Man, was habe ich hier solange diese Perle rumliegen lassen!? Mabus aus Düsseldorf, dem deutschen Modemekka, zocken Death Metal, der Parallelen zu Six Feet Under, Cannibal Corpse blabla aufweist. Es hat zwei, drei Durchläufe gebraucht, bis ich mit der MCD warm wurde, aber dann entfaltete sich das Potential der Vier um so mehr und mir wurde klar, daß die guten Kritiken für die Vorgängerscheiben (u.a. im Legacy, Sonic Seducer) mehr als berechtigt waren. Eingängige Melodien, coole Gitarrensoli und ein Sänger, der zwar recht tief growlt, aber dabei immer noch verständlich ist, sind die Pluspunkte auf "Handmade". Leider klingt der Schlagzeugsound etwas dünn, aber das kann man angesichts der drei geilen Songs verschmerzen. Mabus sollten bald einen Plattenvertrag kriegen, Labels, meldet euch!
Schon nach dem ersten Durchgang muß man sich leider wirklich Fragen, wer in der heutigen Zeit noch ernsthaft diese zweite Platte von 101 SOUTH braucht? Denn auf "Roll the Dice" gibt es insgesamt nur sehr braven und gediegenen AOR der schlechteren, da ziemlich eintönig und langweilig geraten, Sorte. Trotz natürlich einer guter Produktion kommt doch soundmäßig (fast) alles nur verhalten und altbacken rüber. Insgesamt sind einfach zu viele langsame und halbballadeske Tracks enthalten, die zwar mit durchaus guten Ansätzen (und davon gibt es eigentlich genügend!) aufwarten kann, aber es fehlen dann einfach die guten zündenden Refrains. Der Sänger Gregory Lynn Hall hat wirklich ein gutes, erdiges Organ (erinnert mich voll an John Parr) wird aber zuwenig "richtig" eingesetzt, will sagen er darf nur selten aus sich herausgehen wie u.a. beim Titelsong "Roll of the Dice" sondern muß brave Liedchen ("Borderline") singen, die man alle irgendwie schon mal gehört hat und einen daher nicht gerade vom Hocker hauen. Es handelt sich daher bei "Roll the Dice" mitnichten, um ein traumhaftes Zweitwerk von HARLAN CAGE/FORTUNE Leader Roger Scott Craig und diversen Gästen aus der Session Musiker Szene in Los Angeles wie Billy Liesegang, denn der majestätischer/pompös aufgemotzte AOR bleibt trotz allem voll in den Startlöchern hängen.
Da kann auch der gute Opener "What's your Game" und ein originelles Frontcover nichts mehr daran ändern - 101 SOUTH kann man sich als rockfan wirklich schenken, nur für totale Weichspühlerfans geeignet.
Nach dem wir ja bereits letztes Jahr ein erstes Demo der deutschen Nachwuchsband STAMPEDE besprochen hatten und bereits damals, trotz eines ziemlich schlechten Sounds, sehr angetan von dem gehörten waren, gibt es jetzt endlich eine reguläre CD mit dem Titel "Fantasy". Dieses 7-Tracks Album mit einem coolen und professionellen Cover wird auch wieder von der Band selbst vertrieben. Nach der Bandgründung so etwa Mitte 2000 ging es mit STAMPEDE stetig aufwärts und die neue CD kann die Vorschußlorbeeren des "Erstlings" meiner Meinung nach voll gerecht fertigen. Von dem Demo sind u.a. einige Tracks in neuer (besserer) Bearbeitung vorhanden und stellen eine musikalische Breite dar, die irgendwo zwischen melodischen Rock und Heavy Metal mit einem ganz leichtem progressivem Touch (z.B. "Lend me Wings") liegt. Es gibt immer mal wieder ruhige atmosphärische Parts in den einzelnen Songs mit schönen Balladen ("If you leave me") aber auch der voll Gegensatz, das treibende etwas aggressivere "See you in Hell" kommt sehr gut rüber. Die gelungene Produktion gereicht allen Bandmitglieder nur zum Vorteil, denn jetzt kommen die vielen Details der Songs noch besser und klarer zur Geltung. Die Keys spielen eine nicht untergeordnete Rolle auf "Fantasy", immer etwas düster und leicht melancholisch angelegt, passend zu der Grundstimmung auf der CD. Dazu paßt auch hervorragend die etwas rauchig, kehlige Stimme von Sänger "Oly" der den Songs das gewisse Etwas verleiht. Die abwechslungsreiche Gitarrenarbeit, mal fette, straighte Riffs dann wieder "gezupfte", akzentuierte Parts runden das Gesamtbild perfekt hab. STAMPEDE bieten auf "Fantasy" abwechslungsreiche Kost und daher kann ich dieses Werk nur zum Kauf (9 Euro + 5 Euro Versand) weiter empfehlen. Ach so daß Ding gibt’s natürlich, auf der ebenfalls empfehlenswerten, Band-Homepage zu erwerben.
Als ich zum erstenmal das Cover dieser spanischen Formation EASY RIDER, die mal 1999 zur besten Newcomer Band in ihrer Heimat gewählt wurden, vor mir sah, dachte ich noch so bei mir, .. hey sieht irgendwie nach älteren JUDAS PRIEST Alben aus, bloß noch schlechter. Auch die ersten Töne, auf dieser bereits vierten CD der Jungs "Regeneration" bestätigen den optischen Eindruck, denn der Sänger hat tatsächlich eine ziemlich ähnliche Sirene wie Meister HALFORD und man höre und staune auch die Musik klingt teilweise absolut nach den Priestern. Die Band wurde schon 1990 gegründet und das Erstlingswerk "Perfecta Creación" von 1997, erhielt ein gutes Feedback (zumindestens laut der Info). Es gab dann noch zwei weitere Alben mit und diverse Touren in Spanien u.a. als Support von YNGWIE MALMSTEEN, BLIND GUARDIAN und MANOWAR. Sicher "Regenration" hört sich ganz gut an, ist professionell gemacht hat aber leider viel zu wenig eigenen Charakter über allem schwebt ständig der Geist der scheinbar übermächtigen Vorbilder. Für dieses Album hat man sich zwar extra einen Sänger aus Amiland besorgt, um wahrscheinlich etwas internationaler zu klingen, aber das allein reicht noch lange nicht für eine gute Platte aus. Der Sound und Produktion lassen zwar keinerlei Abstriche zu und auch die Bezeichnung als reine Klohnband wäre nicht ganz korrekt, denn EASY RIDER haben doch bei einigen Tracks einige leicht progressivere Parts mit eingebaut, was zumindestens manche Songs ("Spectre of Sorrow") zumindestens etwas "eigenständiger" klingen läßt. Neben sehr vielen "das volle Brett Nummern" a la JUDAS PRIEST, zu der die aggressive Stimme natürlich sehr gut paßt, nehmen die Jungs nur sehr selten mal den Fuß vom Gas und lassen etwas Atmosphäre aufkommen ("Fredom Fighter" - eine Halbballade mit spanischen Flair!). Gute Melodien oder Hooks sind auch nur sehr spärlich zu finden, denn es klingt alles ein wenig zu gleichförmig, daher ist die CD insgesamt keine so rechte Offenbarung. Fans der Priester dürfen aber trotzdem mal reinhören, alle anderen brauchen’s glaube ich nicht zu tun.
Och sind die süüüüüüüß... will doch eh keiner wissen was THE 69 EYES für Musik machen, oder? Wer guten Goth Rock hören will, greift seit jeher nicht unbedingt zu dieser Band und wer hübsche Jungs sehen will, nun, der kümmert sich doch nicht im geringsten darum ob die Band Zeit ins Songwriting gesteckt hat, ob die Ideen neu sind oder ob die Instrumente beherrscht werden. THE 69 EYES wirds freuen, denn ihre Ideen sind nicht neu und die Songs sind relativ simpel gestrickt. Hier ein bisschen geklaut, da ein bisschen "inspirieren lassen", das ganze mit genug männlichem Schmusegesang der tiefsten Tonlage gemischt und fertig ist der Stoff aus dem Finnland Träume kleiner Mädels in Deutschland macht. Ganz so schlimm ist denn dann nicht, denn teilweise rocken die Jungs recht ordentlich und spielen die anderen Schmusegoth wie HIM lockerflockig an die Wand, vielleicht nehme ich es ihnen auch einfach mehr ab dass sie diese Musik leben und nicht nur aufs Geld aus sind. Mir sind die Songs aber nicht originell genug um mich für dieses Album zu erwärmen, sie sind nett, aber das wars dann auch. Weibliche Chöre zu denen ich mir gut 3 Mädels hinter nem Mikro wie bei den billigen Schlagersängern bei Herrn Heck vorstellen kann, harmlose Keyboardmelodien und Gitarren die eben nur manchmal rocken, das reicht sicherlich um wieder ein paar Hits zu landen, aber um das Album in die obere Riege der Gothic Rock Album zu packen fehlt hier zu viel - sehr durchschnittliches aber ausgereiftes Album!
Schwedischen Power Metal gibt es also auch auf dem mittlerweile 5 Album von Nocturnal Rites. Während dieser Platten haben sich die Jungs eigentlich ständig weiter entwickelt, haben einen neuen Sänger bekommen usw.... Nun gibt es mit "Shadowland" wieder ein innovatives Power Metal Album dessen Stärke ganz klar die Abwechslung ist. Die Songs sind krachend nach vorne und durch viele melodische Arrangements wird dem ganzen ein ganz eigener Schliff verpasst. Mal geht es mit Double Bass Drumms und fetten Riffs zur Sache und manchmal reichen schon ein paar Groovs aus. Insgesamt verwenden die Jungs um Sänger Jonny auch viele moderne Einflüsse (aber keine Angst nicht zu modern...). Die Songs wirken zum größten Teil sehr eingängig und klingen find eich nicht, als ob sie einfach nur eine Kopie einer anderen Band aus diesem Genre sind. Sollte sich jeder Power Metaller mal zu Gemüte führen.....
Die Schweizer Jungs von Crystal Ball melden sich nach 1,5 Jahren wieder zurück und präsentieren ihr neues Langeisen "Virtual Empire" welches bei ihrem neuen Label Nuclear Blast erscheint. Einigen dürfte die Band schon bekannt sein, denn immerhin tourten die Jungs schon mit Größen wie Bonfire oder den Pretty Maids. Man könnte sagen sie haben alles richtig gemacht: die Songs auf der neuen Scheibe passen weiterhin in das Gesamtbild von Crystal Ball und klingen gleichzeitig noch ausgereifter. Melodischer Hard Rock bis Metal mit durchgehend positiv wirkenden Melodien. Der Opener "Hands Of God" geht schon fast in die Melodic Power Metal Ecke überzeugt durch seinen eingängigen Refrain. Gleiches gilt für Songs wie "Virtual Empire" oder "Blind Side". Daneben gibt es die von Crystal Ball bekannten Midtempo Groove Songs wie "Savage Mind" oder "Dance With The Devil". Das Keyboard ist auf dem gesamten Rundling deutlich mehr in den Vordergrund gerückt und verleiht den Songs so noch mehr Abwechslung. Highlight ist auf jeden Fall die Midtempo Nummer "Talk In Circles". Balladen Freunde werden mit "Look In My Eyes" zufrieden gestellt und so dürfte jeden Anhänger von Melodic Rock / Metal zugreifen.