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Nordland II

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Nach allem, was man so hört und liest, scheint der gute Quorthon ein bis fünf Nägel im Kopp zu haben. Natürlich ziert er sich auch nicht, seine Gold-Ader namens BATHORY bis aufs Letzte abzuschöpfen. Und? Natürlich kann der Typ nicht singen, natürlich ist der Sound der Gitarren billig, natürlich hört sich das Schlagzeug hochgradig topfig an. Und? Natürlich hat BATHORY die Höhepunkte der Bandgeschichte hinter sich. Zum letzten Mal: Und? Denn, wenn dabei derart opulente Epen wie auf "Nordland II" herauskommen - noch atmosphärischer als "Nordland I" - ist mir das alles egal. Dies hier ist der Soundtrack zur Fjord-Rundfahrt, eine Reise in die nordische Vergangenheit. Ein echtes Natur-Schauspiel, nicht nur wegen plätschernder Bäche und zwitschernder Vögel in den Songs. Die langen Weisen sind geprägt von den bekannt eingängigen Chören, geradewegs aus Valhalla. Schleppende Rhythmen formen elegische Hymen von getragener Schönheit, bei dem härtere, unruhige Songs wie das (zumindest in der ersten Hälfte) hektischere "Death And Resurrection Of A Northern Son" die Ausnahme bilden. Der Song übrigens wechselt dann plötzlich zwischendurch zu einem Lagerfeuer-Liedchen mit folkloristischen Klängen, um dann dem Ende wieder entgegen zu holzen. Soviel ist klar: Menschen, die mit BATHORY noch nie recht was anfangen konnten, die werden das Projekt weiter hassen. Die aber, die Quorthons Musik immer mochten, die werden ihrem Gott weiter huldigen. Und wirklich: "Nordland II" zu hören, ist ein bisschen wie nach Schweden fahren. "Billiger Urlaub" könnte man sage - und deswegen umso schöner.

Nordland II


Cover - Nordland II Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 63:17 ()
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Yersinia Pestis

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Bergen, Norwegen - Viking, Black, Pagan, blab la bla … Doch nachdem ein paar besoffene Wikinger durch das Intro preschen, und anschließend die Anlage zu versagen scheint, brettert das Kettenhemd-Kommando los. In bester Black-Metal-Manier rabauken sich die Jungs nach dreijähriger Pause räudig in den eröffnenden Titelsong. Die Jungs um H’Grimnir spielen sich mit diesem Stück ihren ganzen Frust der fortwährenden Label-Probleme von der Seele. Doch HELHEIM wären nicht HELHEIM, wenn sie sich auf black-metal-typische Trademarks verließen. Sie lassen sich in kein Korsett (außer in ihre Kettenhemden) zwängen, vielleicht gibt’s deswegen viel mehr englische Texte als auf den Vorgängern. Zur Musik: Mal knüppeln sie also kompromisslos rum, "Stones To The Burden" groovt ohne Ende, in Songs wie "Elde" wird’s gar hymnisch, "Hjelmstorm" mutiert geradezu zum Pagan-Metal-Lehrstück mit choralen Teilen - "aus der Kirche" gegen die Kirche sozusagen. Und obwohl der Fünfer zeitweise selbst vor progressiven Strömen nicht Halt macht, bleibt HELHEIM dennoch auf seltsame Art und Weise eingängig. Und so ergibt sich ein vielschichtiges, interessantes Album, zu dem auch die gar nicht mal spartanisch eingesetzten - untypischen - Keys einen wertvollen Beitrag liefern. HELHEIM haben scheinbar ihre Nische zwischen all ihren nordischen Mitstreitern gefunden. Sie sind natürlich lange nicht so böse wie die anderen Barbaren. Aber dafür wohl wesentlich interessanter für Metaller, die nicht nur auf schlechten Sound, knirzende Gitarren, heiseres Gequieke und pappige Drums stehen. Sondern für interessante, harte Musik mit Langzeitwirkung. Kurzum: Coole CD. Und das passt dann doch nach Bergen, wo es ja bekanntlich immer kalt ist …

Yersinia Pestis


Cover - Yersinia Pestis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:16 ()
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Before After

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Den wenigsten Leuten dürften In Disgrace noch unter ihrem alten Namen Contempt bekannt sein, unter dem sie bereits zwei Demos auf den Markt gebracht haben. Nach Besetzungswechsel gab’s einen neuen Namen und einige Zeit später ein weiteres Demo. Die Wurzeln der Mucke liegen dabei klar im Death Metal, was sich vor allem der Röhre von Frontmann Miro, der Schlagzeugarbeit und so manchem Gitarrenlauf bemerkbar macht. Allerdings gehören die Jungs nicht zur Hyperblast-Liga, sondern sind im Gegenteil auf der ruhigen Seite zu Hause. Die Songs sind eher langsam, mit starkem Doom-Einschlag und leben von der Atmosphäre, die durch die schönen Melodien der Gitarren und das dezent eingesetzte Keyboard geschaffen werden. Lake Of Tears kamen mir oft in den Sinn, die haben einen ähnlichen Stil gehabt. In Disgrace holen im Gegensatz zu den Schweden aber noch öfter mal die Keule raus und geben ein wenig Gas ("Banished To Chaos"), auch wenn sich das oft gequält anhört und nicht so recht in die Songs passen will. Hin und wieder gibt’s auch mal eine holde Maid zu hören - und deren Stimme und die Art ihres Einsatzes gefällt mir! Ich bin nun ausgewiesenermaßen kein Freund von Frauenstimmen in Metalbands, aber In Disgrace haben einen begnadete Frau in ihren Reihen, die es dazu noch versteht, im richtigen Moment über die richtige Distanz zum Einsatz zu kommen. Sie ist nicht permanent anwesend und liefert sich zum Glück keine Gesangsduelle mit ihrem männlichen Gegenpart. Bei sowas kommt eh’ nur Scheiße à la Theatre Of Tragedy raus. Nein, die Frau hier kann singen und wird genau richtig eingesetzt. Ihre Stimme gibt den Songs das gewisse Etwas, ebenso die dezent im Hintergrund agierenden Keyboards. Einziger Schwachpunkt der ansonsten ziemlich guten CD ist der männliche Gesang, der mir einfach zu eintönig und zu variantenarm über die Dauer der Platte vor sich hin growlt. Das ist aber auch das einzige Manko einer guten Platte. Fans atmosphärischen Death Metals (meinetwegen nennt das Dark Metal) sollten In Disgrace mal ein Ohr leihen.

Before After


Cover - Before After Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 38:25 ()
Label:
Vertrieb:
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Tomorrow Come Today

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Ein fetter "Visions empfiehlt" Aufkleber auf der CD (Was dat nu soll?), ein Auftritt im Soundtrack des hochgradig miserablen Dare Devil Soundtracks? Das sind für mich keine einladenden Fakten und hätten die Jungs nicht bereits einen Stein im Brett würden sie gleich dadurch schon subjektiv in schlechtem Licht dastehen. Aber so schlimm wie befürchtet kommt es nicht. Denn gleich im Opener wird derbe hart gemetzelt, die Gitarren sägen sich ins Ohr, die Vocals sind hart und erneut zwischen Metal und Hardcore anzusiedeln, alle Aufregung unnötig? Nicht ganz, denn teilweise wird doch arg auf beinahe poppiger Schiene gefahren. Der klaffende Spalt zu einigen sehr soften Tracks und doch auch etlichen recht harten ist groß, Songs die dazwischen stehen gibt es nicht wirklich. Manche Titel sind prädestiniert für Clubs in denen auch zu Musik der groben Ecke sanfter SOAD gerockt wird, einige müssen sich aber auch hinter wirklich heftigen Prügelcombos nicht verstecken. Dieser Spagat geht nicht ganz auf, mir scheint es, als wird auf "Tomorrow Come Today" etwas zu viel gewollt, denn die Zielgruppe der dieses Album von vorne bis hinten gefallen wird, muss wohl noch erfunden werden - von Die Hard Fans natürlich abgesehen. Wer die Band mag, mag auch dieses Album, die Mischung aus knuffig schönen Melodien und sanftem Gesang auf der einen und heavy Gitarren mit Growls auf der anderen, wird für einiges Stirnrunzeln sorgen. Wer die Jungs noch nicht kennt: Antesten, da interessant, wenn auch nicht mehr ganz so originell wie früher! Aber wenn schon das Visions die CD empfielt...

Tomorrow Come Today


Cover - Tomorrow Come Today Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: -:- ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Maria Solheim

KEINE BIO!
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Into The Electric Castle – A Space Opera

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Als im Jahr 1998 die Ankündigung die Runde machte, dass der ehemalige Vengeance/Bodine-Gitarrist Arjen Anthony Lucassen mit seinem neuen Projekt AYREON ein spaciges Konzeptalbum im Stile der Siebziger veröffentliche würde, erntete er dafür erst mal nur ein mildes Lächeln. Das Lächeln blieb aber allen nach dem ersten anhören von AYREON’s „Into The Electric Castle“ im Halse stecken. Denn was auf dieser Doppel-CD geboten wird ist vom Allerfeinsten und erhob Lucassen in den Prog-Olymp. Unterstützt von einer ganzen Reihe erstklassiger Musiker bietet „Into The Electric Castle“ eine einzigartige Mixtur aus progressiven Elemente, Hardrock und Metal; welche überaus gekonnt verwoben wird mit spacigen Klängen, Akustikparts und siebziger Artrock bis hin zu psychedelischem Jazz und Blues-Versatzstücken. Die Geschichte welche in dieser Rock-Oper erzählt wird, handelt von acht Menschen aus unterschiedlichen Erdepochen welche in einer futuristischen, dunklen Traumwelt gefangen sind und deren Seelen von einer nichtirdischen Intelligenz ausgeforscht werden. Dabei ist der Schlüssel zur Heimkehr das Electric Castle. Um es zu erreichen erleben die Acht eine Fahrt durch ihre Gefühls- und Erfahrungswelt mit vielen Hoch und Tiefs, welche auch nicht alle überstehen. Dabei kommt man schon beim Auflisten der singenden Protagonisten ins Schwärmen, als da wären: Anneke van Giesbergen (The Gathering, als Ägypterin), Fish (ex-Marillion, als Highlander), Sharon den Adel (Within Temptation als Indianerin), Edwin Balogh (Omega, Tamas, als Römer), Jay van Feggelen (Bodine, als Barbar), Edward Reekers (Kayak, als Futureman), Damian Wilson (ex-Threshold, Star One, als Ritter) und natürlich Lucassen selbst (als Hippie). Und auch an den Instrumentalfront gibt es nichts zu meckern. Multiinstrumentalist Arjen spielte das meiste zwar selbst ein (von Gitarre über Bass bis Keyboard), holte sich aber doch hochkarätige Unterstützung in Form von Drummer Ed Warby (Gorefest), Clive Nolan (Arena, Pendragon), Roland Baker (Vengeance) und Pianist Robby Valentine. Das besondere: trotz dieses zusammengewürfelten Haufens hat es A. A. Lucassen fertiggebracht, das Ganze wie eine schon immer vorhandene und nicht anders vorstellbaren Einheit klingen zu lassen. Und er investierte immerhin knapp 18 Monate in die Produktion – das 105 Minuten lange Ergebnis kann sich wahrlich hören lassen. Alle 17 Songs sind Melodieperlen mit Ohrwurmqualität – egal ob die 2 ½-minütige Edelballade „Valley Of The Queens“ (mit Engelsstimme Anneke) oder das geniale 11-minütige „Amazing Flight“. Dabei ist „Amazing Flight“ mit seinem Jethro Tull-Schluss so ein Track der süchtig macht – man möchte dauernd auf Repeat gehen. Hier sitzt jeder Riff, jede Melodie, jede noch so feine Synthi-Spielerei – und trotz aller Komplexität bleibt immer der Song vorne. Auch das mit einer gehörigen Portion Härte ausgestattete und mit wunderbaren Chören versehene „Across The Rainbow Bridge“ und das majestätische „The Castle Hall“ sind Kompositionen der Extraklasse auf welche diese Trademarks zutreffen. Meine persönlichen Faves sind das rhythmische und rockende„Tower Of Hope“ und das direkt folgende, wuchtige „Cosmic Fusion” (wunderbar spaciger Beginn, ein Mittelpart zum Niederknien und zum Schluss eine Killerinstrumental). Aber bei AYREON wird wohl jeder selbst seine „Songs“ finden müssen – man kann gar nicht alle Highlights aufzählen. Selbst die manchen Tracks vorangestellten, zur Handlung gehörenden Sprechpassagen fügen sich nahtlos in die Gesamtheit der SPACE OPERA ein. Vergleiche mit anderen Alben verbieten sich von selbst, denn der Sound von AYREON ist auf Grund seiner Vielfältigkeit sowie der Qualität und Anzahl der Gastmusiker mit keiner anderen Scheibe zu messen. Ausnahmslos jeder der sich nur im entferntesten mit Rockmusik und Metal beschäftigt sollte dieses Teil kennen oder noch besser, er sollte es öfters mal im CD-Player rotieren lassen – denn diese Scheibe wird auch beim x-ten Durchlauf nicht langweilig. „Into The Electric Castle“ ist ein Meilestein in Sachen Konzeptalben und mit einem Einfallsreichtum und Tiefgang versehen, wie ich es seit dem QUEENRΫCHE Klassiker „Operation Mindcrime“ nicht mehr gehört hatte. Dieses Mega-Teil ist einfach nur Pflicht.

Into The Electric Castle – A Space Opera


Cover - Into The Electric Castle – A Space Opera Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 104:37 ()
Label:
Vertrieb:
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Miracles

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Mit der hessischen Formation LAKEHURST und der komplett aus Eigenkompositionen bestehenden CD "Miracles" stellt sich hier eine Band vor, die äußerst rege über die Lande "tingelt" und dabei sowohl Cover als auch, je nach Location, ihre eigenen Songs interpretiert. Unter der Firmierung LAKEHURST trat die Band ab 1990 u.a. erst nach dem Zugang der Sängerin Nicole "Nicki" Braun auf, wobei die bekannte amerikanischen Stadt, in der am Abend des 06.05.1937 der deutsche Zeppelin Hindenburg in Flammen aufgegangne war, als Namensgeber Pate stand. Ein weiterer Grund für das etwas pompös klingende LAKEHURST, war die Ausarbeitung eines musikalischen Konzeptes über mehrere Lieder. Die Band schaffte es schnell ein Repertoire aus eigenen und nachgespielten Liedern zusammenzustellen und im Februar 1991 wurde im ROKO-Sound Studio ein erstes 3-Track-Demo "READY ...ROLLIN" aufgenommen. Als Ergebnis bekam man viele Angebote u.a. von einem Produzenten, der angeblich bereits mit den SCORPIONS und ACCEPT zusammengearbeitet hatte. Also fuhr man nach Solingen und kam mit zwei wichtigen Erkenntnissen zurück: a) jeder will dich abzocken (30% von allen Einkünften lebenslang und b) Musikbusiness-Grüße wie "Wenn Du heute Musiker werden und erfolgreich werden willst "LET YOUR HAIR GROW & PLAY GUITAR" - Das waren halt noch Zeiten! Über die Jahre folgten viele Auftritte, Besetzungswechsel und immer wieder Aufnahmen von eigenen Songs, die schließlich zu der hier vorliegenden ersten CD "Miracles" zusammengefasst wurden. Von der Zuordnung her würde ich sagen, ein eindeutig durch "alte" BON JOVI ("I Can’t Stop This Feeling") bzw. 80er Jahre mäßiges geprägtes Songwriting mit AOR Charakter viel Midtempotracks, ein paar Rockern sowie gediegenen Balladen. Das Keyboard und die Sängerin sind größtenteils stark dominant in den Vordergrund gemischt worden, wobei mir das manchmal schon etwas zu viel des Guten ist, zumindestens was die Tasten betrifft. Denn auch die Gitarrenarbeit ist nicht so übel gemacht und hätte beim Mix etwas mehr in den Vordergrund gehört. Die Produktion ist zwar professionell gemacht dürfte aber für die reinen Rockfans stellenweise doch etwas zu glatt bzw. poppig ausgefallen sein. Trotzdem kann man sich das Album u.a. dank wirklich guter Songs wie "Face To Face" oder "Take Good Care" gut anhören. Nur wenn die Band einen auf Party machen will, wie beim allerletzten Track, dann geht es leider gründlich schief, denn "Ludmilla" wirkt leider etwas aufgesetzt und stimmungsmäßig ziemlich künstlich. Ansonsten bieten LAKEHURST ordentliche Mainstreamkost der Marke, (Heavy würde wohl sagen:) "Haarsprayrock" mit einer guten Sängerin, die besonders bei den ruhigeren Parts "Changes Your Mind" überzeugen kann. Nicht gerade innovativ aber net(t) schlecht - bei der nächsten CD aber bitte etwas mehr die Gitarren herausstellen sowie der Betonung auf straighteren Rock legen, so wie dies bei der Maxi "Sexy" schon recht gut umgesetzt wurde. Die Cd gibt’s unter: Lakehurst, c/o Mike Langer, Ringstr. 11, 63486 Bruchköbel, Tel.: 0175 - 2410 793, milan-brk@web.de.

Miracles


Cover - Miracles Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 53:3 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Coan Teen

www
Band:

Greed

www
Band:

Dressed In Dreams

(Underdog)
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