Review:

Vicious Attack

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Wohl eines der eigenwilligsten US Metal-Alben der 80er Jahre. Eigenwillig deswegen, weil sich die Band stilistisch von allen anderen Größen dieses Genres abgrenzte und mehr vom Rock’n’Roll, hauptsächlich von Motörhead (dessen "Ace Of Spades" man auf dieser Scheibe brillant gecovert hat) und teilweise wohl auch vom "Ur-Punk" der 70er beinflußt wurde. Episch oder pompös dröhnt hier gar nichts aus den Boxen, vielmehr werden die Songs regelrecht rausgerotzt, was bereits der arschgeile Opener "Screams From The Grave" belegt, dessen in Kopfstimme gebrüllter Refrain eindeutig auf John Cyriis zugeschnitten war, der die Band aber nach gleichnamigem Demo verließ. Auf "Vicious Attack" übernahm dann Steve Gaines die Vocals und klingt wie ein wildgewordener Rottweiler; melodisches Gesäusel sucht man hier also ebenfalls vergebens. Alle Songs bewegen sich auf dem gleichen hohen Niveau, wobei sich der Löwenanteil des Materials im schnelleren Midtempobereich bewegt, was der räudigen Aggression hörbar guttut. Balladesker Anteil? Gleich Null! Das Duo Caro/Oliverio haut die Riffs in Fließbandarbeit vom Faß, am Besten nachzuhören beim genialsten Song der Scheibe, dem göttlich nach vorne peitschenden Mörderbanger "The Living And The Dead". Hier trifft wirklich zu jeder Sekunde Kettensäge auf Schneidbrenner und unnötige Füller gibts keine, was die leider viel zu kurze Spielzeit von knapp 28 Minuten erklärt. "Vicious Attack" kann man wohl zu den härtesten (stilistisch traditionellen) Releases zählen, die je eine Schmiede jenseits des großen Teiches verlassen haben. Leider leider haben sich die Jungs nach nur einem weiteren, schwächeren Album ("The Only Safe Place") aufgelöst und man hat von den einzelnen Musikern nie wieder etwas vernommen. Neuerdings mehren sich jedoch die Gerüchte um eine geplante Reunion in Originalbesetzung; ein Comebackalbum sei angeblich auch schon in der Mache. Bleibt, wie immer, nur abzuwarten und Bier zu trinken. Solange sollten sich unsere Leser und die, die es werden sollen, mit diesem Masterpiece beglücken, das es seit 1999 endlich als offiziellen Re-Release von Combat-Classics über Century Media gibt!

Vicious Attack


Cover - Vicious Attack Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 27:32 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Persecution

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InterviewErst mal Glückwunsch zu eurer Platte, die ist echt geil! Wie sind bisher die
Reaktionen? Verkauft sich die CD gut? Habt ihr damit gerechnet, dass "Mental Chaos" so gut ankommt?


Danke des Lobes, auch wir sind mit der CD noch sehr zufrieden. Die bisherigen Reaktionen sind meist sehr positiv. Da würde ich gerne auf unsere Homepage www.Persecution.de verweisen. Dort können sich Interessierte gerne selbst ein Bild der bisherigen Reviews machen! Leider lassen sich die großen Mags sehr viel Zeit, von vielen haben wir noch keine Reaktionen geschweige denn Reviews bekommen. Die haben wohl zuviel mit Ihren Superheldenbands zu tun, die schon wieder die gleiche CD unter neuen Titel veröffentlicht haben!
Da kann man sich nur freuen, dass man im Internet-Zeitalter lebt, wo man von Seiten wie dieser auch als "weniger bedeutsame Band" unterstützt wird! Um die Verkaufszahlen kümmern wir uns nicht wirklich. Wir hatten auch bei unseren Demos nie Probleme alle zu verkaufen. Ob wir damit gerechnet haben, dass die CD so gut ankommt - sagen wir´s so: wir haben´s schon gehofft!


Worum geht’s textlich auf dem Album?


Und schon sind wir wieder bei meiner Lieblingsfrage - die Texte. Alle Texte sind im Booklet und im Internet abgedruckt. Bitte macht euch selbst ein Bild. Nur soviel - es ist kein Konzeptalbum. Vielleicht sagt auch der Titel der CD schon einiges aus.


Auf eurer Website prangt groß Gothic Death Metal, in eurem Info schreibt ihr Melodic Death... Ja, was denn nun? Was sind eure Gothic-, was eure Melodic-Anteile? Was beeinflußt euch beim Muckeschreiben?


Herzlichen Glückwunsch! (danke - Anm. d. Verf.) Du bist der Erste der diese Diskrepanz zwischen Homepage und Info-Blatt bezüglich unserer musikalischen Ausrichtung bemerkt hat. Vorzügliche journalistische Arbeit! Leider versteckt sich da kein philosophischer Gedanke unsererseits dahinter. Unser Webmaster Volker (Keys) dachte eben wir spielen Gothic und ich dachte wir spielen Melodic - Death Metal. Der unbeherrschte Alkoholkonsum hat dann noch jeden Kommunikationsversuch vereitelt und so hat sich dieses Dilemma entwickelt. Aber im Ernst, das ist uns nicht wichtig. Wir spielen eben Melodic Gothic Death Metal (aaaaaaaahja - Anm. dod), wobei man nur schwer zwischen einzelnen Beeinflussungen differenzieren kann.


Seit wann habt ihr euren Keyboarder in der Band? War er von Anfang an eingeplant?
Meinst du, dass eure Mucke auch ohne Keyboard funktionieren würde?


Es gab einen entscheidenden Bruch in der Band, der schon viele Jahre zurückliegt. Vorher spielten wir Coversongs und versuchten uns am Death Metal Marke Crematory. Dann trennte ich mich von allen außer Sascha und wir versuchten einen Neuanfang. Seit dieser Zeit ist Volker an den Keys dabei und er hat mit seinem Stil und seinem Sounds entscheidend zum Klanggerüst der jetzigen Persecution beigetragen. Das muss irgendwann um 1998 gewesen sein. Das Sascha und ich einen Keyboarder (oder Keyboarderin) in der Band haben wollten war von Anfang an klar, da wir diese Vorstellung von Atmosphäre schon immer vor Augen (oder Ohren) hatten. Mittlerweile können wir auf dieses Stilelement nicht mehr verzichten. Ohne Keys würde vielleicht keine schlechte Mucke rauskommen aber Persecution würde definitiv nicht rauskommen!


Einer euer Gitarristen ist ja leider Ende des letzten Jahres gestorben. Was
ist passiert? Werdet ihr Ersatz für ihn suchen? Habt ihr nach dem Tod eures Gitarristen daran gedacht, Persecution aufzulösen?


Ja, leider ist Sascha nach einer Krankheit verstorben. Sascha war mein bester Freund und zugleich letztes Gründungsmitglied von Persecution. Dadurch war die Zukunft Persecutions mehr als ungewiss. Bis heute gab es mehr als einen Punkt, wo ich kurz vorm hinschmeißen war...

Wir suchten nach einem Nachfolger und wir haben ihn gefunden. Seit einigen Wochen ist Robby mit an Bord. Wir konzentrieren uns derzeit darauf Ihn einzuarbeiten.


Spielt ihr gerne live? Was war euer bisher bester Auftritt, rein subjektiv?
und wieso habt ihr bei einem Band-Wettbewerb mitgemacht? (der
Zeitungsartikel auf eurer HP)? Bei welchem Festival würdet ihr gerne mal spielen?


Wir spielen auf jeden Fall gerne live. Wenn alles passt, also der Sound und die Location stimmt und natürlich die Leute uns hören wollen, ist es das Beste am Musik machen. Dann gehen wir auch selbst richtig ab. Ich möchte jetzt keinen bestimmten Gig hervorheben, aber es gab schon eine ganze Reihe an wirklich erfolgreichen und geilen Gigs.
Bei dem Bandwettbewerb spielst du wohl auf unseren kleinen Abstecher in die Leipziger Volksmusik-Szene an.
Ja, dass war wirklich auch eine Erfahrung die man nicht missen möchte. Unsere "Gegner" waren unter anderem eine tschechische Folkloretruppe, eine Meditationsgruppe und eine Hip-Hop-Kappelle. Der Clou war wir wurden nicht einmal letzte, obwohl die Jury nach wenigen Sekunden unserer Darbietung den Saal verließ!!
Auf Festivals zu spielen ist bestimmt geil, auf richtig großen hatten wir leider noch nicht das Vergnügen.
Aber wir sind für alles offen, Angebote bitte an mich, egal wie groß, wir kotzen auch nichts voll!


Was steht live bei euch als Nächstes an?


Da wir uns derzeit voll darauf konzentrieren Robby einzuarbeiten, steht erst mal gar nichts weiter an was Gigs betrifft. Der nächste Auftritt ist dann erst am 13.9.03 bei uns in der Nähe in Niederwürschnitz (Tommy´s Club) geplant.
Hast du persönlich Lampenfieber?


Vor jedem Gig habe ich ein leicht eigenartiges Gefühl ( was definitionsgemäß wohl sowas wie Lampenfieber sein muß ). Das hat sich aber die letzten Jahre sehr gelegt. Wenn man weiß, dass man sein Zeug kann und alles einigermaßen vorbereitet ist, lässt es sich nach ein paar Bierchen ganz gut aushalten. Oftmals ist man sogar kurz vorm Anfang so müde, dass man im stehen einschlafen könnte. Erst mit den ersten Tönen kommt dann das Adrenalin wieder. Ich glaube das kennen auch andere Musiker. Gut zu erkennen ist das an der Gähnarie kurz vor Beginn!


Wie sieht´s mit der Metal-Szene bei euch in Chemnitz aus?


Nun, wir haben erst seit ungefähr 2 Jahren in Chemnitz unseren Proberaum. Vorher probten wir in etwas ländlicherer Gegend. Doch da wurde von öffentlicher Seite alles was wie "Chaoten-Untergrund" aussah im Keime erstickt. Wir wurde von Proberaum zu Proberaum verwiesen. In Chemnitz gibt es wenigstens ein paar gute Clubs, wo man als Metal-Band spielen kann. Auch hat man den Eindruck, dass sich in letzter Zeit einiges tut, was "härtere" Mucke angeht. Wenn man mehr Richtung Erzgebirge kommt, gibt es natürlich nach wie vor den eingeschworenen Black Metal Underground.


Was hältst du vom Black Metal? Hast du viel mit den ostdeutschen Underground-Leuten zu tun? Da gibt´s ja wilde Geschichten über die Jungs...


... und die Geschichten, die man mit den Jungs erleben kann sind manchmal noch wilder! Wahrscheinlich wirst du jetzt die Hände überm Kopf zusammenschlagen, denn seit etwa 2 Jahren singe ich bei Andras. Die Hände kannst Du aber vorsichtig wieder runter nehmen, denn mit der Mucke der frühen Andras hat es jetzt nichts mehr zu tun. Solltest Du die alten Aufnahmen von Andras nicht kennen, dann hol das jetzt auch nicht nach. Zieh Dir lieber das letzte Demo "Legends" rein. So kommt es auch, dass ich mittlerweile in der hiesigen Black Metal Szene rumwusel. Die Verflechtungen in der Szene und zwischen den Bands sind so weitreichend, das es schnell verwirrend werden kann. Bei Andras spielen zum Beispiel Leute von Ex-Moonblood und Vilkates mit. Und dort spielen wieder Leute hier und da mit u.s.w. In der Beziehung scheint der Untergrund hier also schon noch zu funktionieren.


Was sind deine Top-5-Alltime-Alben?


Das fällt mir sehr schwer. Alle die mich bis hierhin noch nicht für bekloppt halten, werde ich jetzt wohl überzeugen können. Denn seit jeher bin ich großer Power- und Heavy Metal Fan. Der Death Metal kam dann erst später dazu. Ich kanns versuchen. Auf eine Reihenfolge verzichte ich aber. In einer Stunde ärgere ich mich sowieso darüber:

Helloween - Keeper of the seven keys

Blind Guardian - Imaginations from the other side

Amorphis - Tales from thousand lakes

Death - such dir eine raus

Cannibal Corpse - Gallery of Suicide


Warum hast du damals angefangen, Musik zu machen?


Wollte cool sein.


Wie bist du zum Metal gekommen?


Hab gedacht, dass Metal-Leute cool wären.


Was machen die Jungs von Persecution, wenn sie nicht gerade Mucke machen?


Cool sein. ( puh, dass ging schnell was!)


Und letzte weise Worte zum Schluß" "


Es kochen alle nur mit Wasser. Glaubt nicht alles was Ihr lest. Kauft euch auf Vorrat eine zweite Persecution CD, denn die erste geht sehr schnell kaputt aufgrund der miesen Qualität!
Wäre schön mal jemanden im Gästebuch zu finden!
Vielen Dank an Lars & Metal-Inside

Interview:

Mannhai

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InterviewNach seinem Ausstieg bei Amorphis 1999 war es erst sehr still um den Basser Olli-Pekka Laine. Ende 2001 haben Nuclear Blast das erste Mannhai-Album "The Sons of Yesterday’s Black Grouse" veröffentlicht (deutlich schroffer im Sound als das aktuelle), jetzt ist das zweite endlich draußen. Dieses Gespräch findet auf seinem Weg von der Maloche zum Proberaum statt. Ganz schön fleißig...



... fleißig?! Na ja, wie man´s nimmt. Ich fange gerade an, richtig beschäftigt zu sein, denn vor mir liegen zwei Recording Sessions. Zum einen mit Mannhai, und dann mit CHAOSBREED, einer Death Metal Band, die wir vor kurzem gegründet haben (pures Understatement, denn mit Taneli Jarva (Ex-Sentenced, The Black League), Esa Holopainen (Amorphis), Marko Tarvonen (Moonsorrow), Nalle Östermann (Ex-Gandalf) und Oppu ist Chaosbreed eine finnische Allstar-Truppe - lätti). Und dann habe ich noch ziemlich viele Projekte, und gehe zur Arbeit. Also bin ich wahrscheinlich ein fleißiger Mann. Es ist gut, immer was am Laufen zu haben.



Besonders, wenn es so heiß rockt wie "Evil Under The Sun". Wenn man ein bißchen hochstapelt, könnte man sagen, dass das die Platte sei, die man von John Garcia langsam mal erwarten darf (Ex-Sänger von Kyuss, der nach dem Split zwar einige Projekte am Start hatte und eine ganz nette Platte mit Unida gemacht hat, aber im Gegensatz zu seinen Ex-Kyuss-Kumpels nicht so richtig aus dem Quark kommt - lätti).



Es ist wirklich eine Schande, dass John Garcia seit dem ersten Album auf der faulen Haut liegt. Trotzdem bin ich wirklich gespannt darauf, mal wieder was von ihm zu hören, denn ich bevorzuge Unida gegenüber den Queens of The Stoneage. Obwohl ich gestehen muß, dass ich mir noch nicht viel von "QOTSA" angehört habe.
Am Anfang wollten wir nicht unbedingt etwas eigenständiges machen. Wir wollten einfach diese Art von Musik spielen und haben die Band nur aus Spaß an der Mucke angefangen. Und dann wurde es einfach gut, und es wird sicher noch viel besser mit dem nächsten Album.



Großen Anteil an der Steigerung von Platte zu Platte hat Sänger Janitor Muurinen, den Oppu Ende 2000 dazu überreden konnte, neben den finnischen Rockern Xysma auch bei Mannhai einzusteigen. Janitor hat einfach ein unglaubliches Organ zwischen Ian Astbury und Glen Danzig, von Flüstern über Singen bis Schreien, außerdem schreibt er die Texte. Auch den von "Spiritraiser"...



Mit "Evil Under The Sun" haben wir uns selbst befreit. Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll, aber vorher hatten wir eine kreative Blockade. Der Song "Spiritraiser" war erst ein Gag. Wir hatten viel Spaß, als wir ihn zum Aufwärmen im Studio gespielt haben, denn wir hatten nie vor, ihn auf das Album zu packen. Das war dann fast ein magischer Moment, seitdem haben wir ein Gefühl, als könnten wir alles tun, was wir wollen.



Also hat er eine fast wörtlich Bedeutung?



Keine Ahnung. Der Song allein hat uns auf jeden Fall eine andere Richtung gegeben. Bis dahin waren wir sehr kritisch miteinander: "Das Riff ist zu soft", oder "nein, das kannst du so nicht spielen, das ist zu heftig". Jetzt sind wir nicht mehr so nervös darauf bedacht, wie wir klingen sollten. Hey, wir sind eine ganz kleine Band, und wir müssen uns keine Gedanken darüber machen, wie wir uns anhören müssen, oder was andere von uns erwarten! Das nächste Mal wird es auch Keyboards geben. Kasper - einige bei euch werden ihn sicher noch kennen, er war zu "Tales..."-Zeiten bei Amorphis - wird zur Band stoßen und ich denke, er kann Mannhai eine Menge geben.



Kasper Martenson! Was hat der denn in der langen Zeit so getrieben?



Fünf Jahre lang hat er Arrangements und Komposition studiert und nebenbei etwas Popmusik gemacht. Aber das war nicht so erfolgreich. Die Songs waren wohl ganz gut, aber gefallen hat mir der Kram auch nicht. Kasper ist sehr talentiert, und ich denke, er ist immer noch absolut in seinem Element, wenn er Heavy Metal spielt.



Um mal ein bisschen über die Business-Seite zu sprechen: Es war wirklich hart, ein Exemplar eures Albums hier in Deutschland aufzutreiben - wenn man nicht bei Amazon bestellen wollte. Dabei ist es ja erst frisch erschienen...



Ja, das ist in der Tat das nächste Problem, denn wir haben aktuell auch keinen Plattenvertrag. Spinefarm hatten im Ausland Probleme, "Evil Under The Sun" zu veröffentlichen. Sie gehören zur Hälfte Universal, und leider wollten nur fünf nationale Universal-Büros die Platte veröffentlichen. Wir denken da in Ruhe drüber nach. Dafür haben wir jetzt für Oktober ein Studio gebucht.



Und wo geht´s hin?



Wir werden in Finnland bleiben und das Studio nehmen, in dem HIM einige Takes für das letzte Album gemacht haben. Das liegt auf dem Land und ist relativ unbekannt, hat aber eine gute Ausstattung. Nur einen Produzenten haben wir noch nicht.



Ehrlich gesagt war ich auch ziemlich überrascht, dass ihr das letzte Album in Göteborg aufgenommen habt. Göteborg ist doch eher für Heavy Metal á la Hammerfall oder Schweden-Tod von At The Gates bis Dark Tranquillity bekannt. Ich hätte nicht gedacht, dass es dort ein Studio mit analogem 70er-Jahre-Equipment gibt.



Im Studiomega haben sie bisher hauptsächlich typischen Göteborg-Death aufgenommen, und ich denke, dass das unseren Sound auch ein bißchen beeinflußt hat, aber das war nicht schlecht. Wir haben auch darüber diskutiert, wieder dorthin zu gehen, aber das Studiomega ist umgezogen und ist jetzt noch weiter "in the middle of nowhere". Jetzt ist es mitten in der Feldmark, vorher war es in einem Industriegebiet. Das war echt der Horror, dort für einen Monat eingesperrt zu sein, denn rundherum war einfach gar nichts, und die Gegend hat gestunken. Aber das Studio selbst war großartig. Christian Silver, der Produzent, weiß noch nicht mal, wie man digitale Aufnahmetechnik benutzt, das war einfach super für uns. Ich befürchte fast, er hat die letzten 10 Jahre in einer Höhle verbracht, hihi.



Christian Silver war früher Schlagzeuger bei Cemetary/Sundown/Cemetary 1312...



Ja, genau. Auch eine komische Geschichte, die haben wohl eigentlich immer noch eine Option bei ihrer allerersten Plattenfirma zu erfüllen. Aber Christian produziert nur noch.



Und was plant ihr mit Chaosbreed?



Die Platte wollen wir eigentlich dieses Jahr noch veröffentlichen. Das Studio ist für September gebucht, aber einen Plattenvertrag haben wir auch dafür noch nicht.



Was für einen gutbezahlten Job hast Du denn, dass Du es Dir leisten kannst, mit zwei verschiedenen Bands nur so zum Spaß und auf eigene Kosten ins Studio zu latschen?



Ich habe halt die Amorphis-Gagen gut angelegt, grins. Nein, habe ich nicht. Über Sommer werden wir mit beiden Bands ein paar Gigs spielen, und die Kohle dann eben für das Studio zurücklegen.



Mit Mannhai spielt ihr auf dem Tuska (Festival mitten auf dem Rathausplatz Helsinkis)...



... und am Abend davor spielen wir eine Clubshow mit Chaosbreed im Rahmen des Tuska.



Zum Ende noch ein kleines Spiel, "Hop oder Top". Es geht darum, welches der berühmten, höchst unterschiedlichen Nachfolgeprojekte überflüssig ist, und welches top.



Das erste Pärchen hast Du mir schon aus der Hand genommen, Queens of The Stone Age versus Unida (die beiden Kyuss-Nachfolger).



Das zweite: Spiritual Beggars oder Mushroom River Band (neue Band von Spice, dem alten Beggars-Sänger)



Mushroom River Band!



Misfits oder Danzig?



Die Misfits habe ich nie gehört, also Danzig. Aber auch den habe ich erst zu seinem vierten Album kennen gelernt, als wir mit Amorphis auf Tour waren und die anderen mich dazu gezwungen haben. Vor drei Monaten habe ich ihn live gesehen, hier im Tavastia. Das war richtig gut. Obwohl die neuen Songs auch eher langweilig sind...



Black Sabbath mit Ozzy oder Dio?


Vielleicht Tony Martin?! Das war ein Scherz, nein, natürlich definitiv mit Ozzy!



Guckst Du denn The Osbournes manchmal auf MTV?


Nein, das kann ich nicht, das nervt mich zu sehr. Natürlich ist es irgendwie lustig, aber ich kann ihn seitdem nicht mehr so respektieren. Es ist, als hätte er seine Würde verkauft, dabei hat er sicher genug Geld, um auch als alter Rocker noch ganz stylish zu leben.

Review:

Visor Om Slutet

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Ja sicher, das sind Finntroll. Und ja sicher, ihre beiden letzten Werke waren Knaller vor dem Herrn. Und ja sicher muss man den Fans etwas zu spielen geben während sie auf das nächste Album warten. Was hat man also zu erwarten von dieser kreativen Band, die eine harte Zeit durchmacht nach dem Verlust ihres Gitarristen und Freundes Raimoranta, der auf dieser EP noch vertreten ist? Akustik pur! Und auch das steht den Mannen aus dem höchsten Norden wunderbar. Keine einzige Stromgitarre, keine knallharten Vocals und lediglich dezentes Drumming, nichts von heftigem Polka-Troll-Metal. Denn auch Trolle haben ruhige Stunden. Musikalisch gesehen sind viele der Tracks auch aller erste Sahne, einmal mehr beweisen sie ihr Geschick im Einfangen der nordischen Kälte und der legendären Trolle. Die Instrumentierung bedient die komplette Vielseitigkeit der folkigen Welt, von Gitarren bis hin zu Flöten, von betörenden Trommeln bis hin zu düsteren Bläsern. Nur leider ist die CD trotz ihrer kurzen Spielzeit zu langatmig geworden. Und so sehr man dazu geneigt ist, Genialität auch in diesen Passagen zu erkennen, so sind nüchtern betrachtet sicher 1/3 der CD belangloses Dahinplätschern mit Samples von Geräuschen aus der Natur, und wohl dem Leben eines Trolls, aber ab dem zweiten Hören langweilen zumindest mich dies Passagen. Songs wie "Försvinn Du Som Lyser" oder "Den Sista Runans Dans" zeigen aber auf ganz unterschiedliche Weise den Ausnahmecharakter der Band und genau davon will ich mehr. Ronja Räubertochter rockt zu genau der Musik. Versprochen.

Visor Om Slutet


Cover - Visor Om Slutet Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 32:41 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Everything Must Be Destroyed

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Recht abwechslungsreich ist es ja geworden, das neue und laut Bandaussage auch letzte Album der Wuppertaler Combo UNCLE HO. Dieses "letzte Album" unterstreicht auch der bezeichnende Albumtitel "Everything Must Be Destroyed” und der soll uns mehr oder minder schonungslos auf das nahende, für Ende dieses Jahres terminierte Ableben der Band vorbereiten. An das 2000er-Alternative-Highlight "Show Them What You Are Made Of" kommen UNCLE HO erwartungsgemäß nicht heran. Übersongs Marke ”Homeycomb”, "Come On, Come Clean” und "I Don’t Care If You Like Me” (und der Rest konnte damals das Niveau auch locker halten) sucht man auf "Everything Must Be Destroyed” vergebens. Zwar sind mit dem eingängigen und rockenden Titelsong "Everything Must Be Destroyed”, dem darauf folgenden "Euphoria” (Alternative-Pop vom Feinsten) und dem fast 10-minütigen Hammer "Substance" schon einige Perlen enthalten, nach denen sich die Konkurrenz die Finger lecken würde, aber UNCLE HO müssen sich mit ihren Vorgängerscheiben messen lassen, und im Vergleich zu denen klingt auf "Everything Must Be Destroyed” vieles wie schon mal gehört - wenn auch auf hohem Niveau. Mit dem Smashing Pumpkins ähnlichen "Ready For Love” und dem harten Gitarrengewitter "There Are To Many Songs Already" hat man dann gegen Ende der Platte noch zwei weitere echte Hinhörer im Gepäck. Aber das anvisierte Ende der Band ist nicht die einzigste Hiobsbotschaft aus dem UNCLE HO-Lager. Die geplante Sommertournee findet trotz des kurzfristigen Ausstieges von Jens "Doc" Schmidt statt (das Thema Bandende hatten wir ja schon). Diese Aktion von Doc, welche eine Woche vor Veröffentlichung der neuen Scheibe stattfand wurde von Julian Hanebeck (Bass, Gesang) so kommentiert: "Ich wusste, dass Doc wahnsinnig ist, aber ich hätte nicht gedacht, dass er so wahnsinnig ist, wenige Tage vor dem Tourstart auszusteigen". Als Ersatz wurde Thorsten Sala, seines Zeichens Gitarrist von HEYDAY als dritter Mann angeheuert. Trotz alldem meine Bitte an UNCLE HO ihren selbstzerstörerischen Pfad zu verlassen und uns doch noch eine Weile erhalten zu bleiben. "Substance" hat ja auch "Everything Must Be Destroyed” bewiesen. Noch eine kleine Anmerkung: Auf der Promo fehlen leider die beiden Bonustracks: "Incommunicado" (Marillion-Cover) und "You Ain’t Seen Nothing Yet” (BTO-Cover) - auf die wäre ich echt gespannt gewesen; vielleicht bringen sie’s ja live.

Everything Must Be Destroyed


Cover - Everything Must Be Destroyed Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 55:39 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Nonentity

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Ahhhhhhhh!!!!! Das ist eine der verdammt besten Death Metal-Scheiben, die ich kenne! Ganz ohne nerviges Intro hauen Ill Fares The Land gleich beim Opener so richtig auf die Kacke und präsentieren uns ein Hochgeschwindigkeits-Death Metal-Brett. Um dann aber in Midtempo-Gefilde umzuschalten und den Hörer so vor der Gefahr des Erschlagenwerdens zu bewahren. So muß technisch anspruchsvoller, aber gleichzeitig eingängiger Death Metal sein! So und nicht anders. Hier stimmt einfach alles: abgefahrene Frickelparts stehen gleichberechtigt neben Moshparts. Da stimmt jedes Break, da sitzt jeder Tempowechsel. Jeder der Musiker ist an seinem Instrument fit und gerade die Gitarrenfront fährt ein Brett auf, das unglaublich ist. Da jagt ein Killerriff das nächste, um dann im nächsten Moment von einem technischen Part abgelöst zu werden, bei dem die meisten Gitarristen mit den Ohren schlackern. Die Produktion ist klar, knallt aber gleichzeitig ohne Ende. Paßt genau zur Platte, die muß man laut hören! Bands wie Cryptopsy, Meshuggah oder auch Death haben ihre Spuren bei Ill Fares The Land hinterlassen, aber die Belgier vermischen diese eher frickeligen Einflüsse mit genügend Old School-Einlüssen Marke Obituary & Co., um einfach nur genial zu klingen. Sie verlieren sich nie in technischen Spielereien, sondern kriegen immer genau im richtigen Moment die Kurve und wenn das Break noch so abgefahren scheint, es sitzt. Hört euch einfach mal "Ages Of Chaos" an und ihr wißt, was ich meine. Wer auf Death Metal steht, muß sich diese Scheibe zulegen. Geil, einfach nur geil!

Nonentity


Cover - Nonentity Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: -:- ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Songs Of Love And Hope

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Bei DRIFTLAND handelt es sich schlicht um das Soloprojekt des FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE Gitarristen Thorsten Wingenfelder, durchaus verständlich, daß er sich einen etwas cooleren Namen als den eigenen für diese CD ausgesucht hat. Seine musikalische Herkunft kann und will der "Meister" trotz aller deutlich hörbaren, recht hohen eigenen Ansprüchen an seinen Sound, nie ganz verstecken, man hört die Fury’s immer wieder, mal stärker oder schwächer aber doch faktisch vorhanden, durch, insbesondere da er auch stimmlich seinem Bruder, der wiederum als Leadsänger bei den Schlachthausjüngern aktiv ist, auch nicht ganz unähnlich klingt. Doch jetzt genug der Querverbindungen und Parallelen - denn dieses Album verdient es völlig losgelöst bewertet zu werden, da es zum einen erstklassig produziert ist sowie eine ganze Reihe von hervorragender Songperlen enthält. Zur ungefähren stilistischen Orientierung kann gesagt werden, daß "Songs Of Love And Hope" sicherlich kein typisches Gitarristenalbum der Marke " .. schaut her, ich kann noch viel mehr und vor allem schneller" sondern hier begibt sich Wingefelder mit seinem sicherem Gespür für schöne Melodien und perfekte Arrangements mehr in die Songwriter Richtung, wenn auch nicht so hemdsärmeln wie BRUCE SPRINGSTEEN vielleicht, kommt dabei aber auch zum Glück ohne jeglichen Pathos oder weltschmerztriefenden Balladeschmalz aus. Geprägt sicher auch von den BEATLES man höre nur den grandiosen Schlußteil von "Song Of love And Hope" mit diesen opulenten "Hey Jude"-Ende. Größtenteils von Akustikgitarren geprägte manchmal leicht folkige Rock-Pop-Songs wie "Wrong Side of town" und die intensiven Balladen wie u.a. "Youth is wasted on the young" oder das atmosphärische mit einem Hauch "Every Breath You take"-Feeling ausgestattet "80´s Girl" mit diese fliender Gitarre. Wingenfelder schafft es relaxte Stimmungen zu schaffen ohne dabei angestrengt oder gar zu langweilen. Im Gegensatz zu vielen Alben seiner Stammband gibt es hier keinen einzigen Ausfall oder irgendwelches Füllmaterial sondern Songs auf hohem Niveau, nie zu abgehoben und deutlichst durch Rockmusik der 70er bzw. 80er Jahre geprägt. Es groovt, knistert und fuselt positiv an allen Ecken und Enden der 13 Tracks, die mit einer stellenweise leicht gedrückten Aura aber doch letztlich wohligen Melancholie versehen sind. Ach ja, so nebenbei bietet DRITFLAND dann noch mit "Gameshow" den besten FURY-Song seit Jahren. Aber dieses Album ist in seiner einfachen Komplexität sowie Eigenständigkeit (kein Widerspruch!) wunderbar gelungen und Wingenfelder zeigt sich als brilianter Songschreiber/Geschichtenerzähler und dies zeigt er nochmals bei dem letzten genialen Song mit der tollen Stimme von Christina Lux vorgetragene "All the Kings Horses" - so gleitet eine wunderbare CD gefühlvoll aus.

Songs Of Love And Hope


Cover - Songs Of Love And Hope Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 57:45 ()
Label:
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Band:

Driftland

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Baratro

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Band:

Ill Fares The Land

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