Review:

The New What Next

()

HOT WATER MUSIC ist in ihrer bislang 10jährigen Bandgeschichte gelungen, was sonst fast nie eine Band schafft: Jedes ihrer bislang 5 Alben ist nicht nur ein ganz bisschen anders als die anderen, jedes ist auch noch besser als das vorher gehende. Und dabei ging nie ihr einzigartiger Sound verloren, der Härte und Melodie verbindet und dabei immer zu sehr im Punk und Hardcore verwurzelt blieb, als dass sie eine Emo-Band sein könnte. "The New What Next" führt diese Entwicklung fort, wenn vielleicht auch einige Fans zunächst enttäuscht sein könnten, da es hier alles in allem etwas ruhiger zugeht. Aber diesen sei gesagt: Hört Euch erst Mal rein - und dann sprechen wir uns wieder. Was der Vierer aus Florida hier abliefert, ist wohl eines der besten Alben diesen Jahres, jeder Song eine Perle für sich. Die Mischung ist im Prinzip die gleiche wie eh und je: Mal wird treibend nach vorne gerockt, wie in "This Early Grave", mal werden eher getragene Töne angeschlagen, wie im hymnischen Refrain von "The End Of The Line", zwischendurch gibt´s aber auch mal verstörend-aufreibende Klänge zu hören, wie z. B. in "Keep It Together". Ab und zu wird´s dann aber auch mal richtig ruhig und fast ein bisschen alternative-poppig, wie in "Ink And Lead". Alles ist durchzogen von dunkler Melancholie, die sich in wunderschönen Harmonien und Melodien manifestiert, die aber aufgrund des rauen Gesangs von Chuck Ragan und Chris Wollard nie ins Seichte abdriften. Insgesamt gehen HOT WATER MUSIC hier sicherlich bedächtiger zu Werke, weniger rau als früher, sie sind nachdenklicher und ernster geworden. Und grade das verleiht ihnen eine Tiefe, die Bands nur selten im Stande sind hervorzubringen. Großartige Musik von einer großartigen Band, die mal wieder ein großartiges Album gemacht hat.

The New What Next


Cover - The New What Next Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 41:24 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

La Nueva Alarma

()

Es kommt mir spanisch vor - nicht nur die Sprache, sondern auch Name-Dropping. Diese neue Band (laut Presseinfo die extremste Italiens) also besteht aus Mitglieders Necrodeaths, Cadaveria und Sadist. Ganz supi, woll? Und sie machen Tribal-Thrash - verbinden als den guten alten Thrash mit folkloristischen Tönen - vor allem hispanol, wenn ich mal so sagen darf. Odiados beispielweise, oder das Ketama-Cover "Vente Pa Madrid") kommt mit gehöriger Latin-Lover-Schlagseite (bei allerdings auch brachialem Thrash-Gekloppe) daher. Diese beiden Songs sind auch recht gelungen, genau wie der amtliche SOD-Nachspieler "United Forces" - wobei das auch an der stumpfen Genialität des Orignals liegen könnte. Dann hat sich noch ein leidliches drittes gepumptes Liedchen eingeschlichen ("Matando Gueros" von Brujeira). Bis hierher ist wohl alles ganz wunderbar, aber die Einschränkung folgt auf dem Fuße. So patent die Herrschaften auch klöppeln, so fein die Einfälle mit dem tribalen Element auch sind, so beliebig und austauschbar erscheinen mir die übrigen Songs. Vor allem hinderlich beim Horchen: Sänger Zanna hält es kein Stück mit seinem Vorbild Chris Cornell, im Gegenteil. Er brüllt vornehmlich heiser und hoch und legt dabei eine allerdings beneidenswerte Gleichförmigkeit, die mir den Genuss raubt. Naja, Fans von Soulfly und Konsorten können dennoch mal reinhören.

La Nueva Alarma


Cover - La Nueva Alarma Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 39:37 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Hellfire Rock Machine

()

Life Is Just A "Rat Race" - das wär es fast geworden, diese Platte wäre um ein Haar nie erschienen, und damit war über Hamburgs ehemals größte Rock´n´Roll-Hoffnung mit eigenem Fanclub in Helsinki schon fast das letzte Wort gesprochen. Schade wäre es gewesen um dieses Hitalbum, diesen Soundtrack zu jedem gelungenen Wochenende - vom euphorischen Freitag abend ("Rock It") bis zum verkaterten Sonntag ("Losing My Mind"). SKELETOR haben Hooks die länger halten als der Hals von Gene Simmons Bass, mehr Glamour im kleinen Finger als die Mädels im Dollhouse ("Spader") und sind doch genauso geerdet wie die Arbeiter bei Blohm + Voss auf der anderen Elbseite. Ganz, ganz, ganz großes Rockalbum.

Hellfire Rock Machine


Cover - Hellfire Rock Machine Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:28 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Nektar – Teil 1: Zwölf Monde, eine Handvoll Träume

()

NOCTE OBDUCTA sind einzigartig, soviel ist mal Fakt. Beim ersten Teil der Nektar-Saga handelt es sich sicherlich um ein Black-Death-Album mit deutschen Texten, aber so leicht, wie es diese Beschreibung vermuten lässt, ist "Nektar 1" eben nicht zu spezifizieren. Die Band will sich nicht kategorisieren lassen und hat das eindeutig geschafft. Die Scheibe ist düster, bisweilen melancholisch, manchmal bretthart, manchmal fast sanft, progressiv, stumpf - kurzum: Der Nektar schmeckt einfach interessant. Und gerade der BM-Szene tut es ja wirklich gut, ab und an von frischen Mitgliedern bestäubt zu werden. Dabei machen die Mainzer schon seit elf Jahren interessante und gute Scheiben, haben sich aber mit dem aktuellen, gut produzierten Werk selbst übertroffen. Dabei beginnen vier Stücke mit einem schwülstigen Intro der Marke Tiamats zu Gaia-Zeiten, das Schlimmes erahnen lässt. Aber wüster Black-Metal-Raserei zu Beginn der ersten echten Songs "Des schwarzen Flieders Wiegenlied" räumen alle Zweifel aus dem Weg, mit viel Pathos aber auch mit viel Aggressivität begleiten die Vocals die teils anspruchsvollen Klänge - endlich mal eine Scheibe, die das heisere Gekrächze wirkungsvoll in die Musik einbindet und eben nicht nur krächzt, weil es ach so aggro-old-school ist. Und doch weist die Scheibe erstaunliche Härte auf: Die vier langen Songs (die zwar icht so lang sind wie ein Jahr, aber von den vier Jahreszeiten handeln) hat eben alles, was eine gute Black-Metal-Scheibe heute benötigt, um Menschen zu fesseln: Härte und Melodie, Aggressivität und Einfühlungsvermögen. Dieser Nektar ist vielleicht der wertvollste der heutigen Zeit - mal schauen, was der zweite Teil noch bringt.

Nektar – Teil 1: Zwölf Monde, eine Handvoll Träume


Cover - Nektar  – Teil 1: Zwölf Monde, eine Handvoll Träume Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 51:23 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Magnum

Band anzeigen
InterviewZuerst einmal: Was hat Euch nach Eurem Live - Album "The Last Dance" dazu bewegt, weiterzumachen? Und war dann "Breath Of Life" das Album, das Ihr als Comeback, aus heutiger Sicht betrachtet, haben wolltet?



Nun, als MAGNUM seinerzeit aufgehört hatten, konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass wir sieben Jahre später weitermachen würden. Ich habe mich damals mit Bob (Catley, Sänger - Anm. d. Verf.) und Mark (Stanway, Keyboarder - Anm. d. Verf.) in Verbindung gesetzt und ihnen mitgeteilt, dass ich die Sache gerne wieder aufnehmen würde und sie waren einverstanden. Als Resultat entstand dann aus meiner Feder das Album "Breath Of Life", aber es war nicht wirklich geplant. Das ist eigentlich alles, was es dazu zu sagen gibt.



Habt Ihr den Split jemals bereut oder hat Euch die Pause Kraft für den Neuanfang gegeben?



Ja, ich denke, es war gut für mich, weil ich viele der Songs geschrieben hatte und auch für die Produktionen zuständig war. Und als MAGNUM aufgehört hatten, war ich trotzdem immer noch sehr beschäftigt. Aber als die Band dann wieder zusammen war, fühlte ich mich nach all den Jahren wieder frisch und enthusiastischer, mich erneut um MAGNUM zu kümmern. Für mich war es gut, diese Pause zu haben.



Im Titeltrack des neuen Albums heißt es: "It is a Brand New Morning, the start of your new life.". Hat diese Textzeile eine doppelte Bedeutung, im Sinne, dass damit auch der Neubeginn von MAGNUM gemeint ist?



Ja, das kann man so interpretieren! Man kann es so verstehen, dass jeden Morgen, wenn Du aufstehst, Dein Leben neu beginnt. Du kannst nicht zu viele Dinge planen… aber man kann es auf MAGNUM beziehen, wie auch auf viele, viele andere Sachen.



Man kann bei vielen Songs des neuen Albums Anspielungen auf die Vergangenheit erkennen, wenn man möchte. Der Song "Take The Hard Road" könnte ebenso ein Verweis auf die Vergangenheit der Band sein. Es könnte heißen, dass man immer den schweren Weg gehen muss, um daraus zu lernen…



Haha, das war zumindest keine bewusste Absicht, aber MAGNUM hatten im Laufe der Jahre schon mit Problemen zu kämpfen. Wir haben etwa 30 Jahre lang gespielt und hatten viele Höhen und Tiefen in dieser Zeit. Manchmal entscheidet man sich falsch und nimmt den schwierigeren Weg, manchmal macht man es sich aber auch sehr einfach. Der Song handelt generell von früheren Erfahrungen und von jenen Höhen und Tiefen in der Karriere der Band.



Würdest Du sagen, dass "Brand New Morning" eines der besten MAGNUM - Alben überhaupt ist?



Ja, ich denke, das ist es bestimmt; ich bin sehr zufrieden damit. Für mich scheint es mehr als ganzes "Album" durchzugehen, die Songs passen einfach sehr gut zusammen. Ich habe für das Album 30 Songs geschrieben und die für mich am Besten zusammenpassenden Songs davon ausgewählt. Die Wahl war nicht einfach, denn normalerweise schreibe ich für ein Album nur 10 oder 12 Songs. Es war die "Qual der Wahl", aber letztendlich bin ich mit der Auswahl und dem Album sehr zufrieden.



Wenn Du "Brand New Morning" mit einem Eurer früheren Werke vergleichst, welchem der alten Alben kommt das neue Werk denn am Nächsten?



Oh, das kann ich gar nicht sagen. Die Leute machen solche Vergleiche immer in Reviews und man kann dort schon alles Mögliche lesen: "Es klingt wie "On A Storyteller’s Night"." oder "besser als "On A Storyteller’s Night"."… ich weiß es wirklich nicht, ich bin glücklich mit dem neuen Werk und es ist schwierig für mich, Alben zu vergleichen. Sie klingen alle für sich einzigartig, aber ich lese gerne die Reviews und Meinungen der Leute.



Laut Booklet hast Du "Brand New Morning" ja fast im Alleingang erstellt, das heißt, die Songs geschrieben und das Album produziert. Ist das nicht eine Menge Arbeit, denn man muss doch zuerst einmal die Ideen haben und eine Menge Arbeit darin investieren. Ist das nicht sehr schwierig?



Ja, das ist natürlich nicht leicht. Aber ich stand hier nicht unter Zeitdruck oder hatte ein zeitliches Limit, die Songs zu schreiben. Ich schrieb die Songs zu Hause, nahm sie zu Hause auf und machte daraus Demos. Ich hatte dann eine genaue Vorstellung davon, wie sich die Songs anhören müssen, brachte sie ihn ins Studio und entschied dann, welche davon verwendet werden sollten. Ich präsentierte sie Bob und Alan (Barrow, Bassist - Anm. d. Verf.) und wir hörten dann, wie sie mit deren Vocals und Bassspuren klangen. Zuletzt kam Harry (James, Drummer - Anm. d. Verf.) ins Spiel und fügte seine Drum - Parts hinzu. Ich hatte ihm zuvor Demos der Tracks zugeschickt und er spielte alle Drums, also das gesamte Album, in nur zwei Tagen ein. Das war unglaublich. Nach diesem Schema läuft der Prozess bei mir immer ab.



Ihr habt doch vor ein paar Wochen auf dem "Bang Your Head" - Festival in Balingen gespielt. Der Gig dort soll sehr gut gewesen sein, berichten Ohrenzeugen. Wie habt Ihr ihn denn empfunden?



Es war sagenhaft! Wir wussten nicht so recht, was uns dort erwarten würde, ob sich die Leute überhaupt noch an uns erinnern, haha. Das Publikum war einfach klasse. Wir waren ja extra für dieses Festival nach Deutschland gekommen, aber es war wirklich super, nicht nur der Gig selbst, sondern auch das Festivalgelände, die Gegend und die schöne Stadt Balingen. Zudem hatten wir dort sonniges Wetter… und die Leute waren super drauf. Es hätte nicht besser sein können!



Viele Fans vergleichen Eure Musik mit der von FOREIGNER. Siehst Du selbst dort irgendwelche Ähnlichkeiten oder Parallelen?



Oh, wirklich? Davon habe ich bisher noch nichts gehört. Es ist zumindest nicht bewusst beabsichtigt, dass wir so klingen, obwohl FOREIGNER eine großartige Band waren. Ich kann diesen Vergleich nicht nachvollziehen, aber ich bin auch nicht in der Position, das beurteilen zu können.



Das sollte auch in keiner Weise abwertend oder negativ klingen. Was kannst Du nach über 30 Jahren MAGNUM und Musik über das Leben als Künstler, zusammengefasst, aussagen? Ich meine, welche Ratschläge würdest Du einem jungen Musiker mit auf den Weg geben, der Dich bezüglich seiner eigenen Karriere um Rat fragt?



Nach meiner Erfahrung würde ich ihm raten, an sich selbst zu glauben. Er wird viele Tiefen haben, aber sie werden in dem Moment verschwinden, in dem er einen guten Gig spielt oder eine gute Platte aufnimmt. Danach fühlt er sich gleich viel besser und es wird die schlechten Zeiten überwiegen. Er sollte trotz Allem immer die Dinge tun, die er selbst mag und hinter denen er steht und wenn er damit Erfolg hat, ist er in einer perfekten Position. Das ist das, was ich dazu sagen kann.



Hast Du schon einen Zeitpunkt vor Augen, an dem Ihr MAGNUM für immer begraben werdet? Ich hoffe es doch nicht!



Nein, ich sehe die Band heute, also im Moment, und sie arbeitet sehr gut. Solange wir vor Publikum spielen können, Zuspruch haben und die Leute kommen um uns zu sehen, werden wir weiter, - und weitermachen.



Dann sind 40 Jahre MAGNUM also theoretisch möglich?!



Ja, das könnte möglich sein! Dann sind wir die älteste Band der Welt!



Nein, nur auf Platz zwei, hinter STATUS QUO.



Hahaha!




Band:

Shiga Wire

KEINE BIO! www
Band:

31 Dies

KEINE BIO!
Review:

Burning Ambition

()

Neben dem sehr guten Album "The Warrior" (siehe Review) veröffentlicht unser aller "Behämmerter" nun auch noch dessen Nachfolgewerk "Burning Ambition", das stilistisch in dieselbe Kerbe haut, allerdings nicht ganz so hitverdächtig ausgefallen ist. Auch hier dominieren NWOBHM - Hymnen, die mit viel Spielfreude aufgefahren werden und insgesamt ist das Album sogar einen Zacken schneller ausgefallen als das Vorgängerwerk. Nur leider beißen sich die Songs nicht ganz so fest, obwohl sie auch 20 Jahre nach ihrer Erstveröffentlichung meilenweit davon entfernt sind, als Durchschnittsware abgetan zu werden. Besonders hervorheben muss man den famosen Opener "Screams The Night", den Midtempo - Stampfer "Play To Win", das dynamische "Cradle To The Grave", die epische Halbballade "So Blind" und den Abschlussbanger "Heartless", die zwar allesamt nicht unbedingt zur absoluten Oberliga des Genres gehören, aber immer noch einen schön rohen, authentischen Charme versprühen. Wie auch der Re - Release von "The Warrior" kommt "Burning Ambition" ohne Bonustracks und zeitgemäß remasterten Sound aus (das wäre auch nicht im Sinne des Erfinders), dafür gibt es abermals interessante Liner - Notes zu lesen. Für NWOBHM - Raritätenjäger und gleichzeitige Liebhaber der guten, alten Zeit ist das Album nichtsdestotrotz ein Pflichtkauf, Ottonormalbanger tasten sich hier bitte vorsichtig heran und seien im Zweifelsfall, bei Unsicherheit, auf das doch stärkere Vorgängerwerk verwiesen. Nette Sache, das!

Burning Ambition


Cover - Burning Ambition Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:18 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Gezeiten

()

Einmal mehr fordern L´ÂME IMMORTELLE zum selektiven Hören auf. Denn einmal mehr ist der Gesang von Herrn Rainer mehr als ersetzbar ausgefallen. Ein ganz klares und deutlich hörbares Novum auf "Gezeiten" sind aber die deutlich rockigeren Songs und der vermehrte Einsatz von Gitarren, der sich auch bei der Maxi "5 Jahre" bereits ankündigte. Hier wird jedoch mitnichten Gothic Metal gezockt, das Duo ist mit süßeren Melodien am Start als jemals zuvor, die Härte spielt sich subversiv im Hintergrund ab. Die PARADISE LOST Gastmusiker dürften davon darüber hinaus jedoch kaum überfordert worden sein. Wie sich ohnehin die meisten interessanten Details nicht in den Gitarren sondern in coolen Keyboardsounds oder wabernden Basslines im Hintergrund verstecken - einige, darunter ganz klar das sicherlich ebenfalls singletaugliche "Rain", tragen die düster-dichte Handschrift ihres Programmers Rhys Fulber. Von Balladen, über beinahe seicht poppiges bis zu rockigeren und straighten Nummern beackern die Beiden ein abwechslungsreiches Feld, und doch wird diese Abwechslung primär den Fans der Band gefallen. Den anderen werden die Gitarren zu einfach, die Melodien zu vorhersehbar oder das gothische zu kalkuliert sein. Die perfekte Inszenierung und gekonnt arrangierten Songs beeindrucken ganz klar, Sonja Krausfelder ist eine Idealbesetzung für dunkle Balladen ("Gezeiten") , die Liste der Gastmusiker klingt exquisit. Die Schwächen der Band sind aber immer noch die gleichen: Der männliche Gesang und der fehlende Mut die Spannung eines Songs nicht immer in einem schönen Chorus verenden zu lassen. Wer damit kein Problem hat, wird "Gezeiten" lieben.

Gezeiten


Cover - Gezeiten Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 60:29 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Lionheart

()

"Wir ham’ noch lange nicht genug!"… die Band, die diesen Slogan einst in die Welt hinaus schrie, hat sich just (vorerst?) von der Bildfläche verabschiedet. Die Formation jedoch, auf die der Spruch wie auf kaum eine andere zutrifft, nennt sich SAXON und bereitet ihren Anhängern seit 25 Jahren fast ausnahmslos schöne Stunden. Immer, wenn man denkt, es gehe nix mehr, überraschen uns die Briten mit einem neuen Hammer, den ihnen niemand mehr zugetraut hat. Zuletzt geschah das 1997, als man plötzlich mit "Unleash The Beast" ein Killeralbum am Start hatte, das auch heute noch locker zu den besten Releases der Band überhaupt zählt. Die regulären Nachfolgewerke "Metalhead" und "Killing Ground" konnten die Vorlage zwar mitgehen, aber keine neuen Akzente in Sachen Originalität und Songwriting setzen. Und genau das holen die Sachsen nun mit "Lionheart" nach, das die beiden Vorgänger zu übertreffen vermag und an den 97er Oberhammer anknüpft. Zwar sind die Songs qualitativ nicht allzu viel besser als auf den Vorgängerwerken, die Mischung ist jedoch ausgewogener und Abwechselung wird wieder riesengroß geschrieben. Startet das Album mit "Witchfinder General" noch brachial und aggressiv durch (zweifellos einer der härtesten Tracks der Bandgeschichte), stampft "Man And Machine" SAXON - like in gewohntem Midtempo durch die Botanik, bevor der saugeile Titelsong (plus Intro "The Return"), in der Tradition von "Crusader" stehend, eine epische Breitwandhymne präsentiert, die sicher zu den Highlights der Band gehört und demnächst vermutlich tausende von Sachsenjüngern in den Wahnsinn treiben wird, besonders live. "Beyond The Grave" ist ungewohnt düster, dabei aber immer unterschwellig hart und überrascht mit extrem gefühlvollen, melodischen Vocals und tollen Riffs. In eine ähnliche Kerbe haut "Justice", dessen Doublebase - Orgien (von Bandneuzugang Jörg Michael, der seine Arbeit brillant erledigt!) den durchweg melodischen Song perfekt unterstützen. Mit der Hymne "To Live By The Sword", einem der besten Songs des Albums, legen die Jungs in Sachen Geschwindigkeit wieder einen Zacken zu, bevor das akustische, ruhige "Jack Tars" den Banger "English Man ´O’ War" einleitet, eine erneut geile Midtempo - Granate. Das philosophisch angehauchte und sehr getragene "Searching For Atlantis" zeigt noch einmal die gefühlvolle Seite der Band auf und mit dem etwas sperrigen, breaklastigen "Flying On The Edge" wird der Hörer mit dem Gefühl entlassen, das beste und abwechselungsreichste SAXON - Werk seit sieben Jahren vor sich zu haben. Hoffentlich ham’ die Herren wirklich noch lange, lange nicht genug!!!

Lionheart


Cover - Lionheart Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:9 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - deutsch