gehörigem Touch 1980er, ihre Freude haben werden - jene sollten sich das Teil mal anhören. Und noch ein Tipp: Emerald sind bereits wieder im Studio um die erste Neueinspielung für Shark Records einzutüten - wir dürfen gespannt sein.
Four young, dusty Germans who definitely know how to Rock! - mit diese Zeile beginnt das Bandinfo der 1995 gegründeten Combo Red Aim. Die vier Saarländer mit Tarnnamen wie Dr. Don Rogers (Vocals), Benni (Guitar), El Davide (Bass) und Gemb (Drums) haben sich dabei dem astreinen Wüstenrock verschrieben. Sie legen mit "Flesh For Fantasy" nach zwei selbst produzierten Mini-CD’s und zwei regulären Longplayern nun ihr neustes Output vor. Die beiden "regulären" Vorgängerscheiben "Call Me Tiger" und "Saartanic Cluttydogs" zeigten bereits die unterschiedlichsten Wurzeln von Red Aim auf: Rock als eine Stoner-Mixtur aus Alternative und Rock’n’Roll; das Ganze versehen mit psychedelischen Elementen; plus einem hörbaren Kyuss-Einfluß. "Flesh For Fantasy schlägt ebenfalls in diese Kerbe. Der Opener "The Golden Nonstop" ist ein eher straighter Rocker der schon viel über die Qualitäten von Red Aim aussagt - originelle oft witzige Songideen, Einsatz von Hammondorgel, Percussions u.ä., einen guten Groove, und einer verdammt guten Stimme (wenn auch hin und wieder mit den "Zwischenrufen und –schreien" etwas übertrieben wird). Die beiden nächsten Songs fallen da leider etwas ab, ehe sich mit "Highway Crucifix" und "Aroma" zwei Songs den Weg in unsere Gehörgänge bahnen die Red Aim von ihrer besten Seite zeigen. Vor allem "Aroma" mit seinen teilweise an den guten alten Rock’n’Roll der 50er und 60er erinnerten Gesang von Dr. Don Rogers hat Ohrwurmcharakter. Bei "Highway Crucifix fällt wiederum der recht abwechslungsreiche Gesang auf und dazu kommt das mit viel Liebe zum Detail gestaltete Songwriting. Auch die folgenden Songs können im Großen und Ganzen ein entsprechendes Niveau halten ("Tombola", "Kneel Down And Blow For Forgiveness" - J Kulttitel) und lassen die Scheibe bis zum Schluss nicht langweilig werden. Der vorletzte Song des Albums, die Cover-Version "Rock You Like A Hurricane" (Klasse-Song von der 1982er Scorpions Hammer-Scheibe "Blackout") kommt musikalisch recht authentisch rüber. Der Gesang ist natürlich nicht vergleichbar mit dem von Klaus Meine - die Version von Red Aim hat aber gerade auf Grund dessen ihren eigenen Charme und Qualität. Auf den Gag mit dem letztes Titel hätte man zugunsten eines weiteren Stückes ruhig verzichten können (der schnelle Rocker "Aprilfuckers" hat eigentlich nicht mal zwei Minuten Spiellänge statt der angezeigten acht Minuten). Nach cirka viereinhalb Minuten vorspulen (oder Zeit schinden) kommt ein überflüssiges Intermezzo - wohl eher nur für Eingeweihte witzig - das ist nicht so toll. An Größen wie besagte Kyuss, 7Zuma7 (Red Aim bestritt mit ihnen die Tour 2000) oder gar den Spiritual Beggars reicht es nicht ganz ran. Die Jungs haben aber ohne Frage das Zeug dazu, wenn sie ihren Weg konsequent weitergehen, zur Konkurrenz aufzuschließen. Leutchen die auf originellen Wüstenrock stehen, sollten das Ding ruhig mal antesten.