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Trial Of Death

(Underdog)
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Slania (10 Years)

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2008 erschien „Slania“, mit dem ELUVEITIE sich schlagartig in den Pagan Folk Metal-Olymp katapultierten. Anlässlich des 10. Jubiläums des Meilensteins, auf dem sich auch der Bandklassiker schlechthin, „Inis Mona“ befindet, erscheint dieser nun als Re-Release „Slania (10 Years)“. Musikalisch präsentiert sich das Ganze unverändert brachial und mit der für ELUVEITIE charakteristischen Instrumentierung und der daraus resultierenden, ganz eigenen Atmosphäre.  Als schmückendes neues Beiwerk zum ursprünglichen Originalinhalt gibt es ein Interview mit Slania und fünf Demoversionen von auf dem Album befindlichen Songs, die deren Werdegang zeigen. Auch das Artwork wurde überarbeitet: auf dem Cover prangt dieselbe Slania, die schon das Original zierte, nun aber – genau wie das zugehörige Album – zehn Jahre älter. Fazit: Ob man „Slania (10 Years)“ nun wirklich dringend braucht, hängt natürlich von der eigenen Veranlagung ab: als Fan und Sammler wird man hier selbstverständlich zugreifen, für alle anderen hält sich der Mehrwert eher in Grenzen, sofern man die ursprüngliche Version (die im Übrigen ebenfalls noch erhältlich ist) bereits sein Eigen nennen kann. Wer aber bei entsprechender musikalischer Neigung das Werk noch nicht im Regal stehen hat, kann sich hier bedenkenlos einen Genre-Meilenstein sichern.

Slania (10 Years)


Cover - Slania (10 Years) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 75:0 ()
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V

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Seit ihrem Debüt von 2014 sind die Trondheimer SPIDERGAWD zu einer verlässlichen Institution geworden. Mit jedem der bislang vier Alben haben sie ihrem rohen, treibenden Heavy Rock weitere Nuancen hinzugefügt und über die Jahre einen eigenen Sound mit Wiedererkennungswert entwickelt. Auf ihrem neusten Album – konsequenterweise „V“ betitelt – wird dieser Weg fortgeführt. Die in der Vergangenheit aufgenommenen Einflüsse aus der NWOBHM und Psychedelic Rock kommen hier stellenweise auch noch zum Tragen, unterm Strich geht es auf „V“ aber deutlich melodischer zu und spielen Classic-Rock-Referenzen eine größere Rolle. Außerdem stehen Gitarre und Bass etwas weniger im Vordergrund und lassen dadurch mehr Platz für das Baritonsaxophon.

Genau dieses sorgt im Opener „All And Everything“ für einen stimmungsvollen Einstieg, worauf der Song jedoch zu einem eingängigen Retro-Rocker mit Punk-Drive und Ohrwurm-Refrain wird, der auch von den späten HELLACOPTERS stammen könnte. In die gleiche Kerbe schlägt das folgende „Ritual Supernatural“, nur dass hier noch ein Schuss Glam-Rock hinzukommt. In „Twentyfourseven“ und „Knights Of CGR“ macht sich dann wieder etwas Heavy Metal der alten Schule breit, in „Avatarl“ dagegen wird das Tempo zugunsten eines schweren, doomigen Grooves herausgenommen. Wie bereits erwähnt, hat das Baritonsaxophon auf „V“ einen höheren Stellenwert erhalten und ist auch deutlicher in den Songs selbst hörbar, nicht nur in In- oder Outros oder instrumentalen Zwischenstücken. Dabei ist besonders „Green Eyes“ hervorzuheben, bei dem das Saxophon-Solo im abschließenden Uptempo-Part in eine mitreißende Hookline übergeht, bis zum Finale der Gesang wieder einsetzt und das Saxophon im Hintergrund noch einmal in wildes Solieren ausbricht.

SPIDERGAWD haben es wieder getan und erneut ein Album aufgenommen, das einen von Beginn an packt und bis zum Ende durchgehend Spaß macht. Es gibt keine Lückenfüller, die Songs sind kompakt, dabei mit ansteckender Energie und super tight gespielt, lassen aber auch immer wieder Platz für kleine Verschnaufpausen und Spielereien. Im März kommt das Quartett auf Tour, nicht verpassen!


V


Cover - V Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 38:43 ()
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The End Of Chaos

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Mit “Doomsday For The Deceiver“ und “No Place For The Disgrace“ haben FLOTSAM AND JETSAM Metalgeschichte geschrieben und Material für die Ewigkeit unters Volk gebracht. Im Folgenden begaben sie sich dann auf große Irrfahrt. Es führte sie in die rauen Gewässer der 90er. Beim Versuch den Kahn im Grungesturm nicht untergehen zu lassen, überkam sie totale Orientierungslosigkeit. Letztendlich versanken sie im Moor der Bedeutungslosigkeit. Retten konnte sich nur der Captain Eric “AK“ Knutson (Gesang). Auf seiner Heimreise gelang es ihm jedoch, alte Weggefährten wieder einzusammeln, von denen Michael Gilbert (Gitarre) noch an Bord ist. Mit “The Cold“, das 2010 erschien, ließen sie ihre Odyssee hinter sich und knüpften damit an die großen Taten der beiden Frühwerke an.“The Ugly Noise“ im Anschluss klang nach Resteverwertung, aber mit dem selbst betitelten letzten Output waren sie wieder in der Spur. Was erwartet uns also auf ihrer mittlerweile 14. Studioplatte?

Die Jungs kommen mit einem astreinen Thrashalbum um die Ecke. Beim Opener geht dann auch prompt so richtig die Post ab. Man hat das Gefühl, da rast eine Herde Mustangs auf einen zu, bis der gute Eric die Zügel in die Hand nimmt und die Pferde in die richtige Richtung lenkt. Mann, Mann, Mann, hat der Kerl (nach wie vor) ein Organ. Gerade die melodischen Passagen der Songs leben von der Strahlkraft dieser einzigartigen Vocals. Das Genre ist Thrash, die Scheibe indes ist alles andere als brutal. Bei all der Härte klingt das Ganze doch recht ausgewogen und eingängig. Ob man nun auf die schnellen, thrashigen Sachen steht oder eben die von Eric getragenen Mittempokrachern, hier kommt jeder voll auf seine Kosten.

Alles in allem ist das Songwriting richtig gut und sie haben es verstanden den alten F&J-Sound mit Hilfe von Jakob Hansen (Mix & Mastering), der eigentlich eher im Powermetal zu Hause ist, in ein modernes Gewand zu hüllen. So ist das Ding ein richtiger Killer auf gehobenem Niveau geworden bei dem die Melodien nicht zu kurz kommen. Dieses Mal ist es ihnen zwar nicht gelungen einen herausragenden Song wie z.B. “Iron Maiden“ oder “Better Off Dead“ (Highlights aus der jüngeren Vergangenheit) zu erschaffen, allerdings ist auch kein Ausfall dabei.

Wie bereits Eingangs erwähnt, haben FLOTSAM & JETSAM ihr eigenes Chaos bereits vor 8 Jahren beendet und es tatsächlich geschafft, konsequent ihren Kurs, trotz oder wegen der Personalrotationen, bis dato beizubehalten.

The End Of Chaos


Cover - The End Of Chaos Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 49:27 ()
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Chasm

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Freunde des in letzter Zeit gar zu oft als aussterbende Art erscheinenden melodiösen Gothic Rocks: das hier ist für euch. Ja, ich meine explizit auch euch, liebe HIM-Fans, die ihr – verlassen und düster-melodisch ausgehungert – in der musikalischen Einöde ausharrt: hier naht Linderung für eure Pein (und ich weiß, wovon ich spreche – ich bin eine von euch). Gothic Rock (und erst recht Gothic Metal) neigt bekanntlich dazu, in zwei Kategorien zu zerfallen. Da sind die, welche die klinische Depression quasi zum Leitprinzip erhoben haben: Stimme und Instrumente erheben sich nie über die tiefsten Grabestiefen hinaus, in welchen sich das Ganze schleppend in Todessehnsucht ergeht und in denen Eingängigkeit eher als Schimpfwort gilt, nach dem allenfalls verweichlichte Charthörer trachten. Anhänger dieser Fraktion können jetzt wieder weghören, wir wollen sie in ihrer bleiernen Hoffnungslosigkeit hier nicht weiter stören. Und dann gibt es jene, die die Schönheit im Vergänglichen sehen, das Licht, das den Schatten wirft, und in denen bei aller Düsternis doch die Flamme der Leidenschaft brennt, die gegen die Dunkelheit ankämpft und sie gleichzeitig erhellt. In diese Kategorie fällt „Chasm“.

„Poetry for the broken-hearted who still like to dance from time to time“, so die Selbstbeschreibung von Mastermind Ashton Nyte – klingelt da was? All diejenigen, die bei diesen Worten die Ohren gespitzt haben, können jetzt getrost den Lautstärkeregler auf Anschlag drehen, denn schon die ersten Töne des Openers „Other Ghosts“  ziehen einen mit ihrer dichten Atmosphäre sofort in ihren Bann und spätestens sobald der Gesang einsetzt, beginnt einem der erste, wohlige Schauer über den Rücken zu rieseln. Wer mehr Tempo bevorzugt, braucht sich bloß bis zum nachfolgenden „Shore“ zu gedulden, einer düster-romantischen Hymne, die sich, einschmeichelnd und rockig zugleich, direkt im Ohr festkrallt und das Herz eines jeden Dark Rock-Fans umgehend höher schlagen lässt– hell, yeah! Der Mann hat das in der Stimme, was es braucht, um musikalische Dunkelheit anziehend statt depressiv zu machen: diese gewisse Mischung aus Abgründigkeit, Leidenschaft, Dichterschmerz und Sinnlichkeit, die die Hochkaräter des Genres auszeichnet. Und er hat die passenden Melodien dazu. Das hochgradig eingängige „Back To Wonderland“ rockt sich wunderbar ins Ohr und ist zum Live-Kracher bei künftigen Konzerten prädestiniert, die nachfolgende Ballade „Gave Up The Ghost“ schillert in allen (dunklen) Farben: wunderschön und traurig, samtig, sinnlich und sehnsüchtig, ist das Lied ein wahres Schmuckstück– laut aufdrehen, Augen schließen und dann genießen, wie sich langsam, aber unaufhaltsam eine Gänsehaut von der sehr, sehr guten Sorte ausbreitet. Melancholie kann so schön sein. „Minor Incision“ stellt einen Ausflug in schwere und tiefschwarze Gefilde dar, mit denen man sich bei THE AWAKENING ja durchaus auskennt, aber diesmal bleibt es nur ein kurzer Exkurs – mit den nachfolgenden Songs „Hear Me“ und „Shadows In The Dark“ kehrt Nyte wieder in die eingängig-dunkelmelodischen Gefilde zurück, mit denen er begann. Kurz: „Chasm“ ist eine höchst willkommene, düsterschillernde Perle, die bei jedem Liebhaber dieser Art von Musik erst mal in Dauerrotation gehen dürfte. Bitte mehr davon!

Chasm


Cover - Chasm Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:28 ()
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Rock' n Milan

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Hätten STEELHEART nicht erst 1990, sondern schon 3-4 Jahre früher debütiert, dann wäre diese Band vermutlich richtig groß geworden. Denn sowohl das Erstlingswerk, als auch der 92er Nachfolger „Tangled In Reins“ bieten knackigen Hard Rock mit einer gesunden Portion Härte, tollen Hooks und der Fabelsirene von Mike Matijevic. Schon das dritte Album „Wait“ von 1996 jedoch war ein merklicher qualitativer Abfall zu den beiden ersten Werken und STEELHEART eine weitere Band, die die 90er verschluckten. Die 2008er CD „Good 2 B Alive“ habe ich persönlich nicht mal mehr mitbekommen.

Bevor nun letztes Jahr die aktuelle Scheibe „Through Worlds Of Stardust“ erscheinen sollte, setzten STEELHEART über den großen Teich und rockten das Frontiers Festival in Mailand. Selbigen Auftritt gibt es nun als CD/DVD Package. Das Positive vorweg: Matijevic ist nach wie vor sehr gut bei Stimme und bekommt auch die meisten der extremen Höhen auf recht beeindruckende Art und Weise hin. Der Sound ist druckvoll und doch sehr natürlich. Man hört, dass hier nicht wirklich nachbearbeitet wurde. Endlich mal wieder ein Livealbum im ursprünglichen Sinne des Wortes und das Publikum ist auf glaubhafte Art und Weise im Gesamtsound präsent.

 

 

Gerade auf der DVD kommt dann noch die optisch sehr unterhaltsame Spielweise von Bassvirtuose James „REV“ Jones dazu. Die Älteren werden sich erinnern: Das ist der Mann, der auch bei den Oklahoma Speedies FORTÉ oder bei BLACK SYMPHONY über die Bühne hüpfte. Was bei der DVD jedoch auch leider rüberkommt ist die leicht schmierige Aura von Leadsänger Matijevic. Wenn er z.B. ein „Dirty Girl“ besingt, dann bekommt man schon Mitleid mit der entsprechenden Dame und hofft inständig, dass sie wenigstens anständig bezahlt wird. Abgesehen davon ist die Performance jedoch tadellos. Gestandene Musiker, die genau wissen was da tun und die sichtlichen Spaß am Live spielen haben. Die Setlist ist leider nicht so tadellos. Das Debüt wird mit 5 Stücken noch ausreichend gewürdigt, vom 92er Highlight „Tangled In Reins“ hat es jedoch kein einziges Stück in den Set geschafft, dafür 2 Nummern vom 96er „Wait“. Der Rest sind Stücke vom „Rockstar“ Soundtrack und das oben bereits genannte „Dirty Girl“ vom letzten Album „Through Worlds Of Stardust“. Die CD musste man auf Grund der zeitlichen Limitierung um einen Song kürzen. Warum man aber einen regulären Song von der CD geschmissen hat und dafür das Schlagzeugsolo auf der Platte gelassen hat, muss mir mal einer erklären. Die DVD bietet einen guten Sound (wahlweise 2.0 oder 5.1) und ein eher durchschnittliches Bild was aber vollkommen OK ist, da es den Sehgenuss nicht schmälert. Die Kameraführung ist unaufgeregt und nicht zu hektisch und man kann dem Geschehen auf der Bühne gut folgen.

Für Fans sicherlich interessant, da hätte man mehr daraus machen können und STEELHEART Neueinsteigern empfehle ich, sich zunächst einmal mit den beiden ersten Studioscheiben zu beschäftigen.

 

PS: Leider verstarb Gitarrist Kenneth Kanowski ein paar Monate nach diesem - seinem letzten - Auftritt mit STEELHEART. R.I.P.

Rock' n Milan


Cover - Rock' n Milan Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12/13
Länge: 73:31 ()
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One Voice

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Durch seine Engagements bei AXEL RUDI PELL, HARDLINE, CRUSH 40 oder jüngst zusammen im Projekt mit Deen Castronovo, hat sich Johnny Gioeli unter Hard Rock Freunden einen exzellenten Namen erarbeitet. Nach über 25 Jahren im Business war es für Herrn Gioeli nun an der Zeit ein Soloalbum herauszubringen. Und dieses macht durchaus Sinn, tönt es doch ziemlich anders als seine Hauptbands, ohne dabei das Genre des melodischen Hard Rocks zu verlassen. Zusammen mit seinem Gitarristen Eric Gadrix schrieb Gioeli 11 entspannte Rock Nummern, die am ehesten an neuere BON JOVI erinnern. Während die Tracks selbst zwar etwas unspektakulär daherkommen, ist Gioelis Stimme nach wie vor ein Genuss und über jeden Zweifel erhaben.

Beschäftigt man sich etwas eingehender mit „One Voice“ kristallisieren sich nach einiger Zeit mit dem rockigen Opener „Drive“, der kraftvollen ur-amerikanisch klingenden Ballade „One Voice“, dem Ohrwurm „Running“ und dem gefühlvollen Abschluss „Oh Fathers“ doch noch einige veritable Hits heraus. „One Voice“ ist das geworden, was es wohl auch sein soll: Ein klassisches, zeitloses Rockalbum was man auch auflegen kann, wenn die Eltern zu Besuch sind. Keine großen Innovationen oder bösen Überraschungen, sondern ehrliche Handarbeit eines gereiften Musikers, der weiß was er will. Frontiers Allzweckwaffe Alessandro Del Vecchio steuert nicht nur die Keyboards bei, sondern sorgt auch für den passenden, basischen Rocksound von „One Voice“.

AXEL RUDI PELL Fans sei ein vorheriges Reinhören empfohlen, der Supporter entspannter Rockklänge kann nicht nur auf Grund der sensationellen Stimme blind zugreifen. Ein Teil der Crowdfunding Kampagne, die zur Realisierung dieses Albums ins Leben gerufen wurde, kommt übrigens einem jungen Mann namens Joe Barber zu Gute, welcher nach einem Unfall gelähmt ist. Ein Zug, der zur sympathischen Persönlichkeit des Johnny Gioeli sehr gut passt. Ein großes Kind, mit eben solchem Herz und Stimme.

One Voice


Cover - One Voice Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:27 ()
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Band:

Johnny Gioeli

KEINE BIO! www
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Clockwork Immortality

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Tja, was soll ich sagen? Außer: „Ich hab’s ja gesagt“. All-Girl Metal aus Japan wird das nächste große Ding. Aber mir glaubte ja keiner. Bis jetzt. Denn nachdem die Damen den Best New Band Award des britischen Metal Hammers letztes Jahr einsackten, geht es Schlag auf Schlag. Erst bekam man an einen UK Deal mit JPU Records, dann durfte man nach Wacken und soeben beendete man die erste kleine Europa Headlinertour. Nach 2 E.P.s und dem Album „Awakening From The Abyss“ erscheint das zweite Werk „Clockwork Immortality“ nun auf dem Nuclear Blast Unterlabel Arising Empire. Die Zeichen stehen also auf Sturm.

Was ich letzter Zeit oft hören musste waren Sprüche wie: „Die sind ja alle nur gecastet“ oder „Die spielen bestimmt gar nicht selbst“. Meine Damen und Herren, wir haben 2018 und da ist es durchaus möglich, dass hübsche und sexy Frauen auch gute Musik machen. Ich verfolge einen Großteil der beteiligten Musikerinnen nämlich schon lange.

So waren Dummerin Haruna und Bassistin Miho schon jahrelang bei DESTROSE aktiv und haben neben diversen Singles und E.P.s 2013 ein gelungenes, klassisches Metalalbum an den Start gebracht. Gitarristin Midori war mit den moderneren 激情★めたりっちぇ unterwegs und ihre Kollegin Miyako hatte bei z.B. A DROP OF JOKER auch schon ein illustres Vorleben. Einzug Vocalistin Asami ist ein in Metalkreisen unbeschriebenes Blatt.

Nachdem bei DESTROSE die Luft raus war, haben Haruna und Miho einfach einen neuen Anfang gewagt und dieses Mal scheint alles richtig zu laufen. Natürlich bekommen LOVEBITES im Moment viel Zuspruch und Unterstützung seitens der Industrie, aber nachdem sich Haruna und Miho auch schon seit fast 7 Jahren den Hintern abspielen, ist das durchaus legitim.

Und was die technischen Fähigkeiten der Damen angeht, dem empfehle ich das Ganze einfach Live anzuchecken, dann sollte diese Diskussion auch beendet sein.

Dass man Bands wie ANGRA und STRATOVARIUS als Einflüsse angibt, ist durchaus zu hören und dies bringt mich nun endlich zum neuen Album „Clockwork Immortality“.

Los geht’s mit „Addicted“, einer klassischen melodischen Doublebass-Nummer bei dem sich Highspeed und Melodie perfekt die Waage halten. Erinnert an schnelle ANGRA Nummern wie „Spread Your Fire“ minus der Orchestrierung. Mit „Pledge Of The Saviour“ galoppelt der MAIDEN-Gaul aus dem Stall. Treibend und mit einem Haufen melodischen Leads verziert, können die Damen auch hier überzeugen. Die erste Single „Rising“ wildert etwas in Dragonforce-Territorien und zeigt LOVEBITES melodischer als noch auf dem Debut. Überhaupt hat man noch mehr als auf dem Erstlingswerk Wert auf eine sehr ausgefeilte Leadgitarrenarbeit gelegt. Und so gibt es neben atemberaubenden Shredabfahrten auch massig eingängige Harmonien zu hören.

 

 

Bei „Empty Daydream“ wird das Tempo erstmalig etwas rausgenommen und es werden Erinnerungen an 90er STRATOVARIUS wach, jedoch mit einem modernen Twist. Sängerin Asami weiß beim eingängigen Refrain zu glänzen, während es die Saitenfraktion im Soloteil wieder glühen lässt. Das hart pumpende „Mastermind 01“ setzt dann den passenden Kontrastpunkt und bereitet perfekt auf den schnellen Thrasher „M.D.O.“ vor.  All diejenigen, die vielleicht Angst hatten, dass sich LOVEBITES nach dem Debut etwas vom harten Metal entfernen, kann spätestens jetzt Entwarnung gegeben werden. Das ist der perfekte Nachfolger zu „Hammer Of Wrath“ oder „Break The Wall“. „Bei Journey To The Other Side“ kokettiert man das erste Mal ein wenig mit eher poppigem J-Rock, was sich aber vornehmlich in den Melodien, nicht aber in der Instrumentierung niederschlägt, denn das ist immer noch Metal. Erinnert etwas an BAND-MAID in deren härtesten Momenten. „The Final Collision“ ist wieder klassischer Power Metal mit einer entfesselnden Asami am Mikro. Deren Englisch sich gegenüber dem Debut noch einmal stark verbessert hat. Mit „We Are United“ gibt es dann nochmal ein Shredfest deluxe. Viel Doublebass, schnelle Gitarrenläufe und tolle Melodien. Bangerherz was willst du mehr? HELLOWEEN würden für so eine Nummer in den Himmel gelobt.

Mit „Epilogue“ endet „Clockwork Immortality“ dann mit der ersten richtigen LOVEBITES Ballade. 7 Minuten epische Schwelgerei vom Feinsten. Asami darf zeigen, dass sie nicht nur Gas geben kann, sondern auch über einen wunderschönen, souligen Ton verfügt und man kann nachvollziehen, dass die zierliche Frontfrau eine Black Music Vergangenheit hat. Beeindruckend, was sie hier abzieht.

Macht summa sumarum schlicht eines der besten Power Metal Alben 2018.

Sollte sich also die Gelegenheit ergeben die Ladies live in Augenschein zu nehmen, dann kann ich jedem nur Empfehlen dies zu tun. Es lohnt sich.

Und sollte der ein oder andere Leser Lust verspüren etwas mehr Geld auszugeben: Die japanische Version von „Clockwork Immortality“ kommt mit einer kompletten Liveshow auf einer Bonus DVD bzw. BluRay.

Clockwork Immortality


Cover - Clockwork Immortality Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 53:18 ()
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Revelations Of The Red Sword

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Auch wenn der Albumtitel klingt wie eine Fortsetzung des chinesischen Fantasy-Films "Tiger & Dragon", so handelt es sich bei diesem Album um den Nachfolger des 2012er Werks "Flesh Cathedral" der isländischen Formation SVARTIDAUDI. Und auch dieses Mal sucht die Band ihren Weg in der kompositorischen Überlänge, wenn auch nicht ganz so extrem wie auf dem Vorgänger, der bei einer knappen Stunde Spielzeit gerade einmal auf vier Songs kam. Das soll aber beileibe nicht heißen, dass das Trio (plus Live-Gitarrist) in den letzten sechs Jahren viel zugänglicher oder gar eingängiger geworden ist: auch "Revelations Of The Black Sword" ist ein weiteres schwer zu greifendes, jedoch sehr musikalisches Monument "orthodoxen" Schwarzmetalls geworden, das sich, allein schon aufgrund der dezenten, aber deutlichen Einflüsse aus dem Death Metal, einmal mehr von den Genre-Wurzeln absetzen möchte. Erinnerungen an Urväter wie DARKTHRONE, BURZUM oder MAYHEM finden - wenn überhaupt - nur noch rudimentär statt, stattdessen hat man sich auf den selben Pfad begeben wie etwa DEATHSPELL OMEGA, SINMARA oder ONE TAIL, ONE HEAD, die ebenfalls atmosphärische Abgründe der rohen Monotonie vorziehen. Darum fällt es auch wieder schwer, hier einen Anspieltipp zu nennen, da das Album in seiner Gesamtheit wirkt, aber das verhältnismäßig kurze, im Mittelteil mit geilen Gitarrenharmonien ausgestattete "Burning Worlds Of Excrement" oder den überrangenden Abschluss-Zwölfminüter "Aureum Lux" darf man ruhig erwähnen. Und egal, ob Ihr Alben wie "Revelations Of The Black Sword" als ernstzunehmende schwarze Düster-Kunst oder als möchtegern-progressiv und pseudo-elitär abtut: kreativer als in den letzten paar Jahren war Black Metal schon lange nicht mehr!

 

 

Revelations Of The Red Sword


Cover - Revelations Of The Red Sword Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 47:32 ()
Label:
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