Band:

Steve Vai

KEINE BIO! www
Review:

Advanced Electronics

()

(Düstere) elektronische Musik ist längst salonfähig geworden. Tanzbar und teilweise auch sehr beeinflusst von Strömungen im Techno, House oder Trancebereich können sich Bands wie Apoptygma Berzerk mittlerweile recht hoch in den Media Control Charts behaupten und haben ihren Mantel des Underground längst abgestreift. In den Deutschen Alternative Charts (DAC) dominiert seit einiger Zeit ebenfalls diese Art von Musik und genau dieser Umstand veranlasste die Macher dazu, einen Sampler zusammenzustellen von allen mehr oder weniger aktuellen Songs die in genau diesen Charts in den oberen Regionen zu Hause waren. Die 32 Songs verteilen sich auf 2 CD´s und glücklicherweise befinden sich etliche Remixe darunter was die der Diskussion um den generellen Sinn von Compilations ein bisschen den Wind aus den Segeln nimmt. Eröffnen dürfen die englischen Stars VNV Nation, deren Song "Genesis" im C92-Remix Gewandt noch etwas tanzbarer rüberkommt als das Original. Weiter geht’s mit ASSEMBLAGE 23 "Naked", ich mochte sie noch nie... "Tears" von THE CRÜXSHADOWS wurde von Apoptygma Berzerk in die Mangel genommen. FELIX DA HOUSECAT ist auch in normalen Tanztempeln zu vernehmen und zeigt die etwas mainstreamigere Seite der DAC, dennoch origineller Song auch wenn man sich langsam daran tot hört. Unsere Electroopis und Omis THE HUMAN LEAGUE zelebrieren elektronische Belanglosigkeit mit "All I Ever Wanted”, T.O.Y.s "Loner” ist zwar auch nicht unbedingt viel kreativer, aber in diesem Remix doch sehr auf die schwingenden Tanzbeine ausgelegt. Mit DIARY OF DREAMS wird es deutlich dunkler und depressiver als bei den vorangegangenen Songs, "O’ Brother Sleep" ist einer der besten Tracks auf diesem Sampler - ebenfalls remixed übrigens. DEINE LAKAIEN haben mit dem Clubmix ihres letzten Hits "Where Are You" dem Lied zwar jeden Charme geraubt, es den DJ´s aber mit tiefen Beats leichter gemacht den Song in ihr Set zu integrieren, Veljanov´s Stimme begeistert aber auch hier noch! SFOR CRIME´s Stampfer "Sicher Sein" ist der erste Song mit deutschem Text und wird sicher dem ein oder anderen nicht so ganz gefallen, denn auch wenn viele der anderen Bands nicht grade Textkünstler sind, so fällt die sinnleere in der Heimatsprache einfach am ehesten auf. KOSHEEN war für mich ein der ganz großen Entdeckungen des letzten Jahres, ihr Album "Resist" ist im lockeren Drum´n Bass Bereich sicher eines der hörbarsten und besten gewesen - "Hide U" hat sich seinen Platz hier redlich verdient. Ähnlich soft machen I-F mit "Space Invaders Are Smoking Grass" weiter, mir etwas zu piepsig dieses Liedchen. "The Truth Inside Of Me" von IN STRICT CONFIDENCE ist meiner Meinung nach nicht der große Wurf der deutschen EBM’ler, zumal der Steve´s Mix nicht unbedingt abwechslungsreich geraten ist. Die Wahlamerikaner KMFDM haben mit ihrem Remake des Klassikers "Boots" ein gewohnt qualitativ hochwertiges Teil abgeliefert, den es bisher nur auf der zugehörigen Maxi zu erwerben gab. "Niemand" von OOMPH ist das erste Stück dieser CD dass nicht 100% aus der Electroecke kommt und mir ist deshalb auch nicht so ganz klar, was es hier zu suchen hat. Zweifellos ein guter Song aber hier etwas fehl am Platze. FRONT LINE ASSEMBLY konnten mit ihrem letzten Album "Epitaph" zeigen dass sie wieder in der Lage sind, gute Musik zu machen, ich habe mich gefreut das "Everything Must Perish" seinen Weg auf diese Compilation gefunden hat. "I Hate Berlin" ist reichlich billiger deutscher EBM/Techno von SECOND DECAY, im Vollsuff sicher tanzbar, aber musikalisch sehr einfach. Womit wir bei der zweiten CD angekommen wären, an deren Anfang ebenfalls ein großer Name steht: APOPTYGMA BERZERK’s Dark Club Mix von "Until The End Of The World" ist etwas härter und länger als das Original, von der Grundstruktur hat man zum Glück die Finger gelassen. NEUROTICFISH haben ihr brandaktuelles Album "Les Chansons Neuroticques" grade erst veröffentlicht, "Wake Me Up" (im DAC Mix) dürfte also noch den wenigsten bekannt sein, was für diesen Song gilt, gilt fast für das ganze NF Album: Größtenteils technoide Tanzmusik mit schönem Gesang, EBM ist eben noch lange nicht tot. ICON OF COIL mit "Access And Amplify" haben mich überrascht, da ich diese Band bisher etwas steifmütterlich behandelt habe, der Song hat aber eine derart willenlose Melodie, dass sich ihn zum besten der zweiten CD küre. Die folgenden 4 Songs bedienen die etwas härter gesottene EBM-Fraktion: THE RETROSIC "Ground Zero (Special Version)", die Newcomer SITD "Snuff Machinery", HOCICO "Forgotten Tears" und FUNKER VOGT "This World" passen wunderbar in dieser Reihenfolge und sollten Szenedissengängern bereits bekannt sein. Und dann wird man schlagartig aus der Dunkelheit gerissen, denn TOMCRAFT ist nicht wirklich alternative, und "Overdose" (Killa Radio Mix") ist in dieser Version zwar relativ hart, kennt man aber doch eher aus dem Radio (Sunshine Live lässt grüßen). SYSTEM F FEAT. ALMOND mit "Soul On Soul” bieten technoiden Stoff mit goldigem pseudo-Akkustikgitarresample. Der Remix von BLUTENGELs "Black Roses" wieder wunderbar tanzbar für die Schwarzen, die dann mit WUMPSCUT einen alten Bekannten treffen dürften, "Wreath Of Barbs", wie sollte es anders sein. Was das mit HELIUM VOLA soll, ist mir dann aber doch nicht klar geworden, ein schöner Song zum einschlafen, aber dieses völlig zahnlose Liedchen passt überhaupt nicht in die auf Clubtauglichkeit getrimmte Tracklist. Die letzten vier Songs sind dann der perfekte Ausklang (deshalb wohl am Ende...): SLAM "Lifetimes", die C64 Minimalisten WELLE:ERDBALL "Super 8", WOLFSHEIM "Leave No Deed Undone" (live) welches von der letzten DVD bekannt sein könnte und als letzten Track MESH mit "Let Them Crush Us". Wer nicht ohnehin alle Originale sein eigen nennt findet auf "Advanced Electronics" einen einigermaßen vollständigen Überblick über die aktuelle (Dark-)Electroszene, durchaus empfehlenswert!

Advanced Electronics


Cover - Advanced Electronics Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 32
Länge: 157:24 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Storm Before Calm

()

"...to who you are worth something? Who would ever fucking miss you? ... you will miss you when you’re dead? "I will tell you...no one..." - so heißt es im dritten Lied namens "Cast To The Pyre". Diese außerordentlich traurige Stimmung zieht sich durch die ganze Veröffentlichung, allenfalls abgelöst durch ein gerüttelt Maß an Aggression, wie zum Beispiel gleich im Anschluss in "What Sleeps Within". Die folkloristische Seite der Iren verdeutlicht vor allem das Instrumental "Suns First Rays", an sich ist der "irische" Grundtenor aber bei allen Songs deutlich hörbar. Insgesamt bewegt sich PRIMORDIAL immer noch im Umfeld des Black Metal, wofür galoppierende Drums und flirrende Gitarren sorgen, allerdings sprengen die Jungs die engen Grenzen des Genres, wo wie nur können. Da wechselt fieser Sprechgesang mit traditionellem Sing-Sang eines whiskey-trinkenden Barden von der grünen Insel. Und zwischen die hektischen, teiweise völlig unmelodiösen, Parts mischen sich Breaks, die überleiten zu schier Bathory-mäßigen Hymnen. Kurzum: Ein vielschichtiges Werk, das seine Wirkung vielleicht nicht sofort entfaltet. Monumental und irgendwie doch minimalistisch. Aber wenn’s schnackelt, dann wollt ihr "Storm Before Calm" am liebsten immer wieder hören. Nennt es wie ihr wollt, keltisch, schwarz-metallisch, folkloristisch oder was-weiß-ich-wie. Aber eins ist klar: Atmosphäre und Aura sind wirklich einmalig. Oder, um zum Anfang zurückzukehren: Ich würde diese Band vermissen - und zwar so sehr, wie kaum eine andere.

Storm Before Calm


Cover - Storm Before Calm Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 46:18 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Grabnebelfürsten

www
Review:

Pain

()

Das erste Studioalbum der australischen Legende seit 17 Jahren! Und Fans der Routiniers hatten Angst. Angst, dass die Scheibe den Standard der "ollen Kammellen" aus den 70er-/ 80er-Jahren vielleicht nicht halten könnte. Und dass auch diese Reunion zu den überflüssigen gezählt werden muss. Doch der Titel "Pain" ist eben doch nicht Programm. Produziert von Rainer Hänsel und Ex-Victory-/Accept-Mitglied Hermann Frank und auch songschreiberisch unterstützt von Ex-Whitesnake-Gitarrist Bernie Marsden konnte wenig schiefgehen (was man ja eigentlich auch schon nach den vorangegangenen Konzerten hoffen durfte). Dennoch blieb ein Fragezeichen, denn neue Songs für eine ganze Scheibe hatte die Australier lange nicht auf die Reihe bekommen (wollen). Aber: Alle Bedenken wegwischen und kaufen! 16 Songs wie "Black Magic", "Someone To Fuck" oder "Hard Rockin‘ Man" rocken und rollen von der ersten bis zur letzten der vielen Minuten. Meister Andersons Reibeisen-Kehle überzeugt genauso wie Wells‘ groovende Slide-Gitarre, von der treibenden Rhythmus-Sektion mal ganz abgesehen. Typisch Tatts also! Kleine "Änderung": Der Sound kommt ein wenig moderner daher, vielleicht nicht mehr ganz so rauh wie "damals", dennoch keinesfalls überproduziert. Wer genauer hinhört, stellt fest, dass sich die Tätowierten ein wenig geöffnet haben. So gehen melodischere Hard-Rock-Songs genauso an den Start wie härterer Stoff für absolute Metaller oder einfache Ohrwürmer für jedermann. Und all das lässt sich genau wie teils witzige Textzeilen einfach nicht mehr aus dem Hirn entfernen. Wie gesagt: Alles typisch Tatts, alles astrein australisch! Super Boys! Wird ein feiner Donnerstag in Wacken.

Pain


Cover - Pain Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 56:40 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Rose Tattoo

www
Review:

Little Girl Lost

()

Da macht sich ein Mädel aus dem hohen Norden auf uns hübsche Musik zu bescheren. Sie selber entschließt sich zu singen, ein männliches Wesen übernimmt die Instrumente und schreibt die Songs, etliche Sessionmusiker (Ted Skogmann(Apoptygma Berzerk) Trickster G.(Arcturus), Jonny Sjo(D´Sound), Agnete Kirkevåg(Madder Mortem) , Maniac(Mayhem)) runden das Bild ab. Anstatt sich lila zu nennen wählen sie MAGENTA und das Album taufen sie auf den Namen "Little Girl Lost". Das wären die Fakten, die Musik ist in einem Wort: phänomenal! Der einzige Vergleich der sich hier anbieten würde, wären vielleicht die britischen (ex-)Ausnahmemusiker GARBAGE, denn auch bei MAGENTA mischen sich eine angenehme, bisweilen naive, meist erotische Frauenstimme mit Elektronika und Gitarrensounds. Abgesehen vom ähnlichen Konzept waren das dann aber die Gemeinsamkeiten, denn die Gewichtung liegt hier anders. Bei vielen Songs spielt der Bass eine tragende Rolle und auch elektronische Elemente, mehr in Form von Soundscapes und Samples als in technoiden Loops, machen die Songs zu dem was sie sind: Ein sehr faszinierendes, kreatives, originelles und ansprechendes Erlebnis. Bei den meisten Songs übernimmt zwar Sängerin Vilde das Mikrofon, doch immer mal wieder brechen auch männliche Vocals in den Vordergrund und fügen sich perfekt in das Gesamtbild. Wer bei schönen Frauenstimmen dahinschmilzt wie ich, wer einem Computer als vollwertigem Bandmitglied nicht abgeneigt ist und wer auf intelligenten Pop steht muss sich "Little Girl Lost" einfach mal anhören!

Little Girl Lost


Cover - Little Girl Lost Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:17 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Spit Blood

()

Monster Magnet-Gitarrist Ed Mundell hat neben den Megasellern noch bei einer zweiten Band, eben Atomic Bitchwax, seine Finger im Spiel und legt mit diesen bereits den dritten Longplayer auf. "Spit Blood" beginnt mit einer Coverversion des AC/DC-Songs "Dirty Deeds Done Dirt Cheap", der sofort Ohrwurmqualitäten entwickelt und sich einbrennt. Ich hab’ mich andauernd dabei ertappt, wie ich den Refrain vor mich hinsumme. So muß ein Song sein! Im Vergleich zum Original ist die Stimme des Bitchwax-Sängers der größte Unterschied zum Original, während sich die Instrumente recht gleichen. Nach dem furiosen Einstand geht’s dann in die vollen. "Liquor Queen" ist ein psychedelischer Instrumentalsong, der entspannt vor sich hin hinrockt und von sich lang hinziehenden Riffs dominiert wird. So ist auch der Rest der Platte. Der Sänger hat nicht wirklich viel zu tun, setzt aber an den entscheidenden Punkten der Platte mit seiner Stimme Akzente und überläßt ansonsten der Instrumentenfront das Terrain. Das Ganze ist sehr psychedlisch, dabei aber immer nachvollziehbar und metallisch angehaucht. Klingt wie eine Mischung aus alten Monster Magnet, Kyuss und Black Sabbath. Die Platte rockt einfach und dürfte jedem Stoner-Fan gefallen. Wenn man dann noch sieht, daß "Spit Blood" zum Special Price verkauft wird und jede Menge Bonusmaterial (Multimedia-Doku der Aufnahmen, Videos, Interviews blabla) kann man nur sagen: Loos! Jetzt! Kaufen!

Spit Blood


Cover - Spit Blood Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 33:21 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Atomic Bitchwax

KEINE BIO!
Band:

Magenta

KEINE BIO!

Seiten

Subscribe to RSS - deutsch