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Powderfinger

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Interview:

Jag Panzer

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InterviewErzähl doch bitte mal etwas über das neue Album. Warum habt Ihr Euch entschieden, die alten Songs noch mal neu aufzunehmen, anstatt ein neues Album zu veröffentlichen?



Wir haben das deswegen gemacht, weil viele Leute nach diesen alten Songs fragten. Wir wollten eigentlich nur die alten Alben wiederveröffentlichen, aber wir haben von unserem alten Gitarristen Joey Tafolla nicht die Erlaubnis dafür bekommen. So haben wir uns zu diesem Schritt entschlossen, aber wir werden im nächsten Frühling ein neues Album aufnehmen.



Der Sound des neuen Albums ist sehr altmodisch gehalten. War das so beabsichtigt?



Wir wollten, dass die ganze Sache wie eine Veröffentlichung aus den 80ern klingt. 80’s-Sound, 80’s-Cover, 80’s-Fotos… es sollte eben ein reines Old School-Album werden.



Wurde es live im Studio aufgenommen?



Sehr viel davon. Es gibt einige Overdubs, aber sehr viel davon ist live. Es ist dieselbe Art und Weise, in der wir in den 80ern aufgenommen haben und ganz anders als die Vorgehensweise, mit der wir die anderen JAG PANZER-Alben gemacht haben. Die nächsten Studioalben werden wir, wie die Alben vorher, also "Mechanized Warfare", etc., nicht auf diese Weise aufnehmen. "Decade Of The Nail-Spiked Bat" war eben 80’s-Style und gehört zu dieser Zeit; die anderen Alben haben damit nichts zu tun.



Welche Versionen der Songs magst Du denn lieber? Die Originale oder die neu aufgenommenen?



Die neu aufgenommenen Versionen sind sehr, sehr viel besser. Darum mag ich sie lieber.



Was bedeutet der Albumtitel "Decade Of The Nail-Spiked Bat" denn genau?



All diese Songs wurden über eine ganze Dekade hinweg geschrieben. Die Textzeile "Decade Of The Nail-Spiked Bat" stammt aus dem Song "License To Kill", dem ersten Song vom "Ample Destruction"-Album. Wir dachten einfach, es sei cool, eine Textzeile aus einem dieser Songs als Albumtitel zu verwenden.



Wie habt Ihr denn die Songs für das Album ausgewählt? Habt Ihr die Fans befragt oder…



Wir haben die Bandmitglieder befragt, die Fans, die Leute unserer Roadcrew,… wir haben versucht, jeden zu befragen, denn es ist schwierig, 20 Songs auszuwählen, die man dann aufnehmen will. Ach ja, wir haben auch noch Century Media nach ihrer Meinung gefragt.



Ein Song fehlt mir allerdings etwas, der ein guter Live-Kracher gewesen wäre. Er steht auf dem "Shadow Thief"-Demo, nämlich "Out Of Sight, Out Of Mind". Der Song ware aufgrund seines "Singalong”-Chorus sehr gut geeignet gewesen, vor Allem für die Bühne.



Ja, wir wollten den Song für das Album aufnehmen, aber wir hatten dann keine Zeit mehr. Uns lief einfach die Studiozeit davon. (lacht - Anm. d. Verf.)



Was hältst du eigentlich von all den Bootlegs der alten Releases" "Es gibt ja nun viele davon, "Shadow Thief", "Chain Of Command",… ich hab von einer Story gehört, bei der einer von Euch ein "Ample Destruction"-Bootleg bei einem Merchandiser auf einem Festival gefunden hat. Das ist schon etwas länger her.



Hahaha! Ja, das war ich! Ich hab immer versucht, die Bootlegs zu kaufen. Die Bootlegger schicken ja keine Exemplare an die Bands, weil sie Angst vor Ärger haben. Es kommt auch vor, dass die Händler versuchen, die Bootlegs zu verstecken, wenn sie mich kommen sehen. So wird es manchmal schwer für mich, die Dinger zu erstehen. Haha!



Sammelst Du sie denn?



Ja!



Wie viele hast Du denn schon?



Ich glaube, ich habe sechs Bootlegs. Davon sind drei von "Ample Destruction", zwei von "Chain Of Command" und eins von "Shadow Thief".



Wer Eure göttliche Live-Performance schon einmal miterleben durfte, weiß, was Ihr auf der Bühne vollbringen könnt. Werden wir jemals in den Genuss eines JAG PANZER-Live-Albums kommen?



Im nächsten September werden wir eine komplette Europa-Tour durchziehen. Ich denke schon, dass wir einige der Shows für ein Live-Album mitschneiden werden. Wir sind schon seit einiger Zeit dazu bereit, ein Live-Album aufzunehmen, und darum haben wir unsere Plattenfirma gefragt, um sie uns nicht bitte eins auf der nächsten Tour machen lassen könne.



Wird es dann auch auf DVD erscheinen oder nur als CD?



Wenn es nach mir ginge, würde es eine DVD werden, aber es hängt natürlich von unserer Plattenfirma ab, ob sie das gutheißt oder doch lieber eine CD bevorzugt. Ich werde aber versuchen, sie zu beeinflussen.



Ihr habt ja schon einmal eine DVD veröffentlicht ("The Era Of Kings And Conflict" - Anm. d. Verf.). Sie beinhaltet ja einige einzelne Live-Songs. Seid Ihr denn zufrieden gewesen mit diesem Release? Also, kam er mehr von Euch oder mehr vom Label?



Der Release kam absolut von uns. Das Label wollte gar keine DVD machen, aber viele Leute haben einfach nach einer solchen DVD gefragt. Deswegen blieb uns nichts Anderes übrig, als die Sache selbst durchzuziehen und die DVD selber im Amerika zu veröffentlichen. Wir haben dort etwa 1000 Kopien verkauft, was für eine DVD schon sehr gut ist. Danach erst hat unser Label die Scheibe in Europa veröffentlicht. Es ist zwar eine Low-Budget-DVD, aber ich finde sie cool, ich mag sie.



Vor einiger Zeit habt Ihr eine einzige Show in Köln gespielt. Warum habt Ihr nicht noch ein paar Shows in Deutschland drangehängt?



Oh, wir hatten zuerst eigentlich nur vor, in Griechenland zu spielen. Wir hatten niemals dort gespielt und hatten vorher unseren griechischen Fans versprochen, dorthin zu kommen, sobald sich auch nur irgendeine Chance dazu bieten würde, selbst dann, wenn gerade keine Tour ansteht. Unser Promoter hat uns gefragt, ob wir in Athen spielen könnten und wir haben für eine spezielle Show dort zugesagt, obwohl wir nicht auf Tour waren. Danach hat er uns gefragt, ob wir noch eine Show in Griechenland spielen würden und wir haben erneut zugesagt. Dann hat er nochmals gefragt, ob wir Shows in Italien und Deutschland spielen würden und wir waren wiederum einverstanden. Als er uns nach noch mehr Shows in Deutschland fragte, mussten wir ablehnen, weil gerade eine US-Tour mit Helloween anstand und wir keine Zeit mehr hatten.



Werden wir denn auf der nächsten Tour mehr alte Songs vom "Nail-Spiked-Bat"-Album zu hören bekommen?



Vielleicht einen oder zwei. Ich möchte nicht so viele dieser alten Songs spielen, weil wir sie schon so lange gespielt haben. Wir werden wohl eher neue Songs bringen, aber es wird ein oder zwei alte Songs mehr geben.



Nach Eurer Reunion 1997 habt Ihr aber gar keine alten Songs gespielt, nur welche von den "The Fourth Judgement" und "The Age Of Mastery"-Alben.



Ja, das stimmt. Aber auf der letzten Tour haben wir ca. fünf alte Stücke gespielt.



2001 habt Ihr in Wacken mit "Generally Hostile" eröffnet und die (leider viel zu wenigen - Anm. d. Verf.) Fans sind komplett ausgerastet, weil Ihr seit etwa 10 Jahren wieder einen Song von "Ample Destruction" ausgepackt habt.



Das ist wahr! Ich kann mich daran erinnern, dass Leute durchgedreht sind.



Hmmm… wie wäre es denn mit einer Doppel-Tour von JAG PANZER und TITAN FORCE??? Letztere haben sich ja 2002 auf dem "Bang Your Head"-Open Air reformiert.



Yeah, sowas würde ich gerne machen! Aber die Jungs von TITAN FORCE sind sehr beschäftigt. Sie spielen Jazz-Musik, um davon zu leben. Sie wollten ja eine neue Platte aufnehmen, aber sie haben Harry gesagt, dass sie keine Zeit dafür haben. Harry hat es etwa ein Jahr lang versucht, aber sie hatten einfach keine Zeit.



Aber so eine Tour wäre für Harry nicht einfach, oder? Er muss ja dann immer zwei Shows lang singen.



Ja, aber ich denke, dass er das schon schaffen würde. Er singt hier für mehrere Bands in der Umgebung, um seine Stimme zu trainieren. Er hält das über vier Stunden lang durch und ich denke, das würde möglicherweise schon gehen.



Wenn Du so zurückschaust, was war da das beste oder schlechteste Ereignis Eurer Karriere, in 20 Jahren JAG PANZER?



Also, das Schlimmste war, direkt nach "Ample Destruction" kein neues Album aufzunehmen. Wir hatten einige Angebote von guten Independent-Labels wie zum Beispiel Combat Records. Wir hätten doch dort unterschreiben und ein Album aufnehmen sollen. Das Beste war, 1997 eine Europa-Tour zu machen. Ja, das war wirklich das Beste, was wir jemals getan haben.



Das Artwork des neuen Albums sollte ja für den nie erschienenen offiziellen "Ample Destruction"-Nachfolger sein?! So steht es jedenfalls im Booklet.



Das ist richtig. Das Cover wurde 1985 angefertigt und sollte für unser zweites Album sein.



Auch die Stories zu den Songs im Booklet sind ziemlich lustig, speziell die zum Song "The Crucifix"…



Ja, haha!



Ihr konntet das Demo wirklich nicht aufnehmen, weil Du vom Musikalienhändler keine Klampfe mehr bekommen hast???



Es stimmt, wir waren sehr arm und ich besaß keine Akustikgitarre. Darum haben sie mich immer eine leihen lassen. Ich bin dann dorthin gegangen und habe nach einer Gitarre zum Leihen gefragt, weil wir ja das Demo aufnehmen wollten und dort meinten sie nur, dass sie gerade keine mehr da haben.



Warum habt Ihr damals eigentlich den Titel des Songs "The Crucifix" geändert? Ich denke, "Fall Of The Archangel" (der ursprüngliche Titel - Anm. d. Verf.) klingt doch sogar noch "metallischer"?!



Hmmm… keine Ahnung. Da müsste ich Harry fragen. Er war derjenige, der gemeint hat, den Song "The Crucifix" und nicht "Fall Of The Archangel" zu nennen. Das ist aber trotzdem eine gute Idee, haha.



Mit welchem PANZER-Release bist Du denn am Meisten zufrieden?



"Thane To The Throne"! Ich mag wirklich alle Songs davon. Es ist ein sehr düsteres Album und beinhaltet meine Lieblingssongs.



Hmmm… die Scheibe thematisiert ja "Macbeth". Da bleibt natürlich die Frage, ob Ihr über ein weiteres Konzeptalbum nachdenkt.



Nicht für das nächste Album, vielleicht für das danach. Wir haben uns einfach an einem Konzeptwerk versucht, aber wir wollen nicht auf jedem Album das Gleiche machen. Es wird also das nächste Mal definitiv kein Konzeptalbum werden, aber das Album danach vielleicht.



Kannst Du denn schon etwas über das nächste Album erzählen?



Es ist halbwegs geschrieben. Es ist ein wenig schneller und aggressiver werden als "Mechanized Warfare", aber es wird diesem Album doch sehr ähnlich sein. Stell Dir einfach eine "heaviere" Version von "Take To The Sky" vor. "Mechanized Warfare" ist mein zweites Lieblingsalbum von PANZER, gleich nach "Thane To The Throne".



Werdet Ihr für das nächste Album wieder einen oder mehrere alte Demo-Songs neu aufnehmen? Für "The Age Of Mastery" habt Ihr ja zum Beispiel auch einige alte Sachen "konvertiert".



Nein, ich denke nicht, dass wir das machen werden. Ich habe erst einmal genug davon, eine ganze Zeit lang alte Songs zu spielen. Darum wird es nur neue Sachen geben, vielleicht auch einen Coversong, möglicherweise etwas von SKYCLAD.



Oh, das ist cool. Bist Du denn so ein großer Fan von SKYCLAD?



Ein riesiger Fan!!!



Was sind denn Eure Pläne für die nahe Zukunft?



Wir werden uns erstmal um das nächste Album kümmern. Wir gehen im April ins Studio und das Album wird im September erscheinen. Danach folgt eine Headliner-Tour durch Europa.



Habt Ihr Euch dafür schon Support ausgeguckt?



Nein, davon hab ich noch nichts gehört, aber die Promoter arbeiten daran.



Ach ja,… was hältst Du eigentlich von der JUDAS PRIEST-Reunion?



Ich warte darauf, wie sich die Jungs nun anhören, aber ich denke, das wird schon gut sein. Owens hört sich bei ICED EARTH hervorragend an und so ist es für beide Bands gut. Er macht dort einen großartigen Job und ich mag das neue Album viel mehr als "Horror Show".



Auf dem "Band Your Head" soll Harry ja mal vor Rob Halford mit den Worten: "Endlich hab ich den Metal God getroffen" auf die Knie gefallen sein. Wenn man die beiden vergleicht, liegen heutzutage ja Welten dazwischen. Halford erreicht seine Performance früherer Tage ja mittlerweile nur noch selten bis gar nicht mehr.



Haha! Ja, Harry ist seit Ewigkeiten ein sehr großer Halford-Fan. Ich sehe das genauso und habe es Harry schon gesagt, aber er entgegnete nur: "Du kannst nicht besser sein als Halford. Er ist Gott!".



Harry hat ja auch eine Gesangsausbildung, soweit ich weiß?!



Ja, er nimmt Stimmunterricht, seit er ein Kind ist. Er singt ja nicht nur bei PANZER, sondern auch Jazz, Musicals, Oper, alles eben. Heavy Metal ist nun mal sein Lieblingsfach, aber er kann generell alles. Er ist einer meiner Lieblingssänger im Heavy Metal und er hat eine großartige, fantastische Stimme.



Was ist eigentlich mit den anderen PANZER-Sängern, also Bob Parduba und Daniel J. Conca, passiert?



Bob war ein sehr guter Sänger, er verlor nur das Interesse an der Band. Er lebte ein paar Stunden von uns weg und es war sehr weit, zum Proben fahren. Seine Stimme war nicht so gut wie Harrys, aber sie war gut. Daniel J. Conca ist in einen anderen Bundesstaat umgezogen. Er hat einen ganz anderen Stil als Harry.



Heutzutage wird das "Dissident Alliance"-Album ja auch nicht gerade als Meisterwerk abgefeiert.



Haha, nein, wirklich nicht. Es war eine schlechte Idee, das Album zu veröffentlichen. Wenn ich heute zurückschaue, dann hätten wir das lieber lassen sollen. Einige Songs davon sind gut, aber das ganze Album hört sich scheußlich an.



Kann man sagen, dass die Neuaufnahme der Songs dieses Albums so etwas wie eine Entschuldigung bei den Fans ist?



Na ja, wir haben ein paar davon für "Decade…" neu aufgenommen und ich denke, sie hören sich gut an.



Um noch mal auf ein leidiges Thema zu sprechen zu kommen: die alten Scheiben werden definitiv nicht mehr re-released?



Nein, ich denke nicht, dass Joey Tafolla einverstanden ist. Das wird wohl nichts mehr werden.



Die Vergangenheit von JAG PANZER wird also mit "Decade…" endgültig abgehakt?



Ja, davon gehe ich aus. Ich konzentriere mich lieber auf neues Material. Ich selbst mag die neueren Sachen sowieso viel lieber als die alten Songs.




Review:

12 Memories

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Album Nummer vier der schottischen Formation TRAVIS, schlicht "12 Memories" benannt, enthält logischerweise tatsächlich auch 12 Tracks, obwohl auf dem Booklet tatsächlich nur elf Titel ausgewiesen sind, klar der "fehlende" Song ist ein versteckter "Same Sad Song" und ehrlich, die ist der grandiose Abschluß einer CD mit (vielen) Highlights auf einem durchgängig einfach nur schönen Album. Wer auf akustisch angehauchten, mit minimalsten Mitteln auskommenden aber mit emotionaler Tiefe geprägten Rock in allerbester Songwritermanier abfährt ist hier goldrichtig. Travis haben diesmal komplett selbst produziert und dabei die Kunst vollbracht ein Album vorzulegen, daß in der Tradition seiner erfolgreichen Vorgänger lässig bestehen kann ohne dabei sich selbst zu kopieren. Ja stellenweise gehen die Jungs für ihre Verhältnisse sogar richtig aus sich heraus, streuen daß ein oder andere schräge Gitarrensolo mit ein, lassen aber ansonsten die Songs sprechen und schaffen so mit ihren stets etwas verträumt-melancholisch geprägten Sound eine, trotz aller Ansprüche, stets leicht sowie unverkrampft daherkommende Musik. Egal, ob die hymnisch bis himmlischen Melodien durch Streicherarrangements sowie einfach nur mit schlichter Pianobegleitung oder wohltemperierten Schlagzeugbeats unterstützt werden - alles hat Hand und Fuß. Ein gewisses BEATLES-Flair, daß bei so manchem Track angenehm mitschwingt können und wollen die Jungs dann auch nicht wirklich unterdrücken. Solch gelungene Ergebnisse wie das wunderbar schwermütige "Paperclips", das unbeschwert lockere "Re-Offender" sowie der schmissige Eröffnungstrack "Quicksand" zeigen, daß die Band nicht nur herzerweichende Balladen machen kann, nein TRAVIS sind in der Lage es auch mal richtig laufen zu lassen und perfekte Rocksongs zu spielen. Was die sehr autobiografischen Texte angeht, ist es selbst an den Maßstäben von Travis gemessen, ihr bisher wahrscheinlich düsterstes Werk. Denn Durchbruch schaffte man damals mit dem unbeschwerten "Why Does It Always Rain on Me?" im Vergleich dazu kommt 12 Memories stimmungsmäßig um einiges gedrückter daher wobei auch die letzte CD "Invisible Band" schon in diese Richtung ging - absolut positiv dabei man gleitet trotz vieler Molltöne nie ins Wehleidige ab. Ansonsten sind die Texte sowie das melancholische Klangbild kein Wunder, denn in den zwei Jahren seit dem letzten Album hätte sich die Band beinahe fast komplett aufgelöst, Schlagzeuger Neil Primrose hatte sich bei in einem Unfall schwer verletzt, trotzdem hat man sich zum Glück wieder zusammengerappelt und klingt jetzt gereifter als jemals zuvor. "12 Memories" ist bis dato daher vielleicht das insgesamt beste Album von Travis. Sänger & Frontman Fran Healy ist wirklich ein großartiger Songschreiber und Interpret ("Peace The Fuck Out"), seine Melodien bleiben diesmal zwar nicht gleich beim ersten, spätestens aber beim dritten Hören um so eindringlicher hängen. "Beautiful Occupation" ist ein weiterer Anti-Kriegs-Song, mit dem TRAVIS ein Hilfsprojekt im Irak unterstützen will. Wer sich bei den Radiosendern den Song wünscht unterstützt mit dem eingespielten Geld zu 100% ein karitatives Projekt (Schule oder Krankenhaus usw. ).

12 Memories


Cover - 12 Memories Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 44:59 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Still Cyco After All These Years

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SUICIDAL TENDENCIES gehören zu den ersten Bands, die sich nicht mehr wirklich in eine Schublade pressen ließen und lustig Hardcore, Punk, Metal, Rap, Funk und Jazz zu einer wilden Mixtur vermischten. "How Will I Laugh Tomorrow When I Can´t Even Smile Today" oder "The Art Of Rebellion" gehören zu meinen ganz persönlichen Lieblingen - liegt aber wohl auch daran, dass ich mit den Scheiben eine Menge Erinnerungen verbinden. Damals, Anfang der 90er, als Lars noch klein war haha. "Still Cyco After All These Years" war dann die erste Scheibe der LA-Truppe, die ich mir gekauft hab und mir gefiel (und gefällt) sie besser als die beiden anderen erwähnten Alben, einfach weil "Still Cyco…" eine Ecke härter ist und schön straight nach vorne geht. "Sucidal’s An Alternative" oder "Possessed" sind dafür gute Beispiele und leben vor allem vom pumpenden Bass, den Backing Shouts und Cyco Mikes eigenständiger Stimme. Und dann ist da ja noch das heimliche Highlight der Platte: "I Saw Your Mommy". Herrlich böser schwarzer Humor trifft auf locker-flockige Melodien, schöne Singalongs und viel Gegrinse. Einfach geil! Warum SUICIDAL TENDENCIES nach dieser coolen Scheibe so’n Kram wie "Suicidal For Life" rausbrachten kann ich nicht verstehen, aber danach verschwanden die Kalifornier einige Jahre in der Versenkung, bis sie via NB ihr Comeback feierten. Zu Recht, den SUICIDAL TENDENCIES sind sicherlich eine der einflussreichsten und innovativsten Metal/Hardcore/Punk-Bands, die auf diesem Planeten ihr Unwesen treiben. Wer auf eingängige und gleichzeitig harte Musik steht, sollte "Still Cyco…" mal antesten. Wer’s weniger heavy mag, kann sich mit den beiden erwähnten Vorgänger versuchen. Und dann alle zusammen: "Sick Of People!"

Still Cyco After All These Years


Cover - Still Cyco After All These Years Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 37:42 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Julian

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Als ULVER vor Jahren "Perdition City" veröffentlichten und die Hörer vor den Kopf stießen, taten sie dies mit dem Untertitel "Soundtrack For An Interior Movie". "Julian" soll uns nun als ein "Soundtrack For A Schizophrenic Movie" zugeführt werden. Damit legen die Griechen SWAN CHRISTY zwar ihre Ambitionen und Vorbilder sehr deutlich offen, die Klasse der Norweger erreichen sie aber niemals. Und es wird doch wieder unzählige Stimmen geben, die in "Julian" die Avantgarde sehen, die Offenbarung in Punkto Kreativität und vielleicht gar die neue Hoffnung überhaupt. Sind wir aber mal ehrlich. Was es hier zu Hören gibt ist zwar alles andere als übel. Aber besonders originell ist es nicht. Die primär von einem Piano generierten Sounds kennen wir seit Jahren in dieser oder ähnlicher Form von anderen und das beherrschen von Samples zur Erzeugung gelungener Atmosphäre gehört leider nicht zu ihren Stärken. Und es findet am Ende von "Great Day, Great Day" einen negativen Höhepunkt bei dem sie sich in Spielereien aber ohne effektiven Nutzen verlieren, den man lieber Acts wie AUTECHRE überlassen sollte. Den Kopf aus der Schlinge ziehen sie nur durch ein sehr abruptes Ende des Songs. Sicherlich sind einige Rhythmen nicht alltäglich und ganz gewiss zeigen etliche Songs Potential sich von der Masse abzuheben. Aber nur die Tatsache als ex-Metaller sich von harten Gitarren entfernt zu haben und im Jahre 2004 anspruchsvollen Pop zu machen, erschafft noch keinen neuen Gott. Und so leiden wie bereits gesagt, einige angedeutete Stimmungen darunter, dass SWAN CHRISTY manchmal übers Ziel hinausschießen und es manchmal auch nie erreichen. Die Ambitionen sind löblich, etwas alltägliches ist "Julian" dann auch gar nicht geworden. Aber es hier wird ganz klar nur mit Wasser gekocht.

Julian


Cover - Julian Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 40:0 ()
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Darkness Death Doom

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Fleißig ist er, der Herr Rudolfsson. "Darkness Death Doom" ist kaum auf’m Markt (offizieller Release war am 25.09.), da steht der Nachfolger "On Funeral Wings" schon für Ende Februar an. RUNEMAGICK ist wohl das Einzige, dass der gute Mann hat haha. Aber mir soll’s recht sein, so lange weiterhin so coole old school-Alben wie eben "Darkness Death Doom" dabei rauskommen. Ein weiteres Mal setzen das Wasa-Trio auf langsamen, schleppenden Death Metal, old school as fuck und nur selten mal losrockend. RUNEMAGICK bewegen sich mehr denn je im Schnittfeld von Death Metal und Doom, das wird nach Hören dieser Scheibe klar sein. Und obwohl die Schweden "old school" sicher auf dem Arsch tätowiert haben, verwechseln sie das nicht mit simpel, im Gegenteil: RUNEMAGICK haben so viele Spielereien und technische Sperenzchen in die verschachtelten und komplexen Songs eingebaut, dass man bei jedem Hören neue Feinheiten findet. Obwohl jeder Song die fünf Minuten-Marke knackt, verzetteln sich RUNEMAGICK nie und haben immer einen roten Faden in ihrer Musik - bestes Beispiel hierfür ist "The Venom". Ich denke, dass "Darkness Death Doom" für Freunde des Death Metals ebenso interessant sein dürfte wie für aufgeschlossene Proggies. Nur sollte man nicht viel Abwechslung erwarten, old schooliger Death/Doom ist nun mal recht limitiert. Aber in den Grenzen des Genres sind RUNEMAGICK verdammt originell und wissen zu überzeugen.

Darkness Death Doom


Cover - Darkness Death Doom Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 58:10 ()
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All That You Fear

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IMPALED NAZARENE - Helden meiner Jugend. Ich meine, wer von uns hat nicht so geniale Scheiben wie "Suomi Finland Perkele" geliebt und bis zum Erbrechen gehört? IMPALED NAZARENE waren roh, räudig, böse, zynisch, voller schwarzen Humors und dafür liebten wir sie. Irgendwann ging der gute Mikaa bekanntlich nach Belgien und es folgten ein paar eher laue Alben. Zwar immer noch brutal und böse, aber irgendwie fehlte die Seele, so schwarz sie auch gewesen sein möchte. Nachdem Mikaa wieder nach Finnland zurückkehrte und CoB-Kof Alex ein kurzes Gastspiel absolvierte (wahrscheinlich wollte der kleine mal mit den großen bösen Männern spielen und zeigen, dass er Cojones hat haha), kriegten IMPALED NAZARENE wieder die Kurve und legen nun mit "All That You Fear" ihr bestes Album seit langer Zeit vor! "Abscense Of War Does Not Mean Peace" war klasse (allein schon wegen des Covers) und "Nihil" ganz ok, versteht mich nicht falsch, aber "All That You Fear" ist noch nen Tick besser und erinnerte mich oft an die Anfangstage der Finnen. Wenn Mikaa beim Titeltrack und Rausschmeißer "I Am All That You Fear" in seiner unnachahmlichen Stimme gröhltkeift werden Erinnerungen an alte Zeiten wach. Los geht’s aber erstmal mit einem beinharten Blaster mit einem unschreibbaren finnischen Titel, der zeigt, dass IMPALED NAZARENE dass brutale Spiel noch nicht verlernt haben. Danach gibt’s dann aber Ohrwurmriffing pur, "Armageddon Death Squad" setzt sich sofort in den Gehörgängen fest. Mittlweile verstehen es die Jungs, richtiggehend Melodien in ihren Sound einzubauen, ohne einen Meter an Brutalität zu verlieren. Bei Tracks wie "Endless War" wird das sehr deutlich, dass Teil ist gleichzeitig brutal und melodiös. Ich hatte den Eindruck, dass die Band den Black Metal-Anteil deutlich erhöht hat ("The Maggot Crusher" oder "Curse Of The Dead Medusa") und den punkigen Einschlag diesmal zurückgeschraubt hat. Dabei halte IMPALED NAZARENE geschickt die Balance zwischen schnellen Stampfern und eher langsamen Stücken, die aber keinen Deut weniger knallen und haben auf "All That You Fear" keine wirklichen Ausfälle zu verzeichen. Respekt!

All That You Fear


Cover - All That You Fear Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 42:50 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Geräusch

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Da hat es jetzt doch tatsächlich fast drei Jahre gedauert bis wir von den ÄRZTEN endlich mal wieder neues Futter vorgesetzt bekommen und da hat sich anscheinend so richtig was angestaut. Denn die Jungs aus der Hauptstadt klecker nicht sondern klotzen so daß bei "Geräusch" ein pralles Doppelalbum mit über 90 Minuten Spielzeit sowie 26 Songs ruasgekommen ist. Den Stempel "Masse statt Klasse" wie ich aus einigen (meiner Meinung nach etwas vorschnellen) Kritiken entnehmen konnte, laß’ ich so nicht uneingeschränkt gelten. Sicher, für alle Punk´n´Rock’Metal Fans dürfte die zweite CD die wesentlich interessantere sein, da hier etwas weniger der typische platte bis ironische Spaßfaktor der Arzte betont wird, sondern richtig geile, vor allem auch musikalisch auf den Punkt kommende, Tracks enthalten sind. Herausstechend dabei u.a. die erste Single "Unrockbar" mit ihrem tollen Stilmix, das grandiose "Die Nacht" mit einem irgendwie myteriösen SISTER-Flair, das treibende "Nichts In Der Welt", "Anti-Zombie" könnte ein waschechter Nachfolgesong für "Mother" sein, wie ihn Glen DANZIG seit Jahren nicht mehr geschrieben hat und nicht zu vergessen der gelungene Schlußtrack "Nicht Wissen". Für alle Anhänger der "Nurlustigfraktion" ist wohl die erste CD die etwas passendere, wobei vor allem der Überhammer und zukünftig als neuer IKEA-Werbesong empfohlene "Jag Älskar Sverige" besonders zu erwähnen ist. Hier beweist die "Beste Band der Welt" eindeutig ihre nationale Vormachtstellung, da können derzeit selbst JBO oder KNORKATOR (die kann man seit ihrem jämmerlichen Grand Prix Auftritt sowie dem grausamen Album sowieso nicht mehr ernst nehmen) nicht annähernd mithalten. Ebenfalls zu erwähnen sind die Zusammenscheißnummer "Nicht Allein" sowie daß mit einem ordentlichen Augenzwinkern auf alles Extreme ausgestattete "Richtig Schön Evil". Wie schon gesagt, die beiden CD’s strotzen nur so vor Abwechslungsreichtum, dies ist bei den Jungs zwar auch nicht gerade ungewöhnlich aber hier wird angefangen von richtig fetten Metal-Granaten über schrammeligen Punk, ironischen Pop, Swing, Reggea, Bigbandsounds, "Mambo Kurt Orgeln" bis hin zu Latino und Gothic fast allen Genren gehuldigt und dies bis auf einige wenige Ausnahmen stets gelungen und überzeugend. GERÄUSCH wirkt trotzdem nie überladen, es macht einfach Spaß zuzuhören die Ärzte können mittlerweile wirklich was an ihren Instrumenten und wenn Farin, Bela und Rods demnächst noch ihre Postnasalepubertätsausbrüche überwunden haben, dann entfallen zukünftig auch ein paar nervige Füllersongs wie "Der Grund". Ein untrügliches Gespür für richtige (Mitgröl)-Ohrwürmer haben sie ja tatsächlich, dies beweist "Geräusch" auch als Doppel-CD einmal mehr und zeigt die Berliner in absoluter Topform.

Geräusch


Cover - Geräusch Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 26
Länge: 92:5 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Neronia

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Swan Christy

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