Review:

1-800-Vindication

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Groß war die Überraschung, als ILLDISPOSED ihren Otto unter einen Vertrag mit Roadrunner setzen - die wenigsten Fans der Dänen hätten wohl damit gerechnet, die kompromisslose Death-Abrissbirne auf dem Label von SLIPKNOT und NICKELBACK zu sehen. So fischte ich "1-800-Vindication" dann auch mit gemischten Gefühlen aus dem Briefkasten und der Beginn des Openers "I Believe In Me" ließ mich erstmal schwer schlucken. IN FLAMES-mäßiges Anfangsriff und elektronische Spielereien, das ist neu bei ILLDISPOSED. Subwoofer Bo lässt dann aber nichts mehr anbrennen und brummt so schön tief wie eh und je. Im Verlauf der Scheibe singt er zwar auch mal clean, was verdammt gut klingt und ILLDISPOSED ein weites Spektrum an Möglichkeiten gibt, die meiste Zeit ist er aber mit seinen charakteristischen Growls dabei. Und das ist auch gut so, wer will bei ILLDISPOSED schon was anderes? Eben, niemand. "When You Scream" sei hier als Beispiel aufgeführt, dass moderne Einflüsse und arschbrutales Geballer durchaus zusammenpassen und homogen in einem Song vereint werden können. ILLDISPOSED machen auf der Scheibe keine Gefangenen und setzen ihre Linie konsequent fort, mit leichter Tendenz zu alten "Submit"-Zeiten. Der Titel des Openers kann daher wohl als großes "Fuck You" an alle Kritiker und "Sellout!"-Schreier gesehen werden. ILLDISPOSED wissen, was sie wollen und scheren sich nicht um die Meinung anderer. So soll’s sein! Und mit einer Scheibe wie "1-800-Vindication" im Rücken kann man das "Fuck You!" noch mit mehr Arsch in der Hose schreiben. Eine der erfrischensten Death Metal-Scheiben der letzten Zeit!

1-800-Vindication


Cover - 1-800-Vindication Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 36:1 ()
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So-Called Chaos

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Bei Alanis Morissette sind jetzt die langen Haare ab und ehrlich gesagt, die Kanadierin mit dem leichten Silberblick sieht so auch um Welten besser aus. Musikalisch hat sie ihre positive Entwicklung auf der aktuellen "So-Called Chaos" CD von zuletzt endlich wieder rockigeren und weniger von heulbojenmäßig geprägten Songs beibehalten. Trotzdem gefiel mir der etwas kantigere und qualitativ hochwertige Vorgänger "Under Rug Swept" einfach einen Tick besser. Woran liegt’s? Nun zum einen daran dass von lediglich 10 Tracks songwriterisch beileibe nicht alle voll überzeugen können u.a. die ziemlich langweilige bzw. nie wirklich in die Gänge kommende erste Single "Everything" oder auch "This Grudge" ansonsten will bei vielen Songs auch nach X-Durchläufen der Funke einfach nicht so recht überspringen. Die teilweise hervorragenden Hooks sowie mitreisenden Melodien von "Under Rug Swept" sind auf dieser Scheibe im direkten Vergleich eher die selteren Momente. Klar, die Lady mit den emanzipierten Texten wird sich auch immer an ihrem herausragenden und weltweit erfolgreichsten Album "Jagged Little Pill" irgendwie messen lassen müssen aber selbst wenn man diesen hohen Maßstab nicht anlegt, dann fehlt es in der Summe an den typisch mitreißenden Songs. Gute Ideen sind zwar schon einige da werden aber entweder nur halbgar umgesetzt oder bleiben in guten Ansätzen stecken ("Excuses"). Es gibt aber auch ein Handvoll klasse Lieder wie die aktuelle Single "Out Is Through", "Knees Of My Bees" (mit tollen indischen Sitar Sounds), das wuchtige "Not All Me" oder der hymnische Titeltrack aber insgesamt bietet "So-Called Chaos" dann doch zuviel Durchschnittsware. Da haben andere Rockladys wie ANASTASIA oder AVRIL LAVIGNE mit ihren aktuellen Scheiben derzeit doch etwas mehr die Nase vorn.

So-Called Chaos


Cover - So-Called Chaos Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:16 ()
Label:
Vertrieb:
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Leviathan

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MASTODON konnten bereits mit ihrer Debüt-EP und ganz besonders mit ihrem ersten Album "Remission” ordentlich die Scheinwerfer auf sich richten und sich als der innovativsten Combos des Metals in Szene setzen. Die Mischung aus allen möglichen Metalgenres, vermischt mit Noise und Hardcore-Elementen schuf einen ganz eigenen Sound, der ähnlich anspruchsvoll-abgedreht wie BURNT BY THE SUN, CONVERGE oder BURST war. "Leviathan" zeigt die Band in einer leichten reto-Phase, unter den wuchtigen Psycho-Sound haben sich eine verdammt große Menge 70er-Riffs gemischt, die MASTODON als Vinyl-Freaks outen hehe und gerne mal bekifft vor sich hin rockende Combo. MASTODON entziehen sich noch immer ein Einordnung in irgendeine Schublade (womit sie auf Relapse ja in bester Gesellschaft sind), und sind gleichzeitig abgefahren wie eingängig, psychopathisch wie schmeichelnd. Sänger Brent kling zeitweise nicht mehr ganz so aggro wie noch auf "Remission", was seiner Stimme mehr Variabilität verleiht, gleichzeitig aber ein wenig das Bedrohliche aus MASTODON nimmt. Die oft cleanen Vocals klingen nicht einschmeichelnd oder gar nett, im Gegenteil, eher bedrohlich, düster, unheilverkündend - wie ein Weltuntergangsprophet. Die mittlerweile typischen MASTODON-Riffs, die sich einen Scheiß um Genres scheren, sind Gott sei Dank erhalten geblieben, trotz der reto-Welle und immer noch MASTODONs stärkste Charakteristika. Keiner der Songs, die fast nahtlos ineinander übergehen, kann und soll hier als besonders außergewöhnlich gewürdigt werden. Das sind sie nämlich alle. Dies eine der Scheiben, die man in zwanzig Jahren als eine der wichtigsten überhaupt ansehen wird, da bin ich mir sicher!

Leviathan


Cover - Leviathan Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 99
Länge: 46:47 ()
Label:
Vertrieb:
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Ampeauty

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Als "unsere kleine Kapelle" hat Bandkopf Martin Schirenc PUNGENT STENCH auf dem "Party.San Open Air" bezeichnet. Hat man zusätzlich noch den irgendwie schrecklich konservativ klingenden, österreichischen Akzent im Ohr und hört dann im Kontrast das neue Album, dann kommt man um ein fieses Grinsen nicht herum. Herrlich frivol ist diese Platte, geradezu entgegen jeglichem guten Geschmack, also genau das, was die Fans des Trios seit jeher lieben. Rein musikalisch fällt kaum ein Vergleich ein: (Midtempo -) Death Metal trifft auf melodische Intermezzi, erdiger Doom trifft auf dreckigen Rock’n’Roll und alles wird mit einem Höllengroove angereichert. Kein Stilmittel ist tabu um "Ampeauty" möglichst basisch, roh und ungehobelt klingen zu lassen. Herrlich! Die Songs sind eine Schablone des guten Danebenbenehmens, angefangen beim kultigen Opener "Lynndie (She - Wolf Of Abu Ghraib)", der von einer schönen Pomeranze handelt, die für ihr Leben gern Schwänze lang zieht und deren Träger mit allerlei Utensilien piesackt. Nix für besorgte Eltern, dafür mehr etwas für einsame Stunden zu zweit, sprich wohl Mann selbst und diese Platte. Zwar wird Abwechselung nicht gerade groß geschrieben, trotzdem haben Stücke wie "The Passion Of Lucifer" (mit coolem Break in der Mitte), "Got Milf" (schleppend mit tollen Riffs) oder mein Fave "No Guts No Glory" das gewisse Etwas, einen morbiden Charme, der ansteckend ist und süchtig macht. Hinzu kommt noch das äußerst nett gezeichnete Cover, das ebenso wie die gesamte Platte eine ausgeprägte Liebe zum Detail offenbart. Für schwarze (und schmutzige, hehe) Seelen geradezu ein Pflichtkauf und nix für Moralapostel!

Ampeauty


Cover - Ampeauty Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 57:30 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Toxic Narcotic/ Misery

KEINE BIO! www
Review:

Be

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Nach vier starken Alben, geprägt von hochklassigem progressivem Metal legten PAIN OF SALVATION Anfang 2004 die ebenfalls sehr starke, live aufgenommene Akustikscheibe "12:5" vor. Was die Herren um Mastermind Daniel Gildenlöw aber mit ihrem neuem Album "Be" präsentieren lässt sich schlecht in Worte fassen - wiederum als Konzeptalbum angelegt tue ich mich etwas schwer mit "Be" - ist es doch ein recht "seltsames" Werk. Zum Teil fast akustisch, mit Folkeinlagen, orientalischen Klängen und sogar mit Gospelparts versehen bildet auf "Be" neben Gildenlöw’s charakteristischen Stimme vor allem ein neunköpfiges klassisches Orchester mit Cello, Violine, Klarinette, Flöte, usw. das Rückgrat des Soundgewandes. Die Kompositionen geben sich eindeutig als PAIN OF SALVATION zu erkennen - und sind doch irgendwie anders als dass, was wir bisher von den Schweden gewohnt waren. EineKonstante ist vor allem Gildenlöw’s emotionaler Gesang, welcher auch die eine oder andere textliche "Ungereimtheit" locker verschmerzen lässt. Dafür hätte man sich meiner Meinung nach, trotz wahrscheinlicher Notwendigkeit im Konzept, die eine oder andere "eingespielte" Sprechpassage sparen können. Bei "Be" dreht es sich um das Geheimnis des irdischen Daseins, den Zusammenhang von Menschen und Gott, von Wissenschaft und Glauben. Es geht um unser Unverständnis das System in seiner Gesamtheit von Leben und Gefühlen zu verstehen. Apropos Konzept: Hilfestellung zu "Be" gibt es auch auf der gut gemachten Homepage der Band - den Klick sollte man ruhig mal wagen. Der erste Höhepunkt der 15 Tracks (welche allesamt lateinische Titel tragen) ist das semiakustische, folkmäßige "Pluvius Aestivus". Wobei das Album allgemein eher ruhig startet. Erst im zweiten Teil der immerhin 75 Minuten wird es dann auch zusehends härter - will heißen hier kommen die Stärken von PAIN OF SALVATION als Progressive Metalband richtig zur Geltung. Die stärksten Momente entwickelt "Be" dabei beim abschließenden epischen "Martius/Nauticus II" und beim 10-minütigen "Dea Pecuniae". Hier kommt einem sogar Pink Floyds "Dark Side Of The Moon" in den Sinn. Diesmal gilt für Fans (besonders jene, welche vor allem auf die lauteren Töne der Band stehen), sowie für PAIN OF SALVATION-Neueinsteiger gleichermaßen - Blindkauf ist eher nicht. "Be" muss intensiv gehört werden - und selbst dann wird es nicht jeden überzeugen und in seinen Bann ziehen können. Nur wer mit einem entsprechenden Open Mind an das Gesamtkunstwerk "Be" herangeht hat die Chance zu erleben, wie das Werk von Durchlauf zu Durchlauf wächst; nur er kann mit der Zeit die Unmengen von Details entdecken, welche in "Be" stecken. Ende des Jahres wird das Werk dann auch noch als Aufzeichnung einer Show in ihrer schwedischen Heimatstadt Eskilstuna auch als DVD veröffentlicht.

Be


Cover - Be Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 75:58 ()
Label:
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Hopefully Live In The City Of Angels

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Auch die DVD Version von GLENN HUGHES aktuellem Livealbum "Soulfully Live In The City Of Angels" bietet 95 Minuten feinsten Hardrock mit starken Bluestrademarks. Die (selbsternannte) "Voice Of Rock" zeigt sich stimmlich in absoluter Höchstform, vom nicht ganz so tollen, etwas zu psychedelisch gehaltenen Coverartwork darf man sich nicht abschrecken lassen, denn der gute Glenn hat seine mehrjährigen Drogenprobleme mittlerweile (wie er zumindestens im informativen Booklet ausführlich erklärt) derzeit voll im Griff. Die Aufnahmen bzw. die Schnitte sind insgesamt nichts besonderes aber hier steht sowieso die Musik an sich stärker im Vordergrund. Dass hier keine so richtige Liveatmosphäre aufkommt, liegt aber hauptsächlich daran, daß die Songs im Januar 2004 nur vor engen Freunden und wenigen handverlesenen Gästen in einem Studio in Hollywood aufgenommen wurden. Daher ist die Stimmung eher mit einem intimeren Clubgig zu vergleichen. Die hierbei eingesetzte Begleitband von Hughes (selbst ist er übrigends wie immer am Bass tätig) überzeugt mit einer spitzenmäßigen Perfomance, wobei bei solche exzellenten Musikern auch nicht anderes hätte herauskommen dürfen. Neben einem sensationellen JJ Marsh (Gitarre), sind außerdem noch Ed Roth (Keyboard), George Nastos (Gitarre), der RED HOT CHILI PEPPERS Drumer Chad Smith sowie an den Background Vocals Kevin DuBrow (QUIET RIOT) & Alex Ligertwood (ex-SANTANA) mit von der Partie. Die Band wirkt super eingespielt und ledert munter drauf los - so mancher Klassiker bekommt im modernerem Gewande wieder ganz neues Leben eingehaucht. Die Mischung aus deutlich härterem Hardrock sowie etwas stärker bluesgeschwängerten Songs ist aufgrund der veränderten Reihenfolge zur CD wesentlich besser. Am überzeugendsten kommen die drei Klassiker "Can’t Stop The Flood", "Written All Over Your Face" sowie "Higher Places" mit ihren ungemein kraftvollen Groove daher. Aus der TRAPEZE Zeit sind "Seafull” & "Medusa” und vom Hughes/Thrall Projekt stammt außerdem noch "First Step Of Love". Die etwas ruhigeren Songperlen wie "Mistreated", "Getting’ Tighter" oder "You Keep On Movin" aus der DEEP PURPLE Phase dürfen natürlich auch nicht unerwähnt bleiben. Insgesamt bietet "Soulfully Live In The City Of Angels" hervorragende Rockmusik pur zwar mit vielen langen Instrumentalteilen sowie abgefahrenen Gitarrensolis aber es macht Spaß zuzuhören. Auf manche der etwas nervigen "Schreieinlagen" von Meister Hughes hätte man verzichten können, dies sorgt aber insgesamt für keinen so großen Abbruch. Die DVD Version enthält neben dem normalen Stereosound einen alternativen Soundtrack für das Konzert im 5.1 Surround Format. Zudem gibt es ein recht ausführliches Interview mit Glenn Hughes sowie eine nette Fotogalerie.

Hopefully Live In The City Of Angels


Cover - Hopefully Live In The City Of Angels Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 95:2 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Survival Of The Sickest

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Ich hab mir extra ne Flasche Astra Urtyp aus dem Kühlschrank geholt. In der Hoffnung, dass SALIVA das brauchen um zu gefallen. Von wegen Rock´n Roll und so. Aber SALIVA sind mit ihrem neuen Album eher die Cola Light unter den rockenden Kaltgetränken und nicht wie gehofft endlich die überseeische Alternative zum skandinavischen Referenzpack. Denn Songs wie "One Night Only" hätten die BACKYARD BABIES zehnmal cooler gerockt und wenn ich einen Totenkopf zum Rock´n Roll brauche, nehm ich MOTÖRHEAD. SALIVA gehen die Sache zwar deutlich ballastfreier an als auf den Alben davor, die rein newmetallische Zeit haben sie ohnehin größtenteils nicht mit ins neue Jahrtausend genommen, die Ausnahmen sind überflüssige Songs am Albumende und einzig einige Screamoteile stehen ihnen erstaunlich gut. Die ersten Tracks der CD können aber noch mit genug Arsch in der Hose und ganz witzigen Texten punkten, einige Gitarren klingen nach siffiger, authentischer Klasse. Überflüssiger Schnulz wie "Open Eyes" zeigen SALIVA aber dicht auf den Fersen von NICKELBACK, "Razor´s Edge" könnte gar von letztgenannten sein. Bei diesen Tracks wirken SALIVA, als könnten sie sich nicht entscheiden ob sie nun coole Säue sein wollen oder doch lieber Geld verdienen möchten. Eigentlich wäre beides zu verstehen, nur auf "Survival Of The Sickest" bleibt über diesem Gedanken die Substanz auf der Strecke. Die wenigen verbliebenen New Metal Attitüden sind zu vorsichtig und brav, ein modernder Rest ihrer selbst. Die gradlinigen ersten Songs dieses Album machen glücklicherweise einiges von dem Wett, mit dem sie nachher den Hörer langweilen.

Survival Of The Sickest


Cover - Survival Of The Sickest Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: -:- ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Heavilution

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Was soll man von einer Band halten, die sich komische Instrumente selbst baut und diese "Meanies" nennt?! Alles und nichts. Und so spielen THE HEAVILS ein explosives Gebräu aus Rock und Metal, das von Intensität und Tuning mit Bands wie SLIPKNOT oder STRAPPING YOUNG LAD mithalten kann. Auf der anderen Seite ist die Band im traditionellen Rock und Metal geerdet und konnte für das Cover des CHEAP TRICK Songs "Just Got Back" Gitarrist Rick Nielsen and der Gitarre und sein Sohn Miles als Gastsänger gewinnen. "Outside The Circle" könnte sich wie eine SLIPKNOT-Probe anhören, bei der die Hälfte des Masken-Neuners nicht gekommen ist, "Get Behind Me" verunsichert mit Gebrabbel im Hintergrund, das von Les Claypool von PRIMUS kommen könnte, das Titelstück "Heavilution" hat einen witzig quakenden Slap-Bass - äh, Slap-Meanie und ist ansonsten ein heimlicher Tanzflächen-Groover, der super auf jede New Noise-Party passen würde. "Reflection" könnten SYSTEM OF A DOWN auf Tuning-Planet 10 spielen. So abwechslungsreich zucken 14 Songs vor sich hin, von Devin Townsend in Vancouver mit einem formidablen Sound versehen. Hinhören und mitgehen.

Heavilution


Cover - Heavilution Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 60:41 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Winds

Band anzeigen
InterviewSchon der Titel "The Imaginary Direction Of Time" und auch viele Texte zeigen euch von einer ziemlich philosophischen Seite…



In einfachen Worten und wirklich sehr vereinfacht kann man vielleicht sagen, dass WINDS auf der Suche nach dem Sinn des Lebens ist. Wir wollen herausfinden wer wir sind, indem wir verschiedene Aspekte der Philosophie und der Existenz allgemein erleben und betrachten. Unsere Musik handelt davon, nicht eingeschränkt zu sein in der Art wie man Dinge tut und keine Angst zu haben, anders zu sein. Auch wenn man nicht weiß, wie die Reaktion des Publikums sein wird. Das ist sozusagen unsere Philosophie.



Und dabei ist WINDS ja bei weiten nicht euer einziges Kind. Welchen Stellenwert hat die Band bei dir?



Jede der Bands in denen der eine oder andere von uns tätig ist, ist auf eine gewisse Art etwas ganz besonderes - solange wir nicht einfach nur angestellt wurden um auf einem einzelnen Album zu spielen. Denn da fühlt man sich natürlich nicht so sehr involviert als wenn man mit einem eigenen Projekt im Studio steht. Bei WINDS haben wir alle das Gefühl, dass es unsere vollendetste Arbeit ist. Und was noch wichtiger ist: Wir können hier unsere Kreativität und Musikalität voll und ganz ausleben. Das wir bei WINDS auch immer wichtiger sein, als irgendwelche Verkaufszahlen.



Wirklich oft sehen könnt ihr euch aber nicht, oder?



Während dem kreativen Prozess in dem die Songs entstehen treffen wir uns gewöhnlich nicht. Das liegt weniger an der weiten Distanz zwischen uns, sondern daran, dass wir das nie getan haben. Jeder von uns ist verantwortlich für das was er tut, und jeder von uns ist sich dessen bewusst. Auf diese Art ist die Arbeit deutlich effektiver als wenn wir zusammen im Proberaum stehen und über jedes Detail diskutieren würden. Jeder von uns hat die volle Kontrolle was die Kreativität angeht und das Ergebnis ist interessanter.



Aber für die Aufnahmen trefft ihr euch schon?



Ja, dort versuchen wir immer so Viele wie möglich zusammen zu bekommen. Denn während es beim Schreiben der Songs durchaus förderlich ist keine kreativen Grenzen zu haben, hilft es doch sehr wenn man beim zusammenbringen der Ideen darüber diskutieren kann. Obwohl es auch Situationen gibt, in denen wir vorziehen wenn es nicht zu voll ist im Studio - bei den Drums oder den Rhythmusgitarren zum Beispiel weil es auch vom Wesentlichen ablenken kann. Ansonsten, bei den Vocals und den anderen Sachen gilt: Je mehr, je besser. Durch die vielen Ideen die dann aufkommen wird Endergebnis besser. Das mag zwar nicht für jede Band funktionieren, aber bei uns schon. Es gab da auch kaum Probleme bei dieser Arbeit. Ich erinnere mich nur an ein oder zwei Situationen, in denen wir wirklich sehr unterschiedlicher Meinung waren. Aber auch dann ist jeder von uns Profi genug um einzusehen, dass wir das tun müssen, was für die Musik am besten ist. Niemand von uns stellt sein Ego diesem Ziel in den Weg.



Und was brachte diese Kreativität für Neuigkeiten und Veränderungen auf das aktuelle Album?



Ich denke, dass wir uns zwischen all unseren Alben weiterentwickelt haben, man könnte das von mir aus auch Veränderungen nennen. Wir haben jetzt drei Alben draußen, arbeiten bereits an unserem vierten - und schon jetzt kann ich euch sagen, dass das neue Album komplett anders werden wird, als alles was wir je gemacht haben. Von den ersten drei fällt sicherlich das erste am meisten aus dem Rahmen, was aber sicherlich auch daran lag, dass wir zu der Zeit als Band noch keine richtige Einheit waren. Das Album war mehr eine Art Experiment als irgendwas anderes. Natürlich kann man den WINDS Sound auf allen Alben erkennen, aber doch hat eben jedes einen ganz eigenen Stil.



Und warum seid ihr grade nach Vancouver, Kanada gegangen um Teile des Albums zu mischen?



Eigentlich haben wir fast die ganze Arbeit dort gemacht. Das war meine Idee. Ich hatte mich einfach mal erkundigt was es dort so für Studios gibt. Und wir haben uns dann für The Factory entschieden, weil es wirklich von allen Studios die ich bisher gesehen haben den bei weitem besten Eindruck auf mich machte. Die beiden Alben davor haben wir in Norwegen gemixt aber irgendwie war es Zeit für was Neues. Wir entschieden also, dass Carl hier rüben kommen muss und wir haben die rbeit dann in Vancouver gemacht. Und ich bin echt froh, dass wir es so gemacht haben, die Arbeit im The Factory Studio war großartig.



Verglichen mit euren ganzen anderen Bands: Ist die Arbeit für WINDS eher entspannend oder anstrengend?



Nun, die Aufnahmen zu einem Album sind ja eigentlich nie ein entspannender Job. Genaugenommen ist es momentan schon ziemlich stressig und ein ganzer Haufen harter Arbeit. Bei WINDS gibt es so vielschichtige Songs, dass es schon mehr Arbeit macht als ein normales Metal Album einzuspielen. Aber wir haben das jetzt ein paar Mal gemacht und uns dran gewöhnt. Ich würde nicht sagen, dass WINDS notwendigerweise eine größere Herausforderung ist als unsere Bands, es sind eben andere Herausforderungen.



Gab es bei all den Diskussionen im Studio jemals Kritiker von den cleanen Vocals?


Wir hatten da niemals Diskussionen und waren uns immer einig, dass WINDS eben keine Death oder Black Metal Band ist und wir keine extremen Vocals wollen. Bei unserem Sänger wären es auch wirklich eine Schande seine Fähigkeiten dafür zu benutzen um die ganze Zeit nur zu schreien.



Wie kommen eure teils doch recht wirren Gitarrensoli in die Musik? Sagt ihr zu Carl: "Los, jetzt spiel man was Verrücktes!"?



Nein, nicht wirklich. Während wir die Songs schreiben, schicken wir uns die Songs immer hin und her und arbeiten an den Ideen. Wenn es in einem Song also einen Part gibt, der nach einem Gitarrensolo schreit, dann bauen wir eins ein. Genauso ist es mit den Vocals oder dem Piano. Wir wollen niemals in irgendeiner Weise Dinge tun müssen und wir versuchen uns keine Pläne vorzugeben. Wir lassen einfach unseren Ideen freien Lauf und wenn wir etwas hören, das gut klingt, lassen wir es so. Und wenn es auf der anderen Seite einmal nicht passt, fliegt es wieder raus. Es gibt wirklich keine Grenzen, wir machen wozu wir Lust haben.



Gibt es denn irgendenen klassischen Background bei euch? Grade die Pianos und Streicher lassen das vermuten.



Carl und ich waren immer große Fans klassischer Musik. Ich denke, jeder von uns mag diese Art der Musik bis zu einem gewissen grad. Die Streicherarrangements stammen aber fast alle aus Lars Feder. Er hat früher beim Theater die Musik geschrieben und zusammen mit Carls Ausbildung beim Guitar Institute of Technology in Hollywood und meinem Klavierunterricht in der Kindheit, ergibt das so was wie eine klassische Ausbildung.



Welche Erwartungen steckst du in "The Imaginary Direction Of Time"?



Wir hatten vor allem Erwartungen an uns selber, dahingehend was am Ende herauskommen soll. Ich denke wir haben all unsere Erwartungen erfüllt, und vielleicht darüber hinaus, denn das Album ist besser geworden, als wir es für möglich gehalten hätten.



Was hälst du denn von dem Begriff "Avantgarde" für eure Art der Musik...?



Mir gefällt es, wenn die Menschen unsere Musik mögen und wenn sie sie einmalig finden. Aber das steht bei uns wie gesagt nicht im Vordergrund. Wir setzen uns nicht hin und nehmen uns vor, innovativ zu sein nur um sagen zu können, dass wir innovativ sind. Die Musik ist das Ergebnis unserer aller Ideen und nur diese Kombination macht sie einmalig.



Woher kommt die Kreativität?



Ich selber brauche keine Einflüsse oder Eindrücke von außen. Ich glaube es ist einfach mir drin, Musik schreiben zu müssen...



Und wird es diese Musik live zu sehen geben?



Bisher haben wir leider noch keine Pläne dafür.



Thanks to all the Winds supporters out there. You guys rule!

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