Vor uns liegt nun bereits das fünfte Album der deutschen Metalband SCANNER aus Gelsenkirchen. Mit dem neuen Album "Scantropolis" haben SCANNER thematisch den Sprung ins neue Jahrtausend mit einer Art Hommage an Fritz Lang (Regisseur des legendären Stummfilms "Metropolis" von 1926) vollzogen und sich musikalisch an diesem Klassiker orientiert. Die CD selbst bietet durchaus modern gemachten Heavy Metal mit teilweise recht starkem Keyboardeinschlag, wobei sich die Songs vorwiegend im Midtempobereich bewegen - den vom Label angekündigten Power Metal trotz einiger Doublebasattacken sucht man hier allerdings vergebens. Auch den klassischen Einschlag dieser Band, die einmal gleichzeitig mit Legenden wie HELLOWEEN, GRAVE DIGGER oder RUNNING WILD ins Musikbusiness gestartet ist, kann von mir nur schwer nachvollzogen werden. Denn stilistisch haben SCANNER 2002 aber auch rein gar nichts mit diesen Gruppen zu tun. Die wichtigste Neuerung bei "Scantropolis" hat sich ganz sicher bei den Vocals vollzogen, denn es wurde mit Lisa Croft diesesmal ein (Front-) Frau für die Leadstimme engagiert. Nun die neue Dame hat wahrlich keine schlechte Stimme, wenn auch nichts überragendes (da für Metal nicht aggressiv genug!). Die recht "glatte" Stimme dominiert bei allen 10 ziemlich eingängigen Tracks aber teilweise fehlt da doch irgendwie die richtige Power. Die Gitarrenarbeit ist schon ordentlich man merkt, der Leadgitarrist hat auch was drauf, darf es aber leider nur zu selten richtig zeigen. Es gibt stellenweise schöne schwere Riffs mit guten Melodien ("Sister Mary"), diese guten Ansätze sind mir insgesamt zu kraft- und zahnlos. Die aktuelle Single "Till the Ferryman dies" ist noch recht gut gelungen (auch die dabei mitverwurstelte Mission Impossible Bassline ist originell und paßt gut zu dem Song!) aber es müßte mehr (in Bezug auf die Songqualität) in diese Richtung dabei sein. Völlig Mißlungen dagegen der Track "Engel Brechts" eine Umsetzung des Gedichts "Über die Verführung von Engeln" von Bertold Brecht. Vor allem die billig klingenden Bontempikeyboards und der deutsche Gesang wirken wie eine grausige Kombination aus DORO meets SUBWAY to SALLY für die ganz Armen. Das nächste mal bitte etwas mehr Schmackes.
Fürwahr, fürwahr... Gar seltsame Musik machen ZOMBIE JOE. Junger deutscher Nachwuchs in Sachen harter Rockmusik versucht sich daran ein bisschen alte Klischees aufzubrechen. Und ich weiß irgendwie gar nicht was ich davon halten soll. Die Musik verschließt sich sehr gekonnt davor geliebt zu werden, die Songs sind sperrig und wirklich Spaß macht es nicht die CD zu hören. Aber wir sind ja alle ein bisschen Masochist, und so gibt es doch etwas an ihr dass dafür sorgt, dass man die CD ein ums andere mal hören muss und sich dabei ertappt die Lieder mitzusummen. Auf der einen Seite der deutsche Gesang abseits von Rammsteinigen Plattitüden, gesungen von einem männlichen Protagonisten dem ich gewissen Qualitäten nicht absprechen möchte, auf der anderen Seite die Verbindung von fast schnulzigen Melodie mit schweren Gitarren, das ganze mit einer großen Portion "wirsindanders"-Aroma und dann noch seltsam dumpf gemischt ohne billig zu wirken... ihr merkt schon dass "Vegas" schwerlich zu beschreiben ist. Musik die in keine Schublade passt, Musik die beim Hören weh tut und Musik die einen gewissen Suchtfaktor hat, das alles spricht schon dafür ZOMBIE JOE einmal anzuhören.