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Universe

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Nach vorherigen unabhängigen Veröffentlichungen und ausgeprägter Touraktivität, mit der die Band sich bereits einen gewissen Namen machen konnte, haben EDGE OF PARADISE nun einen Vertrag bei Frontiers Music ergattert. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit steht nun in den Läden und hört auf den Namen „Universe“. Der Opener „Fire“ tritt direkt ordentlich aufs Gaspedal. „Alone“ kommt relativ symphonisch daher, „Hollow“ dagegen deutlich industrial-lastiger. Mit „World“ zeigt die Band sich zu Pianoklängen von ihrer ruhigeren, aber dennoch düsteren Seite, bevor man mit „Perfect Disaster“ das Tempo wieder anzieht. Insgesamt kreuzen die US-Amerikaner um Sängerin Margarita Monet Symphonic Metal mit Industrial- und Elektroelementen in unterschiedlichen Härtegraden, was  eine durchaus interessante Mischung ergibt, bei der es in der praktischen Umsetzung aber leider an der einen oder anderen Stelle hapert: die Arrangements sind durchaus druckvoll und gehen nach vorne, die Melodien schaffen es aber auch nach mehrmaligem Anhören nicht wirklich, in Erinnerung zu bleiben. Gewöhnungsbedürftig ist auch der Gesang: Margarita Monet wechselt zwischen laszivem Gesäusel (z.B. Parts bei „Fire“ und „Alone“) und rockigeren Klängen, aber irgendwie fehlt es tendenziell an Volumen und das Ganze klingt recht dünn, was vielleicht auch mit der beständigen elektronischen Verfremdung ihrer Stimme zusammenhängt, die deren tatsächliche Klangfarbe derart überschattet, dass sie kaum noch zu erkennen ist. Das mag kurzzeitig als gezielt eingesetztes Stilmittel ganz reizvoll sein, auf Dauer aber zerrt es eher an den Nerven, gerade im höheren Stimmlagenbereich. Fazit: interessante Idee, aber da ist noch reichlich Luft nach oben.

Universe


Cover - Universe Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 36:0 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Edge Of Paradise

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Balls

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„Balls“ fängt an, wie eine richtige Metalplatte anfangen muss: ein schnelles Riff, bollernde Drums und dann der spitze Schrei. Oder anders ausgedrückt: Man fühlt sich sofort willkommen und zu Hause. HUMUNGUS aus dem beschaulichen Richmond in Virgina bedienen ein heutzutage selten bespieltes Subgenre. Reinrassige Speed Metal Bands US-amerikanischer Prägung gibt es nämlich nicht so viele. Das Tempo ist durchweg hoch, und trotzdem kommt keine Langeweile wegen etwaiger mangelnder Abwechslung auf. Die knapp 40 Minuten vergehen wie im Flug und man möchte am Ende unweigerlich auf die Repeat Taste drücken. HUMUNGUS reichern ihre durchaus harten Songs mit genug Melodie an damit sie gerade NICHT als Thrash Band durchgehen. Diesen „Classic Metal auf Steroiden-Stil“ mag ich persönlich sehr und erinnert bei aller Eigenständigkeit oft an so unterschiedliche Könner wie STRIKER (zu Debüt Zeiten), SPELLCASTER auf ihrem Erstlingswerk, RAZORWYRE, ASGARD (IT) aber auch an 80er Helden wie HELLHOUND, INTRUDER oder gar TYRANT’S REIGN. Das ist die pure Essenz reinrassigen Stahls. Schnelle Soli, viel Doublebass und mit Jack Bauer ein guter und dennoch aggressiver Sänger, der keine Angst vor den ganz hohen Tönen hat. HUMUNGUS gelingt darüber hinaus der Spagat zwischen Geballer und memorablem Songwriting. So bleiben Songs wie „Shadow Creeper“, „Raptors Of The Pit“, „Skull Dirt“ oder „Lightning City“ sofort im Ohr kleben.

Dass HUMUNGUS darüber hinaus auch noch Humor haben, beweisen sie mit der Erklärung des Albumtitels: „Noch niemand hatte die Eier sein Album „Eier“ zu nennen!“ Und nachdem der ehemalige Torwart Titan Kahn selbige schon vor einigen Jahren forderte, haben HUMUNGUS ihn endlich erhört und einen ganzen Korb voll stahlhart gekochter Eier geliefert.

Speed Banger, die zu gleichen Teile die grobe Keule, als auch das Chirurgenbesteck goutieren, werden mit „Balls“ ihre helle Freude haben.

 

 

Balls


Cover - Balls Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 39:6 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Humungus

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Electric Axe Attack

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Das sonnige Phoenix in Arizona ist trotz FLOTSAM & JETSAM nun nicht gerade ein Hotspot in Sachen Metal, aber der ein oder andere ungeschliffene Diamant scheint auch dort im Sand verbuddelt zu sein.

Bandcheffe und Namensgeber Johnny Frankenshred war in den 80ern schon bei COMMANDMENT aktiv („Oriental Maiden“ – ein Traumsong) und malträtiert seine Axt auch noch bei den nicht minder begabten EXILED.

Aus dem reinen Solo-Instrumentalprojekt FRANKENSHRED ist nun eine komplette Band geworden, die mit Roland Ledesma einen ausdruckstarken Sänger in ihren Reihen hat. Ob sich die Combo mit dem etwas infantilen Namen und dem Comic-Cover einen großen Gefallen getan hat, wage ich zu bezweifeln, denn Spaßmucke gibt es hier keine zu hören. Stattdessen überzeugen FRANKENSHRED mit sattem US Metal an der Grenze zum Speed. FRANKENSHRED sind gnadenlos oldschool, ohne jedoch die im Moment angesagten, eher relaxten, früh 80er zu zitieren. Hier wird mit hoher Schlagzahl gearbeitet. Ich muss dabei an Combos wie WILD DOGS, EXCITER, THRUST oder auch MYSTIK denken. Ledesma kann nicht nur kreischen, sondern auch den Ton halten und beweist in der Hymne „Gods Of Metal“, dass er ein richtig guter Sänger mit einer gehörigen Portion Wiedererkennungswert ist. Frankenshred selbst lässt natürlich die Saiten glühen bis es so richtig qualmt, übertreibt es in der Regel aber nicht (das 12-minütige abschließende Instrumental „Electric Axe Attack“ sei davon mal ausgenommen). Song wie der speedige Opener „Hard, Fast & Loud“ oder das mit diversen Tempowechseln gespickte „Tourniquet Of Lies“ gehen sofort ins Ohr ohne in irgendeiner Weise anbiedernd zu klingen.

Was ich persönlich etwas schade finde, ist die etwas schwankende Soundqualität. Man hört, dass in verschiedenen Studios aufgenommen wurde. Da ein bestimmtes Niveau aber nie unterschritten wird, fällt das jedoch nicht zu so sehr ins Gewicht.  

FRANKENSHRED sind nichts für den Freizeitmetalfan, der auf der Suche nach möglichst gefälliger Mucke seinen Spotify-Account durchforstet. Wer sich allerdings in der Rolle als US Metal Trüffelschweins gefällt, der sollte am rauen, naturbelassenen Stahl von FRANKENSHRED seine Freude haben.    

Electric Axe Attack


Cover - Electric Axe Attack Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 66:57 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Frankenshred

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Crossing The Blades

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RUNNING WILD, der Name hat immer noch einen Klang. Es gibt nicht viele Bands, die 10 nahezu perfekte Alben in ihrer Diskographie stehen haben (ja, für mich gehören auch “Masquerade” und “The Rivalry” dazu) und dennoch seit Jahren mit ihren Veröffentlichungen immens polarisieren. Ich persönlich fand die letzten beiden Alben “Resilient” und “Rapid Foray” zumindest gut. Aber eben auch nicht überragend und das ist eigentlich unter der Würde von RUNNING WILD. Spekulationen warum das so ist gibt es viele. Hilft aber nichts. Und so bleibt den nibelungentreuen Supportern nichts anderes übrig als zu hoffen, dass es vielleicht doch noch irgendwann ein Album geben wird, welches mit den großen Klassikern konkurrieren kann.

Bevor nächstes Jahr das neue Album in den Startlöchern steht, gibt es mit “Crossing The Blades” eine E.P. mit drei neuen Eigenkompositionen und einem Cover.

Los geht’s mit dem Titelstück “Crossing The Blades”, einer etwas flotteren, RUNNING WILD Hymne im “The Brotherhood”-Stil, welche textlich die “Einer für alle”-Thematik behandelt. Aber ich vermisse hier das “Wild”. Das ist gut jedoch nicht mitreißend. Man wippt mit, freut sich Rolfs Stimme zu hören, dreht aber nicht vor Begeisterung vollends am Rad. Das folgende “Stargazed” stellten RUNNING WILD schon bei ihrer letzten Wacken-Show vor. “Renegade” trifft auf “Kiss Of Death” umschreibt es wohl ganz gut. Rockig. Macht Spaß. Das KISS-Cover “Strutter” ist nett. Aber der RUNNING WILD Sound ist so speziell, dass Cover-Songs in meinen Ohren immer wie echte Fremdkörper klingen. Durch die persönlichen Linernotes von Rolf (wie er KISS Fan wurde und welche Bedeutung sie für RUNNING WILD haben), hat die Nummer als B-Seite einer E.P. durchaus ihre Berechtigung. Das abschließende “Ride On The Wildside” greift die “Chains & Leather” Thematik auf und beschwört das Konzertfeeling der Metalfans. Musikalisch ein weiterer Midtemposong, der durch die pumpende Rhythmusgitarrenarbeit außergewöhnlich klingt und gut das Meer an nach oben gerreckter Fäuste vor dem inneren Auge heraufbeschwört. Dass der Rezensent aus dem Info erfährt, dass Rolf bei dem Solo dieses Stück keine Gibson Explorer, sondern eine Stratocaster verwendet hat, wird wohl niemandem wirklich auffallen und macht das Stück jetzt nicht wirklich besonders speziell.

Der Sound der E.P. erinnert am ehesten an die “Rogues En Vogue” Scheibe und was das heißt, wissen die Meisten hier wohl.

Um es zusammenzufassen: “Crossing The Blades” ist ein netter Appetithappen für die Unverbesserlichen (zu denen ich mich selbst auch zähle). Eine objektiv betrachtet essentielle Veröffentlichung hingegen ist es nicht.

 

Crossing The Blades


Cover - Crossing The Blades Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 16:22 ()
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Songs The Night Sings

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THE DARK ELEMENT alias Anette Olzon (Ex-Nightwish) und Jani Liimatainen (Ex-Sonata Arctica) melden sich zurück: nach dem vom Publikum gut aufgenommenen selbstbetitelten Debüt präsentieren die beiden finnischen Musiker nun mit „Songs The Night Sings“  (erinnert das Cover-Artwork eigentlich noch jemanden an „Getting Away With Murder“ von Papa Roach?) ihr zweites Album. Dass der Sound nach wie vor sehr an Anette Olzon´s ursprüngliche Brötchengeber von NIGHTWISH erinnert, dürfte nicht besonders überraschen und so kommt schon der Opener „Not Your Monster“ erwartungsgemäß symphonisch-metallisch daher. Der flotte Titeltrack „Songs The Night Sings“ geht schnell ins Ohr, „When It All Comes Down“ kommt vermehrt heavy daher, gerät aber leider im Refrain ins Stocken, statt den vielversprechenden Start fortzusetzen und noch eine Schippe draufzulegen, und bremst sich somit unnötig selber aus. „Silence Between The Words“ ist ein hübscher melodischer Song mit viel Pop-Appeal, der die eigenen Wurzeln trotzdem nicht vernachlässigt und stark an NIGHTWISHs „Edema Ruh“ erinnert. „Pills On My Pilow“ flirtet ein wenig mit elektronischen Einflüssen, „To Whatever End“ präsentiert sich balladesk. Das epische „The Pallbearer Walks Alone“ mischt Syphonic Metal mit Progressive-Elementen, bei „I Have To Go“ hingegen zeigt Anette Olzon ihre schon auf „Imaginaerum“ stellenweise zu hörende Soul-Seite, die ihr auch hier ausgezeichnet zu Gesicht steht. Insgesamt sind die Melodien auf „Songs The Night Sings“ nicht ganz so eingängig und überzeugend geraten wie die des Vorgängers und hier und da könnte das Ganze noch etwas druckvoller und schmissiger klingen, aber beide Musiker sind nicht umsonst alte Hasen im Showgeschäft – man hätte vielleicht nach dem äußerst vielversprechenden Debüt noch etwas mehr erwarten können, aber bekanntlich ist das zweite Album aufgrund der gesteigerten Erwartungshaltung von allen Seiten ja immer das schwerste und alles in allem ist THE DARK ELEMENT durchaus ein rundes Anschlusswerk gelungen. Die Steigerung kommt dann vielleicht  beim nächsten Mal.

Songs The Night Sings


Cover - Songs The Night Sings Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 55:56 ()
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Age Of Defiance

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Bodenständigkeit, Eifer, Fleiß, Demut und Dankbarkeit sind Tugenden, die vom Aussterben bedroht sind, die aber zu 100% auf Tommy Victor und seine Mannen von PRONG zutreffen. Mit beständiger Beharrlichkeit beglückt uns der gute Tommy nicht nur regelmäßig mit neuen Material, sondern er ist zudem auch live viel unterwegs und stärk so die Bindung zu seinen Fans. Dabei ist es mit den Auftritten alleine nicht getan, denn die komplette Organisation und das Management rund um die Band macht er alleine. So kam es leider, dass es seit 2017 keinen neuen Longplayer gab.

Als Appetizer erscheint nun aber eine EP mit dem Titel “Age Of Defiance“, die zwei neue Stücke und drei Livenummern zu bieten hat. Der Titeltrack ist eher etwas gediegener gehalten, hat unheimlich Groove, herrliches Gitarrengeschrubbe und einen Refrain zum mit grölen. “End Of Sanity“ hingegen ist ein typischer, leicht trashiger Prongsong im Crossover Stil.
Das Besondere an diesem Shortplayer sind aber für mich die alten Perlen, die im Berliner “Huxleys Neue Welt“ 2015 aufgezeichnet wurden. “Rude Awekening“, meine Lieblingssong von PRONG, macht hier den Anfang, gefolgt von “Another World Device“ und “Cut Rate“. Mr. Victor und sein Produktionspartner Chris Collier habe sich hier etwas besonderes einfallen lassen. Sie haben das Publikum und somit die Liveamtmosphäre komplett weggelassen. So klingt das ganze zwar nach Studio, aber eine ganze Ecke rauer und trockener.

Ich mag's.

Die EP gibt’s als Digipack und für Sammler in orangenem 12“ Vinyl mit schwarzen Schlieren.

 

 

Age Of Defiance


Cover - Age Of Defiance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 19:26 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Cyhra

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